Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

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VaMa1415
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Re: Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

Beitrag von VaMa1415 »

@Amelie: Es tut mir leid, dass es gerade wieder so schwer für dich ist. Glaub mir, ich fühle mit dir! Bei mir ist es seit Mittwoch wieder richtig schlimm. Ich weine sehr viel und bin hoffnungslos. Habe gestern sogar in der Klinik angerufen, weil ich so fertig war. Die Ärztin hat mich dann gebeten, noch während des Gesprächs eine 0,5er Tavor zu nehmen. Es ging mir wirklich ganz, ganz schlecht. Und was bleibt, ist diese elendige Angst, dass es diesmal nicht aufhört. Dass es nicht mehr leichter oder ansatzweise normal wird und ich nur zwei Optionen habe: so schwer depressiv zu leben oder dem ganzen ein Ende zu setzen. Ich will weder das eine noch das andere. Ich will einfach Ruhe in meinem Kopf. So geht es dir vermutlich auch, liebe Amelie. Wir müssen durchhalten. Den Ärzten vertrauen. Irgendwann muss es einfach wieder besser werden.

@Marika: ich dank dir für den Zuspruch. Ich kann das alles nicht verstehen. Ich habe manchmal helle Momente am Tag und das Gefühl, dass es wieder gut wird. Nur um dann wieder abzustürzen. Mal sind ganze Tage einigermaßen gut, dann wieder der Absturz. Und jedes Mal fühlt es sich an, als würde ich noch tiefer fallen. Ich hab Angst und meine Kraft schwindet. Mein Mann geht ab Montag wieder arbeiten und ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Meine große wird morgen 5 und ich habe gedacht, ich wäre zu diesem Zeitpunkt wieder einigermaßen stabil. Es tut einfach so weh, dass es nicht so ist.
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Marika
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Re: Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

Beitrag von Marika »

Hallo Liebes!

Wie ich gelesen habe, ist deine Behandlung erst seit ca. 7 Wochen? Das ist noch sehr, sehr kurz und das AD hat in diesen Wochen meist noch nicht ganz die volle Wirkung erreicht. Leider dauert das meistens länger und die Reparatur Mechanismen im Gehirn sind auch sehe komplex. Man muss sich auf Monate einstellen, bis sich eine Grundstabilität erreicht ist.

Kann dir jemand helfen, wenn dein Mann wieder arbeiten geht? Möglich wäre auch eine Haushaltshilfe. Ich konnte die ersten etwa 3 bis 4 Monate überhaupt nicht alleine sein, es war immer jemand bei mir. Möglicherweise ist auch die Aussicht, dass du wieder alleine bist der Auslöser des Tiefs.

Eine PPD ist eine schwere Erkrankung die leider nicht in wenigen Wochen vorbei ist.

Könnt ihr evtl auch einen Zusammenhang mit dem Zyklus erkennen?
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Amelie564
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Re: Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

Beitrag von Amelie564 »

Hallo ihr Lieben,

bei mir geht es leider immernoch hoch und runter mit dem Zustand und es ist echt zermürbend.
Bin nicht mehr bei StäB, aber habe eine sehr nette ambulante Therapeutin gefunden, die demnächst Expositionen mit mir machen wird. Sie meinte man merkt da recht schnell Erfolge. War das bei euch, die Expositionen gemacht haben, auch so?
Habe letztens gelesen, dass Depressionen selbst unbehandelt meist nur 6-8 Monate dauern. Und ich mach alles mögliche und seit 6 Monaten hat sich kaum was getan 😩 Es ist zum heulen.

Ganz liebe Grüße
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Marika
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Re: Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

Beitrag von Marika »

Hallo!

Ist mir völlig unverständlich: unbehandelte Depression dauern nur 6 Monate? Wo hast du denn das gelesen? Die Realität spricht eine völlig andere Sprache. Psychische Erkrankungen ist oft sehr schwerwiegend. Und Gott sei Dank gibt es mittlerweile gute Medikamente und Therapien. Ohne Medikamente wäre ich wahrscheinlich irgendwo auf einer geschlossenen Station.

Meine Therapie hat 2,5 Jahre gedauert, bis ich sie beenden und sogar langsam mein AD runterdosieren konnte. Natürlich ist es individuell verschieden, aber Zwänge sind schon eine harte Nuss.Da klingt dieses "6 Monate" für unbehandelte Depressionen wie der reinste Hohn. Das ist definitiv eine Falschmeldung, die du getrost in die Tonne treten kannst.
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
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Re: Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

Beitrag von Amelie564 »

Liebe Marika,

lieben Dank für deine Antwort.
Hm, das depressive Episoden zwischen mehreren Wochen bzw. Monaten dauern hab ich schon in unterschiedlichen Quellen gelesen (deutsche Depressionshilfe z.B.) 
Glaube tatsächlich auch, dass das vorkommt, aber eben auch oft länger dauern kann. Und wie du schon sagst, mit schweren Zwängen ist es eh immer langwieriger. Und Wochenbettdepressionen eh, da hier eine komplett neue Lebenssituation dazukommt. 

Ach ja, ich hoffe trotzdem, dass es bald bergauf geht. Sei lieb gegrüßt!

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Marika
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Re: Wochenbettdepression mit Zwangsgedanken

Beitrag von Marika »

Hallo Liebes!

Individuell kann es sicher so laufen, aber bestimmt nicht generell für jeden. Eine unbehandelte Depression kann sich chronifizieren und im schlimmsten Fall zum Suizid führen, sorry dass ich das so hart und klar formuliere. Schlimm ist, dass man sich dann durch solche Aussagen unter Druck setzt. Vielleicht ist das ganze ja auch ein bisschen aus dem Kontext gerissen.

Wie man ja hier im Forum auch sieht, spricht die Realität eine andere Sprache. Versuch dich nicht zu stressen, mit Zeitangaben. Du machst alles und das wird sich auch lohnen.

Sei ebenfalls lieb gegrüßt!
Liebe Grüße von
Marika

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