es ist wieder soweit :-(

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Xine

es ist wieder soweit :-(

Beitrag von Xine »

hallo

Nachdem ich nun meine Tabletten ausschleiche,habe ich schon seit ein paar Tagen mit Entzugserscheinungen zu kämpfen.
Seit ein paar Stunden geht gar nix mehr :-( Ich habe Dauerschwindel,meine Ohren platzen gleich,musste mich mehrfach übergeben,bin aggressiv.
Mein Freund versucht sich morgen krankschreiben zu lassen.Ich schaff es allein mit dem Kleinen nicht.
Ich will dieses verdammte Zeug nicht mehr schlucken.Ich ertrage diese Gefühlskälte unter dem Medikament nicht mehr.

Übermorgen habe ich wieder einen Termin und mir graut es davor.Ich will nicht ein drittes mal in die Klinik und mit Medikamenten zugepumpt werden.

Mein Freund geht gerade mit dem Kleinen zur Apotheke und holt mir etwas natürliches zum Schlafen.Vielleichts hilfts ja.
Ich lenk mich derweil hier im Forum ab.

danke,dass ich mich hier ausjammern kann (weiss nicht wohin mit meinen Gedanken)

lG Anja
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo xine,

gegen die übelkeit gibt donperinon o.s.ä.
hilft ganz gut.
nimmst du zur zeit gar nichts mehr?
leider nehme ich ein anderes medi, kann dir in der hinsicht also nur so allgemein antworten. warst du bei der geringsten dosis stabil, aber gefühlskalt?
vielleicht gibt es in deiner nähe einen heilpraktiker, der dir beim ausschleichen hilft?

ansonsten kotz dich hier aus. lass alles raus was raus will und muss.

lg
kathrin
BirgitM

Beitrag von BirgitM »

Hallo Anja,

wir sind ja hier um uns ausjammern zu können, das tut so gut!!!

was für Medikamente nimmst du? Dass du dich so vollgepumpt fühlst??
Ich nehme ja auch sehr viele Medikamente, aber ich fühle mich nicht vollgepumt, ich fühle mich (ausser die letzten paar Tage) besser den je!!!

Wehre dich nicht gegen die Medikamente wir brauchen sie einfach!! Wenn ich mich richtig entsinne bist du auch endogen (ich auch) und wir brauchen einfach die Tabletten wie ein Zuckerkranker sein Insolin braucht!!

Auf homäopatischer-Ebene ist es auch nicht verkehrt.... versuch es einfach damit vlg. kannst du damit schlafen!!

Ich wünschr dir alles gute und du musst nicht mehr in die Klinik, es ist nur die angst die in uns steckt (die habe ich auch ich glaube die verliert man nicht mehr wenn man sowas durchgemacht hat wie wir)

Ich denke ganz fest an dich!!!!!

Es wird wieder

lieben Gruß
Birgit

(ich kann zur Zeit auch sehr schlecht schlafen und habe die Angst das es wieder von vorne los geht, aber wir müssen die Selbstsicherheit wieder bekommen das es "gesunde" Menschen auch schlecht geht..... ich verstehe dich so gut) WIR SCHAFFEN ES!!!
Xine

Beitrag von Xine »

hallo ihr Lieben

Danke für eure Worte!
Ich habe Trevilor retard genommen (seh grad...Birgit du auch) und zusätzlich Zyprexa.Unter ärztlicher Aufsicht habe ich das Trevilor ausgeschlichen und bin seit gestern auf 0.
Von dem Zyprexa habe ich 2,5mg genommen (früher 5mg).Unter der Dosis geht es mir gut,aber ich habe dadurch eine extreme Gefühlskälte (leider auch meinem Kind gegenüber).Seit einer Woche nehme ich nur noch die Hälfte und es geht rapide bergab.

Ich bin irgendwie der festen Überzeugung,wenn ich es jetzt nicht schaffe,dann schaff ich es nie :-( Habe schon 2 mal versucht von dem Zyprexa wegzukommen.

lG Anja
Xine

Beitrag von Xine »

Guten Morgen

Ich nutze mal diesen Thread,um mir Dinge von der Seele zu schreiben.Mag nicht einen Extra-Thread aufmachen.

Mein Freund ist gerade beim Arzt und ich hoffe der Doc hat Verständnis für unsere Situation.
Ich fühl mich gerade wie ein Junky,der nen kalten Entzug macht :-(
Die Apothekerin meinte gestern,dass durch das Absetzen die ganzen Eindrücke,die durch die Medis gedämpft wurden,nun auf mich einprallen.Das ist logischer Weise zu viel für meinen Kopf.
Jetzt erst merk ich,dass so viel unterdrückt wurde.Ich höre ganz anders,nehme meine Umwelt ganz anders wahr.Das grösste Problem ist,dass ich erst jetzt so richtig merke,dass ich so gut wie gar keine Bindung zu meinem Kind habe.Der Kleine liebt mich nicht wirklich.Ja sogar anderen ist das schon aufgefallen :-( Das bekomm ich doch nie wieder hin...
Wenn ich also den Entzug schaffe,stehe ich vor dem eigentlichem Problem.Ich muss irgendwie wieder eine Bindung zu dem Kleinen aufbauen.

bin grad richtig traurig darüber

lG Anja
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallöchen,

wie kommst du und die anderen darauf, dass der kleine dich nicht richtig liebt?
woran macht ihr das fest?

kathrin
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Kathrin

Der Kleine meidet mich richtig.Er kommt nie auf mich zu und sucht meine Nähe (er ist ja nun schon 16 Monate) Wenn er auf dem Arm vom Papa ist,schubst er mich weg,wenn ich mich nähere.Küsschen gibts nur für Papa oder Oma.Das sind alles so Kleinigkeiten,aber mir tut das weh.

lG Anja
BirgitM

Beitrag von BirgitM »

Liebe Anja,

das du keinen Bezug zu deinem Kind aufbauen konntest liegt an deiner Krankheit!!
Ich habe gestern die Babybilder von meinem Kleinen angesehen und habe vor dem Bildschirm zum heulen angefangen. Er war so hilflos und ich war nicht für ihn da! Die Gedanken kreisten mir im Kopf...!!
auch ich meinte immer er mag mich nicht, wenn ich ihn trage heult er bloss....!!! Aber die Kleinen merken einfach unsere Unsicherheit die wir in diesem Zustand haben!
Du wirst die Beziehung zu deinem kleinen aufbauen und es wird schöner sein als du dir vorstellen kannst, ich spreche aus erfahrung.
Mein kleiner ist inzwischen 4 Jahre alt und er sagt mir sehr oft am Tag wie lieb er mich hat!! Und ich hatte auch keine Beziehung zu ihm, als er 2 Jahre war musste ich wegen einem Rückfall für 3 Monate in die Klinik! Es war sehr schlimm für mich aber es war das beste!! Mein sohn hat davon keinen "schaden" abbekommen!!
Ich / Wir sind krank und tuen unser bestes, mehr kannst du von dir nicht verlagen. UND du wirst, wenn es dir besser geht, eine super beziehung zu Deinem Kind aufbauen, warscheinlich eine bessere als jede "normale" Mutter zu Ihrem Kind, weil wir es richtig schätzen was war an unseren Kindern haben!!!

Mach dir kein schlechtes Gewissen es wird alles wieder!!!!

ICH wünsche dir alles alles GUTE und halte durch
lass dir kein schlechtes Gewissen einreden, du bist einfach noch nicht gesund!!!

Ich drück dich
ganz lieben Gruß
Birgit

(sorry wenn ich ein bisschen wirr geschrieben habe)
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Birgit

Danke für deine Worte! Mir geht es ganz genauso,wenn ich die Bilder von meinem Kleinen ansehe.Es ist als hätte ich ein ganzes Jahr verpasst.

Mein Freund konnte sich über den Kleinen krankschreiben lassen und ist die nächsten Tage Gott sei Dank daheim.Renne mit Dauerschwindel rum und habe ganz wirre Gedanken.Ich hoffe,dass sich keine Psychose entwickelt.Bin gespannt was meine Ärztin morgen meint (hab auch bissl Angst vor den Termin).Auf jeden Fall will ich nicht wieder zurück zu den Medis....ich muss da jetzt durch.Ich hoffe,ich bleibe stark.

lG Anja
BirgitM

Beitrag von BirgitM »

Liebe Anja,

das ist keine SCHWÄCHE wenn man Medikamente nimmt!!! Überhaupt nicht, du bist krank und musst Medikamente nehmen!!
Wenn du ein Bein gebrochen hättest würdest du auch sagen:
ich brauche keinen Gips
ich bin stark genug es ohne Gips zu schaffen!!!

Quäle dich nicht und versuche evtl. auch mit Medikamente klar zu kommen.
Ich weiß das es sehr sehr schwierig ist!!!!

Höre auf Deinen Arzt was er dazu meint!!!

und nochmal:

DU BIST NICHT SCHWACH!!!!

DU BIST DIE STÄRKSTE, LIEBSTE FRAU UND MUTTER AUF DER WELT!!!!!!

du bist so stark, so eine Krankheit durchzustehen und zu kämpfen das soll uns erst mal einer nachmachen!!!!

Ich denke ganz fest an dich!!!!

Lieben Gruß
birgit
Micha

An Xine

Beitrag von Micha »

Hallo Anja,

warum sträubst du dich so dagegen Medikamente zu nehmen. Ein Diabetiker kann doch auch nicht sagen: "Ich nehme kein Insulin, ich versuche so damit klar zu kommen".

Nach meiner ersten Depression wollte ich auch die Medikamente auf Biegen und Brechen absetzten. Das ging dann auch ein viertel Jahr gut, dann meldete sich die zweite, viel schlimmere Depression an.

Heute lebe ich mit meinen Tabletten, ja ich bin froh, dass es heutzutage Medikamente gegen unsere Krankheit gibt.

Also, nimm deine Krankheit an, sie gehört zu dir. Ich wollte auch mindestens immer 3 Kinder. Jetzt habe ich meinen Sohn, er ist acht und schon sehr selbstständig und ich genieße es jetzt, auch mal mehr Zeit für mich zu haben.

Liebe Grüße, Micha
Petra W

Beitrag von Petra W »

Hallo Xine,

hab mir grad Deine HP angeschaut und muss sagen, ich hab mich sofort wiedererkannt. Hatte vor meiner Schwangerschaft auch schon eine Panikstörung (und erhielt Medikamente), Verängstigung während der Schwangerschaft,.....

Das mit den Medikamenten ist halt immer so ein Problem. Man will ohne, aber das geht halt manchmal nicht. Ich glaub, grad bei uns, die vor dem Kind schon unter einer psychischen Erkrankungen litten, ist es noch schwieriger davon loszukommen. ABer wie schon in vorherigen Antworten geschrieben, wenn man Zuckerkrank ist, muss man auch was dagegen machen. Nur Zuckerkrankheit kann man eben anhand eines Tests "sehen". Unsere Krankheit nicht.

Ich hätte das mit dem Ausschleichen allerdings anders versucht. Ich habe selbst Zyprexa genommen und war eigentlich froh, als es wieder weg war (hatte Nebenwirkungen). Ich hätte zuerst versucht auf ein anderes Antidepressivum umzusteigen und dann das Zyprexa reduziert. Ich glaube dass man vom AD leichter ausschleichen kann, als vom Zyprexa (habs bei meiner Schwägerin zumindest so beobachtet)

Und was den Kinderwunsch betrifft: Mittlerweile gibt es AD's die auch während der Schwangerschaft und Stillzeit genommen werden können.

Also, lass Dich nicht unterkriegen und verzweifel nicht!!!! Du schaffst es!!!! Und was die Liebe vom Kind betrifft: meine Tochter ist jetzt 5 1/2 und läßt es mich spüren, dass sie mich liebt. Und ein Kind hat immer Phasen wo es mal den einen , dann den anderen "bevorzugt".

Alles Liebe und viel Kraft wünscht Dir
Petra aus Wien
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Mädels

Ich komme gerade von meiner Ärztin.
Angeblich machen diese Medikamente nicht abhängig.Ich komme mir so verarscht vor.Laut meiner Ärztin fehlt mir das Trevilor und ich bin einem Rückfall sehr nah.Soll wieder jeden Tag 75mg Trevilor nehmen und das Zyprexa weglassen.
Wir wollen den "richtigen" Zeitpunkt abwarten um das AD abzusetzen.Mein Gott! Wer weiss denn wann der richtige Zeitpunkt ist?

Fühl mich gerade richtig mies und alleingelassen
Was ist das nur für ein elendiger Teufelskreis!?

nochmal vielen Dank für eure Worte

lG Anja
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo xine,

die aussage deiner ärztin ist sofern richtig, dass diese medis wirklich nicht abhängig machen. allerdings kommt es sehr wohl zu entzugssymptomen, deshalb das ausschleichen.
sieh doch mal unter www.adfd.de nach.
es sind viele gegner von ad s auf dieser seite, man findet aber sehr gute absatzpläne.

lg
kathrin
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Kathrin

Hab gestern dort schon eine Frage reingesetzt,aber leider noch keine Antwort.
Ich bin fest davon überzeugt,dass die Absetzsymptome von dem Zyprexa kommen.Dies bestreitet meine Ärztin.Und nun soll ich es komplett weglassen (also nicht ausschleichen) und nur das AD nehmen.Ich versteh irgendwie die Welt nicht mehr.
Naja die nächsten Tage werden zeigen,ob das AD allein wirkt.

lG Anja
Antworten