PPD?

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Sarash
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Re: PPD?

Beitrag von Sarash »

Hallo Alibo und Marika,

vielen Dank euch beiden!

Ja Alibo, bei mir liegt es auch in der Familie (wiederkehrende Depressionen bei einem Elternteil), was ja auch für eine biologische Komponente spricht. Genau, ich habe am kommenden Montag den nächsten Arzttermin um zu schauen, wie ich mit eventuellen Nebenwirkungen klar komme und ob ich eventuell erhöhen kann.

Marika, du hast recht wegen dem Klinikaufenthalt. Ich war da jedoch ziemlich lange, knappe 6 Wochen und hab mir entsprechend Besserung erhofft. Es fällt mir schwer, meiner eigenen Wahrnehmung mehr zu vertrauen als den Ärzten, da ich ja kein Fachwissen habe und sowieso gerade im Ausnahmezustand bin. Jetzt ärgere ich mich über mich selbst, dass ich nicht vorher gegangen bin und mir woanders Hilfe geholt habe. Aber ich hatte auch einfach keine Kraft dazu. Das Promethazin nehme ich wenn es ganz schlimm wird, fühle mich aber durch das benebelte Gefühl irgendwie paradox ängstlich.

Heute Abend geht es mir einwenig besser, aber es graut mir schon vor dem nächsten Morgen, wegen diesem ganz fiesen Morgentief.

Vielen Dank euch beiden noch einmal, es tut gut sich auszutauschen!
10/2019: Erste Episode, 50 mg Sertralin
10/2024: PPD/PTBS, 20 mg Citalopram ab 01/2025
Sternschnuppe2023
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Re: PPD?

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Liebe Sarah,

es tut mir unglaublich leid, dass du mit der Ärztin in der Klinik so ein Pech hattest. Umso besser, dass du jetzt ernst genommen wirst.
Mir ging es leider auch sehr sehr lange so. Ich bin in der Schwangerschaft zu meinem Frauenarzt und Hausarzt gegangen und habe von meinen Symptomen des Herzrasen und nicht schlafen Könnens gesorchen, aber das wurde jedes Mal abgetan. Mein Psychotherapeut, den ich noch aus meiner früheren Angststörung kannte, hat es eher wieder in die Schiene Angststörung eingeordnet zu der Zeit, weil ich eine Gebärmutterhalsverkürzung hatte, etc. Da es mir wirklich massiv schlecht ging zu dem Zeitpunkt, weil ich in der Woche nur noch ca. 7 Stunden schlafen konnte und gar keinen Sinn mehr sah, habe ich einen Termin in der psychiatrischen Notfallambulanz gemacht. Da der Hauptarzt der auf PPD spezialisiert ist, Urlaub hatte, kam ich an einen jungen Vertretungsarzt. Der hatte nur gesagt, für die geschlossene, ginge es mir zu gut und das wäre auch zu gefährlich in der Schwangerschaft und wo anders wäre kein Platz mehr. Ich solle achtsamkeitsübungen machen...was ein Witz, war ich ja Yogalehrerin und Entspannungskursleiterin. Ich kannte ja die Tools, konnte aber einfach nicht mehr in die Entspannung finden.
Mich hat nur durchhalten lassen, dass ich das meinem Freund nicht antun kann. Ich hielt also irgendwie 3 Monate durch und dann nach der Geburt ist meine Hebamme wieder mit mir zu dieser Notfallambulanz. Diesmal hatte ich Glück und der Chefarzt war da und erkannte es als Mittel bis schwere Depression. Und dort bekam ich dann endlich richtige Medikamente. Zu der Zeit konnte ich gar nicht mehr dran glauben, das mir irgendwas noch hilft. Aber das hat es. Und das wird es auch bei dir. Da bin ich mir sehr sehr sicher.
Liebe Grüße
Sarash
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Re: PPD?

Beitrag von Sarash »

Hallo ihr lieben,

danke für Erfahrungsberichte und Ermutigung!

Aktuell habe ich, glaube ich, zusätzlich noch Enzugserscheinungen, weil ich das Sertralin abgesetzt habe und das Citalopram noch nicht richtig eingeschlichen ist. Habe gestern mit der Psychiaterin zwecks Dosiserhöhung kurz telefoniert, aber sie hat Angst vor dem Serotonin-Syndrom wegen dem Wechsel … :roll: darf also frühestens nächste Woche erhöhen und ich hoffe wirklich, dass das dann was bringt. Es scheint mir so, als wären die Psychiater bei uns in der Psychiatrie allgemein vorsichtig mit Medikamenten…

Kennt ihr das auch, dass die ganzen negativen Gefühle schlimmer werden, wenn ihr mit dem Kind zusammen wart? Ich finde das so schrecklich :-( ich guck sie an und sie lächelt mich so süß an, aber ich fühle nur Schmerz. Warum ist das so?? Das macht mich am allertraurigsten, es bricht wirklich mein Herz, dass ich so auf mein Kind reagiere. Auch mit meinem Mann habe ich keine Lust mehr Zeit zu verbringen, obwohl wir eigentlich eine langjährige und stabile Beziehung davor hatten. Ich kann einfach keinen mehr lieben und mich selbst am wenigsten.

Auch wegen der Traumatherapie bin ich mir so unsicher. Angeblich soll ja das Trauma an allem Schuld sein. In der Psychiatrie wurde mir empfohlen es jetzt zu machen, da ich ja aktuell so „offen“ bin und die Gefühle alle da sind, ich habe haber Angst dadurch noch instabiler zu werden.
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alibo79
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Re: PPD?

Beitrag von alibo79 »

Hey Sarah, diese Gefühle kenne ich auch. Ich war so unzufrieden mit allem, habe so viel in Frage gestellt. Ich fühlte mich unglücklich mit meinem Mann, obwohl wir schon fast 30 Jahre zusammen sind. Das lag aber einfach daran, dass ich depressiv war und einfach alles negativ gesehen habe.
Zu den Gefühlen und der Trauma Therapie kann ich dir nicht so richtig was empfehlen. Ich kann dir nur die Worte von meinem Therapeuten erzählen. Er sagte mir, dass er immer nur vorsichtig und ganz sanft die Gefühle hervor holen will. Auch bei Patienten wo noch wenig Gefühl da ist aufgrund der Krankheit, ist es ihm lieber wenn die Gefühle langsam zurück kommen, damit der Patient nicht von den Gefühlen überrollt wird. Ich weiß nicht wie das bei einem Trauma ist, aber gerade wenn du jetzt noch so durchlässig bist und verwundbar könnte ich mir vorstellen, dass es im Moment zuviel ist und du erst eine gewisse Stabilität brauchst um daran zu arbeiten. Aber vielleicht meldet sich ja jemand hier, der dir mehr dazu sagen kann! Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: PPD?

Beitrag von Marika »

Liebe Sarah!

Ich dachte auch, ich könne nicht mehr lieben. Aber genau das ist ja die Erkrankung. Im Gehirn herrscht ein Chaos der Botenstoffe, daher kommen solche irrationale und destruktive Gedanken zu Stande. Es ist u.a. auch der veränderten Gehirnchemie die bei psychischen Erkrankungen herrscht, geschuldet. Das wird aber immer besser, sobald das AD wirkt.

Unsere Gedanken und Gefühle sind auch ein Produkt biochemischer Prozesse im Gehirn und nur sehr bedingt mit dem Willen beeinflussbar.
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sarash
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Re: PPD?

Beitrag von Sarash »

Hallo ihr lieben,

heute war ich wieder bei meiner Ärztin und da ich das Citalopram anscheinend ganz gut vertrage, darf am am Freitag (nach 10 Tagen) auf 20 mg erhöhen. Danach muss ich weitere 4 Wochen warten, wo dann entschieden wird ob die Dosis weiter angepasst werden muss. War das bei euch auch so, dass die Ärzte so vorsichtig mit dem einschleichen sind / so lange warten?
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alibo79
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Re: PPD?

Beitrag von alibo79 »

Hey, ich glaube das ist sehr unterschiedlich wie die Ärzte das machen. Und hängt bestimmt auch von der Situation ab. Bei mir ist innerhalb von ca 4 Wochen auf die volle Höhe gegangen worden, aber ich nehme ein anderes Medikament was glaub ich, nicht so starke Nebenwirkungen macht.
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Sarash
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Re: PPD?

Beitrag von Sarash »

Hallo Alibo,

Vielen Dank für deine Antwort. Es scheint individuell zu sein, wie die Verläufe auch. Ich merke einfach, dass ich die Kontrolle über die Genesung haben möchte, wann es besser wird, aber ich weiß, dass es nicht so läuft.

Ich schreibe einfach hier weiter, weil ich merke, dass es mir gut tut. Dieses Forum hat mir bislang mehr geholfen, als der Klinikaufenthalt, ich fühle mich hier verstanden. Ich merke, dass diese tiefe Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit langsam besser wird und ich frage mich, ob das Medikament anfängt zu helfen. Anderseits erscheint es mir etwas früh und ich habe große Angst, dass ich wieder so tief falle, wie ich die vergangenen Monate gefallen bin. Traurigkeit, Selbstzweifel und Erschöpfung sind nach wie vor große Begleiter im Alltag, aber ich versuche weiterhin Sachen zu tun die mir früher Freude gemacht haben, wie Freunde treffen, Spaziergänge, mal schwimmen gehen etc. Leider fällt es mir zurzeit schwer abzuschätzen, was mir tatsächlich im Moment gut tut und was mich
tiefer in diesen erschöpften und überforderten Zustand bringt. Normalerweise war ich immer eine Person, die sehr belastbar war, gerne gearbeitet hat und gerne unter Leuten war. Die deprimierte Version von mir selbst fühlt sich nach wie vor sehr fremd an.

Mein Mann ist heute das erste mal wieder arbeiten gegangen, wenn auch nur halbtags. Meine Tochter schläft gerade und der Vormittag mit uns zweien allein scheint „in Ordnung“ zu verlaufen, so „in Ordnung“ wie es gerade sein kann. Die Gefühle für sie kommen langsam zurück, damit einhergehend jedoch auch ein riesengroßes schlechtes Gewissen, dass ich sie 6 Wochen alleine gelassen habe, als ich in der Klinik war. :( Obwohl mein Mann in der Zeit spitze war, braucht sie mich doch.
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Marika
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Re: PPD?

Beitrag von Marika »

Hallo Sarah!

Das hört sich ja schon wirklich sehr gut an, da kommt auf jeden Fall schon eine Wirkung vom AD durch. Beim Dosieren schauen sich die Ärzte sehr oft ein paar Wochen eine Dosis an, wie sie hilft. Denn jede Erhöhung braucht eben diese Zeit um ihre Wirkung zu entfalten, daher muss man ein bisschen warten um sie richtig einzuschätzen. Bei mir hat mein Psychiater im Schnitt 8 Wochen beobachtet und dann erhöht.

Du machst das sehr, sehr gut. Und auch die Balance oder das Fühlen was dir gut tut wirst du immer besser steuern können. ❤️
Liebe Grüße von
Marika

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Sarash
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Re: PPD?

Beitrag von Sarash »

Hallo ihr lieben,

ich wollte euch mal ein kleines Update geben.

Ich nehme nun schon seit 3 Wochen Citalopram und ich bin sooo froh, dass ich damit begonnen habe. Die Verzweiflung, Gefühle der Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Versagensgefühle in Bezug auf Mutter sein sind schon besser und ich habe das Gefühl, dass ich klarer über diese Sachen nachdenken kann. Ich bin weiterhin jedoch noch sehr erschöpft, fühl mich von Kleinigkeiten überfordert (mein Mann arbeitet aktuell wieder halbtags, mehr schaffe ich nicht), bin oft noch traurig und sehr ängstlich. Trotzdem kann ich manchmal Situationen wieder einwenig genießen und es gibt Lichtblicke. Aber diese Überforderung und das anhaltende Gefühl von Stress belastet mich nach wie vor sehr und ich hoffe, dass das Citalopram meinen Antrieb noch steigern wird und das sich die Wirkung in den nächsten Wochen weiter entwickelt.

Ich habe nun doch auch schon eine Traumatherapie und auch wenn das sehr anstrengend ist, habe ich das Gefühl, dass es mir im Großen und Ganzen gut tut. Nur hieß es heute beim Therapeuten wieder „sie sind ja nicht deprimiert, kommt alles vom Trauma. :roll: steht natürlich in meiner Akte, da es sich um einen Therapeuten in der gleichen Klinik handelt. Aber ich verstehe einfach nicht, warum sie so darauf beharren… und das Citalopram wirkt ja!! Er meinte auch, dass es für die Therapie besser wäre, wenn ich kein AD nehme, aber darauf lasse ich mich nicht drauf ein.

Eine Frage hätte ich noch. Jetzt wo ich so langsam aus dem schlimmsten Tief rauskomme, muss ich aber oft noch an Situationen in den vergangenen Monaten denken, wo es mir so unfassbar schlecht ging. Ich leg meine tochter ins Bett und muss unwillkürlich daran denken, wie schlecht ich mich in der gleichen Situation vor nur 4 Wochen gefühlt habe. Dazu kommt in diesen Situationen dann immer wieder die Angst, dass es wieder genauso schlimm wird. Ich will daran nicht denken, aber es ist fast wie ein Zwang. Kennt das jemand von euch?
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Marika
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Re: PPD?

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich freue mich sehr, dass du bereits eine Verbesserung merkst, das ist toll und du kannst sicher sein, dass da noch viel mehr kommt. Du bist erst bei Woche 3... toll, wirklich!

Also sag mal, was für eine Klinik ist denn das? Wieso wollen die dir ständig das AD ausreden? Ich verstehe nicht warum die so auf das Trauma beharren, obwohl es sehr nahe liegt, dass es eine PPD ist. Ich war ja auch nicht depressiv. Zuallererst kamen die ZG, dann die Angst und dadurch wurde ich depressiv. Bei dir sind ja auch klare zwanghafte Symptome dabei. Da hilft ein AD ja auch. Ich kann dich nur darin bestärken, dir das AD nicht ausreden zu lassen.

Dass du noch in bestimmten Situationen nachdenkst und grübelst, ist normal. Das wird alles noch und nach immer besser. Ich hatte das auch.
Liebe Grüße von
Marika

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Re: PPD?

Beitrag von Sternschnuppe2023 »

Huhu,

wie schön, dass du schon erste Fortsetzung merkst ☺️.
Das mit den Therapeuten/Ärzten dort ist ja wirklich sehr anstrengend. Gut, dass du dich da nicht beirren lässt.
Mein Therapeut fände es wahrscheinlich auch besser, wenn ich die Medikamente bald reduziere, aber ich handele da auch ganz nach meinem Gefühl.

Und zu dem oft daran denken, wie schlecht es dir noch vor kurzem ging. Das hatte ich ganz am Anfang auch noch sehr extrem. Je länger es mir aber besser ging, desto weniger wurde es. Es hat sich dann nicht mehr ganz so belastend angefühlt. Manchmal gibt es zwar noch Momente an denen ich zurück denke und ich einfach nicht fassen kann, wie unfassbar schlecht es mir damals ging. Aber diese Momente sind zum Glück seltener. Sich so zu fühlen, wenn man an diese schlimmen Phasen denkt, ist in Ordnung. Es war auch eine besonders schlimme Zeit, sage ich mir in den Momenten immer. Weil es weg zu drängen, ist eher negativ, habe ich damals gelernt.
Liebe Grüße
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Re: PPD?

Beitrag von alibo79 »

Guten Morgen, ich finde auch, dass es sich schon viel besser bei dir anhört. Du nimmst erst seit kurzem dein Medikament und kannst jetzt schon Verbesserungen merken, dass ist Wahnsinnig schnell.
Lass dir die Medikamente bloß nicht ausreden, du merkst ja selbst wie es dir hilft. Ich sehe es so, dass du mit Hilfe der Medikamente jetzt in der Lage bist dein Trauma aufzuarbeiten und auch solche Belastungen besser abfedern kannst.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
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Re: PPD?

Beitrag von alibo79 »

Und dass du immer wieder an dieses dunkle Zeit denkst ist völlig normal, es ist ja einfach belastend und du musst es erstmal verarbeiten.
Ich habe es auch immer als beruhigend empfunden. Ich habe daran gemerkt dass ich langsam gesund werde und es hat mir dadurch Sicherheit gegeben. Natürlich ist zwischendurch Angst hoch gekommen, dass es wieder von vorne los geht. Das hatte ich in jedem tief, ich wollte nicht wieder so tief fallen. Es ist aber nie der Fall gewesen. Sondern ich bin immer stärker geworden. Du wirst das bestimmt auch bald merken, wie du immer weiter nach vorne schaust und diese heftige Zeit hinter dir lassen kannst!
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Re: PPD?

Beitrag von Sarash »

Hallo ihr lieben und vielen Dank für eure Zusprüche!

Wir sind seid gestern krank und in Kombination mit der Therapiestunde am Montag, befinde ich mich gerade leider wieder total im Tief. Man liest hier ja von vielen, dass die Tiefs immernoch vorkommen, auch mit einem AD. Ich hatte nur irgendwie die naive Vorstellung, dass ich nicht mehr so tief fallen würde…
Ich finde es nun noch fast härter, weil ich wieder etwas Hoffnung und Zuversicht gespürt habe, ich wurde daran erinnert wie es sich anfühlen kann und nun ist es wieder weg. Anstelle sind die Insuffizienzsgefühle wieder groß.

Mich macht es so fertig, dass die Klinik mir immer wieder die Depression als Diagnose abspricht, weil ich denke, dass mein erleben nicht „nur“ von einem Trauma stammen kann. Darum denke ich, wenn es keine Depression ist, muss es noch etwas schlimmeres sein. Angst vor Psychose und Schizophrenie begleiteten mich schon in der ersten Episode vor 5 Jahren. Jetzt bin ich eher auf den Trip Persönlichkeitsstörung.. obwohl bei meinem stationären Aufenthalt mir gesagt wurde, dass es dafür keine Indikation gibt, denke ich, dass sie wahrscheinlich auch etwas übersehen haben könnten. Und so läuft die grübelschleife wieder.

Ich habe schon von mehreren Berichten hier gelesen, dass auch der Zyklus eine Rolle spielt bei den Tiefs. Ich habe jetzt auch beobachten können, dass es jedes Mal rundum den Eisprung bei mir schlimmer wird. Vor der Schwangerschaft war es aber nicht so.
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