War lange nicht hier....

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Anne2009

War lange nicht hier....

Beitrag von Anne2009 »

Hallo, ich war lange nicht hier. Das lag aber nicht daran, weil es mir besser geht, dem ist nämlich nicht so. :cry:

Ich bin mittlerweile in therapeutischer Behandlung. Medis nehme ich noch nicht, hab leider erst am 06.07.07 einen Termin bekommen! Meine Therapeutin meinte, ohne Medis gehts nicht.

Irgendwie komm ih aber mit der therapie nicht weiter. Wir reden und reden und reden. Aber ich hab das Gefühl, es kommt nix produktives dabei raus.

Mein Leben besteht aus Höhen und Tiefen, die sehr extrem ausfallen. Manchmal bin ich so euphorisch, dass es mir richtig angst macht. Dann fall ich wieder in ein sehr tiefes Loch. Wie soll das nur alles weiter gehen. Dazu kommt noch, dass ich noch so sehr an meinem Ex hänge. Ich komm einfach nicht von ihm los.

Die Beziehung zu meiner Tochter (7Monate) ist etwas besser geworden. Allerdings verspüre ich noch immer keine Liebe. Letztens lagen meine Nerven so blank, dass ich sie angeschrien habe. Im selben Moment hat es mir schrecklich leid getan. Ich habe geweint, mich dafür gehasst. Sie kann doch nichts dafür! Warum tu ich das. Ich bin so müde, fühle mich so leer.

Langsam habe ich das Gefühl, dass ich aus dieser Sackgasse nicht mehr rauskomme. Es ist alles so sinnlos. Nichts macht mir mehr Freude.
Suizidgedanken kommen seit einiger Zeit dazu, aber ich sag mir immer wieder, dass ich Mutter bin und funktionieren muss. Mit meiner therapeutin hab ich darüber noch nicht gesprochen, habe einfach angst, dass sie mich in eine Klinik schickt. Sie hatte letztens das Thema Tagesklinik angesprochen, aber ich kann meine Tochter nirgendswo hingeben. Daher geht das nicht.

Ach man, es ist alles so aussichtslos. Ich will doch nur wieder glücklich sein und mein Leben mit meiner Tochter genießen. die Zeit die ich jetzt verpasse, kommt doch nicht wieder.

LG

Anne
Melli79

Beitrag von Melli79 »

Hallo Anne,

es tut mir sehr leid daß es Dir so schlecht geht.

Dazu kann ich nur sagen daß Du viele Sachen schreibst die bei mir auch so sind. Trotzdem scheinst Du wirklich einen Blick und ein Gespür für Deine Krankheit zu haben. Das Du Dir Hilfe gesucht hast finde ich sehr gut und es ist ein Schritt in die richtige Richtung!!!

Was die Medikamente betrifft ist es nicht gut daß es noch so lange dauert bis Du eins bekommst. Kannst Du nicht ein wenig Druck machen so das Du schneller einen Termin bekommst?

Was Deine Gedanken und Ängste betrifft kann ich Dir nur raten Deiner Therapeutin davon zu erzählen. Sie kann Dir dazu bestimmt einiges sagen und von Dir fällt diese enorme Last und Grübelei!!!

Wenn Du keine Chance siehst in eine Tagesklinik zu gehen, informiere Dich och mal nach einem ambulanten Therapieplatz. Ich habe das so gemacht, daß ich einmal in der Woche in einer Fachklinik in meiner Nähe einen Termin hatte, dort haben wir geredet und auch die Medikamente eingestellt.
Ich bin damals einfach hingefahren und habe mit dem Stationsarzt gesprochen, der hat mir angeboten dort bleiben zu können aber auch den Tip gegeben es ambulant zu versuchen und mir gesagt wie ich da vorgehen muß. Er hat sich echt Zeit genommen, mir zugehört und auch die Angst wurde weniger, weil er über alles was ich gesagt habe( vor allen Dingen Zwangsgedanken) nicht geschockt war!!!

Wenn Du eine Klinik bei Dir in der Nähe hast ruf dort doch mal an, sag das es Dir furchtbar schlecht geht und Du nicht weißt was Du machen sollst, dann werden sie Dir sagen wann Du kommen könntest oder an wen Du Dich wenden sollst. Bei Notfällen gibt es da immer eine Chance!!!

Gib Dir einen Ruck und werde selber aktiv!!! :-)

Alles Gute für Dich


Melli
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