Wartezeiten Therapieplätze

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Mamba

Wartezeiten Therapieplätze

Beitrag von Mamba »

Hallo Ihr Lieben -

das mit den Terminen ist wirklich eine Katastrophe. Entweder ist das in der Schweiz besser oder ich habe einfach immer Glück gehabt.

Ich gehe hier in ein Zentrum, welches sich Angst und Depressionszentrum nennt, dort sind mehrere Ärzte im Zusammenschluss und vertreten sich auch gegenseitig, jeder hat sein Spezialgebiet. Eigentlich alles Psychiater, aber alle haben eine Therapeutische Ausbildung. Das ist in der Schweiz auch anderes. Aus Deutschland kenne ich es, dass der Psychiater eher der Neurologe ist. Hier haben Psychologen und Psychiater die gleiche Ausbildung und der Psychiater dann noch eine medizinische. Am Anfang leuchten die einen erstmal durch und machen alle Bluttests inkl. Schilddrüse und so, die man machen kann, dafür musste ich aber in ein externes Labor.

Heute habe ich meinen zweiten Termin bei einer neuen jungen Ärztin dort. Mein vorheriger Psychiater istz nicht mehr dort, also fang ich frisch an. Manchmal sehe ich mich nach einer Erfahrenen Person, die schon viel gesehen hat und mir kompetent weiterhelfen kann, mich beraten kann. Manchmal denke ich: Eine junge Ärztin hat auch ihre Vorteile, die kennt vielleicht auch neue Erkenntnisse und Methoden.

Ihr kennt das sicher, dass man viel denkt und redet. Ich bin mir im Augenblick nicht sicher, ob ich wirklich nochmal ganz nahc unten will mit Kindheit und allem oder ob ich Verhaltenstherapeuoich am hier und jetzt arbeiten will. Diese ganzen Therapieformen mchen eine auch ganz kirre...

Liebe Grüsse,
M.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Mamba,

sehe grad erst deinen intressanten Beitrag!!!! Ich lebe in Österreich (Vorarlberg - nur wenige Minuten bis zur Schweizer Grenze am Bodensee) und auch bei uns gibt es inzwischen Psychiater die auch die Therapie machen. Ich war bei so einem Arzt (er ist eigentlich Psychiater und Neurologe, hat aber eine Zusatzausbildung zum Psychotherapeuten) und es hat mir viel Rennerei und Zeit gespart. Mein Psychiater konnte so immer auch gleich das AD verschreiben bzw. Dosis anpassen usw. und im gleichen Zug auch gleich die Therapiestunde abhalten. Allerdings sind solche Psychiater bei uns mit einem Selbsthalt belegt - aber nicht wirklich hoch, ca 20 % vom Rechnungsbetrag, der Rest zahlt die Krankenkasse. Bei ist da nochmal anders, gell?

Euer Zentrum finde ich Klasse - wir haben auch so eine Anlaufstelle, aber die steckt noch eher in den Kinderschuhen. Die Termine sind bei uns in Österreich auch viel schneller zu bekommen als in Deutschland, da ist es echt eine Katastrophe, wie lange die armen Frauen zum warten verdonnert sind!

Zur Therapieform: Ich habe beides gemacht. Zuerst hat mein Psychiater in die Kindheit geschaut so dass ich einiges verstehen konnte und dann gingen wir aber recht schnell in eine Verhaltenstherapie über. Ich meine auch, dass gerade Strategien wie man im "Hier und jetzt" klar kommt, unglaublich helfen eine Depression zu besiegen bzw. in den Griff zu bekommen. Da wird ja eigentlich tatsächlich das Gehirn umtrainiert und so auch viele krankmachenden Verhaltensmuster durchbrochen. Das kann eine tiefenpsychologische Therapie nicht, obwohl ich sagen muss, ich doch froh bin auch hier was gemacht zu haben - so konnte ich die Zusammenhänge verstehen.

Da du schon mal tiefenspych. was gemacht hast, wäre evlt. tatsächlich eine VT eher von Vorteil? Hast du dich schon entschieden? Würde mich über Antwort sehr freuen - hoffe du ließt das noch, da dein Beitrag schon länger her ist!!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Mamba

Beitrag von Mamba »

Liebe Marika -

das Zentrum ist eigentlich eine Praxis. Der Vorteil ist, dass du dort auch untereinander die Leute wechseln kannst. Das hat mir heute auch meine Psychiaterin angeraten, da ich angesprochen habe, dass ich nicht so ganz glücklich bin.

Entspant finde ich dort, dass es nicht so "Psycho" aussieht, man bekommt einen Kaffee, kann sich informieren und die Leute tauschen sich auch untereinander aus. Das ist angenehm. Auf PPD ist niemand wirklich spezialisiert. Aber wie wir alle wissen, ist das ja eigentlich auch eine Form der Depression. Ich selbst zB bin nach über einem Jahr wieder reingerasselt in die Verhaltensmuster und arbeite jetzt dran. Ich denke, dass es ähnlich ist, aber vielleicht habe ich einen kleinen Vorteil (oder eben auch Nachteil ;-)), dass ich schon mal "drin" war.

Ich fände es schön, wenn es mehr solche Anlaufstellen gäbe. Auch präventiv, bzw. begleitend Selbsthilfegruppe, Kontakte, Erfahrungsaustausch, Sportgruppen (Yoga, Laufen, Schwimmen) und Massagen, Shiatsu, Qi Gong oder was auch immer hilft angeboten würde. Ich denke, da ist noch viel Potential und es rattert auch in meiner Birne, was man machen könnte. Mir hat Yoga so gut geholfen / hilft immer noch und auch Shiatsu, dass es mein Traum ist, da mal was auf die Beine zu stellen. Aber erst mal muss ich wieder fit werden - oder wer weiss, vielleicht wäre das auch ein Ansporn. Ich finde, man kann noch mehr tun, aber das braucht immer die Initiative - siehe dieses Forum...

Liebe Grüsse,
M.
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