Hallo an alle
meine Tochter wird bald 2 Jahre. Heute geht es mir wieder recht gut, die Depris sind weg.
Es fing schon kurz nach der Geburt an. Das stillen klapte nicht so wirklich, ich musste von anfang an zufüttern. Noch in Krankenhaus weinte die Kleine nach dem Stillen weiter, vor Hunger. Von den Schwestern fühlte ich mich sehr allein gelassen. Vor allen in den Nächten. "Nehmen sie die Kleine doch zu sich ins Bett" war das einzige was man mir riet.
Nach nur 48 Stunden verließ ich das Krankenhaus. Doch Zuhause wurde es nicht besser. Ich hatte mein Baby im Arm und konnte nur noch weinen. Ich hatte Angst, das alles nicht zu schaffen, fühlte mich total "angebunden" und war eben einfach nur todtraurig. Hinzu kamen Selbstvorwürfe: Was war ich für eine Mutter, die traurig war, obwohl sie ein kerngesundes niedliches Baby zur Welt gebracht hat. Ich hätte doch glücklich sein müssen, doch stattdessen.
Ich habe mich ehrlich für eine schlechte Mutter gehalten.
Mein Mann stand der Situation total hilflos gegenüber. Er verstand die Welt nicht mehr und zog sich zurück. Er wollte (oder konnte) noch nicht einmal mit der Hebamme reden, wenn sie mit mir über meine Probleme sprach.
Diese Zeit war sehr schwer für uns beide, meine Ehe wäre fast zerbrochen, weil ich mich so im Stich gelassen von ihm fühlte.
Ich bekam Medis (Insidon) und ging zur Gesprächstherapie. Das half mir sehr schnell über das Schlimmste hinweg.
Doch der "Knacks" den meine Ehe bekommen hat, ist - glaube ich - bis heute noch nicht ganz ausgeheilt. Ich liebe meinen Mann. Doch oft wünsche ich mir mehr Verständnis für mich von ihm. Wenn ich z. B. keinen Lust auf Sex habe, ist er sehr schnell böse. Das macht mich sehr traurig.
Dazu kommt, dass ich bis heute sehr sensibel bin. Es kommt vor, dass er nur einen Witz macht und ich gleich eingeschnappt bin. Dann ist er böse.
Mit unserer Tochter ist er toll, ein klasse Papa, ehrlich!
Ich muss dazu sagen, dass die Depris nach der Schwangerschaft nicht neu für mich waren. Ich hatte vorher (ohne SS) schon Depressionen und lange Jahre auch Angstzustände.
Naja, ich hoffe sehr, dass meine Ehe wieder besser wird. Es ist ja auch nicht nur schlecht, wie gesagt ich liebe ihn und meine Tochter sehr.
Es gibt nur leider einige Streitpunkte.
Trotz allem wünschen wir uns noch ein zweites Kind - nicht sofort. Ich habe nur Angst vor erneuten Depris - aber jetzt kenne ich ja diese Seite, die hilft bestimmt, auch dann, wenn ich mit meinem Mann nicht reden kann.
bis bald
möchte mich kurz vorstellen
Moderator: Moderatoren
Liebe Arwen,
das was du schreibst könnte ganz genau von mir sein. Ich habe das auch so erlebt. Ich habe zwei Kinder und meine Ehe hängst im Moment nur noch an einem ganz dünnen Faden. Es hat mich auch total mit meiner Krankheit, den Kindern, meinen Ängsten und Sorgen im Stich gelassen. Ich musste mich fast ganz alleine da durch kämpfen. Wenn ich meine Mutter nicht gehabt hätte wer ich wahrscheinlich nicht mehr da. Er hat es halt einfach nicht verstanden was da los ist bei mir. Hatte kein Verständnis für die Krankheit. Im war nicht klar das ich krank bin/war. Und hat halt dementsprechend auch keine Rücksicht auf mich genommen. Das Thema Sex ist auch ein ewiges Steitthema. Leider hat es bis heute nur ein kleines bisschen geändert. Es weiß jetzt zumindest das es eine Kranhkheit ist was ich habe und das ich nicht einfach nur garstig bin oder ihn ärgern will. Aber ich habe schon unzählige Gespräche mit ihm geführt in denen ich ihm alles erklärt habe was los ist mit mir und so nach und nach hat er es kapiert. Hast du den schon mal ein richtig ernstes intensives Gespräch mit ihm geführt? Vieleicht musst du ihm einfach nur erklären was in dir vorgeht damit er dich versteht.
Alles Gute
LG
Chris
das was du schreibst könnte ganz genau von mir sein. Ich habe das auch so erlebt. Ich habe zwei Kinder und meine Ehe hängst im Moment nur noch an einem ganz dünnen Faden. Es hat mich auch total mit meiner Krankheit, den Kindern, meinen Ängsten und Sorgen im Stich gelassen. Ich musste mich fast ganz alleine da durch kämpfen. Wenn ich meine Mutter nicht gehabt hätte wer ich wahrscheinlich nicht mehr da. Er hat es halt einfach nicht verstanden was da los ist bei mir. Hatte kein Verständnis für die Krankheit. Im war nicht klar das ich krank bin/war. Und hat halt dementsprechend auch keine Rücksicht auf mich genommen. Das Thema Sex ist auch ein ewiges Steitthema. Leider hat es bis heute nur ein kleines bisschen geändert. Es weiß jetzt zumindest das es eine Kranhkheit ist was ich habe und das ich nicht einfach nur garstig bin oder ihn ärgern will. Aber ich habe schon unzählige Gespräche mit ihm geführt in denen ich ihm alles erklärt habe was los ist mit mir und so nach und nach hat er es kapiert. Hast du den schon mal ein richtig ernstes intensives Gespräch mit ihm geführt? Vieleicht musst du ihm einfach nur erklären was in dir vorgeht damit er dich versteht.
Alles Gute
LG
Chris
Hallo
Hallo,
ich wünsche Dir, dass Du mit einem zweiten Kind warten kannst, bis Deine Ehe wieder besser geworden ist. Jedes Kind ist eine Belastung für eine Partnerschaft, auch ohne PPD. Ich wünsche Dir, dass Dein Mann wieder mehr auf Dich eingeht, aber da Du sagst, Du liebst ihn, und nicht alles ist schlecht, sondern es gibt Positives, ist ja noch nichts verloren! Wahrscheinlich braucht ihr nur ein wenig Zeit, auch Zeit füreinander, um Euch von der PPD zu erholen!
Viel Glück
Ava
ich wünsche Dir, dass Du mit einem zweiten Kind warten kannst, bis Deine Ehe wieder besser geworden ist. Jedes Kind ist eine Belastung für eine Partnerschaft, auch ohne PPD. Ich wünsche Dir, dass Dein Mann wieder mehr auf Dich eingeht, aber da Du sagst, Du liebst ihn, und nicht alles ist schlecht, sondern es gibt Positives, ist ja noch nichts verloren! Wahrscheinlich braucht ihr nur ein wenig Zeit, auch Zeit füreinander, um Euch von der PPD zu erholen!
Viel Glück
Ava
vielen Dank für die Antworten.
Ich gebe unsere Ehe nicht auf, es ist schwierig zur Zeit, okay. Aber wie schon gesagt, es gibt auch positive Seiten.
Vielleicht müssen wir uns beide erst von der Depression erholen. Mein Mann hatte mich vorher nie so erlebt. Vielleicht sind unsere Sex-Schwierigkeiten eine Folge davon.
Ich glaube, durch sein Verhalten damals habe ich ein Stück Vertrauen in ihn verloren. Ich hoffe, dass wir das wieder aufbauen können.
Es ist leider sehr schwierig mit ihm darüber zu sprechen, aber ich gebe nicht auf. Von Therapeuten und Psychologen hält er z. B. nichts "Quacksalber" und so ähnlich. Ich habe es schon so oft versucht. Ich glaube im Moment muss er unseren letzten Streit noch verarbeiten, vielleicht ist ja doch etwas bei ihm angekommen.
Naja, und ich reagieren leider auch oft sehr empfindlich, weine schnell und bin böse. Wir brauchen wohl beide noch Zeit.
Als wir das letzte mal über ein 2. Kind sprachen, hat er gesagt, wenn ich wieder krank werden würde, würde er micht nicht wieder so allein lassen, er würde sich dann mehr Mühe gebe. Ob ich das glauben kann?
Aber es ist zumindest ein Ansatz, nicht?
Ich bin auf jeden Fall froh, diese Homepage gefunden zu haben.
Christine, du hast recht: Ich liebe "Herr der Ringe", die Filme könnte ich mir immer wieder ansehen.
Ich gebe unsere Ehe nicht auf, es ist schwierig zur Zeit, okay. Aber wie schon gesagt, es gibt auch positive Seiten.
Vielleicht müssen wir uns beide erst von der Depression erholen. Mein Mann hatte mich vorher nie so erlebt. Vielleicht sind unsere Sex-Schwierigkeiten eine Folge davon.
Ich glaube, durch sein Verhalten damals habe ich ein Stück Vertrauen in ihn verloren. Ich hoffe, dass wir das wieder aufbauen können.
Es ist leider sehr schwierig mit ihm darüber zu sprechen, aber ich gebe nicht auf. Von Therapeuten und Psychologen hält er z. B. nichts "Quacksalber" und so ähnlich. Ich habe es schon so oft versucht. Ich glaube im Moment muss er unseren letzten Streit noch verarbeiten, vielleicht ist ja doch etwas bei ihm angekommen.
Naja, und ich reagieren leider auch oft sehr empfindlich, weine schnell und bin böse. Wir brauchen wohl beide noch Zeit.
Als wir das letzte mal über ein 2. Kind sprachen, hat er gesagt, wenn ich wieder krank werden würde, würde er micht nicht wieder so allein lassen, er würde sich dann mehr Mühe gebe. Ob ich das glauben kann?
Aber es ist zumindest ein Ansatz, nicht?
Ich bin auf jeden Fall froh, diese Homepage gefunden zu haben.
Christine, du hast recht: Ich liebe "Herr der Ringe", die Filme könnte ich mir immer wieder ansehen.
hallo!
ich glaube, ich würde ihm das glauben.
es hört sich so an, als ob er sowas wie ein schlechtes gewissen hat, dich in deiner schwierigen situation nicht genug unterstützt zu haben.
es ist für nicht betroffene ja auch schwer zu verstehen. sie fühlen sich sehr hilflos.
lass ihn doch mal hier etwas mitlesen, vielleicht versteht er dich dann besser.
liebe grüße
kathrin
es hört sich so an, als ob er sowas wie ein schlechtes gewissen hat, dich in deiner schwierigen situation nicht genug unterstützt zu haben.
es ist für nicht betroffene ja auch schwer zu verstehen. sie fühlen sich sehr hilflos.
lass ihn doch mal hier etwas mitlesen, vielleicht versteht er dich dann besser.
liebe grüße
kathrin