am 08.12.2006 habe ich meine Tochter "Clara" entbunden. Es handelte sich um eine lange Geburt mit starken Blutungen und Nachblutungen. Ich blieb sehr lange stationär, da meine Blutwerte schlecht waren und eine Bluttransfusion umgangen werden sollte.
Als ich dann endlich zuhause war, fühlte ich mich ständig ängstlich und verunsichert im Umgang mit mir und meinem Kind. Ich leide unter einer inneren Unruhe und Schlaflosigkeit. Fühle mich ständig erschöpft und fange ohne konkreten Grund an zu weinen. Obwohl ich nach Meinung von meinem Umfeld das Kind angeblich "einwandfrei" versorge, fühle ich jedoch stets eine Unzufriedenheit mit mir selbst und meinem handeln.
Nach circa 4 Wochen eskalierte die Situation plötzlich. Ich bin Nachts einfach aus der Wohnung gelaufen, weil ich das Gefühl hatte dem Druck nicht mehr gewachsen zu sein. Weder mein Mann noch sonst jemand wusste wo ich war und im nachhinein betrachtet ist dies selbst für mich mittlerweile nicht mehr nachvollziehbar. Am nächsten morgen habe ich unter Tränen und Panik meine betreuende Hebamme um "Professionelle Hilfe" gebeten. Wir suchten daraufhin gemeinsam die Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach auf. Die Diagnose lautete: Wochenbettdepression. In Absprache mit allen Beteiligten entschied ich mich um eine medikamentöse Psychotherapie. Gerne wäre ich für ein paar Tage in der Klinik geblieben, aber eine Aufnahme wäre nur ohne mein Kind möglich gewesen. Das kam für mich jedoch nicht in Frage. Jetzt bin ich ambulater Behandlung und mache Schritt für Schritt kleine Fortschritte. Aber es gibt immer noch Tage, an denen ich zusammenbreche und das Gefühl habe dass sowieso alles nichts bringt.
Ich wünsche mir sehr oft mehr Ausgeglichenheit, Sicherheit und Selbstvertrauen um mein Kind großziehen zu können.
Viele Grüße
"Pengoe"
