und noch ne frage: beziehung und sexualität

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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sarah

und noch ne frage: beziehung und sexualität

Beitrag von sarah »

ist mir schon fast unangenehm so viel zu fragen, aber wie ist das bei euch (gewesen) mit den "ehelichen pflichten"?

schon in der schwangerschaft hatte ich absolut keine lust mit meinem mann intim zu werden. das war in der ersten schwangerschaft absolut anders!

und nun nach 3 monaten verspüre auch nicht die geringste lust. vorher waren wir ein normal aktives paar. nun kriege ich schon die krise, wenn er nur kuscheln will! für ihn ist das wohl zusätzlich schwer; erstens mein seelenzustand und zweitens kein intimsein.

er drängt mich nicht, aber trotzdem fühle ich mich gedrängt.

und was auch ganz komisch ist, und das wird leider auch immer schlimmer bei mir. also, ich liebe meinen mann und ich möchte auch nie ohne ihn sein, aber ... ich kann ihn gar nicht mehr küssen. das geht schon ziemlich lange so, und ihn stört das auch total. so auf den mund, das bekomme ich ja noch hin, aber mehr geht gar nicht.

versteht einer was ich meine?

lg, sarah
Maren25

Beitrag von Maren25 »

Hi,

ich verstehe dich ganz genau :oops: Ich hab seit Monaten auch keine Lust mehr auf Sex und im Grunde möchte ich ihn auch nicht mehr "richtig" küssen. Ein Kuss auf den Mund ist ok, aber zu mehr bin ich nicht im Stande. Ich überwinde mich halt öfter, damit es ihm besser geht. Denn er leidet sehr darunter, dass ich so abweisend bin.
Im Gegensatz zu deinem Mann macht meiner mir leider DRuck und versucht mir klar zu machen, dass ich einfach nur die Liebe zulassen muss und Sex brauche, damit es mir besser geht. Denn als wir noch Sex hatten, war schließlich alles ok..... :oops: :cry:
Ist leider nicht so einfach, und leider auch nicht so einfach, ihm das klar zu machen...

Ich bin jedenfalls froh, dass es dir genauso geht. Und somit weisst auch du, dass du nicht alleine bist damit!

Maren
sarah

Beitrag von sarah »

gelöscht, sollte eine pn sein. tut mir leid, wenn sie hier sichtbar war.

habe nicht aufgepaßt, war zu trottelig. ist mir total unangenehm!!! :oops:
Zuletzt geändert von sarah am 04:01:2007 22:03, insgesamt 2-mal geändert.
fufufella

Beitrag von fufufella »

ufff.......mir ging (und gehts) genau so, und zwar JAHRELANG. ich hatte richtige panik- und eckelattacken im bett :roll: :roll: konnte "es" mir überhaupt nicht mehr vorstellen.

jetzt nach laaaaaaanger zeit versuche ich es lockerer zu sehen. ich fühlte mich ja vorher auch immer so wie vergewaltigt. jetzt mache ich lieber den ersten schritt und dann ist es besser.
unsere beziehung wackelt genau aus dem grunde schon seit jahren und ich weiss auch nicht, ob sie hält :oops:

ich bin momentan viel am lernen über beziehungung und vorallem über männer :lol: bin überzeugt, dass die einfach anders funktionieren als frauen, vorallem was den sex anbelangt.
ich bräuchte ganz anderes als mein mann und wenn ich es ihm sage, dann fühlt er sich beleidigt :evil: SEHR SCHWIERIG.
so mache ich es manchmal einfach mit und fühle mich danach auch nicht schlecht. ich hoffe aber, dass ich schon auch wieder mehr lust und vorallem wieder ein wenig wie früher werde: verspielt, locker, mutig und neugierig auszuprobieren.......
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Sarah,
ich kann dich total verstehen. Wenns einem so schlecht geht, dann hat man 1000 andere Dinge im Kopf als Sex. Bei uns wars so, daß es im 5.Monat eh mit dem Sex vorbei war, weil ich danach so schlimme Unterleibsschmerzen bekam und sogar ins KH musste. Den Grund konnten die Ärzte nicht finden, aber wir habens trotzdem gelassen. Nach der Geburt hatte ich nen tiefen Scheidenriss und somit war die ersten Monate dann auch nicht an Sex zu denken (wann eigentlich, wenn das Kind jede Stunde gestillt werden will?!). Tja, ich glaube nach 3 Monaten war dann das 1. Mal (war igendwie überhaupt nicht toll) und dann nurnoch sehr sporadisch. Tja und als ich nach 6.Monaten die Panikattacken bekam war wieder für 6 Monate Sendepause. Und seitdem es mir besser geht läuft auch höchtens mal alle 2-3 Wochen was. Ich habe einfach keinen Nerv darauf und mir ist Sex auch nicht wirklich wichtig. Ich habe wohl das Glück, daß mein Mann zu der seltenen Gattung gehört, die weder drängen noch irgenetwas zu dem "Sexentzug" sagen. Er meinte immer, daß es wichtigere Dinge gibt und er nicht will, daß ich es ihm zuliebe mache. Ich denke, wenn man sich liebt, dann muss man auch mal warten können... auch wenn es Monate dauert.
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hallo Sarah!
Ich kenne das auch nur zu gut. Bei uns "läuft" seit Fiona auf der Welt ist kaum etwas. Teils liegt es an mir teils an ihm. Ich bin oft nicht bei mir, fühle mich häßlich usw.
Mein Glück ist das mein Freund keiner ist der drängt oder übergriffig wird. Ich kann dir nur den banalen Tip geben dir einfach Zeit zulassen soviel wie du brauchst. Nur Mut Gruß Antje
beka25

Beitrag von beka25 »

Hi Sarah!

Ach ja, das leidige Thema! Mir gehts genau so. Ich hab einfach keine Lust. Ich tu mir so schon schwer mit m einschlafen und abschalten und wenn ich dann mal müde bin, kommt er wieder... Meine Mann ist mir auch schon total beleidigt deshalb, aber dann geht erst recht nix mehr. Es ist sehr schwierig für ihn. Für mich auch, weil ich ständig ein schlechtes Gewissen habe ihm gegenüber und mich auch total unter Druck gesetzt fühle. Ich stell mich immer schlafend, wenn er nach mir ins Bett geht, damit er nicht auf die Idee kommt es ginge was... Früher was da auch viel besser, aber seit der SS und der Depression ist s echt traurig. Bei uns kommt allerdings noch dazu, daß er vor allem dann will, wenn er was getrunken hat und da das dann ewig dauert und ziemlich unzärtlich ist-da mag ich sowieso nicht.
Du siehst also, Du bist sicher nicht alleine!
LG
sarah

Beitrag von sarah »

hallo an alle,

super vielen dank für eure antworten. ich bin froh und erleichtert, dass ich nicht alleine da stehe mit dem problem. manchmal habe ich das gefühl, dass mein mann doch meine gedanken lesen könnte. denn im moment läuft es schon besser. trotzdem noch nicht gut genug und vor allem noch nicht lange genug, um mit ihm zu schlafen. aber er läßt mich in ruhe und geht besser auf mich ein; selbst wenn ich ihn durch meine überforderung anranze.

dann fällt es mir auch leichter, "wieder lieb" zu sein.
vor einigen tagen hatte ich wieder diese körperlichen schmerzen im brustkorb bis hin zur kehle. aber ich habe gemerkt, dass der druck etwas nachgelassen hat. allerdings bin ich auch im ganzen langsamer geworden.

heute habe ich z. b. gemerkt, als ich besucht von einer bekannten hatte, die mich sonst oft aufgewühlt hat mit ihren gesprächen, das ich zwar zuhöre, aber nichts an mich rankommen lasse, ich aber auch gar nichts empfinde. einerseits war es ein leichtes gefühl, aber gedanken mache ich mir trotzdem. mal schauen, wie sich mein seelenleben in den nächsten tagen entwickelt.

lg, grüße, sarah

p.s. habe gerade ein buch am wickel: ich will dir sagen, was ich fühle (soziale kompetenz in beziehungen)

dort heißt es z. b. :WENN ETWAS STÖRT, WIRD ETWAS NICHT GESAGT!

ist im moment ein leitsatz für mich.
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