Lebenslauf *?* Hilfe

Austausch von Erfahrungen mit Therapieformen, Infos, Tipps

Moderator: Moderatoren

Antworten
InaK

Lebenslauf *?* Hilfe

Beitrag von InaK »

Hallo ihr Lieben,

vielleicht könnt ihr mir helfen ...

Zum nächsten Termin bei der Ärztin soll ich als Hausaufgabe sowas wie nen Lebenlauf schreiben, den will sie sich angucken. Irgendwie habe ich den Sinn nicht verstanden. Sie faselte irgendwas von "Naja, sie wurden sicher als Kind auch von den Schwestern unterdrückt weil die ja älter sind und sie haben sie sich hingebogen ..." *?* Und dann noch was von Vertrauensperson "Ihr Sohn hat ja auch noch ganz andere Bezugspersonen als sie und den Vater" ... HÄHHÄHHÄH? Ich habe keine Ahnung, was sie will ....

HILFE!
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Ina,
klingt bisschen wie bei einer Familienaufstellung, also dass jedes Mitglied seinen Platz und seine Aufgabe hat. Bei mir kam zB raus, dass ich noch einen Halbbruder habe, der aber woanders lebt, mein Vater hat ihn nie akzeptiert, und das spielt in meinem Leben schon eine Rolle. Den Satz mit Deinen Schwestern kann ich also schon verstehen. Hat denn Euer Sohn noch andere Bezugspersonen, Oma, Opa? Ich würde an Deiner Stelle einfach mal alles runterschreiben, was Dir zu Deiner Familie und allen Mitgliedern einfällt. Gibt es vielleicht Personen, die ausgeschlossen wurden aus Eurer Familie? Wie ist Dein Verhältnis zu Deinen Schwestern heute etc. Wennn Du Dir gar nicht sicher bist, wie Du es machen sollst, würde ich Deine Ärztin vielleicht noch mal anrufen, um nachzufragen. Hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Viele Grüße Charlotte
sunshine

Beitrag von sunshine »

Liebe Ina,

Charlotte hats auf den Punkt gebracht, sie wird das wie eine systemische Familientherapie anfangen, vermute ich - das wurde bei mir auch gemacht.

Denn es scheint ja, das in deiner Familie auch "schweres" war,
deine Schwester hatte auch schlimme Depressionen, vielleicht war da auch schon mal was wegen deiner Groß- oder Urgroßeltern??

In der systemischen Familientherapie geht es darum:

In der Vergangenheit ist "schweres" passiert, zbsp. dein Großvater hat Unrecht getan. Der Ausgleich dafür spielt sich dann vielleicht ein od. zwei
Generationen später ab, vielleicht eure Depressionen.

Also ich persönlich konnte jetzt nicht soviel damit anfangen in meiner Therapie, aber vielleicht kommt bei dir ja tatsächlich was raus....

Schreib einfach alles auf, deine Familie mit allen Zusammenhängen,
die Familie deines Mannes - soweit du damit eben kommst.

Und schreib einfach zu deinen Familienmitgliedern auf, mit wem du Probleme hattest, unter was du gelitten hast, oder positives, was dir einfällt.

Hoffe, das stimmt so,

alles Liebe,
Christine
InaK

Beitrag von InaK »

Liebe Charlotte & Christine,

vielen Dank für eure Antworten - ein bißchen haben sie mir weitergeholfen. Dieses Thema "Lebenslauf" kommt mir unüberwindbar vor, was sollte ich da groß schreiben?

Meine Frage: Ist das eine "richtige" Therapie (Gespräch oder so?)?

LG Ina
Benutzeravatar
Uli W.
power user
Beiträge: 347
Registriert: 16:03:2005 9:34
Wohnort: Bayern (Fürstenfeldbruck)

Beitrag von Uli W. »

Liebe Ina,
mach Dir nicht zuviele Gedanken über das Ganze, schreib einfach mal drauflos, Du wirst sehen, Dir fällt mehr ein, als Du denkst. Und da, wo Deine Ärztin mehr erfahren will oder tiefergehen, wird sie einhaken und nachfragen beim nächsten Termin. Ich musste sowas auch mal machen und war erstaunt, wieviel ich da geschrieben habe und was mir plötzlich wichtig vorkam. Es hilft einem selbst enorm, auf die Spur zu kommen, was eventuell die eigene Krise mit ausgelöst hat.
Ich habe schon das Gefühl, dass Deine Ärztin eine "richtige" intensive Therapie mit Dir vorhat; mach Dich darauf gefasst, dass das nicht immer leicht wird, aber dass Du davon enorm profitieren und wachsen kannst!
Plan Dir am besten für die Therapie-Tage nichts anderes ein und wundere Dich auch nicht, wenn es Dir danach erstmal schlecht geht. Das ist ganz normal bei einer Therapie und geht auch wieder vorbei.
Bleib dabei, und sag der Ärztin ruhig, wenn es Dir zu heftig wird. Dein Medikament wird Dich stabilieren und Dir helfen, die Therapie auszuhalten. Und wenn Du Dir vorstellst, dass Du am Ende des Ganzen wieder ganz gesund bist ist das sicher ein guter "Ausblick".
Komm mit allem, was Dich belastet hierher zu uns, wir begleiten Dich!
Liebe Grüße von Uli
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Ina,

also als ich meine Psychoanalyse begonnen habe, bei einem Psychoanalytiker und Psychotherapeuten, da wollte er auch so einen Lebenslauf von mir - und zwar für den Antrag bei der Krankenkasse.
Du mußt einfach eine Art "Psycholebenslauf" verfassen, wo Du in einem fortlaufenden Text das erzählst, was Dich (unter Umständen) seit frühster Kindheit belastet hat. Das können die Beziehungen zu Vater und/oder Mutter sein, zu Geschwistern, das können Krankheiten sein, eigene oder der Eltern oder Geschwister, usw... Also setz´ Dich einfach hin und beginne, Du wirst sehen, so schwer ist das nicht! Der Lebenslauf dient Deiner Ärztin dazu, Dich besser kennenzulernen, eine Diagnose zu stellen, Bereiche, in denen sie mit Dir arbeiten wird, zu umreißen und den Antrag auf Erstattung der Kosten zu stellen! Mir hat das damals selbst etwas gebracht, einen solchen Lebenslauf zu schreiben! Nur Mut, das schaffst Du schon!

Alles Gute

Ava
Antworten