Escitalopram erhöhen

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taskki1984
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von taskki1984 »

Hallo an alle und frohe Weihnachten 🎄

Mir ging es die letzten 4 Wochen richtig gut , keine bzw kaum ZG. Nehme jetzt 20mg. Jetzt vorgestern wieder Bäm und von einer auf die andere Sekunde alles wieder da ?! Hatte ich ja schonmal im Oktober.. ist das normal ?
Oder müsste ich jetzt wieder erhöhen ?( was ja eigtl nicht geht, zumindest nicht unabgesprochen und ich kann ja auch nicht dauernd erhöhen)

Also 15 mg - 2 Wochen alles gut - dann wieder schlecht ..20mg - 4 Wochen alles gut - dann wieder schlecht . Und jetzt ? Keine Ahnung was ich machen soll 😩 hat jemand eine Idee ?
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Marika
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Hallo!

Diese Schwankungen sind ganz normal, das kann auch noch eine Weile so gehen. Stress und z.b. der Zyklus beeinflussen das extrem. Eisprung und Periode sind immer Knackpunkte. Da verändern sich die Hormone sehr stark und das wirkt sich oft negativ auf den Gehirnstoffwechsel aus. Man merkt dass dann an solchen Tiefs. Es bedeutet nicht, dass man dann erhöhen muss. Es zeigt einfach, dass das System noch sehr sensibel auf solche Veränderungen oder Stress reagiert. Das wird mit der Zeit aber immer besser. ❤️
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von alibo79 »

Hey taskki,
Ich sehe das genauso wie Marika, das ist eine völlig normale Schwankung. Ich würde es sogar mal von der anderen Seite betrachten, es gab jetzt schon 4 Wochen in denen es dir sehr gut ging. Das ist ein großer Fortschritt und zeigt dir, dass du langsam gesundest.
Es wird immer wieder mal kleine Einbrüche geben, es gehört zu dieser Krankheit in den meisten Fällen dazu, daß ist der Weg den die meisten hier erleben bis sie wieder völlig gesund sind.
Wir haben gerade zusätzlich eine besondere Zeit. Es ist Weihnachten, danach Silvester. Diese Tage sind oft sehr gefüllt mit Emotionen, Stress, Ansprüchen und verschiedenen Verpflichtungen, da kann sich schnell ein tief einschleichen. Versuch es nicht zu stark zu bewerten, sondern deinen Alltag zu entschleunigen und trotzdem eine Routine beizubehalten, dann wird es dir in ein paar Tagen wieder besser gehen!
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
taskki1984
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von taskki1984 »

Vielen Dank für eure Einschätzungen! Das beruhigt mich auf jeden Fall sehr.. ♥️ Ich hoffe die Phase ist schnell wieder vorbei.. und es bleibt bald dauerhaft gut..
Liebe Grüße!
taskki1984
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von taskki1984 »

Hallo zusammen , ich hab mich länger nicht gemeldet .. leider geht es mir nur so Mittelgut.

Nehmen jetzt ja seit Dezember 20 mg Escitalopram und ich es hilft gegen die ganz schlimmen ZG schon. Allerdings habe ich 24/7 (außer ich schlafe) ein komisches Hyperbewusstsein auf meine Gedanken. Es ist ganz seltsam und ich kann es auch nicht richtig erklären.
Das war nach jeder Dosiserhöhung für einige Wochen weg , kam aber jetzt immer wieder .. so als beobachte ich mich bzw. Meine Gedanken von außen. Ich komme mir aber nicht fremd vor , also keine Depersonalisation oder so .. keine Ahnung.. und wie gesagt , nach jeder Erhöhung war es einige Wochen gut .. aber jetzt bin ich ja bei 20 und kann nicht erhöhen. Nächster Termin bei meiner Psychiaterin ist erst Anfang April.

Mache Therapie seit 6 Wochen aber gerade weiß ich gar nicht wie ich weitermachen soll :(

Hab so Angst was zusätzliches oder anderes zu nehmen aber so wie es ist , ist es auch kein angenehmer Zustand. Es schlaucht :(

Kennt das Gefühl jemand und hat einen Tipp für mich ?
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Marika
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ich habe jetzt alle Beiträge von dir nochmal durchgelesen und man kann einen Aufwärtstrend erkennen. Also denke ich schon, dass das AD wirkt. Was einfach sein kann ist, dass du jetzt in der Therapie die du ja machst, den Rest bearbeiten musst. Ich glaube ich kenne diesen Zustand den du beschreibst. Es ist so eine Art Erwartungshaltung "kommt jetzt gleich ein ZG?" ... man beobachtet sich und die Gedanken mehr, weil sie weniger sind. Das fällt einem auf und man ist so in "Lauerstellung". Fühlt es sich in etwa so an?

Was macht ihr so in der Therapie? Bekommst du Übungen wie du mit den ZG umgehen sollst? Hast du eigentlich in all den Jahren zuvor, in denen du Escitalopram genommen hast, auch eine Therapie gemacht?

Als ich bei der Dosis, mit der ich stabil geworden bin (30 mg Escitalopram) angekommen war, hat es damit noch 1 ganzes Jahr gedauert, bis ich wirklich klar stabil und ohne Tiefs war. Plus natürlich Therapie. Ein sehr langer Weg von insgesamt 2,5 Jahren war das. Das einfach auch nochmal damit du siehst, wie lange das ganze manchmal dauern kann.
Liebe Grüße von
Marika

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taskki1984
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von taskki1984 »

Hey Marika,

Wie immer vielen Dank für deine Antwort ! Ja es ist irgendwie wie ein ständiges Selbstbeobachten und das 24/7.
ich habe jetzt aus Verzweiflung mehr als 20 mg Escitalopram genommen , hab erst am 4.4 Termin und Man kann meine Ärztin vorher einfach nicht erreichen :(
Weiß nicht ob das eine sehr doofe Idee war , hab natürlich Nebenwirkungen bekommen aber gegen die Selbstbeobachtung hilft es wieder etwas .

Aber ich kann ja nicht für immer erhöhen ..
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Marika
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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von Marika »

Hallo Liebes!

Also generell sollte man nicht selbstständig an der Dosis was verändern. Mit über 20 mg bist du im "off Label" Bereich der zwar möglich ist wie bei mir, aber unbedingt ärztlich begleitet werden muss. Ich pflichte dir bei, dass das Erhöhen ohne ärztlichen Rat nicht die beste Idee war.

Es ist absolut nicht so, dass man ständig erhöhen muss. Ein Tief ist nicht automatisch ein Indiz dafür. Auch mit AD dauert es gerade bei ZG oft sehr lange bis man stabil ist.... ich bin ein Beispiel dafür.

Daher nochmal: was macht ihr in der Therapie, bekommst du Übungen? Gerade in so einer Phase in der du dich befindest, wäre der Therapeut nötig um dir Werkzeuge in die Hand zu geben, damit du diesem Beobachten entgegen treten kannst.

Bei ZG ist eine Therapie extrem wichtig neben den Medikamenten!
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Escitalopram erhöhen

Beitrag von taskki1984 »

Ja die Therapie mache ich ja leider noch nicht so lange und die letzte ist 12 Jahre her. Wir haben bis jetzt öfter Entspannungsübungen gemacht , was auch gut tut , für den Alltag gerade aber noch nicht den großen Effekt hat.

Ja war ziemlich doof die Medikamente selbständig über 20 mg zu erhöhen aber ich war so verzweifelt , dass es einfach nicht mehr besser wird :(

Werde jetzt wohl noch bis zum 4.4 warten müssen und dann das weitere Vorgehen mit meiner Psychiaterin besprechen .
Ansonsten versuche ich meinen Lebensstil positiv zu verändern , mehr Bewegung , bessere Ernährung.

Bin einfach so gefrustet , weil ich die letzten 7 Jahre mit 5 mg zurecht kam und nur weil ich geschludert habe und ins Absetzsyndrom kam jetzt alles in Schutt und Asche liegt gefühlt :(
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