Schwangerschaft, Medis und Angst...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Dorothea

Schwangerschaft, Medis und Angst...

Beitrag von Dorothea »

Hallo Ihr Lieben,
es ist schon eine Zeit her, dass ich mich vorgestellt habe. Jetzt bräuchte ich mal Euere Meinung/ Rat zu mehreren Dingen:

* Leider hat es ja mit dem Absetzen mit Cipramil nicht geklappt und ich bin mittlerweile bei 10mg. Meine Ärztin möchte das 2 Wochen vor der Geburt auf 5mg reduzieren, damit die Kleine keine Entzugserscheinungen bekommt. Wer hat Erfahrungen mit Cipramil mit sich und dem Baby um die Geburt herum?

*Momentan schlafe ich sehr schlecht, was bei mir in der Regel einen psychischen Absturz nach sich zieht. Ich bekomme Angst für die Geburt zu wenig Kraft zu haben...Ich möchte einfach mal wieder eine Nacht besser schlafen! Das Amitryptilin hilft leider kaum...

*Ich kann meine Zustände nicht richtig einordnen. Alle erwarten, dass ich die strahlende Schwangere bin. Aber ich könnt oft nur noch heulen. :roll: Dann habe ich Angst wieder in die Depression zu rutschen und muss mir verdeutlichen, dass es nur von der SS kommt.
Ich habe große Angst, dass sich das nach der Geburt verschlimmert und ich für Sophie keine gute Mutter sein kann??!!

Ist alles ein bißchen konfus, wäre trotzdem froh um eine Antwort!

Liebe Grüße
Dorothea mit Sophie im Bauch
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Hast du bei http://www.bbges.de/content/index1a6a.html angerufen? die können dir sagen, was andere Frauen erlebt haben...

Wie wird dein Baby geboren? was sagt deine Hebamme dazu? und dein FA? wäre ein geplanter Kaiserschnitt nicht angebracht?

Du solltest jetzt versuchen nur an dich und dein Wohlsein zu denken...sodass es euch beiden gut geht...

Gege schwimmen, spazieren auch wenn es dir nicht gut geht...

Denke immer: du machst es für dein Baby...das bald zur Welt kommen wird...bleibe für euch beide stark...

Es ist kein Leiden ohne Ende...obwohl es ab und zu so aussieht...
bellami1983

Kann...

Beitrag von bellami1983 »

..dich gut verstehen liebe Dorothea!

Ich hatte in der SS mit selben Problemen und Zwangsgedanken zu kämpfen, wobei es gegen Ende der SS besser geworden ist.
Cipramil nahm ich in der Zeit nicht, im ersten Drittel aber Trevilor und das setzten wir dann ab. Klappte trotzdem ganz gut bzw. mäßig. Dazu kann ich dir leider nichts weiter sagen als du wahrscheinlich selbst weißt?!

Ich weiß dass alle erwarten, dass man die glückliche Schwangere ist, aber ich war auch ein Beispiel dafür, dass es nicht immer so ist und wahrscheinlich öfter als man denkt.
Gibt es denn etwas was dich im Moment sehr beschäftigt oder ist es die Angst vor einer Depression danach, die dich so weinen lässt?

Bei mir war es so, dass ich totale Angst vor einer Depression nach der Entbindung hatte und allen möglichen Mist mir vorstellte, was passieren könnte mit mir, dem Kind und allem sonst.
Das Resultat war, ich hatte eine schöne Entbindung (anstrengend, aber ok) und danach war ich sehr sehr zufrieden und glücklich.

Hast du denn schon ein Kind? Weil du schreibst schon wieder in eine Depression zu rutschen?

Ich schließe mich Bianca voll an und denke auch, dass du an dich und die kleine Sophie denken solltest. Mach Dinge, die dir Spaß machen, die dich zum Lachen bringen und triff dich mit lieben Freunden. Mir hat das sehr geholfen in der SS. Und siehe da, ich habe sehr sehr viel geweint, war keine überglückliche Schwangere und danach war erstmal alles ok.

PS: Wenns geht, lege dich ruhig auch mal tagsüber schön hin und entspanne dich. Vielleicht schläfst du dann ein wenig ein? Gegen Ende der SS sollte man das auch so handhaben. Wann ist es denn soweit?

Ich hoffe das war jetzt nicht zu lang :oops: ...

LG Bella
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Dorothea,

ich litt auch schon während der Schwangerschaft an Panikattacken und Zwangsgedanken mit depressiven Anteilen. Auch ich hatte ziemlich Angst vor der Geburt und der Zeit danach. Ich habe immer gehofft, dass es nach der Geburt ein Ende hat und es mir endlich wieder gut geht. Oder ich dachte ständig: Hoffentlich kommt das Kind später damit ich noch mehr Zeit habe und es mir wieder besser geht. Leider war der ganz Scheiß auch nach der Geburt noch nicht vorbei. Es ging mir erst mal sogar schlechter. Ich möchte dir jetzt aber keine Angst machen, denn jetzt geht es mir sehr gut! Es ist eine lange, schwere Zeit gewesen, aber es geht wieder vorbei! Jetzt kann ich die Zeit mit meinen kleinen Racker sehr genießen und ich hätte vor einigen Monaten nie gedacht, dass ich das jemals könnte!

Und das man Angst vor der Geburt hat, ist – glaube ich – ein Stück weit normal ... Ich hatte letzenendes einen ungeplanten Kaiserschnitt und es war trotzdem eine schöne Geburt, obwohl es mir psychisch nicht gut ging! Also Kopf hoch – du schaffst das und du wirst eine tolle Mama werden.

Liebe Grüße
Julia
Mara

Hallo,

Beitrag von Mara »

ich hatte auch schon in den letzten 8 Wochen der SS Panikattacken und eine schreckliche innere Unruhe. Ich habe 14 Tage versucht, es so durchzustehen, dann habe ich mit - nach schlaflosen Nächten, Appetitverlust und Besuchen in der psychischen Notfallambulanz - Rücksprache aller beteiligter Ärzte Remergil 15mg genommen. Damit ging es besser, aber nicht gut. Ich hatte gehofft, dass es nach der Geburt alles wieder vorbei ist. Das war es aber nicht. Ich habe mich dann entschieden Remergil 30mg zu nehmen und war damit beschwerdefrei. Nach einem Jahr hatte ich das Zeug ausgeschlichen und bin seit dem auch ohne beschwerdefrei ;)
Meine Tochter hat die Medis in der SS folgenlos vertragen und ist eine fröhliche und ausgeglichene 2,5 Jährige, die ich sehr liebe und deren Gegenward ich sehr genieße.
Mara
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Hallo,

bei mir war es auch ganz ähnlich. Ich hatte die erste PA und dann auch ZG, da war ich erst im 4.Monat! Hab mich bis zum 6.Monat mehr schlecht als recht so durchgeschlagen und dann Amineurin genommen. Es ging mir dadurch etwas besser, aber lange nicht gut genug. Vor der Entbindung hatte ich nie Angst, hatte dann aber leider eine sehr schwere Geburt. Aber das hat mich dafür von meiner sonstigen Angst und den ständigen ZG abgelenkt. Die ersten 4 Wochen nach der Geburt ging es mir psychisch recht gut, obwohl ich vorher auch Angst vor der Verantwortung hatte, irgendwas falsch zu machen oder eine schlechte Mutter zu sein. Und meine Tochter hat dazu noch sehr viel geweint. Leider hatte ich nach dem Absetzen der Amineurin eine Verschlechterung und einen richtigen Einbruch gab es dann nachdem Abstillen, das war wohl die schlimmste Zeit für mich...

Aber auch ich hab Fortschritte gemacht, hab mir eine Therapeutin gesucht, andere Tabletten genommen und so wurde es immer besser.
Versuch die Zeit nach der Geburt auf Dich zukommen zu lassen und nicht so viel darüber nachzudenken! Du wirst Unterstützung haben. Du bekommst notfalls auch eine Haushaltshilfe. Und Du kannst Dich jederzeit hier melden! Und Deine Tablettendosis könntest Du wieder erhöhen. Du wirst sehen, es wird halb so schlimm!!!!!!

Alles Liebe und

VLG
Steffi
Dorothea

Beitrag von Dorothea »

Grüß Euch Ihr Lieben,
danke für Euere Antworten. Es tut so gut verstanden zu werden! Insgesamt geht es mir momentan ganz gut. Ich werde bis zur Geburt nicht weiter reduzieren. Wovor ich zunehmend mehr Angst habe :? ist Schlafmangel nach der Geburt. Dieser löst bei mir immer psychische Krisen aus, schon ab zwei schlechten Nächten geht es bergab. Ich kann ja auch nichts nehmen wenn ich Nachts stille, ich muss ja hören wenn die Kleine aufwacht. Kennt Ihr das? Was sagen Euere Ärzte dazu?
Liebe Grüße
Euere Doro
Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Dorothea,


ich glaube, dass Du aus Panik heraus alles ganz genau planen und voraussehen möchtest, und da beginnst Du SCHWARZ zu sehen. Du belastest Dich jetzt schon, wo die Kleine noch gar nicht geboren bist, damit, dass Du nicht gut schlafen KÖNNTEST, dass Du dann wieder abstürzen KÖNNTEST, Du weißt aber gar nicht, wie es wird. Vielleicht wird es ganz ANDERS, als Du befürchtest, nämlich sehr SCHÖN? Hast Du daran auch einmal gedacht?

Gruß

Ava
steffi l.

Beitrag von steffi l. »

Liebe Dorothea, ich versteh Dich ja SO gut!!! Du weisst nicht wie ich mir vor der Entbindung meinen Kopf zerbrochen habe, aus genau den selben Gründen. Ich wollte einerseits dass das Kind endlich kommt um mich richtig behandeln zu lassen, zum anderen hatte ich eine riiiiiiesige Angst davor, was dann wird und ob ich das alles schaffe und ob es nicht noch schlimmer wird!??? In meinem Kopf hat es immer nur gerattert... :roll:

Hast Du die ersten Wochen Unterstützung, ist Dein Mann zuhause? Dann klappt das mit dem Schlafen bestimmt. Danach war bei mir auch so eine Phase wo ich Schlafmangel ohne Ende hatte, mir ging es dadurch auch schlechter. Aber ich hatte auch niemanden der mich entlastet, meine Mutter konnte/wollte nicht und auch sonst hatte keiner Zeit. Ich würde mir beim nächsten Mal eine Haushaltshilfe beantragen, damit ich wenigstens tagsüber schlafen könnte.

Ich hoffe Du hast mehr Unterstützung! Und wie gesagt, denk möglichst nicht so viel darüber nach. Vielleicht schläft Dein Kleines ja von Anfang an durch???

Alles Liebe!

Steffi
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