Liebe Milla,
ach das tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Diese sch.. Krankheit ist so unfair
Wenn ich daran denke wie mir zwei Jahre, die eigenlich die schönsten sein sollten, verloren gegangen sind, könnte ich vor Wut heulen
Aber jetzt erst einmal zu deiner Frage zu den Hormonen:
Ich hatte vor der Geburt schon Probleme mit den Hormonen bzw. einen höheren Anteil an Testosteron, was bei mir starke Hautprobleme verursacht hat, weshalb ich relativ lange die Pille genommen habe.
Sost hat sich das aber gar nicht ausgewirkt. Ich hatte keine Stimmungschwankungen oder PMS.
Dass bei mir die PPD durch den Hormonabsturz war schnell klar, weil es dafür viele Hinweise gab.
Es wird bei relativ gut informierten Fachleuten zwei Formen der PPD unterschieden:
1. die endogen bzw. durch Hormone ausgelöste Form, die unmitttelbar nach der Geburt oft mit dem Babyblues aber auch schon früher, wie bei mir, ausgelöst wird. Hierzu zählen auch Depressionen, die nach dem Abstillen oder mit Einsetzen der Regel auftreten. Die SYmptome setzten häufig sehr plötzlich ein und werden durch andere Stressfaktoren (Schlafmangel, Probleme beim Stillen usw. du kennst ja die Liste) verstärkt und setzt sich fest. mmh klingt irgendwie blöd, aber mir fehlen gerade die passenden Worte. Ich hoffe du weißt was ich meine.
Die 2. Form der Depression stellt sich oft erst später und schleichend ein und wird eher als Anpassungsstörung gesehen. Also Schwirigkeiten mit der neuen Rolle, Identitätskrise, Schreibaby, neue Anforderungen und starke Einschränkung der Mutter, wenig Raum für sich usw.
Dies wird durch Hormonschwankungen im Zyklusverlauf verstärkt, es treten PMS auf usw.
Bei mir wurde dann irgendwann mal der Hormonspiegel bestimmt, nachdem endlich ein Arzt dazu bereit war.
Die Fachgebiete Gynäkologie und Psychiatrie arbeiten total besch.. zusammen, obwohl vieles im Zusammenhang mit einander steht.
Inzwischen gibt es einige Fachleute, die den Zusammenhang erkannt haben und sich um Aufklärung, Fortbildung und Zusammenarbeit bemühen.
Mein Östrogen war jedenfalls auf einem historischen Tiefpunkt, wie man es ansonsten bei Frauen nach den Wechseljahren normal ist.
Weil viele Leute mir den Rat gegeben haben keine synthetischen Hormone zu nehmen und weil ich mich selber eher als Naturheilkundler sehe, habe ich mir das Diosgeninöl und Pulver zum Einnehmen bestellt, um die körpereigene Hormonbildung anzuregen.
Das hat sehr gut funktioniert und bei der nächsten Hormonkontrolle waren meine Werte super.
Leider ging es mir schlechter als vorher, weil ich jetzt noch stärkere Schwankungen hatte.
Also habe ich ein homöopatisches Medikament (Mastodynon) genommen, was sich ausgleichend auf den Hormonhaushalt auswirkt.
Das hat sehr gut geholfen, aber leider nicht genug.
Nachdem ich einen Bericht gelesen habe, wo eine Studie belegt, dass Hormonpräparate sich positiv auf die Depression auswirken können und sogar als Therapie einer Depression eingesetzt werden, habe ich es ausprobiert.
Mir hat es super gut geholfen und inzwischen habe ich keine PMS mehr.
Es kommt aber ganz auf das Präparat an. Es darf keine Pille verwendet werden, die den Kortisolspiegel erhöht so wie z.B. die Diane
Kortisol ist das Hormon, was die Nervenverbindungen angreift und Depression mit auslöst. Übrigens wird der Spiegel von Dauerstress stark erhöht und die Gegensteuerung funktioniert nicht mehr ausreichend.
Deshalb kommt es bei Managern manchmal plötzlich zur Depression, ohne dass man andere Ursachen entdecken kann.
Noch mal zurück zu den Hormonen: ich nehme die Pille Petibelle, sie ist sehr niedrig dosiert und beeinflusst den Kortisol Spiegel nicht.
Später möchte ich gerne wieder ohne auskommen, aber jetzt ist nicht die Zeit dafür, weil die körpereigene Hormonfabrik einfach zu doll gestört ist und die Depression immer wieder verschlimmert.
So dies war mein Vortrag zum Thema Horme
Ganz liebe Grüße
Kate
@Mum: ich hoffe dies beantwortet einige Fragen aus deiner PN. Sorry ich bin völlig darüber hinweg gekommen dir zurück zu schreiben.
Ich habe einfach zu viele Baustellen auf einmal.
Aber ich gelobe Besserung
Zu deiner Frage, wann die Wirkung eintreten sollte, wenn du das Progesterongel einsetzt ist sehr unterschiedlich.
Es dauert meist recht lange bis der Körper sich auf die neue Hormonlage einstellt.
Aber vielleicht ist es auch nicht das Progesteron, sondern das Östrogen, was zu wenig da ist. So war es jedenfalls bei mir