Du hast es doch so gut.... Wie ich diesen Spruch hasse, den ich mir ständig anhören muss....
Du hast es doch so gut: Einen Mann, zwei tolle Kinder, ein Haus mit Garten, einen Job, euch gehts doch gut....
NEIN MIR GEHT ES NICHT GUT will ich dann am liebsten schreien!!!!
Ich bin leer, mein Herz fühlt sich schwer, ich kann kaum schlafen, ich fühle mich ausgebrannt, immer nur lächeln, ja, mir gehts doch gut, es tut weh - weh - weh und hört nicht auf, und keiner wills hören.....
Darf es mir nicht schlecht gehen? MUSS ich glücklich sein?
Du hast es doch soooo gut....
Moderator: Moderatoren
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Bianka
Guten Morgen,
nein Du mußt nicht glücklich sein,daß kann man ja nicht erzwingen. Versuche es doch mit Dankbarkeit von dem was Du hast. Einfach nur mal im Kopf vorstellen. Mir hilft es ein bißchen und alles andere findet sich mit Therapie,wenn da noch was aufzuarbeiten ist,kannste auch nicht glücklich sein,weil da noch etwas ist,was Beachtung haben möchte.
nein Du mußt nicht glücklich sein,daß kann man ja nicht erzwingen. Versuche es doch mit Dankbarkeit von dem was Du hast. Einfach nur mal im Kopf vorstellen. Mir hilft es ein bißchen und alles andere findet sich mit Therapie,wenn da noch was aufzuarbeiten ist,kannste auch nicht glücklich sein,weil da noch etwas ist,was Beachtung haben möchte.
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Red-headed-woman
ICH hasse diesen Spruch auch....so sehr.....
Er kam von besten Freunden, von Familienangehörigen....die Menschen, die dies immer wieder sagten, können sich nichts unter dem Begriff Depression vorstellen....bei denen taucht automatisch auf: die spinnt und will nur im Mittelpunkt stehen oder die hat einen am Kopf....oftmals sehen sie nur das Materielle, nicht die Psyche - nicht das Seelische....
Von meiner Freundin, die auch Patentante von meinem Großen ist, bekam ich über Ecken zu hören als ich mich freiwillig in die Psychatrie begeben habe: "Warum macht sie denn das und geht in die Klappse?"....als ich sie traf, nach langer Zeit....sie hat mich auch dort nicht besucht...habe ich ihr gesagt, wie sehr mich das getroffen hat, dass ich nicht bescheuert bin, sondern krank und nicht zum Zahnarzt gehen konnte, weil der mir halt nicht hätte helfen können....
Auch der Begriff Psychatrie läßt sofort die meisten Menschen an Irrenanstalt, Irrenhaus, Klapse oder Ballerburg denken. In der Patienten fixiert und in der "Hab-mich-lieb-Jacke" in Gummizellen sediert vor sich hin vegetieren. (Dank Hollywood ja auch kein Wunder). Das es da ganz anders zu geht, wissen die Wenigsten, denn sie trauen sich nämlich nicht einen Schritt in dieses Gebäude zu setzen. Warum? Das weiß wahrscheinlich ihre Psyche besser, als sie zugeben wollen....*bg*
Von einem Mann meiner Freundin bekommen wir oft zu hören, wenn mein Mann in den Einsatz geht (Kosovo-Krieg, Afghanistan etc), dass wir ja da "ordentlich" Kohle kriegen.....das ärgert mich so sehr, dass ich ihm schon mal meine Meinung gegeigt habe und ER eingeschnappt war, dass ich ihn so angefahren habe....er sah nur die Kohle, nicht die Gefahr, die lange Zeit ohne Familie, die ganzen Entbehrungen von meinem Mann und von uns, den doppelten Stress und die enorme Verantwortung die auf mir ruht usw. ....nur immer wieder die Kohle....und mal ehrlich, wer riskiert für 70,-- Euro seinen Kopf Tag für Tag in solchen Krisengebieten....dieser Mann sicherlich nicht....
Als mein Mann Berufssoldat wurde, gab es solche Hexenkessel wie Kosovo, Afghanistan, Kongo oder Libanon noch nicht. Es ist also auch nicht so einfach, wenn man nur daher sagt: "Du wolltest doch Berufssoldat werden."...tja hätten wir in die Zukunft sehen können, würden wir nicht so unseren Unterhalt verdienen, sondern mit anderen Dingen...
Was ich meine ist, dass diese Menschen, die sowas sagen wie: "Dir müßte es doch gut gehen, denn du hast doch alles!" sind oberflächlich, emotionsarm und völlig uninformiert über uns und unsere Krankheit.
Ich sage jedem, der mir da irgendwie an die Karre pieseln will, direkt ins Gesicht, dass er sich bitte erst informieren soll, bevor er mit mir über solche Dinge ins Gespräch kommt oder, dass ich mit ihm nicht darüber reden will, weil es ihn a) nichts angeht oder b) ich das Gefühl habe, dass er es nicht versteht.
Richtige Freunde haben dafür Verständnis und geben sich Mühe dich so zu akzeptieren, wie du bist.
Puh, lang geworden....aber mir aus der Seele entsprungen...
Greetz
Er kam von besten Freunden, von Familienangehörigen....die Menschen, die dies immer wieder sagten, können sich nichts unter dem Begriff Depression vorstellen....bei denen taucht automatisch auf: die spinnt und will nur im Mittelpunkt stehen oder die hat einen am Kopf....oftmals sehen sie nur das Materielle, nicht die Psyche - nicht das Seelische....
Von meiner Freundin, die auch Patentante von meinem Großen ist, bekam ich über Ecken zu hören als ich mich freiwillig in die Psychatrie begeben habe: "Warum macht sie denn das und geht in die Klappse?"....als ich sie traf, nach langer Zeit....sie hat mich auch dort nicht besucht...habe ich ihr gesagt, wie sehr mich das getroffen hat, dass ich nicht bescheuert bin, sondern krank und nicht zum Zahnarzt gehen konnte, weil der mir halt nicht hätte helfen können....
Auch der Begriff Psychatrie läßt sofort die meisten Menschen an Irrenanstalt, Irrenhaus, Klapse oder Ballerburg denken. In der Patienten fixiert und in der "Hab-mich-lieb-Jacke" in Gummizellen sediert vor sich hin vegetieren. (Dank Hollywood ja auch kein Wunder). Das es da ganz anders zu geht, wissen die Wenigsten, denn sie trauen sich nämlich nicht einen Schritt in dieses Gebäude zu setzen. Warum? Das weiß wahrscheinlich ihre Psyche besser, als sie zugeben wollen....*bg*
Von einem Mann meiner Freundin bekommen wir oft zu hören, wenn mein Mann in den Einsatz geht (Kosovo-Krieg, Afghanistan etc), dass wir ja da "ordentlich" Kohle kriegen.....das ärgert mich so sehr, dass ich ihm schon mal meine Meinung gegeigt habe und ER eingeschnappt war, dass ich ihn so angefahren habe....er sah nur die Kohle, nicht die Gefahr, die lange Zeit ohne Familie, die ganzen Entbehrungen von meinem Mann und von uns, den doppelten Stress und die enorme Verantwortung die auf mir ruht usw. ....nur immer wieder die Kohle....und mal ehrlich, wer riskiert für 70,-- Euro seinen Kopf Tag für Tag in solchen Krisengebieten....dieser Mann sicherlich nicht....
Als mein Mann Berufssoldat wurde, gab es solche Hexenkessel wie Kosovo, Afghanistan, Kongo oder Libanon noch nicht. Es ist also auch nicht so einfach, wenn man nur daher sagt: "Du wolltest doch Berufssoldat werden."...tja hätten wir in die Zukunft sehen können, würden wir nicht so unseren Unterhalt verdienen, sondern mit anderen Dingen...
Was ich meine ist, dass diese Menschen, die sowas sagen wie: "Dir müßte es doch gut gehen, denn du hast doch alles!" sind oberflächlich, emotionsarm und völlig uninformiert über uns und unsere Krankheit.
Ich sage jedem, der mir da irgendwie an die Karre pieseln will, direkt ins Gesicht, dass er sich bitte erst informieren soll, bevor er mit mir über solche Dinge ins Gespräch kommt oder, dass ich mit ihm nicht darüber reden will, weil es ihn a) nichts angeht oder b) ich das Gefühl habe, dass er es nicht versteht.
Richtige Freunde haben dafür Verständnis und geben sich Mühe dich so zu akzeptieren, wie du bist.
Puh, lang geworden....aber mir aus der Seele entsprungen...
Greetz
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miss-talitha
Hallo schnuffelschnute,
oh ja, ich kenne und hasse das auch, wenn Menschen, die mich kaum kennen, mir sagen, dass ich doch eigentlich dankbar und zufrieden sein sollte, und das Klagen mal lassen sollte. Ich versuche, solchen Menschen gegenüber nicht mehr, mich zu rechtfertigen, das ist Energieverschwendung.
Man sagt mir auch oft, dass ich immer so strahlend aussehe und dass man nie auf die Idee käme, ich hätte Depressionen. Ich hab das lange Zeit als großen Nachteil empfunden, dass man mir meine Depris nicht ansieht. In meinen schlimmsten Zeiten hab ich sehr oft gehört, wie gut und glücklich ich aussehe, und meine Seele hat aufgeschrieen angesichts dieser Fehlinterpretation. Ich kann halt wunderbar funktionieren und "so tun als ob". Aber - inzwischen nenn ich diese Fähigkeit meinen "Fluch und Segen". Ich bin dadurch kein offenes Buch für jeden und wem ich mich nicht wirklich zeigen will, dem zeig ich mein Lächeln. Ich entscheide dadurch, wem ich was zeige, das ist eine große Freiheit. Menschen, die mir wichtig sind, dürfen mehr sehen. Und für's Funktionieren im Alltag ist es auch gut, das professionelle "Es geht mir gut" drauf zu haben.
Vielleicht kannst du das ja auch als Bereicherung sehen.
Wie du nämlich bist, das bestimmen nicht die anderen durch ihre Reaktionen, sondern das ist tief in dir, unabhängig vom Außen.
In diesem Sinne, herzliche Grüße,
miss-talitha
oh ja, ich kenne und hasse das auch, wenn Menschen, die mich kaum kennen, mir sagen, dass ich doch eigentlich dankbar und zufrieden sein sollte, und das Klagen mal lassen sollte. Ich versuche, solchen Menschen gegenüber nicht mehr, mich zu rechtfertigen, das ist Energieverschwendung.
Man sagt mir auch oft, dass ich immer so strahlend aussehe und dass man nie auf die Idee käme, ich hätte Depressionen. Ich hab das lange Zeit als großen Nachteil empfunden, dass man mir meine Depris nicht ansieht. In meinen schlimmsten Zeiten hab ich sehr oft gehört, wie gut und glücklich ich aussehe, und meine Seele hat aufgeschrieen angesichts dieser Fehlinterpretation. Ich kann halt wunderbar funktionieren und "so tun als ob". Aber - inzwischen nenn ich diese Fähigkeit meinen "Fluch und Segen". Ich bin dadurch kein offenes Buch für jeden und wem ich mich nicht wirklich zeigen will, dem zeig ich mein Lächeln. Ich entscheide dadurch, wem ich was zeige, das ist eine große Freiheit. Menschen, die mir wichtig sind, dürfen mehr sehen. Und für's Funktionieren im Alltag ist es auch gut, das professionelle "Es geht mir gut" drauf zu haben.
Vielleicht kannst du das ja auch als Bereicherung sehen.
Wie du nämlich bist, das bestimmen nicht die anderen durch ihre Reaktionen, sondern das ist tief in dir, unabhängig vom Außen.
In diesem Sinne, herzliche Grüße,
miss-talitha
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hexe1981
Ja... diesen Spruch kenne ich auch schon auswendig. Ja wir haben es ja sooo gut. Klar, wenn jemand nur die eigenen Probleme sieht, dann geht es anderen ja auch viel besser
Diesen netten Spruch , daß ich es so gut habe, bekomme ich immer von meiner Mutter vorgehalten. Ich habe einen so netten Freund, ein gesundes Kind, und einen Haushalt, wo ich ja faul bin. Naja daß die Beziehung nicht die Beste ist, ich dazu noch selbstständig bin, fast alleinerziehend (da Papa 10 Std oder mehr am Tag aus dem Haus ist), und dadurch mein Haushalt gerne mal liegen bleibt, sieht sie nicht. Sie weiß nichtmals, daß ich in psych. Behandlung bin, denn dann wäre ich in ihren Augen ein Schwächling. Nur rumjammern kann sie, daß sie früher so unter Druck stand, als ich klein war. Klar, wenn ich jeden Tag staubwische, und sonst superpingelig bin, habe ich auch keine Zeit, vor allem wird dann das Kind "in der Ecke abgestellt".
Sorry das kam jetzt aus mir raus...
Wir müssen einfach so tun, als wären wir glücklich, müssen immer fröhlich durch die Gegend laufen. Denn eine Depression wird selten akzeptiert. Selbst mein Freund macht mir des öfteren Vorwürfe, daß ich schlecht drauf bin, oder wenn ich mal ausraste.
Kann dich also gut verstehen.
LG Bianca
(Die laut ihrem Freund ja keine Depression hat, weil man da ja nur heulend durch die Gegend läuft) Das Leben ist schön...
Sorry das kam jetzt aus mir raus...
Wir müssen einfach so tun, als wären wir glücklich, müssen immer fröhlich durch die Gegend laufen. Denn eine Depression wird selten akzeptiert. Selbst mein Freund macht mir des öfteren Vorwürfe, daß ich schlecht drauf bin, oder wenn ich mal ausraste.
Kann dich also gut verstehen.
LG Bianca
(Die laut ihrem Freund ja keine Depression hat, weil man da ja nur heulend durch die Gegend läuft) Das Leben ist schön...
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Jenny
Ich kann das, was ihr sagt, nur unterschreiben.
Aber es ist für Außenstehende einfach auch sehr schwer, das Wesen der Depression zu verstehen.
Dass sich da ohne unser Wissen und Wollen ein Schalter im Gehirn umgelegt hat, der uns von unseren eigenen Emotionen abschneidet, so dass wir uns eben nicht zusammeneißen, nichts Fröhliches denken, nichts Schönes empfinden KÖNNEN!
Und es bestehen immer noch falsche Vorstellungen in der Bevölkerung, was die Entstehung von Krankheiten angeht.
Dass ein Magengeschwür eben NICHT vom Stress kommt, Bluthochdruck nicht vom Salz, Diabetes nicht vom Zucker essen und Kopfläuse nicht von Unsauberkeit. Wie könnte man da erwarten, dass eine Krankheit, die uns selbst, den betroffenen und ehemals Betroffenen, so "unfassbar" vorkommt, von Menschen "verstanden" wird, die sich nicht einmal im Ansatz VORSTELLEN können, was es heißt, depressiv zu sein!
Aber erklärt einem Blinden mal die Farbe Blau...
Aber es ist für Außenstehende einfach auch sehr schwer, das Wesen der Depression zu verstehen.
Dass sich da ohne unser Wissen und Wollen ein Schalter im Gehirn umgelegt hat, der uns von unseren eigenen Emotionen abschneidet, so dass wir uns eben nicht zusammeneißen, nichts Fröhliches denken, nichts Schönes empfinden KÖNNEN!
Und es bestehen immer noch falsche Vorstellungen in der Bevölkerung, was die Entstehung von Krankheiten angeht.
Dass ein Magengeschwür eben NICHT vom Stress kommt, Bluthochdruck nicht vom Salz, Diabetes nicht vom Zucker essen und Kopfläuse nicht von Unsauberkeit. Wie könnte man da erwarten, dass eine Krankheit, die uns selbst, den betroffenen und ehemals Betroffenen, so "unfassbar" vorkommt, von Menschen "verstanden" wird, die sich nicht einmal im Ansatz VORSTELLEN können, was es heißt, depressiv zu sein!
Aber erklärt einem Blinden mal die Farbe Blau...
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xxx!!
schnuffelschnute
genau, die leute gehen immer davon aus, dass es einem gut gehen muss. so wie die pauschalfrage "hallo wie geht's?" ich habe dann auch schon geantwortet "naja" oder "nicht so gut" und dann sind alle platt!
aber man möchte ja nicht allen immer sagen wie's einem wirklich geht, also ist das schon mühsam.
wie ist es wenn du mal eine gegenfrage stellst? z.b. sie sagen wie glücklich man ist mit kind, haus, garten... sag doch denen, ja du musst ja auch glücklich sein mi deinem job, deinem mann usw. usw.!
oder sag "ja genau so wie du immer glücklich bist" vielleicht merken sie's dann, dass es einfach nur doof war!
wünsche dir viel kraft!
genau, die leute gehen immer davon aus, dass es einem gut gehen muss. so wie die pauschalfrage "hallo wie geht's?" ich habe dann auch schon geantwortet "naja" oder "nicht so gut" und dann sind alle platt!
aber man möchte ja nicht allen immer sagen wie's einem wirklich geht, also ist das schon mühsam.
wie ist es wenn du mal eine gegenfrage stellst? z.b. sie sagen wie glücklich man ist mit kind, haus, garten... sag doch denen, ja du musst ja auch glücklich sein mi deinem job, deinem mann usw. usw.!
oder sag "ja genau so wie du immer glücklich bist" vielleicht merken sie's dann, dass es einfach nur doof war!
wünsche dir viel kraft!