Heute Therapie Thema Mama Kind Beziehung

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SaraGossa
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Heute Therapie Thema Mama Kind Beziehung

Beitrag von SaraGossa »

Hallo ihr,
Hab heute Therapie und möchte dort ein Thema ansprechen, das in der PPD immer wieder zum Vorschein kam
Nämlich die Beziehung zu meiner Mama. Ich liebe sie sehr, unsere Beziehung war immer sehr eng
Und trotzdem gab es viele Dinge in meiner Kindheit, die ich anders gebraucht hätte bzw die wirklich nicht hätten sein dürfen
Ohne zu weit auszuschweifen: Wie ist die Beziehung zu euren Müttern? Findet ihr Traumata aus der Kindheit können aufarbeitet werden oder muss man sie einfach annehmen lernen?

Ich möchte ihr keine Vorwürfe machen, weil man es eh nicht mehr ändern kann...trotzdem bin ich manchmal wütend auf sie, habe das Gefühl Dinge aufarbeiten zu müssen, zu denen sie nie bereit war.
Und meinen Optimismus diesbezüglich hab ich verloren..immer kommen Gedanken wie: Du wirst das eh nie schaffen, wirst immer Probleme haben, dieser Knacks wird bleiben und und und

Ist das auch ein Symptom der Depression?
Denn ich möchte ja so sehr daran arbeiten...möchte eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe zu meiner Mama haben ABER klar Grenzen setzen lernen

Danke fürs "Zuhören" ❤
Sehr traumatische Geburt meines 1. Sohnes Nov. 2021
Seit Januar 2022 PPD
Anfangs Mirtazapin, inzwischen abgesetzt
Seit Oktober 22 Vortioxetin 20mg
Januar 23 noch Duloxetin 120mg dazu

Aktuell ziemlich stabil🤞
alibo79
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Re: Heute Therapie Thema Mama Kind Beziehung

Beitrag von alibo79 »

Hallo Sarah, wie war es heute in der Therapie?
Zu deiner Frage, ich glaube in der depression ist man schon empfindlicher als normal, was sich auch auf die zwischenmenschlichen Beziehung auswirken kann. Ich habe mich dann oft von meinen Eltern entfernt gefühlt, was auch teilweise daran lag, dass ich mir einen anderen Umgang mit meiner Erkrankung von Seiten meiner Eltern gewünscht hätte. Ich habe das auch in der Therapie besprochen. Und habe einerseits dadurch das Verhalten meiner Eltern verstanden, was natürlich trotzdem bedeuten kann, unterschiedliche Bedürfnisse zu haben und habe auch erkannt, dass meine Eltern vielleicht in manchen Bereichen Defizite haben bzw ihre und meine Ansichten unterschiedlich sind.
Es gab zb eine Situation die mich sehr verletzt hat, aber eigentlich nur die überforderung meiner Eltern zeigte. Ich war teilweise so verzweifelt und es ging mir so schlecht, dass ich eine starke stütze mental von außen brauchte. Aber meine Eltern sagten nur zu meinem Mann immer wieder ganz salopp, ,, du weißt ja im nächsten Ort ist die geschlossene Psychiatrie, sonst bring sie( mich) einfach dorthin,, das hat mich wirklich sehr verletzt und auch mein Therapeut war schon geschockt darüber und er hat mir ganz dringend angeraten, das zu besprechen, denn es war wirklich unangemessen und sehr verletzend und übergriffig.
Ich muss auch sagen, dass die letzte Episode durch solche Dinge und auch andere Sachen, mich etwas von meinen Eltern entfremdet und distanziert hat. Aber ich versuche da meinen Frieden mit zu machen und es zu akzeptieren, dass meine Eltern in manchen Bereichen einfach anders sind als ich mir wünsche oder auch brauche. Das was mir dort fehlt versuche ich zb durch alternative Lösungen zu ersetzen.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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