Wie weiter…
Moderator: Moderatoren
Wie weiter…
Hallo zusammen
Nach vielen Jahren als stille Leserin, melde ich mich nun doch noch und hoffe auf… Hoffnungsschimmer, Erfahrungen…
Ich habe im Dez. 2019 mein Sohn als Wunschkind und super SS zur Welt gebracht. Leider wurde nichts aus der geplanten, natürlichen Geburt im Geburtshaus, sondern endete mit einem Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Ab dem Moment, als ich wieder aus der Narkose erwachte, war ich verändert.
6 Wochen nach der Geburt brach ich zusammen. Davor ging es mir nicht gut, ich versuchte, die schlimme Geburt wegzustecken und eine gute Mutter zu sein.
Es folgten 18 Monate mit PPD, am Schluss half mir wohl Sertralin 100mg, dazu Trittico retard, viel Zeit für mich und viel Schlaf, alles langsamer zu machen und mich nicht mehr verurteilen.
Nach 5 Jahren wurde ich wieder gewünscht schwanger. Mein Mann wünschte sich schon länger ein zweites Kind, ich konnte es mir irgendwann auch vorstellen. War auch über zwei Jahre ohne Medikamente stabil.
In der 18 SS-Woche bekam ich einen heftigen Infekt, der leider nicht besser wurde. Dies triggerte mich irgendwie so, dass ich innerhalb 2 Tagen wieder unter Panikzuständen litt, welhe Tag und Nacht anhielt und ich nicht mehr allein sein konnte. Ich hatte panische Angst vor dem Wochenbett und wollte einfach, dass es bis zur Geburt wieder gut ist.
So fing ich sofot wieder mit dem Sertralin an, war wider wöchentlich bei meiner Theraputin und in der Panik ging ich fü 4 Wochen in eine psychosomatische Reha in der Nähe. Am Wochenende und zum Teil unter der Woche war ich zuhause, konnte mich nicht recht darauf einlassen, war auch die einzige Schwangere.
Es ging mir nur kurz, in den Ferien besser oder an einzelnen Tagen. Kurz vor der Geburt wechselte ich zu einer Gynäkepsychiaterin, die auch einen Blutspiegel machen liess - trotz 200mg Sertralin war ich bei 20 (10-150 ist therap. Rahmen). Mein Stoffwechsel arbeitete während der SS schneller. Aös Bedarf hatte ich noch Quetiapin, welches ich aber nicht tagsüber nehmen kann, da ich das Gefühl nicht mag, so gedämpft zu sein (Kontrollverlust)
So hatte ich Hoffnung, dass es nach der Geburt besser werden würde. Leider nein.Vor 4 Monaten kam mein zweiter Sohn gesund und mit einem geplanten, guten Kaiserschnitt zur Welt. Der Sertralin-Spiegel verbesserte sich auf 29, wir wechselten auf 150mg Venlafaxin. 3 gute Wochen, wieder im Tief. Meine Gesprächstherapeutin brachte die Mutter-Kind-Klinik zur Sprache, da sie mich sehr erschöpft erlebt. Habe mich angemeldet, Erstgespräch Ende Oktober.
Dann wurde Mirtazapin 15mg eingeschlichen. Wieder Ferien und es ging mir besser-gut. Seit gestern wieder im Tief, totale Verzweiflung und Kraftlosigkeit.
Ich habe ein sehr stützendes Umfeld und viel Unterstützung. Aber mein Mann mag langsam auch nicht mehr, er lehnt aber die Schulmedizin und Klinik ab, trägt meine Entscheidungen aber mit.
Es geht immer so weiter und weiter. Ich stille noch voll. Funktioniere immer irgendwie. Hab aber jeden Tag im Tief Heulkrämpfe, bei denen mich jemand herausholen muss. Mach die Nächte mit dem Kleinen, versorge ihn. Liebe ihn und sein Bruder so.
Ich hab extremes Gedankenkreisen rund um meine Situation, bin unruhig, extrem negative Gedanken. Früher mit zwanghaftem Googeln. Das hab ich mittlerweile im Griff. Die Tiefs werden nicht milder sondern schlimmer in meiner Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Wenn es mir gut geht, fühle ich mich selbst, spüre besser, was ich brauche, bin selbstbewusst.
Warum kann ich nicht anders und es geht immer so weiter und weiter?
Trotz Medikamenten, Therapie krieg ich es nicht hin. Meine Themen sind Kontrolle, Funktionieren gibt mor Sicherheit. Was mache ich nur falsch?
Sie sagen Loslassen, aber dann fall ich auseinander… bin gefangen.
Danke fürs Lesen.
Nach vielen Jahren als stille Leserin, melde ich mich nun doch noch und hoffe auf… Hoffnungsschimmer, Erfahrungen…
Ich habe im Dez. 2019 mein Sohn als Wunschkind und super SS zur Welt gebracht. Leider wurde nichts aus der geplanten, natürlichen Geburt im Geburtshaus, sondern endete mit einem Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Ab dem Moment, als ich wieder aus der Narkose erwachte, war ich verändert.
6 Wochen nach der Geburt brach ich zusammen. Davor ging es mir nicht gut, ich versuchte, die schlimme Geburt wegzustecken und eine gute Mutter zu sein.
Es folgten 18 Monate mit PPD, am Schluss half mir wohl Sertralin 100mg, dazu Trittico retard, viel Zeit für mich und viel Schlaf, alles langsamer zu machen und mich nicht mehr verurteilen.
Nach 5 Jahren wurde ich wieder gewünscht schwanger. Mein Mann wünschte sich schon länger ein zweites Kind, ich konnte es mir irgendwann auch vorstellen. War auch über zwei Jahre ohne Medikamente stabil.
In der 18 SS-Woche bekam ich einen heftigen Infekt, der leider nicht besser wurde. Dies triggerte mich irgendwie so, dass ich innerhalb 2 Tagen wieder unter Panikzuständen litt, welhe Tag und Nacht anhielt und ich nicht mehr allein sein konnte. Ich hatte panische Angst vor dem Wochenbett und wollte einfach, dass es bis zur Geburt wieder gut ist.
So fing ich sofot wieder mit dem Sertralin an, war wider wöchentlich bei meiner Theraputin und in der Panik ging ich fü 4 Wochen in eine psychosomatische Reha in der Nähe. Am Wochenende und zum Teil unter der Woche war ich zuhause, konnte mich nicht recht darauf einlassen, war auch die einzige Schwangere.
Es ging mir nur kurz, in den Ferien besser oder an einzelnen Tagen. Kurz vor der Geburt wechselte ich zu einer Gynäkepsychiaterin, die auch einen Blutspiegel machen liess - trotz 200mg Sertralin war ich bei 20 (10-150 ist therap. Rahmen). Mein Stoffwechsel arbeitete während der SS schneller. Aös Bedarf hatte ich noch Quetiapin, welches ich aber nicht tagsüber nehmen kann, da ich das Gefühl nicht mag, so gedämpft zu sein (Kontrollverlust)
So hatte ich Hoffnung, dass es nach der Geburt besser werden würde. Leider nein.Vor 4 Monaten kam mein zweiter Sohn gesund und mit einem geplanten, guten Kaiserschnitt zur Welt. Der Sertralin-Spiegel verbesserte sich auf 29, wir wechselten auf 150mg Venlafaxin. 3 gute Wochen, wieder im Tief. Meine Gesprächstherapeutin brachte die Mutter-Kind-Klinik zur Sprache, da sie mich sehr erschöpft erlebt. Habe mich angemeldet, Erstgespräch Ende Oktober.
Dann wurde Mirtazapin 15mg eingeschlichen. Wieder Ferien und es ging mir besser-gut. Seit gestern wieder im Tief, totale Verzweiflung und Kraftlosigkeit.
Ich habe ein sehr stützendes Umfeld und viel Unterstützung. Aber mein Mann mag langsam auch nicht mehr, er lehnt aber die Schulmedizin und Klinik ab, trägt meine Entscheidungen aber mit.
Es geht immer so weiter und weiter. Ich stille noch voll. Funktioniere immer irgendwie. Hab aber jeden Tag im Tief Heulkrämpfe, bei denen mich jemand herausholen muss. Mach die Nächte mit dem Kleinen, versorge ihn. Liebe ihn und sein Bruder so.
Ich hab extremes Gedankenkreisen rund um meine Situation, bin unruhig, extrem negative Gedanken. Früher mit zwanghaftem Googeln. Das hab ich mittlerweile im Griff. Die Tiefs werden nicht milder sondern schlimmer in meiner Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Wenn es mir gut geht, fühle ich mich selbst, spüre besser, was ich brauche, bin selbstbewusst.
Warum kann ich nicht anders und es geht immer so weiter und weiter?
Trotz Medikamenten, Therapie krieg ich es nicht hin. Meine Themen sind Kontrolle, Funktionieren gibt mor Sicherheit. Was mache ich nur falsch?
Sie sagen Loslassen, aber dann fall ich auseinander… bin gefangen.
Danke fürs Lesen.
Re: Wie weiter…
Guten Morgen,
Herzlich willkommen hier im Forum. Es tut mir leid, dass du aktuell gerade so leiden musst und dass du diese blöde Krankheit jetzt auch ein zweites Mal durchstehen musst. Vielleicht magst du noch genau sagen, ab wann du das mitazapin dazu bekommen hast und wie lange schon dass, venlafaxin bei dir drin ist. Denn wie du das sicher weißt, braucht es ja oft längere Zeit bis Medikamente richtig Anschlagen.
Ich habe ja auch schon zwei schwere lange Episoden hinter mir, aber ich kann dir versichern mit viel Geduld sind die auch wieder weggegangen und ich kann ein gutes Leben führen. So wie du war ich extrem erschöpft und kraftlos was einerseits an der Erkrankung liegt aber auch daran, dass ich zu Hause zwei kleine Kinder hatte, die versorgt werden müssen. Ob eine Klinik hilfreich ist, kann ich so für dich nicht beurteilen. Das würde ich wirklich mit deiner Therapeutin überlegen, ich habe das auch immer mit meinem Psychiater und meiner Therapeutin besprochen, ob Klinik sinnvoll ist. In der postpartalen Depression war ich in einer Klinik bei der zweiten Episode nicht, da gerade auch Corona unterwegs war und meine Ärzte mir davon abgeraten haben.
Wie du bestimmt schon gelesen hast, sind dir einige Frauen, die von einer Klinik gut profitiert haben.
Und auch die Kombination mit mirtazapin hat in letzter Zeit hier bei einigen einen guten Durchbruch gebracht. Und zu viel mehr Stabilität im Alltag geführt.
Liebe Grüße und ich hoffe du fühlst dich bei uns wohl und gut verstanden

Herzlich willkommen hier im Forum. Es tut mir leid, dass du aktuell gerade so leiden musst und dass du diese blöde Krankheit jetzt auch ein zweites Mal durchstehen musst. Vielleicht magst du noch genau sagen, ab wann du das mitazapin dazu bekommen hast und wie lange schon dass, venlafaxin bei dir drin ist. Denn wie du das sicher weißt, braucht es ja oft längere Zeit bis Medikamente richtig Anschlagen.
Ich habe ja auch schon zwei schwere lange Episoden hinter mir, aber ich kann dir versichern mit viel Geduld sind die auch wieder weggegangen und ich kann ein gutes Leben führen. So wie du war ich extrem erschöpft und kraftlos was einerseits an der Erkrankung liegt aber auch daran, dass ich zu Hause zwei kleine Kinder hatte, die versorgt werden müssen. Ob eine Klinik hilfreich ist, kann ich so für dich nicht beurteilen. Das würde ich wirklich mit deiner Therapeutin überlegen, ich habe das auch immer mit meinem Psychiater und meiner Therapeutin besprochen, ob Klinik sinnvoll ist. In der postpartalen Depression war ich in einer Klinik bei der zweiten Episode nicht, da gerade auch Corona unterwegs war und meine Ärzte mir davon abgeraten haben.
Wie du bestimmt schon gelesen hast, sind dir einige Frauen, die von einer Klinik gut profitiert haben.
Und auch die Kombination mit mirtazapin hat in letzter Zeit hier bei einigen einen guten Durchbruch gebracht. Und zu viel mehr Stabilität im Alltag geführt.
Liebe Grüße und ich hoffe du fühlst dich bei uns wohl und gut verstanden
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Re: Wie weiter…
Vielen lieben Dank fürs lesen und deine Antwort. Ich finde das bewunderswert, dein Engagement, obwohl es dir wieder gut geht.
Das Venlafaxin 150mg hab ich seit Anfang August, Mirtazapin 15mg seit Anfang Oktober.
Leider hab ich nicht mehr so viel Hoffnung in die Medikamente wie auch schon.
Diese Angst, wie jetzt am morgen wieder extrem, macht mich fertig. Sie setzt sofort ein Grübeln in Gang, welches sich ausschliesslich um meine Situation dreht - ich analysiere endlos, suche Lösungen. Ich weiss, dass das mein Versuch ist, sie unter Kontrolle zu bekommen und der Versuch absolut sinnlos ist. Trotzdem geht es einfach immer wieder so weiter. Dann breche ich wieder heulend und erschöpft zusammen.
Wenn ich übergaupt benennen könnte, vor was ich Angst habe?
Ja, irgendwann wird es besser, das weiss ich, habe es erlebt. Aber wie viel Kraft das kostet und was der richtige Weg ist…
Das Venlafaxin 150mg hab ich seit Anfang August, Mirtazapin 15mg seit Anfang Oktober.
Leider hab ich nicht mehr so viel Hoffnung in die Medikamente wie auch schon.
Diese Angst, wie jetzt am morgen wieder extrem, macht mich fertig. Sie setzt sofort ein Grübeln in Gang, welches sich ausschliesslich um meine Situation dreht - ich analysiere endlos, suche Lösungen. Ich weiss, dass das mein Versuch ist, sie unter Kontrolle zu bekommen und der Versuch absolut sinnlos ist. Trotzdem geht es einfach immer wieder so weiter. Dann breche ich wieder heulend und erschöpft zusammen.
Wenn ich übergaupt benennen könnte, vor was ich Angst habe?
Ja, irgendwann wird es besser, das weiss ich, habe es erlebt. Aber wie viel Kraft das kostet und was der richtige Weg ist…
Re: Wie weiter…
… war heute noch bei der Ärztin und nehme ab morgen 225mg Venlafaxin.
Mal sehen, würde gern daran glauben, dass dids einen Unterschied macht.
Mal sehen, würde gern daran glauben, dass dids einen Unterschied macht.
Re: Wie weiter…
Mir ging es ganz ähnlich wie dir. Ich bin morgens aufgewacht und es hat keine 5 Sekunden gedauert und das Grübeln setzte ein und die Angst und die Unruhe. Es war bei mir auch immer das gleiche Thema, meine Krankheit meine Situation. Wie wird es weitergehen? Wann tritt Heilung ein? Muss ich etwas an die Medikamenten ändern? Was kann ich ändern? Was mache ich falsch und so weiter und so weiter... Dieses Grübeln war ganz klar, ein Symptom meiner Erkrankung. Das kannte ich auch schon aus der ersten Episode, da war es genau gleich. Der Unterschied in der zweiten Episode war, dass ich wusste, was mich erwartet und wie schlimm die Krankheit ist und das eine Heilung auch manchmal mehr Zeit braucht, als man gerne hätte. Das hat mich manchmal richtig zu Verzweiflung gebracht. Das Grübeln zu unterdrücken war auch so gut wie gar nicht möglich. Ich habe versucht, einfach meinen Alltag so gut es geht weiterzuleben und mich irgendwie abzulenken, aber selbst bei der Ablenkung hatte ich nonstop grübelschleifen. Es hat total viel Kraft gebraucht für kurze Momente aus dieser Schleife auszusteigen. Ich habe das aber immer wieder geübt. Und so konnte sich mein Gehirn ganz langsam von dieser dauerschleife trennen. Und es konnte wieder normal denken und arbeiten. Doch sobald ein tief kam oder es mir etwas schlechter ging, hatte ich sofort wieder die gleichen Gedanken und das endlose Grübeln. Ich habe deswegen das quetiapin bekommen als dauermedikament, aber das hat das auch nicht sofort komplett unterdrückt, sondern es insgesamt so etwas abgemildert und mich etwas ruhiger werden lassen.
Es war eine richtige Wohltat, wenn mein Kopf nicht ganze Zeit gedacht hat. Dieses permanente denken war so erschöpfend. Ich war richtig fertig davon.
Ich konnte richtig merken, dass das mit einem veränderten botenstoffwechsel zusammenhängt, da es morgens viel schlimmer war aufgrund des morgentiefs und es war wirklich so das ganz oft zwischen 10. Und 11. Meistens um 10:30 Uhr. Ich merken konnte, wie sich wie ein Schalter im Gehirn umlegt und auf einmal meine Gedanken wieder klar wurden. Diese sorgen und grübelei auf einmal zurückgingen und ich das Gefühl hatte, ich kann wieder klar denken und normal denken. Das war für mich dann immer ein kleiner Trost. Auch wenn der morgen nicht so toll war, habe ich mir immer gesagt halte bis 10:30 Uhr durch. Dann weißt du, kannst du wieder normal denken.
Ansonsten war Sport hilfreich, vor allen Dingen, wo ich richtig gefordert war und mich auspowern konnte. Und ich habe mit youtube workouts angefangen zu Hause, das hat mich. Einerseits körperlich fit gemacht und diese Sets waren immer 30 oder 45 Sekunden lang mit paar Sekunden Pause dazwischen und ich hatte dadurch überhaupt gar keine Möglichkeit groß zu überlegen, weil ich mich auf die nächste Übung quasi konzentrieren musste. Das war wirklich sehr hilfreich und ich habe mich danach oft besser gefühlt.
Vor allen Dingen am Anfang der zweiten Episode fand ich persönlich war der schlimmste Gedanke, dass ich wirklich wusste, was mich erwartet. Und ich kann mir vorstellen, dass das bei dir auch gerade ein großer Punkt ist, weil du auch schon einmal erkrankt gewesen bist und Zeit gebraucht das gesund zu werden. Man weiß zwar, dass man wieder gesund wird, aber die Zeit scheint so unendlich lange zu sein und man glaubt nicht, dass man das noch mal wieder durchhalten kann. Aber das kannst du auch. Du wirst wieder gesund.
Bei dir ist jetzt das Medikament noch mal erhöht worden. Da darfst du wieder Hoffnung haben, dass das dich ein Stückchen nach vorne bringt und bis dahin melde dich gerne. Wir versuchen dich so gut es geht zu unterstützen.
Es war eine richtige Wohltat, wenn mein Kopf nicht ganze Zeit gedacht hat. Dieses permanente denken war so erschöpfend. Ich war richtig fertig davon.
Ich konnte richtig merken, dass das mit einem veränderten botenstoffwechsel zusammenhängt, da es morgens viel schlimmer war aufgrund des morgentiefs und es war wirklich so das ganz oft zwischen 10. Und 11. Meistens um 10:30 Uhr. Ich merken konnte, wie sich wie ein Schalter im Gehirn umlegt und auf einmal meine Gedanken wieder klar wurden. Diese sorgen und grübelei auf einmal zurückgingen und ich das Gefühl hatte, ich kann wieder klar denken und normal denken. Das war für mich dann immer ein kleiner Trost. Auch wenn der morgen nicht so toll war, habe ich mir immer gesagt halte bis 10:30 Uhr durch. Dann weißt du, kannst du wieder normal denken.
Ansonsten war Sport hilfreich, vor allen Dingen, wo ich richtig gefordert war und mich auspowern konnte. Und ich habe mit youtube workouts angefangen zu Hause, das hat mich. Einerseits körperlich fit gemacht und diese Sets waren immer 30 oder 45 Sekunden lang mit paar Sekunden Pause dazwischen und ich hatte dadurch überhaupt gar keine Möglichkeit groß zu überlegen, weil ich mich auf die nächste Übung quasi konzentrieren musste. Das war wirklich sehr hilfreich und ich habe mich danach oft besser gefühlt.
Vor allen Dingen am Anfang der zweiten Episode fand ich persönlich war der schlimmste Gedanke, dass ich wirklich wusste, was mich erwartet. Und ich kann mir vorstellen, dass das bei dir auch gerade ein großer Punkt ist, weil du auch schon einmal erkrankt gewesen bist und Zeit gebraucht das gesund zu werden. Man weiß zwar, dass man wieder gesund wird, aber die Zeit scheint so unendlich lange zu sein und man glaubt nicht, dass man das noch mal wieder durchhalten kann. Aber das kannst du auch. Du wirst wieder gesund.
Bei dir ist jetzt das Medikament noch mal erhöht worden. Da darfst du wieder Hoffnung haben, dass das dich ein Stückchen nach vorne bringt und bis dahin melde dich gerne. Wir versuchen dich so gut es geht zu unterstützen.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Re: Wie weiter…
Vielen Dank für deine Offenheit.
Ja, ich habe das gelesen, dass du auch starkes Grübeln hattest und auch ausschliesslich über deine Situation. Als ich das gelesen habe, hat es etwas "gut getan", einfach zu lesen, dass es jemand anderem auch mal so ging.
Jetzt am Morgen wieder Hölle. Ich weiss, dass ich den Gedanken nicht glauben darf, aber sie haben eine solche Macht. Es baut sich immer einen immensen inneren Druck auf und ich hab das Gefühl, ich kann nur noch weinen, um den Druck abzubauen. Vor ein paar Monaten war das Weinen noch heilsam - jetzt hinterlässt es mich nur noch mit einer inneren Leere und Hoffnungslosigkeit. Weiss nicht, welcher Zustand schlimmer ist. Der Kopf sagt in letzter Zeit oft dann nur noch: Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr.
Im Laufe vom Tag wirds immer besser, ich weiss leider noch nicht, wann und weswegen... auch wie ein Schalter.
Ich versteh einfach meine krassen Schwankungen nicht. Wieso es mir bereits mehrmals wochenlang gut oder viel besser ging und dann wieder so krass ein Tief, als würden die Medikamente überhaupt nicht nützen. Das macht mich so hoffnungslos und habe Angst, dass es immer so weiter geht.
Ich hab das Gefühl, ich werde auch immer erschöpfter. Seit 8 Monaten kämpfe und lebe ich damit, hab dazwischen ein Kind auf die Welt gebracht und sobald es mir etwas besser geht, funktioniere ich, als wär ich gesund und hab den Drang, alles wieder ganz alleine zu machen, mein Umfeld zu entlasten. Vielleicht erschöpft mich dies auch und deshalb zieht es die Heilung so in die Länge? Oder ich rede mir die Erschöpfung einfach ein und ich stelle mich einfach blöd an.
Hattest du das von Anfang an, dass es dir nach dem Morgen besser ging?
Bei mir war Quetiapin auch schon früh ein Thema. Als Zusatz schon während der SS, habe es aber nur in der Nacht genommen, da ich Angst hatte, sonst nicht mehr zu funktionieren. Dann auch vor dem Mirtazapin als Retard 50mg. Ich habe es aber nur 1x genommen, war so gedämpft den ganzen Tag, das ist schwierig für mich mit meinem Kontroll-Thema.
Die Psychiaterin hat aber gestern im Zusammenhang mit der Klinik das Quetiapin wieder angesprochen, dass man es dort eventuell dazunehmen kann mit einer höheren Dosis von 150-300mg, da ich dort in einem geschützten Rahmen bin und es so die erste Zeit besser annehmen kann. Was meinst du dazu?
Irgendwas, was Ruhe reinbringt ist sicherlich notwendig. Das Venlafaxin nervt mich auch, da ich keinen Unterschied zum Sertralin merke, es aber vieeel schwieriger sein wird wieder zum Ausschleichen.
Ja, ich habe das gelesen, dass du auch starkes Grübeln hattest und auch ausschliesslich über deine Situation. Als ich das gelesen habe, hat es etwas "gut getan", einfach zu lesen, dass es jemand anderem auch mal so ging.
Jetzt am Morgen wieder Hölle. Ich weiss, dass ich den Gedanken nicht glauben darf, aber sie haben eine solche Macht. Es baut sich immer einen immensen inneren Druck auf und ich hab das Gefühl, ich kann nur noch weinen, um den Druck abzubauen. Vor ein paar Monaten war das Weinen noch heilsam - jetzt hinterlässt es mich nur noch mit einer inneren Leere und Hoffnungslosigkeit. Weiss nicht, welcher Zustand schlimmer ist. Der Kopf sagt in letzter Zeit oft dann nur noch: Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr.
Im Laufe vom Tag wirds immer besser, ich weiss leider noch nicht, wann und weswegen... auch wie ein Schalter.
Ich versteh einfach meine krassen Schwankungen nicht. Wieso es mir bereits mehrmals wochenlang gut oder viel besser ging und dann wieder so krass ein Tief, als würden die Medikamente überhaupt nicht nützen. Das macht mich so hoffnungslos und habe Angst, dass es immer so weiter geht.
Ich hab das Gefühl, ich werde auch immer erschöpfter. Seit 8 Monaten kämpfe und lebe ich damit, hab dazwischen ein Kind auf die Welt gebracht und sobald es mir etwas besser geht, funktioniere ich, als wär ich gesund und hab den Drang, alles wieder ganz alleine zu machen, mein Umfeld zu entlasten. Vielleicht erschöpft mich dies auch und deshalb zieht es die Heilung so in die Länge? Oder ich rede mir die Erschöpfung einfach ein und ich stelle mich einfach blöd an.
Hattest du das von Anfang an, dass es dir nach dem Morgen besser ging?
Bei mir war Quetiapin auch schon früh ein Thema. Als Zusatz schon während der SS, habe es aber nur in der Nacht genommen, da ich Angst hatte, sonst nicht mehr zu funktionieren. Dann auch vor dem Mirtazapin als Retard 50mg. Ich habe es aber nur 1x genommen, war so gedämpft den ganzen Tag, das ist schwierig für mich mit meinem Kontroll-Thema.
Die Psychiaterin hat aber gestern im Zusammenhang mit der Klinik das Quetiapin wieder angesprochen, dass man es dort eventuell dazunehmen kann mit einer höheren Dosis von 150-300mg, da ich dort in einem geschützten Rahmen bin und es so die erste Zeit besser annehmen kann. Was meinst du dazu?
Irgendwas, was Ruhe reinbringt ist sicherlich notwendig. Das Venlafaxin nervt mich auch, da ich keinen Unterschied zum Sertralin merke, es aber vieeel schwieriger sein wird wieder zum Ausschleichen.
Re: Wie weiter…
Hallo auch von mir!
Ich habe gerade auch das Bedürfnis, dir zu schreiben.
Dass es dir am Morgen meist so schlecht geht und im Tagesverlauf besser, ist ein bekanntes Phänomen und nennt sich "Morgentief". Über Nacht werden bei allen Menschen die Botenstoffe im Gehirn verstoffwechselt und erneuert. Das hat zur Folge, dass sie am Morgen ihren Tiefststand erreichen und sich im Tagesverlauf wieder neu bilden. Bei Gesunden kein Problem, weil auch bei Tiefstand der Botenstoffe genug vorhanden ist. Bei uns aber ist der Botenstoff Stand durch die Erkrankung im Keller, wenn dann diese Verstoffwechselung über Nacht dazu kommt, haben wir Morgens ein extremes Defizit und das äußerst sich in massiven Symptomen. Über Tags kann sich das dann bessern, weil sich auch bei uns die Botenstoffe etwas erholen. Aber viel zu wenig, um stabil zu bleiben. Wenn dann noch Anstrengungen von außen kommen, bricht das gleich wieder ein. Deshalb ist dieses sich Verausgaben wenn es dir etwas besser geht, das pure Gift für dein System. Eigentlich sind solche Phasen bitter nötig, um sich ein bisschen zu erholen und DU solltest umsorgt werden.
Deshalb finde ich den Vorschlag mit der Klinik sehr gut. Du wärst in einem geschützten Rahmen, das käme deinem System sehr zu gute. DU musst jetzt um Mittelpunkt stehen.
Du hast von 50 mg Mirtazapin geschrieben.... hast du tatsächlich 50 mg genommen? Ich finde das eine sehr hohe Dosis... von daher wäre es nicht verwunderlich, dass du dich total sediert gefühlt hast? Solltest du tatsächlich 50 mg nehmen? War das so verordnet?
Bitte hab noch Geduld mit den Medikamenten. Du bist bereits ein 2. Mal schwer erkrankt, das braucht alles Zeit, Zeit und nochmal Zeit!
Ich habe gerade auch das Bedürfnis, dir zu schreiben.
Dass es dir am Morgen meist so schlecht geht und im Tagesverlauf besser, ist ein bekanntes Phänomen und nennt sich "Morgentief". Über Nacht werden bei allen Menschen die Botenstoffe im Gehirn verstoffwechselt und erneuert. Das hat zur Folge, dass sie am Morgen ihren Tiefststand erreichen und sich im Tagesverlauf wieder neu bilden. Bei Gesunden kein Problem, weil auch bei Tiefstand der Botenstoffe genug vorhanden ist. Bei uns aber ist der Botenstoff Stand durch die Erkrankung im Keller, wenn dann diese Verstoffwechselung über Nacht dazu kommt, haben wir Morgens ein extremes Defizit und das äußerst sich in massiven Symptomen. Über Tags kann sich das dann bessern, weil sich auch bei uns die Botenstoffe etwas erholen. Aber viel zu wenig, um stabil zu bleiben. Wenn dann noch Anstrengungen von außen kommen, bricht das gleich wieder ein. Deshalb ist dieses sich Verausgaben wenn es dir etwas besser geht, das pure Gift für dein System. Eigentlich sind solche Phasen bitter nötig, um sich ein bisschen zu erholen und DU solltest umsorgt werden.
Deshalb finde ich den Vorschlag mit der Klinik sehr gut. Du wärst in einem geschützten Rahmen, das käme deinem System sehr zu gute. DU musst jetzt um Mittelpunkt stehen.
Du hast von 50 mg Mirtazapin geschrieben.... hast du tatsächlich 50 mg genommen? Ich finde das eine sehr hohe Dosis... von daher wäre es nicht verwunderlich, dass du dich total sediert gefühlt hast? Solltest du tatsächlich 50 mg nehmen? War das so verordnet?
Bitte hab noch Geduld mit den Medikamenten. Du bist bereits ein 2. Mal schwer erkrankt, das braucht alles Zeit, Zeit und nochmal Zeit!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Wie weiter…
Danke Marika!
Ich habe das falsch/unklar geschrieben: es waren50mg Quetiapin retard. Vom Mirtazapin hab ich seit ca. 3 Wochen 15mg und das bleibt vorerst so.
Das mit der Erholung habe ich auch immer das Gefühl. Aber so wie jetzt, im Tief, bin ich viel zu angespannt und am Grübeln, dass ich nichts für mich machen kann. Wenn es mir etwas besser geht oder abends merke ich, dass Entspannungsübungen, Häkeln, alleine sein gut fü mich ist. Ich kann aber wie nicht loslassen - der Gedanke, den Kleinen für ein paar Stunden abzugeben um Zeit für mich zu haben macht mir Angst. Wie auch die Vorstellung, mich tagsüber hinzulegen.
Andererseits habe ich das Gefühl, das wär sehr nötig.
Keine Ahnung, ob das jemand kennt.
Ich habe das falsch/unklar geschrieben: es waren50mg Quetiapin retard. Vom Mirtazapin hab ich seit ca. 3 Wochen 15mg und das bleibt vorerst so.
Das mit der Erholung habe ich auch immer das Gefühl. Aber so wie jetzt, im Tief, bin ich viel zu angespannt und am Grübeln, dass ich nichts für mich machen kann. Wenn es mir etwas besser geht oder abends merke ich, dass Entspannungsübungen, Häkeln, alleine sein gut fü mich ist. Ich kann aber wie nicht loslassen - der Gedanke, den Kleinen für ein paar Stunden abzugeben um Zeit für mich zu haben macht mir Angst. Wie auch die Vorstellung, mich tagsüber hinzulegen.
Andererseits habe ich das Gefühl, das wär sehr nötig.
Keine Ahnung, ob das jemand kennt.
Re: Wie weiter…
Ich denke es ist so, dass wenn man gerade kein tief hat oder sich halbwegs gut fühlt man natürlich auch dieses Bedürfnis hat wieder was ausgleichen zu möchten oder aktiv zu sein, weil man ja auch wieder Freude daran hat. Zumindestens war es bei mir so, dass ich dann auch spaß daran hatte, Dinge anzufangen , zu arbeiten, mir Aufgaben zu suchen, was in einem tief dann wieder verloren kriegen. Es ist da manchmal sehr schwer eine gute Balance zu finden, denn wenn man sich gut fühlt und was schafft, gibt es ja auch wieder positiven input und neues selbstbewusstsein, dass man das Gefühl hat man kann die Krankheit stückweise ein bisschen mehr besiegen. bei mir war es so, dass ich feste Pausen einfach dauerhaft in meinen Alltag integriert habe. Das braucht ein bisschen Zeit. Das hat auch nicht immer gleich gut funktioniert. Und gerade in Phasen wo es mir nicht gut ging eine Pause zu machen, war bei mir echt schwierig, weil mein Kopf ganze Zeit gerattert und gerattert hat. Da muss jeder ein bisschen ausprobieren, was in dem Moment gut tut . in den guten Phasen habe ich Dinge gemacht, die gemacht werden, mussten aber auch Dinge, die mir Freude bereiten. was ich für mich sagen kann ist, wenn ich mir gesagt habe. Oh sei vorsichtig, macht nicht zu viel. Pass auf dich auf... dass bei mir dadurch mehr Ängstlichkeit aufkam und Unsicherheit wieder ein Rückschlag zu kriegen und mir zu viel zuzumuten. Ich habe mir Aufgaben ausgesucht wo mein bauchgefühl mir sagte das ist in Ordnung. Das schaffe ich und Dinge wo ich vom Bauch her unsicher war, die habe ich dann einfach noch mal aufgeschoben und mir für eine andere Herausforderung gelassen. Natürlich war es dann im nächsten tief manchmal so dass ich mich gefragt habe, was ist das jetzt wieder, habe ich mir viel zu viel zugemutet? doch dann habe ich mir auch gesagt es war eine bewusste Entscheidung. Ich wollte das , es hat sich in dem Moment richtig angefühlt und dann ist das auch in Ordnung und das tief kann auch kommen wenn ich mich vorher vielleicht ein bisschen mehr geschont hätte. Aber in dem Moment war das richtig so für mich und dann war das auch gut so. Und so konnte ich das erstmal stehen lassen. Bis ich eine gute Balance gefunden habe, hat es aber sehr lange gedauert und am wichtigsten war wirklich feste Pausen einzubauen. Auch in den Phasen, wo es mir gut ging und ich mehr Kraft hatte , das Gefühl hatte ich brauche vielleicht gar keine Pause, die trotzdem einzuhalten und mich selbst wichtig zu nehmen und gut für mich zu sorgen.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Re: Wie weiter…
Hallo,
wenn du merkst das Häkeln oder Entspannung dir gut tun, dann mach das, das ist toll!
Wenn du in besseren Phasen merkst, dass dir das was du "aufholen willst" eigentlich zu viel ist, dann schadet es dir. Ich kenne das von mir, ich dachte auch immer sobald ich etwas Besserung gemerkt habe, ich muss jetzt alles auf einmal machen, quasi als Entschädigung. Ich bin dann anfangs oft über meine Grenzen gegangen, das Gefühl dabei war nicht gut. Wenn das bei dir auch so ist, dann schadet es mehr als es nützt. Wenn dein Gefühl bei Aktivität gut ist, dann mach das ruhig - dann kann es Selbstvertrauen und Kraft geben. Ich denke es ist ganz wichtig, darauf zu achten. So wie ich das bei dir lese, ist das Aktiv sein in besseren Phasen eher einem schlechten Gewissen geschuldet. Es ist ganz schwer am Anfang diese so wünschenswerte Balance zu finden. Es braucht ein bisschen Übung.
Aber jetzt braucht es einfach auch noch Zeit, bis das AD gut anschlägt. Dann spürst du dich auch wieder besser.
wenn du merkst das Häkeln oder Entspannung dir gut tun, dann mach das, das ist toll!
Wenn du in besseren Phasen merkst, dass dir das was du "aufholen willst" eigentlich zu viel ist, dann schadet es dir. Ich kenne das von mir, ich dachte auch immer sobald ich etwas Besserung gemerkt habe, ich muss jetzt alles auf einmal machen, quasi als Entschädigung. Ich bin dann anfangs oft über meine Grenzen gegangen, das Gefühl dabei war nicht gut. Wenn das bei dir auch so ist, dann schadet es mehr als es nützt. Wenn dein Gefühl bei Aktivität gut ist, dann mach das ruhig - dann kann es Selbstvertrauen und Kraft geben. Ich denke es ist ganz wichtig, darauf zu achten. So wie ich das bei dir lese, ist das Aktiv sein in besseren Phasen eher einem schlechten Gewissen geschuldet. Es ist ganz schwer am Anfang diese so wünschenswerte Balance zu finden. Es braucht ein bisschen Übung.
Aber jetzt braucht es einfach auch noch Zeit, bis das AD gut anschlägt. Dann spürst du dich auch wieder besser.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Wie weiter…
… ja genau, das Bauchgefühl…. leider fehlt das total im Tief. In besseren Phasen merke ich eigentlich, wenn ich etwas mache, was mir nicht gut tut, aber mamchen muss och es trotzdem…
Der Kleine ist 4 Monate, ich stille noch voll, das heisst, ich habe auch seit der Geburt immer etwa 3-4 Stillunterbrechungen nachts. Tagsüber bin ich entweder zu angespannt oder es ist schlicht nicht möglich - niemand kann ihn mir ja länger abnehmen, den grösseren Sohn schon. Mein Mann fühlt sich sehr schnell mit dem Baby überfordert.
Ich müsste sehr aktiv Hilfe holen und diese zulassen, was sehr schwirig für mich ist.
Was denkt ihr, sind es falsche Hoffnungen, wenn ich mir vom Klinikaufenthalt wünsche, dass man ev. Quetiapin einschleichen kann, ich mich etwas erholen kann und nach den ca. 8 Wochen so wieder nach Hause komme, dass ich mich seöber so weit spüre, dass ich besser sagen kann, was ich brauche?
Der Kleine ist 4 Monate, ich stille noch voll, das heisst, ich habe auch seit der Geburt immer etwa 3-4 Stillunterbrechungen nachts. Tagsüber bin ich entweder zu angespannt oder es ist schlicht nicht möglich - niemand kann ihn mir ja länger abnehmen, den grösseren Sohn schon. Mein Mann fühlt sich sehr schnell mit dem Baby überfordert.
Ich müsste sehr aktiv Hilfe holen und diese zulassen, was sehr schwirig für mich ist.
Was denkt ihr, sind es falsche Hoffnungen, wenn ich mir vom Klinikaufenthalt wünsche, dass man ev. Quetiapin einschleichen kann, ich mich etwas erholen kann und nach den ca. 8 Wochen so wieder nach Hause komme, dass ich mich seöber so weit spüre, dass ich besser sagen kann, was ich brauche?
Re: Wie weiter…
Ich finde es realistisch nach 8 Wochen Klinik usw. eine Besserung zu erreichen. Natürlich ist es individuell, aber diese Hoffnung ist nach meinem Gefühl realistisch.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Wie weiter…
Wenn dir dein Gefühl sagt, eine Klinik würde dir gut tun. Es würde dir gut tun Pause zu haben. Dann ist das die richtige Entscheidung. Gerade dieses Bedürfnis Ruhe zu haben. Dem darfst du nachgeben. Natürlich ist das mit kleinen Kindern schwierig und man ist permanent in Bereitschaft. Aber auch da kann man sich ruhezonen schaffen und Pausen integrieren. Hast du schon mal über eine haushaltshilfe nachgedacht, die von der Krankenkasse bezahlt wird. Das machen auch einige Frauen hier und es hat den sehr viel gebracht, einfach an Entlastung zu Hause, nicht für alles zuständig zu sein. Als ich in der tagesklinik war, war für ein halbes Jahr eine haushaltshilfe bei uns. Die hat nach den Kindern geschaut gekocht. Wäsche gemacht aufgeräumt und wenn ich aus der Klinik zurückkam, war eigentlich alles erledigt. Und ich konnte mich quasi aufs Sofa setzen oder einfach für die Kinder da sein ohne noch irgendwas erledigen zu müssen.
Was sagt denn dein Arzt zu einem klinikaufenthalt?
Was sagt denn dein Arzt zu einem klinikaufenthalt?
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Re: Wie weiter…
Danke für eure Einschätzungen.
Ich wohne in der CH - das mit der Haushaltshilfe gibt es hier nicht. Also nur mit Zusatzversicherung, nur nach einem Spitalaufenthalt, nur für Reinigungsarbeiten, nur total ca. 4x…
Habe es nach der Geburt mit ärztlichem Attest versucht, wurde abgelehnt, weil Mutterschaft daraus ausgeschlossen ist…
… und ich habe ja eigentlich viel Unterstützung. Mein älterer Sohn ist haöbtags betreut, meine Mutter ist auf Abruf praktisch immer da, meine Schwiegermutter kommt einmal die Woche. Aber ich miss halt wie aktiv Hilfe anfragen und annehmen und das fällt mir verdammt schwer, da ich es mit Versagen beurteile und niemandem zur Last fallen will. Darum mach ichs dann doch alleine, weils ja eigentlich nicht so viel ist. Darum ists eigentlich Jammern auf hohem Niveau, wenn ich es mit anderen vergleiche.
Die Psychiaterin und Therapeutin empfehlen beide einen Aufenthalt.
Ich wohne in der CH - das mit der Haushaltshilfe gibt es hier nicht. Also nur mit Zusatzversicherung, nur nach einem Spitalaufenthalt, nur für Reinigungsarbeiten, nur total ca. 4x…
Habe es nach der Geburt mit ärztlichem Attest versucht, wurde abgelehnt, weil Mutterschaft daraus ausgeschlossen ist…
… und ich habe ja eigentlich viel Unterstützung. Mein älterer Sohn ist haöbtags betreut, meine Mutter ist auf Abruf praktisch immer da, meine Schwiegermutter kommt einmal die Woche. Aber ich miss halt wie aktiv Hilfe anfragen und annehmen und das fällt mir verdammt schwer, da ich es mit Versagen beurteile und niemandem zur Last fallen will. Darum mach ichs dann doch alleine, weils ja eigentlich nicht so viel ist. Darum ists eigentlich Jammern auf hohem Niveau, wenn ich es mit anderen vergleiche.
Die Psychiaterin und Therapeutin empfehlen beide einen Aufenthalt.