Pure Verzweiflung

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Rahmschwammerl
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von Rahmschwammerl »

Ja das hoffe ich sehr, dass sich alles wieder einpendelt. Zu allem Überfluss hat mein Sohn jetzt auch noch Bindehautentzündung und ne saftige Erkältung. Ich merke es leider auch schon im Hals. Nunja, geht auch wieder vorbei.
Rahmschwammerl
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von Rahmschwammerl »

Ich kann einfach nicht mehr…. Jetzt hat meine Psychiaterin wieder ein neues Medikament versucht, olanzapin, und ich finde nicht mehr in den Schlaf trotz all der anderen Schlafanstoßenden Medikamente. Ich war die ganze Nacht wach und bin mittlerweile völlig am Ende. Nichts will wirklich helfen bei mir. Ich weiß einfach nicht mehr weiter!!!!!!
alibo79
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von alibo79 »

Hey,
Es tut mir so leid, dass es bei dir immer noch so schwer ist.
Aber warum hast du jetzt ein neues med bekommen, ich dachte dass mit dem mirtazapin und zusätzlich quetiapin über Tag es doch schon besser lief?
Konntest Du letzte Nacht schlafen?
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Rahmschwammerl
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von Rahmschwammerl »

Das neue Medikament habe ich bekommen, da ich seit das Lithium wieder raus ist ständig massive Anspannung hatte. Dagegen hab ich jetzt das Olanzapin bekommen, was ich zusätzlich zu den 25mg quetiapin nun drei mal täglich nehme. Außerdem hilft es gegen Ängste. Hier sind Therapeutin und Ärztin einer Meinung, dass das wohl das eigentliche Kern Problem bei mir ist.

Letzte Nacht konnte ich schlafen ja, sogar relativ gut, ich hatte allerdings auch 1mg Tavor in den frühen Morgen Stunden genommen. Das hat sicher gestern Abend noch geholfen.

Heute merke ich schon wieder mein Gedanken kreisen ob ich denn jetzt die kommende Nacht schlafen kann. Sind natürlich die besten Vorraussetzungen nicht zu schlafen 🤪

Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich hatte auch nochmal überlegt in die Klinik zu gehen. Jedoch nicht in die in der ich letztes Jahr bereits drei mal war.
Denn irgendwie hat sich im letzten halben Jahr gefühlt nicht sehr viel gebessert 🤷🏼‍♀️
alibo79
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von alibo79 »

Hey, wie geht es dir heute mit dem neuen Medikament?
Wenn du sagst es sind die Ängste bei dir, gibt es da etwas spezielles wovor du angst hast. Oder ein Trauma was dich belastet? Oder sind das diese irrationalen Ängste, die im Rahmen der Erkrankung auftreten wie bei ZG etc?
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Rahmschwammerl
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von Rahmschwammerl »

Heute geht es mir etwas besser, die Nacht war auch ohne Tavor ganz okay. Ich konnte schlafen bin allerdings oft aufgewacht. Die dauerhafte Anspannung hat mittlerweile tatsächlich auch schon nachgelassen.
Die Aussage meiner Therapeutin ist eben, dass hinter dieser Anspannung oder auch Unruhe Ängste stecken und ich überlegen soll was genau mir Angst macht. Wie ich damit dann allerdings umgehe wenn ich hinschaue was mir Angst macht weiß ich leider nicht.

Mit Zwangs Gedanken kenne ich mich gar nicht aus.
Was spezielles würde ich eher nicht sagen in Bezug auf die Ängste. Eher so Sachen wie Angst nie mehr gesund zu werden, es nicht zu schaffen mit meinen beiden Kindern, mir wieder zu viel aufzuhalsen, Angst dass es wieder von vorne losgehen könnte, Angst die gewohnte Umgebung zu verlassen und zum Beispiel in der Urlaub zu fahren oder auch nur meine Geschwister und meine Mutter in 200km Entfernung zu besuchen oder auch Angst wieder in die Klinik zu müssen weil es zuhause einfach nicht wirklich besser wird.
alibo79
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von alibo79 »

Hey, ich wollte dir auf deine Nachricht noch antworten, auch wenn es schon bisschen Zeit vergangen ist zum letzten Text.
Genau dieselben Ängste und Gedanken hatte ich auch in meiner Phase der Depression. Teilweise sind diese Ängste ja völlig logisch, denn wir sind schwer krank und natürlich ist da die Angst zb unsere Kinder nicht versorgen zu können oder Gedanken und Sorgen vor der Zukunft zu haben.
Genauso diese Angst wieder krank zu werden oder vielleicht nicht ganz gesund zu werden.
Im Rahmen der Depression ist es auch noch zusätzlich die Depression, die sich daran festsetzen möchte und unsere negativen Gedanken verstärkt. Ich weiß dass ich einmal heulend bei meinem Vater im Arm lag, weil ich solche Angst hatte nicht mehr gesund zu werden, meinen Weg nicht mehr gesehen habe und nicht wusste was die Zukunft für mich bringt. Da ich zu dem Zeitpunkt das zweite Mal erkrankt bin und wusste was das bedeutet bzw bedeuten kann.
Was mir tatsächlich viel geholfen hat, ist in wirklich kleinen Schritten mein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Mir ganz kleine Dinge vorzunehmen und zuzumuten, so dass ich gemerkt habe, ich bin stärker als meine Angst und ich bin mehr als nur meine depression. Das war ca 8 Monate nach Beginn der letzten Episode. Das hat über Monate aber mir immer mehr Stärke und Mut gegeben. Und mit der Zeit habe ich dadurch gemerkt, dass ich in mein normales Leben nach und nach zurückkehren konnte.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
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Rahmschwammerl
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von Rahmschwammerl »

Danke noch für deine Nachricht!

Es geht mir mittlerweile tatsächlich besser als noch vor 2-3 Wochen. Zum einen sind es sicherlich die Medikamente und zum anderen auch mein Tun und ich in homöopathischen Dosen, wie es meine Therapeutin nennt, wieder am Leben teilnehme und neue Dinge versuche.

So hab ich es am Wochenende zum Beispiel geschafft wieder zwei Nächte bei meinem Mann und meinem Sohn im Schlafzimmer zu schlafen. Oder für Ostern haben wir von Sonntag auf Montag eine Übernachtung bei den Großeltern geplant. Auch schaffe ich es tatsächlich auch schon einzelne Nachmittage auf die Kinder aufzupassen. Es geht in kleinen Schritten voran und es ist so schön wieder diese Erfolgserlebnisse zu haben!
alibo79
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von alibo79 »

Hey, ich freue mich gerade sehr über deine Nachricht und dass du etwas positives berichten kannst.
Ja ganz genau, diese homöopathischen Dosen :D :D
Das beschreibt es sehr gut, genauso habe ich es auch gemacht. Am Anfang war es wirklich so etwas wie, 1x in der Woche einkaufen gehen und die vielen Menschen und eindrücke auf sich wirken lassen und dann am Sonntag mit den Kindern einen kleinen Ausflug zum nächsten Spielplatz machen oder ein. Eis essen gehen. Das war schon genug für mich. Ich weiß noch, dass ich an einem so mit der Familie einen kleinen Spaziergang gemacht habe etwas weiter weg, nach dem ich monatelang zu Hause im vertrautem Umfeld war. Ich bin dadurch so aufgeblüht für die nächsten 2 Tage und es war so ein schönes Gefühl wieder aus meinem dunklen Sumpf zu kommen. Ich konnte danach gut schlafen und die Unruhe war viel besser. Und so habe ich solche Sachen immer weiter in meinen Alltag eingebaut. Aber trotzdem immer noch sehr langsam und behutsam. Nach 1 Jahr war es dann zb möglich wieder mit den Kindern in den Tierpark zu gehen und nach 1,5 Jahren konnten wir das erste Mal wieder einen kleineren Urlaub planen.
Natürlich möchte man manchmal sich mehr zumuten, aber gerade am Anfang ist das weniger und bewusst, oft besser als alles auf einmal.
Ich hab mir immer den Spruch gesagt
,, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen,,
Mach weiter so, es hört sich sehr gut an!!
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Marika
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Re: Pure Verzweiflung

Beitrag von Marika »

Hallo!

Mensch das freut mich sehr zu hören. Endlich merkst du, dass sich was tut. Es hat sich gelohnt durch zu halten. Mach weiter so und halte uns auf dem Laufenden. ❤️
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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