Mitten im Kinderwunsch

[Bienchen]

Hallo alle zusammen

Erstmal vielen Dank für die Aufnahme hier . Ich habe schon viel gelesen und Information bekommen.
Ich habe einen schon größeren Sohn und seit vielen Jahren einen bis jetzt unerfüllten Kinderwunsch mit meinem Mann. Wir haben uns medizinische Unterstützung geholt, aber auch das half nicht. Aktuell bin ich gerade in einer Behandlung und weiß erst in einer Woche ob es geklappt hat.
Seit Dezember habe ich starke Schlafstörungen mit Angstzuständen. Dazu kommen viel Gedankenkreisen und teilweise Zwangsgedanken. Meine Stimmung ist gedrückt. Nun weiß ich nicht ob das an den ganzen Hormonen liegt die ich nehmen muss oder eine Depression. Ich hatte schon früher mit Ängsten zu tun, aber habe die im Griff gehabt. Das klappt jetzt nicht mehr. Zum Glück habe ich eine sehr nette Psychologin gefunden, die mir hilft. Bei einem Psychiater war ich auch. Der hat mir jetzt Sertralin 50mg verschrieben. Heute nehme ich es den zweiten Tag (1/2) und es verstärkt so sehr meine Angst. Ist das die Erstverschlimmerung? Wird das noch mehr, oder bleibt es so bis die Nw weggehen? Laut meinem Psychiater soll ich alle 3-5 Tage um eine halbe Tablette aufdosieren. Zieldosis soll 100mg sein. Wie seht ihr das? Ist das ein gängiges Schema?Ich habe Tavor bekommen, aber habe Angst es zu nehmen weil ich ja nicht weiß ob ich schwanger bin oder nicht. Ich habe es mit Promethazin probiert, aber das wirkt nicht so lang, oder soll ich es öfters am Tag nehmen . Könnt ihr mir etwas Mut machen? Es ist zum Verzweifeln, weil ich mir so sehr noch ein Kind wünsche und auf der anderen Seite brauche ich gerade so viel Hilfe.
Vielen Dank und viele Grüße
Tanja

[Marika]

Hallo Tanja!

Herzlich Willkommen bei uns!

Schön, dass du da bist, auch wenn der Grund nicht toll ist. Ich finde es aber super, dass du dir bereits Hilfe geholt hast. Ich könnte mir vorstellen, dass die Hormonbehandlungen mit deinem Zustand zu tun haben, vor allem weil du schon Vorgeschichte mit Ängsten hast.

Dass es dir im Moment schlechter geht, ist ziemlich sicher die Erstverschlimmerung, die die meisten Betroffenen so erleben. Die Medaktion an sich finde ich normal, manche Ärzte steigern schneller, manche langsamer. Wenn es dir zu schlecht damit geht, dann kontaktiere einfach nochmal deinen Arzt um zu besprechen ob und wie ein langsameres Steigern aussehen kann. Auch was Tavor betrifft sollte das dein Arzt entscheiden... weiß er dass du gerade schwanger werden willst? Ich schon, oder? Wenn er dann trotzdem Tavor verschreibt, kannst du dem auch vertrauen und es nehmen. Auch was das öfter nehmen von Promethazin betrifft, solltest du deinen Arzt fragen.

Bei Unsicherheit was Medikamente in der Schwangerschaft bzw. Kinderwunsch angeht wären auch hier Fachleute, die dir helfen: www.embryotox.de

Wann bekommst du denn das Ergebnis?

[Bienchen]

Hallo Marika
Danke für deine lieben Worte . Das Ergebnis bekomme ich am nächsten Montag. Meine Ärzte haben extra mit Embryotox gesprochen, deshalb die Medikamente. Aber ich fühle mich nicht gut damit etwas einzunehmen. In meiner ersten Schwangerschaft habe ich penibel darauf geachtet und jetzt sowas. So war das jedenfalls nicht gedacht. Das die Hormone komplett daran schuld sind, weiß ich nicht genau. Aber sie beeinflussen mich definitiv. Sollte es nicht geklappt haben und ich alle Hormone absetzten muss, wird sich zeigen, ob es mir dann besser geht. Aber auch vor der Behandlung war ich glaube ich schon in nicht so guter Verfassung, weil ich schon soo viele Versuche mit einem negativ hinter mir habe. Von einer Enttäuschung in die nächste. Die Psyche wird im Kinderwunsch leider nicht berücksichtigt. Und falls es doch geklappt haben sollte, möchte ich über die Schwangerschaft gut eingestellt sein.

Liebe Grüße
Tanja

[Neverfull]

Liebe Tanja,
ich finde mich in deinem Post wieder und möchte dir Mut zu sprechen. Ich habe auch bereits ein älteres Kind gehabt und konnte mit meinem jetzigen Ehemann einfach nicht auf natürlichem Weg schwanger werden obwohl es keinen Grund gab und unser Sohn ist durch eine IVF entstanden. Ich hatte vor Jahren auch mit angst zu tun aber sie ganz gut im Griff. Durch die Hormone die ich nehmen musste und den ganzen Stress ging es bei mir kurz vorm Transfer los mit Angstzustände und Zwangsgedanken. Es hat leider auch nicht geklappt beim ersten Mal und als ich die Medikamente (Progynova und Progestan) abgesetzt habe war der Spuk zumindest erstmal vorbei. Also ich finde die Medikamente machen einen richtig fertig und ich war so froh als ich sie nach der 12 Woche absetzen konnte. Leider habe ich dann in der Schwangerschaft sehr starke Hyperemesis gehabt und dadurch wieder sehr schlimme Ängste bekommen. Ich gebe dir einen guten Rat, lass dich auf die Medikamente ein wenn sie dir helfen. Ich war die ganze schwangerschaft so instabil und hab mich irgendwie so durchgekämpft und im Wochenbett hat es mich dann komplett zerlegt. Es ist auch leichter stabil und gesund zu werden wenn man kein winziges Menschlein umsorgen muss. Ich bereue es wirklich mit der Medikation erst nach der Geburt begonnen zu haben, ich hätte uns allen einiges erspart. Embryotox ist spitze, ich hatte mit denen auch Kontakt aufgenommen aber mich dann trotzdem gegen die Medikamente entschieden. Die Ärzte kennen sich ja auch in der Regel sehr gut aus und wissen was man ohne Probleme nehmen darf. Mein kleiner ist jetzt 4 Monate alt und langsam werde ich wieder die alte aber nur sehr langsam. So ne Kinderwunschbehandlung macht was mit einem und ist echt härter als man denkt. Schön dass du schon eine Therapie hast das ist spitze. Ich wünsche dir von Herzen Alles Liebe und dass ihr bald noch ein Wunder in euren Armen halten dürft. Halte durch

[Mayte]

Hey du
Ich mag dir auch ein bisschen Beistand senden- ich weiß auch viel und genug über kinderwunschbehandlungen, wie einsam das machen kann, wie hart es für den Körper ist, wie riiiiiesig der Druck werden kann- und alles reden von: Versuch dich zu entspannen ist in dieser Zeit schwer in den Körper zu kriegen…. Ich wünsche dir dass du gnädig zu dir sein kannst dass dein System jetzt ein bisschen aus dem Gleichgewicht gekommen ist, das sagt nichts über dein wünschen und wollen aus! Es klingt gut dass du dich so schnell schon um Unterstützung gekümmert hast. Hast du Menschen mit denen du auch über den Prozess sprechen kannst? Gerade heterosexuelle Paare behandeln so einen Prozess noch viel zu oft als Geheimnis, das erhöht den Druck nur umso mehr aufs „Ergebnis“. Ein bisschen wie es auch oft noch mit Fehlgeburten passiert… wie sieht es denn jetzt aus bei dir und euch? Ich sende ganz solidarische grüße!