Amitriptylin und Zopiclan

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Isabelle

Amitriptylin und Zopiclan

Beitrag von Isabelle »

Hallo Ihr Lieben,

seit gestern geht hier GAR NICHTS MEHR :( Nachdem ich nun ständig versucht habe mich mit Johanniskraut über Wasser zu halten und mir von meinem alten Arzt einreden liess, es läge am Vitamin-B12-Mangel (den ich übrigens überhaupt nicht hatte :roll: ) habe ich nun heute eine sehr nette Neurologin aufgesucht, ich war völlig aufgelöst und habe ihr geschildert, wie es mir geht.

Sie hat mir oben genannte Medis verschrieben und jetzt sitz ich hier und habe Angst sie zu nehmen (Angst habe ich ja momentan vor ALLEM :cry: ). Ich stille auch noch und soll überlegen, ob ich das Zopiclan nur 1-2 Mal nehme und dann begleitend ein hochdosiertes Baldrian-Präparat nehme für die schlaflosen Nächte.

Wer nimmt das Medikament únd kann mich beruhigen?

LG
Isabelle
Divana

Beitrag von Divana »

Hallo Isabelle,

wie ich (mit Freuden) lese stillst Du noch.
Johanniskraut ist in der Stillzeit nicht optimal. Auch bei den Antidepressiva gibt es Mittel der ersten Wahl wie z.B. Sertralin oder Citalopram (schau mal auf der Seite Frauen-und-Psychiatrie.de) Deine Ärztin sollte sich mit Embryotox in Verbindung setzen um ein geeignetes Präparat für Dich zu finden. Amitriptylin zählt zur Arzneistoffgruppe der trizyklischen Antidepressiva und Zopiclon wird zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen eingesetzt. Ich würde Dir ein schlafförderndes AD anraten mit welchem man stillen kann. Bei mir wirkt Citalopram z.B. sehr schlaffördernd und ich brauche kein zusätzliches Schlafmittel. Auch ich stille noch weil mir das sehr wichtig ist. Hast Du der Ärztin gesagt dass Du stillst?
Schau mal hier:

Amitriptylin

Die relative Dosis für den vollgestillten Säugling betrug laut mehrerer Untersuchungen bis 2,5% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Im kindlichen Serum war das Medikament im allgemeinen nicht nachweisbar, die Kinder zeigten keine akuten klinischen Auffälligkeiten. Die Entwicklung im ersten Lebensjahr unterschied sich bei 10 unter trizyklischen Antidepressiva gestillten Kindern nicht von einer mit Flaschenmilch ernährten Kontrollgruppe.

--> Es gibt besser erforschte ADs

Auf Zopiclon würde ich in der Stillzeit verzichten.

Zopiclon

Wegen unzureichender Datenlage beim Menschen besser erprobte Mittel in Schwangerschaft und Stillzeit bevorzugen. Ist aus zwingendem Grund Zopiclon erforderlich oder wurde versehentlich in eine Frühschwangerschaft hinein behandelt, ist ein Schwangerschaftsabbruch nicht erforderlich. Hochauflösender Ultraschall zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung empfohlen. Unter Monotherapie Stillen bei guter Beobachtung wahrscheinlich akzeptabel.

LG Divana
Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Hallo Divana,

meine Ärztin war nicht so informiert bzgl. ADs und Stillen und ich habe mich dann mit Embryotox in Verbindung gesetzt. Erst wollte sie mir Opipramol verschreiben, aber Embryotox meinte dann, Amitriptylin wäre das 1. Mittel der Wahl wenn ich noch weiterstillen möchte.

Warum ist Johanniskraut nicht so gut wenn man stillt? Ich möchte das Zopiclon nicht nehmen, habe mir stattdessen in der Apotheke Baldrian-Dispert geholt.

Normalerweise sollte ich heute Abend 50 mg Amitriptylin nehmen, aber ich trau mich nicht. Habe Angst vor den Nebenwirkungen und steh total neben mir. :cry:

was ist denn der Unterschied zwischen einem trizyklischen AD und dem Citalopram? Was hilft besser/schneller?

LG und Danke für Deine Hilfe
Isabelle
Divana

Beitrag von Divana »

Hallo Isabelle,

Amitriptylin ist ein trizyklisches AD und Citalopram oder auch Sertralin ist ein SSRI. Die sind im Allgemeinen verträglicher.
Nebenwirkungen können leider zu Behandlungsbeginn immer auftreten. Sie lassen meist schnell nach und dann baut sich langsam die Wirkung auf. Wenn Du Dich darauf einlässt das Medikament zu nehmen, dann weißt Du dass Du Nebenwirkungen spürst und das diese nur vom Medikament kommen. Dir wird nichts passieren!!! Es ist "nur" das Medikament. Ich hatte starke Nebenwirkungen beim Sertralin. Leider sind manche davon nicht weggegangen und so habe ich zu Citalopram gewechselt. Beim Wechsel habe ich nichts gespürt auch nicht bei den Erhöhungen. Ich nehme es jetzt seit über 3 Wochen und langsam spüre ich eine Verbesserung. Jede Verbesserung war die Nebenwirkungen wert. Es ist vielleicht gut, wenn Du nach der ersten Einnahme nicht alleine bist. Dann kannst Du über die Symptome reden und weißt dass jemand da ist. Vielleich spürst Du aber auch gar nichts schlimmes. Man kann nie wissen wer welche NW bekommt. Ich verstehe Deine Angst sehr sehr gut. Wegen dieser Angst habe ich meine Tabletten monatelang im Schrank liegen lassen. Jetzt bin ich froh, dass ich den Schritt gewagt habe. Ist Deine Ärztin eine Psychiaterin oder eine Allgemeinärztin? Ich würde es mit Sertralin bzw. Citalopram versuchen. Die sind die meist erforschten Medis in der Stillzeit. Du kannst mit der Dosierung ganz klein anfangen und erst mal die NW antesten. Trau Dich! Es passiert Dir nichts! Gehe zu einer kompetenten Ärztin, die Du auch telefonisch immer erreichen kannst. Es tut nämlich gut zu hören, dass es "nur Nebenwirkungen" sind, wenn Du ängstlich wirst. Ich drücke Dir alle Daumen und melde Dich ruhig wenn Du jemanden zum reden brauchst.
Lg Divana
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

ich kann Dir zu Amitryptilin nur Folgendes sagen: nach der Geburt meines ersten Sohnes vor 6 Jahren bin ich auch in meiner Not zu meiner Ärztin gegangen, de mir auch dieses AD gegeben ht. ich sollte auch 50mg nehmen. Ihc habe schließlich nur 1/2 Tablette genommen, worauf ich in einen Tiefschlaf gefallen bin, und nach dem Aufwachen habe ich nichts mehr auf die Reihe bekommen! Das hat mir total Angst gemacht.Mein FA hat mich dann zum Psychiater geschckt, der mir sagte, dass ich mit diesem AD NICHT stillen sollte und dass de 50mg eine viel zu hohe Dosis seien. Ich habe damals Kava-Kava bekommen, was mir am Anfang sehr geholfen hat (mittlerweile ist es ja leider verboten, aus völlig dämlichen und vor allem unbegründeten Gründen).
Nach der zweiten SS bekam ich Ctalopram, ich habe deswegen mit dem Stillen aufgehört. Nbenwirkungen gab's so gut wie keine, es hilft mir immer noch hervorragend und wie die anderen kann ich Dir dieses AD nur empfehlen. Aber lass lieber die Hände von Amitryptilin.

LG,
inez
Divana

Beitrag von Divana »

Damals hat man immer abstillen müssen. Man hatte mir vor 6 Jahren gar nicht die Wahl gelassen. AD oder Stillen. Citalopram hat eine sehr geringe Muttermilchgängigkeit und ist im Serum der untersuchten Säuglinge nicht nachweisbar. Früher hat man solche Forschungen nicht betrieben. Ich finde es jetzt toll, dass ich mir den Zeitpunkt des Abstillens aussuchen kann und nicht wie damals zum Abstillen gezwungen werde. Mein Sohn ist völlig unauffällig und ich nehme 40mg Citalopram. Ich empfinde es auch als schlaffördernd und Nebenwirkungen habe ich keine mehr. Amitryptilin finde ich auch nicht empfehlenswert- alleine wegen der mangelnden Erfahrungen bei stillenden Müttern.
Die Ärztin sollte sich mit Embryotox beraten und danach ein passendes AD wählen. Dann Zähne zusammen beißen und durch die ersten Tage gehen und dann...das Leben vielleicht wieder genießen:) Ich warte auch noch auf die Wirkung; fühle mich aber schon ein wenig besser.
LG Divana
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Divana,

nene, es ist jettzt 3 Jahre her, dass ich Citalopram bekommen habe.Mein Psy hat mir schon gesagt, dass die Mengen nur sehr gering ind, die in die MuMi übergehen, aber dass es eben noch nicht genug gesicherte Ergebnisse gäbe. naja, dann hat sich in den letzten 3 jahren viel getan. Umso besser. Fürmich war es damals ein Segen, mit dem Stillen aufzuhören. Trotz Schuldgefühlen, weil ich meinen Großen 1 Jahr fast voll und noch ein weiteres Jahr ein wenig gestillt habe (in der Nacht z.B.).

LG,
Inez
Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Ich habe jetzt Zoloft bzw. Sertralin bekommen, ich leide immer noch sehr unter den Nebenwirkungen von dem Amitryptilin(und ich habe nur mit 25mg angefangen). Gestern war ich in der Psych.Klinik und er hat mir auch vom Ami abgeraten und meinte Zoloft oder Cipralim (wenn ich mir das jetzt richtig gemerkt habe) seien besser, weil weniger Nebenwirkungen.

Ich fühl mich wie betrunken, ich sehe schlecht und fühl mich total benebelt, aber ich habe trotzdem heute Moregn dann 50 mg Sertralin genommen, ich will dass es mir endlich besser geht. ich kann einfach nicht mehr.

Danke für Eure Hilfe!!
Divana

Beitrag von Divana »

Liebe Isabelle,

Sertralin ist das Mittel der ersten Wahl wenn man stillt. Bei mir waren die ersten Tage auch ganz ganz schlimm. Halte durch!!! Die Nebenwirkungen verschwinden! Sollten sie anhalten so kannst Du auf Cipramil wechseln. Ich habe den Wechsel überhaupt nicht mehr gespürt. Ich bin jetzt bei 40mg Citalopram und es geht mir besser als vorher. Leider noch nicht befriedigend. Am Donnerstag habe ich wieder einen Termin und dann werden wir weitersehen. Ich drück Dir die Daumen und wenn Du magst schreibe Deine Empfindungen hier auf. Ich werde heute paar Mal hier nach Dir sehen.
LG Divana
Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Danke Divana, Du bist mir eine sehr grosse Hilfe.

Ich kann gar nicht genau beschreiben, wie ich mich fühle. Wenn ich jetzt auf den Bildschirm sehe, dann flackert es, ich habe zwischendurch Wein-Attacken und mache mir enorme Sorgen wegen morgen, wenn ich mit unserem Baby alleine bin und mein Mann arbeiten ist.

ich habe heute Mittag versucht mich mit meiner Tochter hinzulegen, weil die Nacht sehr chaotisch war, aber schlafen konnte ich nicht. Sobald ich kurz vorm einschlafen bin, schrecke ich hoch und spüre so ein komisches kribbeln und bin dann nervös.

Ich hoffe, dass die Nebenwirkungen bald aufhören.


Was ist denn der Unterschied zwischen Zoloft und Cipramil?

LG
Isabelle
Divana

Beitrag von Divana »

Liebe Isabelle,

vielleicht ist es morgen schon viel besser. Ich hatte auch das Gefühl Drogen genommen zu haben. Es war wirklich schlimm. Am dritten Tag war es schon viel besser. Citalopram ist nur ein anderer Wirkstoff. Ich habe Sertralin nicht vertragen. Das heißt ich hatte nach 4 Wochen immer noch kein Gefühl der Besserung, sondern fühlte mich fast schlechter. Das muss bei Dir aber nicht so sein!!! Vielleicht ist dieser Wirkstoff für Dich richtig und Du musst nicht wechseln. Die Erhöhungen waren bei mir nicht mehr spürbar. Nur die ersten 2 Tage mit 50mg. Wann hast Du wieder einen Termin beim Psychiater? Kannst Du ihn morgen anrufen?
Kopf hoch!

Divana
Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Hallo Divana,

ich habe das Gefühl, es geht mir jetzt ein bisschen besser, ich bin nur arg müde, aber die vergangene Nacht war mit unserem Baby auch sehr anstrengend.

Ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine Hilfe, gerade jetzt in dieser Zeit, mein Mann bemüht sich sehr, fühlt sich aber sehr hilflos.

Morgen ruf ich die Ärztin an und frage sie, wann ich dann erhöhen muss.

Ganz lieben Gruss
Isabelle
Divana

Beitrag von Divana »

Es freut mich, dass es schon ein wenig nachlässt. Ich habe mir einfach vorgestellt kurzzeitig krank zu sein. Eine Krankheit mit den Symptomen der Nebenwirkungen. Ich habe versucht es mir gut gehen zu lassen. Mir war z.B. sehr kalt und da habe ich mir eine Wärmflasche gemacht. Wenn ich mich übergeben musste, habe ich das eben getan. Ich habe mir immer gesagt, dass das "nur" Nebenwirkungen sind und mir daraufhin nichts passieren kann. Es gibt nämlich keinen Todesfall bei sachgemäßer Einnahme von ADs. Mit diesem Denken konnte ich es besser aushalten. Ich wünsche Dir eine einigermaßen ruhige Nacht (habe selbst seit 11 Monaten nicht mehr durchgeschlafen) und eine deutliche Besserung morgen. Die Wirkung kommt nach ca. 2 Wochen. Kann auch kürzer oder auch länger sein. Aber Du bist auf dem Weg! Das ist wichtig. Ich drück Dir alle Daumen und wenn Du magst...melde Dich einfach wieder.
Gruß
Divana
Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Hallo Divana,

die Nacht war der absolute Horror. Ich bin erstmal sehr schlecht eingeschlafen, überall kribbelte es. Im Kopf, in den Armen, in den Händen... Dann bin ich um 00.30 Uhr ca. wieder aufgewacht und hatte ne Panik-Attacke der bisher schlimmsten Art. Ich tigerte durch die Wohnung und war kaum zu beruhigen. Habe dann in der Psy-Klinik angerufen und der Doc riet mir, doch eine Schlaftablette zu nehmen um wieder runterzukommen. Habe dann noch Durchfall bekommen etc...

Heute bin ich wieder ganz kribbelig, aber zwischendurch kann ich mich gut ablenken. Leider ist mein Mann nun auch noch völlig am Ende, weil er sich wieder Urlaub nehmen musste, unser Sohn hatte letzte Nacht einen Pseudo-Krupp-Anfall.

Kalt ist es mir auch sehr. Ich habe Angst, dass der Zustand nie zu Ende geht. :cry:

Heute Abend soll ich direkt vor dem schlafen gehen eine Schlaftablette nehmen. Mein Mann schläft heute bei unserer Kleinen und falls sie Hunger hat, kriegt sie ein Fläschen, ich versuche dann heute Nacht im Wohnzimmer zu schlafen.

Mich beruhigt es, dass die Symptome evtl. in 1-2 Tagen aufhören, ich hoffe, das Mittel hilft bald.

LG
Isabelle
Divana

Beitrag von Divana »

Liebe Isabelle,

sei mal umarmt! Alles was Du beschreibst sind die Nebenwirkungen. Auch die Verstärkung der Angst. Deshalb sind Beruhigungs- bzw. Schlaftabletten am Anfang der Therapie oft hilfreich. Das Stillen ist natürlich damit nicht immer möglich. Ich habs ohne Beruhigungsmittel durchgehalten und mir ging es nicht anders als Dir. (Kannst ja mal lesen: http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=3223
Ich spüre jetzt keine Nebenwirkungen mehr.
Mensch Isabelle halte durch. Für die Männer ist es nicht einfach. Meiner ist auch oft an seine Grenzen gestossen. Er muss arbeiten und hat dann noch eine kranke Frau zu Hause. Unser Sohn hat noch nie durchgeschlafen und somit kommt bei mir noch ein Burn out hinzu bei dem ADs auch nichts helfen.
Das mit eurem Sohn tut mir leid. Wie lange kann Dein Mann denn noch einspringen? Es wären ja nur ein paar Tage. Ich habe meinem gesagt er soll eine Woche einfach mehr bei mir sein. Nach drei Tagen gings aber schon besser. Allerdings habe ich das Medikament gewechselt aber wie schon gesagt: Dabei gabs keine Nebenwirkungen mehr.

Hast Du schon bei Deinem Doc angerufen oder wirst Du in der Klinik ambulant betreut?

LG Divana
Antworten