Ich mag nicht mehr.... bin total fertig

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

bellami1983

Ich mag nicht mehr.... bin total fertig

Beitrag von bellami1983 »

Hallo liebe Mädels,

es ist mal wieder soweit, ich kann nicht mehr.

Ich fühle mich total elend, fertig, ständig müde, habe null Antrieb, bin total genervt und angekotzt von allem und grübele ständig über den Sinn des Lebens, dass alles scheiße ist und mir alles keinen Spaß mehr macht.

Lebensfreude gleicht einer Tüte Trübsal und ich weiß absolut nicht warum ich jetzt so depressiv bin.
Nehme das Sertralin nun etwas mehr als zwei Wochen und hatte bis dato zwei gute Tage. Gestern war es mir ganz ok und heute das komplette Gegenteil.
Von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt.

Mädels, ich weiß nicht weiter, kann dies noch eine Erstverschlimmerung sein? Kennt das jemand von euch? Fühle mich überhaupt nicht wohl, alles ist mir zu viel und ich darf mich nicht ausruhen, da den Kleinen niemand nehmen kann und weggeben will ich ihn sowieso nicht. Aber um ihn gehts auch gar nicht, er ist gut versorgt und ich spiele auch mit ihm, nur leider fehlt mir die Freude. Ich spüre überhaupt keine Freude, nur Niedergeschlagenheit.

Wenn das Medikament nicht bald etwas wirkt, werde ich verrückt, denn das hält ja kein Mensch aus. Rauf, runter, rauf, runter.....

Was soll ich nur noch tun gegen diese beschissene Depression?

LG von eurer verzweifelten

Isabell
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

Hi Isa,

wie hättest du es gern?

Im lieben netten Ton oder mit einer Prise mehr Drill und Hackenknallen in der Grundstellung? *schmunzel*

Ein neues AD bewirkt erst immer eine Erstverschlimmerung und dein Körper muß sich nunmal darauf einstellen. Sei nicht ungeduldig, auch wenn es so enorm schwer fällt.

Mein erstes AD hat 4 Wochen gebraucht, bis sich bei mir eine pos. Gemütsverbesserung einstellte.

Mecker ruhig, lass den Frust raus. Das hilft ebenso. Wichtig ist, dass du dich mitteilst.

Und es ist ebenfalls wichtig, dass du dir einen Freiraum schaffst. D.h. im Klartext...nur Zeit für dich ganz allein.

Gibt es wirklich niemanden, dem du deinen Burschi anvertrauen würdest, vielleicht erst nur für ne Std.? Man kann danach immer etwas steigern.

Wie wäre es mal mit nem Babysitter? Oder einer Tagesmutter 1x in der Woche?

Ich sag dir jetzt was, was du sicherlich schon lange weißt....

DU kommst momentan einfach zu kurz....und

nur DU kannst etwas dagegen unternehmen!!!!

Es gibt immer einen Weg....200 %!!!

Dich ermutigend aus der Ferne knuddelt...
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Isabell,
habe dir heute ne PN geschickt, weil ich bei dir das Gleiche wie bei mir vermute... LG!
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo red,

ich danke für deine Antwort :!: .

Bist du dir sicher, dass dies eine Erstverschlimmerung sein könnte? Kenne mein momentanes Empfinden überhaupt nicht von mir. Ich war noch nie genervt von meinem Kind, aber derzeit bin ich es. Allgemein bin ich schnell reizbar, was ich sonst überhaupt nicht war.
Fühle mich auch so zweigeteilt. Kennt das jemand? Mein Körper will leben, er ist hier, aber meine Seele watschelt irgendwo anders rum und will ihre Ruhe haben. Ich hoffe das klingt jetzt nicht vollkommen irre, aber ich fühl mich mir gegenüber so entfremdet. *baldwirklichnochverrücktwerd*

Du hast schon recht, ich komme viel zu kurz im Moment, aber total. Mein Kleiner strotzt vor Energie und seine Mama würde am liebsten den ganzen Tag rumlümmeln. Dann boxen mich deswegen enorme Schuldgefühle, weil ich denke eine miserable Mutter zu sein, obwohl ich eigentlich anders denke und mich schon als gute Mutter empfinde.

Ich weeß ooch nich..... habe ja auch gute Phasen am Tag... aber die sind ganz schön kurz, vielleicht ne Stunde oder so, dann macht sich wieder die totale Erschöpfung breit und ich will schon wieder nicht mehr..... habe zu nichts Lust und bin total passiv....

Wenn es eine Erstverschlimmerung ist dann hoffe ich, dass sie bald vorbei ist, denn ansonsten werde ich wohl wieder wechseln müssen :cry:

LG Isa
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Ich war noch nie genervt von meinem Kind,

Naja, wenn wir ehrlich sind, ist doch jeder mal genervt von seinem Kind, das ist ja auch nicht schlimm, sondern nur menschlich. Auch oder gerade als Mutter braucht man dringend auch mal eine kinderfreie Zeit (und nicht nur nachts, wenn sie schlafen), damit man eben auch mal was anderes machen kann, nur für sich allein. Da braucht man dann auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Es zählt schliesslich nicht nur die quantitative Zeit, also, dass man rund um die Uhr um das Kind ist, sondern auch die Qualität. Will sagen: wenn meine Kleine morgens in der Krabbelstube war (sie wechselt jetzt in den Kiga) konnte ich meine Sachen machen. Und war dann nachmittags "bereit", mich voll und ganz ihr zu widmen. Den ganzen Tag stelle ich mir das schwer vor, man muss ja schliesslich auch mal Haushalt etc machen.
Also, unabhängig von deinem Medi: Du hast auch ein "Recht" drauf, dass dich dein Kind mal nervt. Und Du darfst auch rumlümmeln. Wir sind ja keine Maschinen, die Tag und Nacht im Dienste des Kindes im Einsatz sind.
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo Mädelz,

es kann nicht wahr sein. Ich hatte den ganzen Tag - bis auf morgens - Antrieb und keine Lebensüberdrüssigkeit. Kaum wurde es um fünf nachmittags, hänge ich wieder in einem Tief mit kreisenden Gedanken. "Ich will nicht mehr, ich mag nicht mehr, ich packs nimmer." Dazu oder deswegen werde ich wahnsinnig depressiv.

Warum habe ich solche blöden Selbstmordgedanken, aber gleichermaßen Angst vorm Tod und Sterben und sowas? Wenn ich einen Sarg sehe, bekomme ich auch gleich Depressionen, kann nichts über das Thema Tod vertragen.

Man ey, was ist nur mit mir los? Ich verstehe mich selbst nicht mehr, es gibt keinen Grund dass es mich wieder so umhaut, nein, wirklich nicht.

@Carlotta: Ich weiß dass du recht hast, aber ich fühle mich immer gleich schuldig, wenn ich mal nicht mit Ben spaßen kann. Wenn ich mal nicht zufrieden bin. Vertrage das nicht, weil ich so nicht bin. Klar hatte ich auch mal schlechte Tage, aber nie so, dass ich genervt bin von ihm.

Ich kapier diesen Einbruch jetzt auch nicht. Erst gehts und dann von einem auf den nächsten Moment wieder total am Boden zerstört.

Komme mir damit unendlich allein vor, weil ich einfach denke, dass genau bei mir diese Gedanken wahr werden und mir niemand mehr helfen kann.

Übrigens habe ich meine Blutwerte betreffend der Schilddrüse auch mal einer Frau Dr. geschickt mit der Bitte um Interpretaion. Ihre Aussage: Ich hätte klar eine Unterfunktion dieser und sollte mich umgehend in Behandlung begeben.
Warum hat mein Hausarzt dann gesagt, dass der Wert zwar unter der Norm liegt, aber ok ist?
Kann es also auch an der Schilddrüse liegen? Oder vielleicht zusätzlich? Zur Depression?

Ich bin verwirrt und weiß überhaupt nicht mehr was ich überhaupt glauben soll.

Liebe Grüße von eurer arg genervten und gebeutelten

isa
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Isabelle,

ich war schon lange nicht mehr hier … jetzt lese ich, dass es dir so schlecht geht, was natürlich alles andere als schön ist. Was mir aber auffällt ist, dass du dich immer noch vehement gegen deine Krise wehrst. Dass du dir wünscht, es solle "einfach" aufhören. Mehr als verständlich, aber auch bekannt, dass es so nicht funktioniert.

Entschuldige die offenen Worte. Aber es ist doch so, dass eine Depression, mit all ihren unterschiedlichen Facetten, einen Prozess darstellt und zwar ein Prozess des Annehmens und nicht ein dagegen Anrennen. Das reißt dich immer tiefer rein. Ich kann wirklich – rückwirkend betrachtet – sagen, dass das ANNEHMEN der Schlüssel war.

Das heißt auch nicht, dass man nicht kämpft und sich aufgibt (was in irgendeinem anderen Thread bzgl. des Akzeptierens stand), nein im Gegenteil: durch das Akzeptieren all dieser negativen Gefühle und Gedanken, sagst du deiner Krise den Kampf an. Hört sich absurt an und es ist gerade schwierig für mich, es in Worte zu fassen …

Versuche doch einmal, nicht jede kleine oder größere Gemütsregung ständig zu bewerten, das führt nämlich zu nichts. Im Gegenteil, somit gibst du der Angstspirale immer wieder Stoff und so kannst du sie nicht durchbrechen.

Die Krise ist da und sie ruft nach Veränderung. Damit meine ich jetzt gar nicht so sehr äußerliche Veränderungen (wie Beziehung, Job, Kita, etc.), sondern viel mehr die innere Änderung deiner Einstellung. Das ist ganz wichtig.

Ich denke, dass ein AD erst so richtig wirken kann, wenn man sich seiner Krise stellt, sich öffnet für alles Schlimme und Schwarze, es geschehen lässt und irgendwann besitzt man wieder die Kraft es "vorbeiziehen" zu lassen. Ich habe zwar selbst kein AD genommen, denke aber, dass es sich hierbei um eine "Krücke" handelt, die es einem erleichtern soll, die Dinge besser zu verstehen und zu druchdringen. Das schreiben ja hier auch viele, die gute Erfahrungen mit einem AD gemacht haben.

Was sagt denn überhaupt deine Therapeutin zu deiner Situation? Mir fällt auf, dass du dich sehr auf das AD versteift hast und die Therapie gar nicht mehr so wichtig erscheint. Das weiß ich aber natürlich nicht wirklich, weil ich dich ja auch nicht persönlich kenne. Das kann ich jetzt nur aufgrund deiner Threads vermuten.

Zudem würde ich auch einmal versuchen, die Krise, so schlimm sie auch sein mag, nicht immer zum zentralen Thema zu machen. Dieses Forum hier ist toll und hat mir in meiner schlimmste Zeit sehr gut geholfen. Für die vielen Tipps und Ratschläge und auch einfach nur für's Zuhören und auskotzen dürfen, bin ich sehr dankbar.

Jetzt bin ich aber froh, dass auch wieder andere Dinge in meinem Leben eine Rolle spielen. Und dass ich auch mit Nicht-Betroffenen völlig entspannt über meine schwere Zeit sprechen kann, was ich auch sehr schön finde.

Wenn bei mir mal wieder gar nichts ging, habe ich versucht die Gedanken zu abstrahieren. Ich habe mir Geschichten um diese Gedanken gestrickt, ihnen ein Bild gegeben, welche ihnen den Schrecken nehmen sollten. Und es hat funktoniert … somit waren sie nicht mehr die schrecklichen Gedanken, sondern wurden immer mehr zu einem Rauschen – erst noch ziemlich laut und präsent, aber dann immer mehr abnehmend. Bis es nur noch ab und zu ein kleines Piepen war. Heute kommt manchmal immer noch ein Pieps, aber den nehme ich mittlerweile schon fast gar nicht mehr wahr bzw. er ist dann halt da, begleitet mich ein kurzes Stück und geht dann auch schon wieder – fast wie von selbst. Das hat aber auch knapp 2 Jahre gedauert.

Du schreibst anderen Frauen, dass sie sich mehr Zeit für sich nehmen sollen, Sachen unternehmen sollen, nimmst du das denn auch für dich in Anspruch? Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass du dich für dein Kind total aufgibst. Aber du bist nicht nur Mutter mit all den Verpflichtugen, sondern auch ein Mensch mit Bedürfnissen.

Vielleicht kannst du dich ja doch dazu durchringen, deinen Kleinen mal abzugeben. Das ist doch wirklich überhaupt nichts Schlimmes. Jeder Mensch braucht auch mal Zeit für sich und Abstand zu seinem Kind.

In einem Thread schriebst du, dass du selbst nicht so tolle Erfahrungen im Kindergarten gemacht hast. Das ist natürlich schade, muss aber ja nicht auch auf deinen Sohn zutreffen. Du nennst die KITA oder Tagesmutter "Fremdbetreuung". Das Wort finde ich alles andere als zutreffend. Ein Kindergarten ist doch auch Raum zu Enfaltung deines Kindes, Ort für Freundschaften und soziale Bindungen. Das ist doch sehr schön, und auch wichtig für ein Kind, meiner Meinung nach.

Natürlich muss das jede Mutter für sich entscheiden, das ist ja klar, aber offensichtlich tut es dir ja auch nicht gut, ständig zu Hause zu sein und dich ausschließlich um dein Kind zu kümmern und somit ganz viel Zeit zum Grübeln zu haben. Früher gaben die Mütter ihre Kinder nicht in die KITA, aber dafür gab es Großfamilien, die die Mütter entlasteten. Auch damals waren die Mütter nicht 24 Stunden am Tag für ihre Kinder da.

Und im Übrigen glaube auch ich nicht, dass es Mütter gibt, die nie genervt von ihren kleinen Rackern sind.

Versuche doch, dich ein Stück weit von deinen hohen Erwartungen an dich selbst zu befreien und auch andere Wege zuzulassen, als die, die dir im Moment als richtig erscheinen.

Puh, ganz schön lang geworden … :). Hoffentlich sind wenigsten ein paar Zeilen für dich dabei.

Viele, liebe Grüße
Julia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Wenn ich mal nicht zufrieden bin. Vertrage das nicht, weil ich so nicht bin.

Aber Du kannst doch nicht IMMER zufrieden sein, oder? Das schafft ja kein Mensch :lol: Es kommt mir oft so vor, als würdest Du Dir jegliche negative Gefühlsäußerung "verbieten": Nein, ich bin nie wütend, nie genervt , so bin ich nicht. Das gibt es aber bei keinem Menschen, du kannst ja nicht dauernd glücklich, zufrieden und gut gelaunt sein, das geht einfach nicht.

Zu der SD: geh doch noch mal zu deinem Arzt und spreche ihn drauf an.
Vielleicht wirkt deshalb das AD nicht, solltest du wirklich ne Unterfunktion haben. Das ist aber nicht mein Spezialgebiet :?
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Isabelle..

Ja..das ist das Dilemma..Hausärzte kennen sich mit den Werten nicht so gut aus..Frauenärzte auch nicht...

Deswegen empfehle immer wieder einen Spezialisten aufzusuchen..

Meine Werte sind auch normal, habe aber troztdem eine Unterfunktion, die hormonell behandelt werden muss und 2 Knoten..Je 1 Cm groß...

Die Unterfunktion und die Knoten wurden per Zufall entdeckt.. ich bin so froh darüber...Irgendwann hätte mein Progesteron vielleicht nicht mehr geholfen..und ich wäre wieder ganz verzweifelt...

Die Schilddrüse muss man unbedingt behandelt, wenn diese krank ist..Da diese ein sehr wichtiges Organ ist..Wenn die SD krank ist, hat man eine Menge Beschwerden (jetzt weiß ich woher das nächtliche Kribbeln an den Beinen kam)..und die Psyche, die leidet sowie so..

Hier möchte ich dir einen Beispiel zeigen..wie einer Frau ergangen ist, die "nur" Hashimoto hat..und Jahre lang nicht behandelt wurde..
http://www.ht-mb.de/forum/showpost.php? ... stcount=20

Hier hast du noch mal wichtige Websites zur Schilddrüse:
http://www.forum-schilddruese.de/fragen_antworten.php
http://www.schilddruesenguide.de/sd_hormontherapie.html
http://www.schilddruesenguide.de/sd_psyche.html
http://www.forum-schilddruese.de/bautei ... psyche.pdf

Hier findest du SD-Spezialisten:
http://www.schilddruesenspezialisten.de ... /arzts.php
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

Hey Isa...das ist doch prima, dass du einen so guten Tag gehabt hast!!! *mich-mit-freu*

Und Hallo...wenn frau um fünf dann mal alle 4e von sich streckt, ist doch auch ok....

Zu deinen Gedanken....in HaPe's Buch "Ich bin dann mal weg" beschreibt eine Freundin eine Übung der Buddhisten. Wenn diese mal einen für "unnötigen" bzw. belastenden Gedanken haben, dann sagen sie sich...."Drop the thought!" also "Lass den Gedanken fallen!".

Diese Verhaltensweise trainiere ich seitdem ich das Buch gelesen habe. Ich habe sie für mich etwas abgewandelt.

Ein Beispiel...

Mein Kopf funkt mir: .....ich habe Angst allein mit dem Auto zu fahren, ich könnte verunfallen, eine PA erleiden, ohnmächtig am Steuer werden....

Ich denke und sage danach laut zu mir: "Hallo Gedanke, ich lade dich ein, du kannst gern Gast sein, aber unbeliebte Gäste bleiben bei mir nicht lange!"

oder "Du kannst kommen, aber ich wünsche, dass du auch wieder nach kürzester Zeit gehst!"

"Ich mag dich nicht und das sage ich offen und laut, aber du darfst kurz auftauchen, denn du gehörst zu mir und nach wenigen Sekunden bist du wieder verschwunden, ok!?"

Jetzt sag du noch, du denkst, du wärst die Einzige, die meint verrückt zu werden...*lach*...wenn dann sind wir schon zu Zweit...*Handreich*

Aber zurückkommend auf das Gedanken-fallen-lassen....JA! es hilft mir und ich mußte es üben, üben, üben....denn ich bestimme über mich, ich bin die Herrin über meinen Körper und meinen Geist....

Zu dem AD und seinen Startschwierigkeiten. Ich weiß, dass man als "kranker" Hüpfer nicht unbedingt den Beipackzettel lesen sollte, aber manchmal ist das halt doch ganz sinnvoll.

Meine Freundin arbeitet im Frauenknast, dort werden empfalls ADs verabreicht. Sie berichtete mir und ich habe ebenfalls gelesen, dass gewisse ADs bei einem gewissen labilen Gemütszustand und zu Beginn der Einnahme zu Sypmtomverstärkungen führen können. Ja, sehr labile Patienten sind suizid gefährdet. Deshalb ist es sehr, sehr, sehr wichtig, dass du deinen Arzt/ Thera umgehend von deinen NWs berichtest.

Eine weitere Möglichkeit der Beschwerden bzw. der NWs kann daran liegen, dass du ohne Pause von einem auf das andere Medi gewechselt hast. SSRI vertragen sich überhaupt nicht mit MAO-Hemmern.

Es ist leicht geschrieben, dass du Geduld haben sollst und es hängt dir - so wie mir - auch schon zu den Ohren raus, aber es ist nunmal eine Tatsache, wir müssen uns gedulden.

Und hey...wir sind alle Individualisten---Gott zum Dank----drum ists halt bei jedem unterschiedlich...und auch der Weg der Genesung....

Zum Abend nen Betthupferl schick und dir eine gute Nacht und einen guten Tag wünsche...
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Isabell,
hatte dir zum Thema Schilddrüse ja nochmal ne PN geschickt und mein Angebot mit dem Worddoc steht immernoch. Ich vermute mal, daß es an der Schilddrüse liegt, daß dein AD nicht richtig wirkt, da es bei mir ja gleich zu sein scheint. Vielleicht ist auch die Schilddrüse alleine der Grund für deine Depri. Also lass es bitte schnellstmöglich von nem empfohlenen Endokrinologen checken!
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo Mädels,

@red: Also bin ich tatsächlich suizidgefährdet? Na prima, aber ich will doch diese Gedanken gar nicht haben? Sie drängen sich mir doch NUR auf und darum werde ich so endlos traurig!
Kannst du dir vorstellen, dass dieses "Gedanken fallenlassen" auch bei Zwangsgedanken mit etwas Übung helfen kann? Klang schon interessant was du da geschrieben hast, aber die eine Passage verunsicherte mich halt total, dass ich doch suizidgefährdet sein könnte :cry: . Meine Ärztin ist im Urlaub, habe aber am 24.08. einen Termin bei ihr. So lange muss ich aushalten, irgendwie.

@Julia: Ja ich wehre mich gegen meine Krise und zwar sehr. Ich kann mich damit nicht anfreunden, schließlich hat sie mein ganzes Leben zerstört und ich hasse sie dafür. Sie nimmt mir jegliche Form der Individualität, lässt mich nur negativ sehen und glauben. Ich glaube schon gar nicht mehr dass ich je gesund werde, so sehr verzweifelt bin ich.
Wie soll ich etwas annehmen, was ich nicht will? Ich versuche es ja, aber mein Kopf wehrt sich dagegen und ich weiß wirklich nicht wie ich es annehmen soll.
Du hast noch so viel geschrieben, ich kann jetzt aber erstmal nur kurz Statement geben, da mein Kleiner hier rumschwirrt und alles auf den Kopf stellt.

@Bianca. Ich rufe nachher gleich in Dresden an. Dort ist ein Endokrinologe, ich hoffe dass er mir weiterhelfen kann.

@Carlotta: Früher war ich überwiegend zufrieden, zumindest nie so weit unten wie seit der Krankheit. Habe schon gerade an Julia geschrieben, dass ich diese Krankheit nicht annehmen kann, zwar möchte, aber nicht kann. Sie ist so fern meiner eigenen Person.

Ach Mädels, ich weiß es nicht, soll ich das Medi absetzen?

LG Isabell
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Isabelle..

Hast du dich so schlecht gefühlt als du die Medis nicht nahmst?
Wenn es dir mit den Medis schlechter geht..würde ich sie langsam absetzen....

Isabelle..sei stark..ich denke, dass wenn die Ursache endlich richtig behandelt wird..wird dir dann besser gehen..

Ich hatte jetzt auch ein wenig Angst..als ich meine Aminosäuren abgesetzt habe (ich wollte es machen, da ich das L-Thyroxin nehmen musste und wollte)...Mir geht es ohne meine Aminosäuren sehr gut...ich nehme das Schilddrüse- Hormon L-Thyroxin 75 seit 5 Tagen und mir geht es gut...unglaublich finde ich das..

Wie viele Antidepressiva hast du bist jetzt ausprobiert? hat dir keins geholfen?
Red-headed-woman

Beitrag von Red-headed-woman »

bellami1983 hat geschrieben:Hallo Mädels,

@red: Also bin ich tatsächlich suizidgefährdet? Na prima, aber ich will doch diese Gedanken gar nicht haben? Sie drängen sich mir doch NUR auf und darum werde ich so endlos traurig!
Kannst du dir vorstellen, dass dieses "Gedanken fallenlassen" auch bei Zwangsgedanken mit etwas Übung helfen kann? Klang schon interessant was du da geschrieben hast, aber die eine Passage verunsicherte mich halt total, dass ich doch suizidgefährdet sein könnte :cry: . Meine Ärztin ist im Urlaub, habe aber am 24.08. einen Termin bei ihr. So lange muss ich aushalten, irgendwie.


Ach Mädels, ich weiß es nicht, soll ich das Medi absetzen?

LG Isabell
Das ist ja gerade das verherende an der ganzen Depri. Du hast ZGs, und solche die mit Selbstmord schon zu tun haben.

Ich versuche dir mal bildlich zu erklären, wie ich das mit einem AD in solch einer Situation meine.

also *aushol*...bei einem Zimmerbrand, sollte man dem Feuer keinen Sauerstoff hinzufügen, also niemals das Fenster öffnen (wenn dies nicht der einzige Fluchtweg ist!!!!!), durch den Sauerstoff wird das Feuer noch stärker und größer. Den Raum verlassen ist hier die einzige richtige Lösung.

ich hoffe du verstehst wie ich es meine....

Du bist durch deine ZGs schon arg mit Suizid konfrontiert, wenn ein AD nun die NW hat, diese ZGs und alle deine negativen Emotionen zu forcieren bist du sozusagen ein ausser Kontrolle geratener Zimmerbrand durch Sauerstoffzufuhr...

herrje ...kapiert das jeman??? *hoff*

Wenn du also das Gefühl hast, dass du durch das AD noch mehr am Rad drehst, dann schleich es aus. Abruptes Absetzen kann auch verstärkt NWs bewirken.

Lieben Gruß
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo red,

das hast du schon schön erklärt, ich versteh das schon. Hattest du keine Erstverschlimmerung unter einem AD?

Das Komische ist, ich habe den Vertretungsarzt angerufen von meiner Ärztin, weil diese ja im Urlaub ist. Er meinte, ich sollte mit dem Sertralin raufgehen, nicht runter.
Nun versteh ich gar nichts mehr.

Liebe red, es ist doch aber so, dass ich NICHT STERBEN WILL, sondern will, dass dies im Kopf aufhört. Ich denke ZG können sich nicht verselbstständigen, egal wie schlimm sie auch sein mögen.
Sofern müsste ja auch jeder, der an anderen ZG leidet jemandem etwas anzutun, auch Gefahr laufen, jemandem etwas anzutun, wenn er eine Erstverschlimmerung unter einem AD hat oder? Was ich aber noch nie gehört habe. Erstverschlimmerungen gibt es, klar, aber wo ist die Grenze? Wann sollte man aushalten, wann abbrechen?

Der Punkt ist doch der, dass ich nicht sterben will. Klar, ich habe die Gedanken, dass ich nicht mehr will, aber wie schon erwähnt, könnte ich mir nie vorstellen tot zu sein, ich verdränge das Thema und habe Angst davor.
Die Depression versucht mir die Gedanken aufzudrängen, nicht ich, ich will sie nicht. Sie sind nur so stark und einfach da...... bin ich wirklich dadurch suizidal?

LG Isa
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