Liebe Isabell,
du stellst natürlich nicht zu viele Fragen. Wir standen alle mal genauso da und wollten natürlich wissen wie es anderen mit ZG oder Depressionen geht.
Ich hatte auch sehr, sehr, sehr schlimme ZG. Es gab eigentlich keine Minute am Tag, in der ich ohne ZGs war. Nur Nachts wenn ich schlief – ich betone WENN ich schlief, waren sie nicht da. Dafür plagten mich schlimme Alpträume. Um es kurz zu machen: Es war die absolute Hölle. Ebenso wie du, dachte ich, dass ich verrückt werde. Zu den ZGs hatte ich Anfangs noch schlimme Panikattacken, die sind aber nach ca. 1 Monat einfach wieder verschwunden. Aber die Angst blieb natürlich. Es verhält sich genauso mit der Angst, wie es Marika beschreibt. Auch ich dachte ständig, wenn ich jetzt keine Angst mehr habe, werde ich ja vielleicht doch meinem Kind etwas antun ... Genau wie bei dir, das ist die Tücke der ZGs.
In der tiefenpsychologischen Therapie sucht man eher nach den Ursachen. D.h. man schaut in die Kindheit, nähere Vergangenheit, arbeitet aber auch sehr viel an Dingen die einen in der Gegenwart belasten. Es ist im Prinzip eine Gesprächstherapie (bei mir zumindest). In der Verhaltenstherapie kümmert man sich eher um das Symptom (in deinem Fall die ZG und die Angst) und schult sozusagen den Umgang damit. Ich glaube so ungefähr sind die Unterschiede ... verbessert mich, falls ich falsch liegen sollte :).
Für welche Therapieform man sich entscheidet ist aber – glaube ich – typenabhängig. Bei mir ist es so, seitdem ich um die Ursachen weiß, kann ich mich auch anders verhalten ... Ich gehe jetzt viel liebevoller mit mir selbst um. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt genau weiß, warum es mir so schlecht ging, sondern es ist eher die Summe der Dinge ... Verstehst du?
Hm, warum ich mich gegen ein AD entschieden habe ...? Ich glaube ich bin der Typ Mensch, der gerne alles alleine schaffen will (nicht gerade immer von Vorteil) und ich hatte Angst davor, was passiert wenn ich das AD nicht mehr nehme. Es ist schwierig zu erklären, irgendwie hatte ich einfach immer die Hoffnung das es auch ohne wieder weg geht ... Und bis jetzt sieht es ganz gut aus :).
Ich denke durch ein AD wird es natürlich leichter mit der gesamten Situation umzugehen. Vielleicht geht der Heilungsprozess dann schneller ... aber ich habe eigentlich keine Ahnung :).
Ich hoffe mit meinem wirren Geschreibsel konnte ich dir trotzdem etwas weiterhelfen.
Ganz lieb
Julia
Wieder total unten...
Moderator: Moderatoren
Ach so, und auch ich hatte durch die ZG depressive Anteile ... Aber auch diese schlimmen Gefühle sind mit abnehmenden ZG immer weniger geworden. Ich habe mich anfangs auch jeden, wirklich jeden Morgen gefragt, wie ich den kommenden Tag überstehen soll, im Laufe des Tages wurde es dann langsam besser, abends dachte ich dann oft, jetzt geht's aber wirklich besser und zack, morgens wieder dieselbe Scheiße ... Aber wie gesagt, das hat dann auch immer mehr nachgelassen. Mittlerweile frage ich mich morgens nicht mehr wie der Tag so wird. Ich lasse ihn einfach auf mich zukommen.
Eine gute Nacht wünscht,
Julia
Eine gute Nacht wünscht,
Julia
Hallo ihr LIeben,
@Julia; du sagst es, ich habe, wenn ich einen total schlechten Tag habe, auch den ganzen Tag über ZG und dann ziemlich heftig. Mir fällt dann sogar bei allem was ich sehe, egal wo ich bin, immer etwas Schlimmes ein, was ich jetzt tun kann oder könnte. Und dann dreh ich mich im Kreis ohne Ende.
Im Moment ist es bei mir auch sehr sehr schlimm. ZG gegen Ben und mich und ich hasse mich so dermaßen dafür.
Es ist der Horror, wenn Ben mich morgens anlacht, ich aber totmüde bin und eigentlich noch gar nicht aufstehen will, dann denke ich darüber nach, ob ich ihn umbringen könnte oder all sowas. Das legt sich dann, wenn ich wieder fitter werde im Laufe des Tages. Sind das auch ZG? Weil es dafür ja Situationen gibt, z. B. ich hundemüde aber er fordert und fordert.
Macht mir irgendwie Angst, aber manchmal habe ich auch keine Angst, dann werde ich aber depressiv und zweifel schon wieder an allem.
@steffi l.: Ja ich denke das oft auch, dass wenn die alle wüssten, was ich überhaupt noch so alles denke, dann würden die mich in die Geschlossene stecken und nie nie mehr rauslassen. Mich entmündigen und mir meinen Sohn wegnehmen. Das macht mir heute noch sehr sehr viel Angst. Ständig habe ich Angst, dass man mir Ben wegnehmen kann. Hoffe das hört irgendwann auf.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich Anfang November zum Psychiater gehen werde und mir etwas aufschreiben lassen möchte. Na hoffentlich schlägts bei mir auch an.
@Marika: Natürlich hast du verständlich geschrieben! Deine Erklärung mit der Angst fand ich schön, traf genau zu. Manchmal - aber ganz selten - habe ich bei totalem Schlafentzug keine Angst vor den ZG, nur so ein total ekelhaftes innerliches Getriebensein und Kribbeln, als ob es mir die Kehle zuschnürt. Dann rutsch ich in die Depression und stehe erst Tage oder Wochen später wieder auf, meinst du das ist auch so bei ZG? Weil ich mir manchmal solchen Mist auch ganz bewusst denke und dann frage ich mich, ob ich nicht doch einen mordsmä0ig an der Waffel habe.
Ich danke euch allen für eure aufmunternden und hilfreichen Worte. Nun muss ich wieder diesen ekelhaften ZG-Tag überstehen
Wünsch euch allen einen schönen Freitag und bis später
LG Isabell
@Julia; du sagst es, ich habe, wenn ich einen total schlechten Tag habe, auch den ganzen Tag über ZG und dann ziemlich heftig. Mir fällt dann sogar bei allem was ich sehe, egal wo ich bin, immer etwas Schlimmes ein, was ich jetzt tun kann oder könnte. Und dann dreh ich mich im Kreis ohne Ende.
Im Moment ist es bei mir auch sehr sehr schlimm. ZG gegen Ben und mich und ich hasse mich so dermaßen dafür.
Es ist der Horror, wenn Ben mich morgens anlacht, ich aber totmüde bin und eigentlich noch gar nicht aufstehen will, dann denke ich darüber nach, ob ich ihn umbringen könnte oder all sowas. Das legt sich dann, wenn ich wieder fitter werde im Laufe des Tages. Sind das auch ZG? Weil es dafür ja Situationen gibt, z. B. ich hundemüde aber er fordert und fordert.
Macht mir irgendwie Angst, aber manchmal habe ich auch keine Angst, dann werde ich aber depressiv und zweifel schon wieder an allem.
@steffi l.: Ja ich denke das oft auch, dass wenn die alle wüssten, was ich überhaupt noch so alles denke, dann würden die mich in die Geschlossene stecken und nie nie mehr rauslassen. Mich entmündigen und mir meinen Sohn wegnehmen. Das macht mir heute noch sehr sehr viel Angst. Ständig habe ich Angst, dass man mir Ben wegnehmen kann. Hoffe das hört irgendwann auf.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich Anfang November zum Psychiater gehen werde und mir etwas aufschreiben lassen möchte. Na hoffentlich schlägts bei mir auch an.
@Marika: Natürlich hast du verständlich geschrieben! Deine Erklärung mit der Angst fand ich schön, traf genau zu. Manchmal - aber ganz selten - habe ich bei totalem Schlafentzug keine Angst vor den ZG, nur so ein total ekelhaftes innerliches Getriebensein und Kribbeln, als ob es mir die Kehle zuschnürt. Dann rutsch ich in die Depression und stehe erst Tage oder Wochen später wieder auf, meinst du das ist auch so bei ZG? Weil ich mir manchmal solchen Mist auch ganz bewusst denke und dann frage ich mich, ob ich nicht doch einen mordsmä0ig an der Waffel habe.
Ich danke euch allen für eure aufmunternden und hilfreichen Worte. Nun muss ich wieder diesen ekelhaften ZG-Tag überstehen

Wünsch euch allen einen schönen Freitag und bis später
LG Isabell