Pikantes Thema - noch jemand mit Empfindungsstörungen?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

MarjoRM

Pikantes Thema - noch jemand mit Empfindungsstörungen?

Beitrag von MarjoRM »

Hallo Mädels!

War schon länger nicht mehr hier, ging mir auch recht gut, aber heute hat's mich mal wieder voll erwischt. Habe eben schon überlegt, in eine Klinik zu fahren- erstmals!

Mein Töchterlein (3J 9M) hat mich mal wieder wenig schlafen lassen und tyrannisiert mich Absicht wo sie nur kann - manchmal läuft da halt das Faß über! :shock:

Aber was mich wirklich fertig macht , ist, daß ich mich praktisch seit der Geburt nicht mehr richtig auf meinen Mann einlassen kann.
Ich liebe ihn sehr und finde ihn nach wie vor attraktiv und sehne mich den ganzen Tag furchtbar nach ihm - doch wenn er dann da ist und die Kleine endlich schläft, dann rastet bei mir eine Blockade ein und ich kriege Panik, daß er mehr von mir will, als einen Gutenachtkuß.
Ich wünsche mir so sehr, es könnte wieder so sein wie früher, aber bisher hat noch nichts was ich ausprobiert habe etwas an der Situation ändern können (Beckenbodengymnastik, Aphrodisiaka,..)
Es ist aber auch nicht nur im Kopf, auch mein Körper reagiert nicht so, wie ich möchte oder wie er sollte.
Im günstigsten Fall kann ich mich zumindest entspannen und seine Zärtlichkeiten genießen, aber manchmal ist es so schlimm, daß ich nicht mal ertragen kann, wenn er mich anfaßt.
Wenn mir sowas mal wieder passiert ist (so wie gestern abend) dann hänge ich wieder voll in den Seilen.
Ich liebe ihn und will ihn nicht verlieren - er hätte allen Grund dazu, mich in die Wüste zu schicken: ich bin ständig krank, habe dieses oder jenes Zipperlein, schaffe wegen der PPD gerade mit ach und krach den Haushalt und kriege Angstzustände, wenn ich mich beeilen muß.
Und dann schiebe ich ihn auch noch weg, wenn er kuscheln will.
Ich könnte es ihm nicht mal übelnehmen, wenn er sich ne Andere suchen würde... :cry: :cry:

Kennt jemand von Euch dieses Problem und hat irgendwas geholfen?
Oder habt Ihr zumindest rausgefunden, woran es lag?
Ich vermute, es könnte damit zusammenhängen, daß ich es bei der Geburt mit zwei wildfremden Ärzten zu tun hatte, die beide recht ruppig mit mir umgegangen sind - und ich bin vorher immer nur bei weiblichen Gyns gewesen!
Ich fühle mich, als wäre ich bei der Geburt zwischen Bauchnabel und Knie gestorben - außer Schmerzen fühle ich im Bauch/Unterleib irgendwie nix mehr. Oder als hätte der Arzt beim Dammschnitt sämtlich Nerven durchtrennt - aber da sind angeblich keine.

Habe auch seit der Geburt wegen Umzug die Gyn gewechselt, aber beide sind da eher ratlos. Nehme seit ca. 8 Monaten Pille als Hormontherapie, hat auch gegen die Depris was gebracht, aber eben sonst nichts.

Eigentlich bin ich ja auch eher ganzheitlich / naturheilkundlich orientiert (habe auch nie ADs genommen), nur kann ich mir da eine umfassende Therapie schlichtweg nicht leisten. :?

Weiß nicht so recht, an wen ich mich noch wenden soll.
Bin für jeden Tip dankbar!

Eure sehr zerkirschte

Marjo
Zora

Beitrag von Zora »

Liebe Marjo!
Hast du mal deine Schilddrüsenwerte checken lassen? Sexuelle Unlust kann auch z.B. von einer Schilddrüsenunterfunktion kommen. Oftmals treten Schilddrüsenprobleme ausgerechnet nach Geburten auf... Bei mir war das so. Seit ich Schilddrüsentabletten nehme und der Unterfunktion entgegenwirke hat sich meine sexuelle Lust wieder erheblich gesteigert, worüber ich sehr froh bin!
MarjoRM

Beitrag von MarjoRM »

Mit meiner SD bin ich schon seit fast zehn Jahren in Behandlung, habe verschiedene Präp. genommen, mit und ohne Jod, während der SS gesteigert, dann nachher eine ganze Weile mit der Dosis rumprobiert und schließlich dieses Frühjahr die Tabletten nach neuem Check ganz abgesetzt. Werde demnächst mal wieder überprüfen lassen, aber meine geschilderten Probleme habe ich seit der SS, mit oder ohne Thyrox, egal welche Dosis :-(

LG, Marjo
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Marjo,

ich habe nach meiner ersten Entbindung auch sehr lange gebraucht, bevor ich mich sexuell wieder voll "dabei" gefühlt habe.
Du brauchst keine Angst zu haben - es kommt alles wieder, auch wenn es länger dauert. Mögliche Gründe für sexuelle Lustlosigkeit können sein:
- sehr starke körperliche und seelische Bindung an das Kind, so daß Du das Gefühl hast, Du bist schon so stark "besetzt" durch Dein Kind, Du bist so voll und erfüllt damit, da ist überhaupt kein Platz für Deinen Mann mehr (das traf bei mir lange Zeit zu)
- schlecht heilende oder schlecht genähte Geburtsverletzungen (das war bei mir der Fall, denn ich hatte einen Notkaiserschnitt und wäre fast verblutet und sie haben mich irgendwie "zusammengestoppelt" mehr als genäht, schnell schnell, die eine Naht heilte über ein Jahr nicht richtig und wurde dann später noch einmal aufgeschnitten und wieder zugenäht, danach war heilte es und war wieder gut)
- sich nicht zwischen Mann und Kind "aufteilen" können (das hatte ich ziemlich extrem: ich fand es sehr sehr schwierig, die Liebe, die ich zu meiner Tochter empfand, und die Liebe, die ich zu meinem Mann empfand, zu vereinbaren, weil beides so dermaßen verschieden ist - ich konnte die Bindung an meine Tochter und die Sexualität mit meinem Mann für lange Zeit nicht beide in meinem Körper nebeneinander ertragen - also fiel Sex flach.
Ich weiß nicht, ob Dir das alles etwas hilft - ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute - das wird schon wieder!!!

Ava
MarjoRM

Beitrag von MarjoRM »

Hallo Ava!

Vielen Dank für deine ermutigenden Worte!
Meine Gyns sagen mir auch immer, das braucht Zeit, aber die Kleine ist ja jetzt schon bald vier... :-(

Was Du da über das "Aufteilen" sagst, kommt mir durchaus bekannt vor - es ist oft so, daß ich mich zwischen den beiden hin- und hergerissen fühle, wenn ich zB die Kleine ins Bett bringe, bin ich mehr oder weniger in Eile, weil mein Mann auf mich wartet, bin ich dann aber mit ihm alleine, horche ich ständig auf Geräusche aus dem Kinderzimmer.

Witzigerweise folgt auf einen Tag, an dem mein Körper so total blockiert meistens ein Tag, der fast ok ist. Also ich laß meinen armen Kerl jetzt nicht komplett am ausgestreckten Arm verhungern... :lol:
Es tut mir nur immer so weh, wenn ich ihn echt von mir schiebe, weil mal wieder nix funktioniert und manchmal zieht mich das dann halt in ein Tief hinein.

Seit einer guten Woche habe ich mal wieder eine neue Pille zum Ausprobieren, mal schauen, wie ich die vertrage und ob sich was ändert.

LG, Marjo
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Marjo,

ich kann Dir einfach nur empfehlen, Dich nicht unter Druck zu setzen - egal wie lange es dauert, gib´ Dir Zeit, es geht vielen so, Du bist nicht die einzige, und außerdem: je mehr Druck Du Dir selbst machst, desto länger dauert es - mir fällt außerdem noch etwas anderes dazu ein: Ich habe auch mal die Antibabypille genommen - und hatte daraufhin plötzlich überhaupt keine Lust mehr. Es kann also auch die Pille mit im Spiel sein. Vielleicht überprüfst Du das mal durch Absetzen, wenn es gar nicht besser wird?
Bei mir war nach dem Absetzen der Pille die Lust wieder voll da.

Alles Gute

Ava
rebecca

Beitrag von rebecca »

Liebe Marjo ,
beim durchlesen deiner Berichte habe ich mich teilweise wiedergefunden.
Keine Lust auf Lust und dann doch wieder und wenn es ging dann war die Lust wieder weg usw.
Oft hab ich mich über mich selbst geärgert und irgendwie habe ich über die Zeit so ein Muster in mir entwickelt was mich daran gehindert hat mich fallen zu lassen.
Ich habe gemerkt wenn ich mit sehr viel weniger Druck meinerseits an die Sache heran gehe verläuft es entspannter und es entwickeln sich sehr schöne Momente.
Setz dich bitte nicht so unter Druck, rede mit deinem Mann darüber wie es dir geht und das es nicht an ihm liegt sondern an der Situation.
Vielleicht könnt ihr gemeinsam daran arbeiten.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und alles Liebe Rebecca
MarjoRM

Beitrag von MarjoRM »

Hallo Rebecca!

Vielen Dank für Deine Zeilen!

Zum Glück ist mein Mann sehr verständnisvoll und er sagt auch immer, ich soll mich nicht so unter Druck setzen. Ich denke, daß es teilweise auch daran liegt, daß man mit nem Kleinkind da ja auch extrem unspontan ist :?
Wenn die Kleine abends endlich schläft bin ich einerseits müde und andererseits kommt es mir so vor wie "Lust auf Kommando", was natürlich gar nicht funktioniert.

Außerdem hab ich immer so viel im Kopf und kannmich oft schwer entspannen.

Aber ich arbeite weiter dran - seit dem das Tief am Samstag vorbei war, geht es mir wieder richtig gut - Töchterlein hat etwas besser geschlafen, das macht immer viel aus!

LG, Marjo
sonrisa2

ja

Beitrag von sonrisa2 »

genau so bei mir. (nur der hintergrund is bissi anders: ich hatte bei der geburt, am ende per not-ks, 2 nahtoderlebnisse und eine 5(!!!)stündige dissoziative amnesie, hinterher eine posttraumatische belastungsstörung im vollbild - und ich würde vermutlich wieder eine amnesie produzieren, wenn man mich mit wurscht-welche/r gyn in einem zimmer lässt, geschweige denn dass mich die auch nur an der hand anfassen würde, also das ginge wirklich gar nicht, aber ich bin halt auch multikomplex traumatisiert...)

ich seh das bei dir wie bei mir eher nicht in zusammenhang mit ppd, das ist klassische konditionierung: man nehme ein einmaliges katastrophenerlebnis, und jedes hirn, das dabei nicht vermeidung in reinkultur lernt, spinnt einfach. also haben wir normale gehirne, also normales verhalten, mit dem ERLEBNIS stiimmt was nicht, nicht mit uns.

wie ist das mit dir, wenn du nochmal schwanger werden würdest? denn bei mir bin ich mir sicher, dass EIN teil auch daher kommt - denn ich würde mich umbringen. es gäbe dann nämlich überhaupt keine möglichkeit mehr, da irgendwie raus zu kommen (weil kooperation mit gyn: da ist mir selbst der grauslichste tod noch lieber!) und jedesmal, wenn wir dann mal sex hatten, was dann auch wirklich ein durchaus positives erlebnis war!!!, hatte ich min. 2 wochen nacher die abstruse panik, ich wär schwanger. jedes verhütungsmittel hat halt seine fehlerquote... und diese panik hat sich überhaupt nur durch detailplanung meines selbstmordes im fall des falles in den griff kriegen lassen. und wenn man solche phasen ein paarmal gemacht, hat, dann vergeht einem einfach die allerletzte lust. so, und in der situation bin ich jetzt festgefroren...

nur wie biegt man das wieder hin? keine ahnung. ich fang jetzt deswegen vermutlich in 2 wochen WIEDER eine therapie an, wobei ich noch hin und her gerissen bin, da ich das ja - wenn ich ehrlch bin - nicht für MICH mache, sd für meinen mann! also mache ich keine therapie, damit es MIR besser geht, sondern damit ihc besser entspreche. weil wir uns wirklcih sehr lieben - und ich nicht warten will, bis er nach 10 jahren sexuelle wüste draufkommt, dass er es bei der blonden sekretärin bequemer hät ;). und da ist für mich fraglich, was die therapie soll. aber da isses genau wie bei dir: ich hab einen von den goldschatzmännern erwischt, die einfach ALLES wert wären... *so lieeeb hab!!* aber wenn ich die wahl hätte, ihn in eine therapie zu schicken, damit ihm auch die lust vergeht, und der therapie, damit ich vielleicht wieder lust krieg - dann fiele mir die entscheidung nicht schwer... *stöhn*
ich denk mir halt: man kann einen menschen "zwingen" sushi zu essen, man kann ihn sogar so manipulieren, dass er von sich aus sushi gerne mögen würde, aber man kann ihn nicht dazu bringen, sushi zu mögen. und so ist das mit meinem traumatisierten hirn und sex. nun schaun wir mal, ob die therapeutin mein gehirn dazu bringt, "sushi" zu mögen.

ICH an deiner stelle würde mal ein paar sitzungen EMDR probieren. da siehst eh schnell, ob das was bringt - jedenfalls schneller, als die geldbörse leer ist...

verzweifelt bin,
s., die es für eine lüge hält, dass man "da" keine nerven hat - das impft man höchstens den ärzten ein, damit sie sich überwinden, "da" rein zu schneiden, aber wo keine nerven sind, spürst auch keine berührung - bitte was is das für bleeedsinn??
MarjoRM

Beitrag von MarjoRM »

Hallo Sonrisa!

Klingt ja superübel, was Dir da bei der Geburt passiert ist - bei mir war 's ja eigentlich ganz ok, bis auf den Arzt und dieses A***h von Professor, der dringend den Dammschnitt machen mußte, damit er die Geburt über meine private Zusatzversicherung abrechnen konnte.

Das mit der Panik, schwanger zu sein, kenn ich auch, das hatte ich oft und beim letzten Mal so schlimm, daß ich erst wieder Luft bekam, nachdem ich so ruhig wie möglich drüber nachgedacht hatte und zu dem Schluß kam, auf keinen Fall ein Kind zu bekommen, und mir überlegt habe, was ich tue.

Zum Glück war ich nicht schwanger und nach dem WE bin ich gleich zu meiner (jetzt zum Glück ganz tollen - und ne Frau!) Gyn getigert und hab mir die Pille geben lassen.
Seither habe ich keine Angst mehr - aber Lust trotzdem auch nicht :-(

Im Januar habe ich wieder einen HP-Termin, die hat mir schon sehr geholfen, habe vieles "abgearbeitet" seit ich bei ihr in Behandlung bin, hoffe, daß es mit diesem Problem nun auch endlich voran geht.

Es ist auch nicht nur die Lust auf Sex, die mir fehlt - mitlerweile habe ich kaumnoch an irgendwas Interesse, ich bin gar nicht mehr fähig, mich über etwas richtig zu begeistern, zu freuen - oder auch nur zu ärgern ( außer über unnützen Geldverlust, dann das ist ja nun nicht allzu üppig).
Richtig tiefe Emotionen kann ich gar nimmer wirklich empfinden, wenn überhaupt, dann Verzweiflung. Alle meine Träume, Wünsche und Ziele sind in den letzten Jahren an Geld- und Zeitmangel eingegangen :cry: Jetzt funktioniere ich nur noch und versuche, so gut ich kann meine Arbeit zu erledigen. Kein Wunder, daß da die Lust streikt, oder?

LG, Marjo
sonrisa2

Beitrag von sonrisa2 »

hallo marjo,

also ich glaub, bei dir kommen 4 komponenten zusammen:

- normaler kinderstress (da hat man abends einfach weniger lust, is so!)
- "trauma" vom dammschnitt (zumindest les ich das raus, so wie du drüber schreibst)
- unterschwellige angst vor einer neuen schwangerschaft (besser durch pille)
- generell wenig positive (beim hund würd man sagen: wenige lustmotivierte ziele - ich kenn mich halt nur mit tierpsychologie aus ;) ) ziele, eher negative (z.b. verzweiflung)

und das alles zusammen ergibt halt keine lust auf 6. einen bereich hast du ja schon erfolgreich ausgeschalten (bei mir könntest verhüten, wie du wolltest, ich hätt immer noch die panik!) - super! und die anderen müsste man halt nacheinander angehen... der kinderstress ist üblicherweise in phasen, wird mal besser und mal shclechter... und der traumapunkt wäre vermutlich mit ein paar wenigen EMDR-sitzungen abgehakt...

alles liebe,
s.
MarjoRM

Beitrag von MarjoRM »

Hallo Sonrisa!

Vielen Dank, ich denk ja auch oft, daß einiges doch schon sehr viel besser geworden ist ... :? Aber manchmal möcht ich halt einfach mal wieder so sein wie früher, voller Zuversicht und Lebensfreude, mit positiver Zukunftseinstellung - naja, daß die so den Bach runtergegangen ist, hängt auch viel mit dem Finanzproblem zusammen. Erfolg im Reitsport zB kostet halt viel Geld, egal wie gut man ist. Und da ich mir Turniersport nicht leisten kann, hapert's natürlich auch mit der Motivation.


Ach ja, hab ich eben ganz vergessen - was ist EMDR und wer macht das?

LG, Marjo
sonrisa2

Beitrag von sonrisa2 »

jaaa, es kommt immer drauf an, womit man sich vergleicht... vergleiche ich mich mit dem zenit in meinem leben (ca. 4-5 jahre her - jahrhunderte...), dann könnte ihc gerade wieder meine depression pflegen... ;) vergleiche ich mich aber mit vor ca. 2-3 jahren, boa, da hab ich mich ja schon ordentlich aus dem sumpf gezogen... da konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen, jemals wieder lächeln zu können so, dass es nicht nur für die oberfläche ist...

>Erfolg im Reitsport zB kostet halt viel Geld, egal wie gut man ist.

das stimmt. bist du auch eine reiterin? ich bin früher auch turniere geritten. springen und vielseitigkeit. als meine tochter 1 jahr alt war, bin hab ich aufgehört zugunsten vom hundesport. das ist weitaus billiger, macht mir noch mehr spaß (da man mit starkzwang nicht wirklich weiter ommt - was mich beim reiten immer gestört hat, die brutalität von manchen...) und ist auch nicht sooo zeitaufwändig (anfahrtswege, pferdepflege etc. fällt alles weg).

>Ach ja, hab ich eben ganz vergessen - was ist EMDR und wer macht das?

emdr ist eine traumabehandlungsmethode. guck mal hier: http://www.emdr.at/ ("über emdr")
therapeutensuche: http://www.emdria.com/

alles liebe,
s.
hi-ke76

Beitrag von hi-ke76 »

Hallo,

also bei mir ist es genauso. Es kostet mich schon Überwindung darüber zu schreiben, aber wie ich sehe, geht es euch auch so.

Seit unser David auf der Welt ist habe ich überhaupt keine Lust mehr auf 6. Manchmal widert es mich richtig an. Ich finde es abstoßend und eklig. Ich weiß nicht warum. Lust habe ich gar keine, aber meinem Verlobten zu Liebe tun wir es eben. Wenn es nach mir ginge hätten wir seit David´s Geburt (er wird jetzt im Dezember 2,5) noch keinen Sex gehabt.

Wenn ich nachdenke hat das bei mir schon am ganz Anfang meiner SS angefangen, aber seither nicht gebessert. Ich finde einfach keinen plausiblen Grund für dieses Verhalten. Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ich liebe ihn noch genauso wie früher, wenn nicht sogar noch mehr. Unser David ist ein absolutes Wunschkind, ich bin also nicht ungewollt schwanger geworden.

Das Ganze macht mir auch ganz schön zu schaffen, da mein Verlobter einer der Männer ist, die am liebsten jeden Tag 6 hätten. Aber bei meiner momentanen "Einstellung" ist das nicht drin. Meistens haben wir einmal die Woche 6. Es ist bei mir mittler Weile auch so, dass ich abends wenn David schläft, irgendwas Wichtiges im Haushalt, im Büro oder sonst wo zu tun habe, nur dass ich nicht nebem ihm sitzen muss und ihm die Idee kommt. Ich warte dann bis er eingeschlafen ist und schaue dann Fern.

Ist doch irgendwie krank oder nicht?

Liebe Grüße
Heike
sonrisa2

hi-ke

Beitrag von sonrisa2 »

hallo,

krank... hm... ich empfinde es nciht als krank, wenn ich lese, was du schreibst... depression und 6 ist schlecht vereinbar... man ist irgendwie zu sehr gefangen...

bei mir ist es halt so, dass es mir seit juni wirklich gut geht... (aber mein fall liegt auch ein bisschen anders... es ist wohl bei vielen so, dass PTBS nach einer komplizierten geburt UND PPD zusammen kommen, und eins von beiden dominiert; DAS bekommt man dann diagnostiziert... und bei mir stand immer eindeutig die PTBS im vordergrund, auch wenn ich aus heutiger sicht sagen würde, dass die 1. ärztin zumindest ein klein bisschen recth hatte u ich wohl auch eine leichte PPD hatte...)

mein problem ist, dass: sobald ich an 6 denke, ich mich gleich mit mehreren komplexen traumata auseinandersetzen muss. und das ist mir dann zuviel. :( also lasse ich es. nur könnte ich es nicht meinem mann zuliebe tun - ich könnte ihm zuliebe einen kuchen backen oder sogar extra deswegen nch mal eine therapie anfangen. aber ich reagiere so extrem auf 6, den ich "jemanden zuliebe" habe, dass selbst mein mann das nicht mehr möchte. als er das einmal mitbekommen habt, ganz am anfang unserer beziehung, wie ich da stundenlang hinterher in einer art starre festsitze, immer gleich, mit händen vorm gesicht und hyperventilierend... und auf nix mehr reagierend... hat er mir das versprechen abgenommen, dass ich "sowas" nie wieder mache, weil das hätte er nicht notwendig... ;)

> Manchmal widert es mich richtig an. Ich finde es abstoßend und eklig.

ui. das ist auf die dauer sehr ungesund (und macht irgendwann garantiert körperliche symptome) und bringt dich immer weiter weg von deinem mann, weil sich dieser ekel festgräbt... ich weiß, es ist leicht gesagt, aber du solltest das mit deinem mann besprechen...

>Wenn ich nachdenke hat das bei mir schon am ganz Anfang meiner SS angefangen, aber seither nicht gebessert.

ahso. nö, bei mir nicht - die schwangerschaft war in phasen eine ganz schön "aktive" zeit... *schäm*

>Ich finde einfach keinen plausiblen Grund für dieses Verhalten.

ich hab oben schon 4 hingeschrieben?

>Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ich liebe ihn noch genauso wie früher, wenn nicht sogar noch mehr. Unser David ist ein absolutes Wunschkind,

wie bei uns. aber das hat damit nix zu tun... ich liebe meinen mann auch aufrichtig - ich kann ihm das auch zeigen - aber halt nicht SO.

alles liebe,
s.
Antworten