Nun auch wieder hier!

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damila

Nun auch wieder hier!

Beitrag von damila »

Hallo ihr lieben!

Meine Name ist Daniela, bin 23 Jahre alt, verheiratet und wir haben eine Tochter Namens Laura, geboren am 10. Juni 2005 (2,5 Jahre alt)
Ich war früher schon einmal bei Euch und habe mein Herz ausgeschüttet. Es hat mir auch sehr geholfen und daher möchte ich Euch nochmal DANKE sagen!
Ich dachte nach 1,5 Jahren hätte ich die Depression besiegt... Ende Mai 2006 habe ich meine Pille abgesetzt, da wir für Laura ein Geschwisterchen wollten. Nur will es einfach nicht klappen. Bei Laura bin ich sofort Schwanger geworden... ich wurde von Kopf bis Fuss untersucht und man kann nichts finden... Es klappt einfach nicht...
Nun hat mich die ganze Sache doch ziemlich runter gezogen und eigentlich wäre ich jetzt schon in der Hormon Therapie, aber ich komme mir schäbig gegenüber Laura vor.
Ich habe solche Schuldgefühle gegenüber ihr, weil ich sie damals nicht Lieben konnte. Wie schrecklich muss sie sich gefühlt haben... Was für eine Rabenmutter bin/war ich....
Mir ging es damals wirklich sehr schlecht... ich habe geträumt, dass Laura stirbt und mir es egal war und so... das ist nun vorbei! Ich liebe sie über alles, aber ich kann mir diese Zeit der Depression einfach nicht verzeihen.
Irgendetwas sagt mir, dass es falsch ist ein zweites Kind zu bekommen... ich sollte voll und ganz für Laura da sein, wo sie schon so einen schlechten Start ins Leben hatte.
Wenn ich daran zurück denke, was in der Zeit der Depression alles passiert ist könnte ich weinen, ich könnte schreien ich könnte mich Stunden lang schlagen dafür! Und ich weiß dass Laura darunter gelitten hat, dass ich so was wie ich war... Und trotzdem liebt sie mich über alles... Wenn ich daran denke, könnte ich weinen... Schließlich habe ich es gar nicht verdient von ihr geliebt zu werden.
Ich möchte, dass sie nie nie nie nie nie nie nie nie wieder das Gefühl haben muss irgendwie zurück gestellt zu sein und genau dass, befürchte ich, würde passieren wenn plötzlich ein Baby da wäre.

Dazu muss ich sagen, dass ich auch so an Depressionen leide. Ich war ziemlich lang krank und saß eine Zeit lang im Rollstuhl... mein Leben war nicht einfach (vom sexuellen Missbrauch, bis zum Suizid Versuch)
Und ich weiß genau, dass der einzige Grund ist warum ich weiter mache meine Tochter ist. Ich lebe nur für sie und wegen ihr....

Ich weiß, dass es besser wäre wenn ich in Psychologische Behandlung gehen würde.... aber ich kann mich einfach nicht dazu durchringen. Ich könnte dass niemanden einfach so sagen... beim aufschreiben geht es.
Mit 16 Jahren war ich schon ein mal bei einer Psychologin, aber die wollte nicht meine Probleme hören und das hat mich sehr abgeschreckt.

Was ich noch immer nicht ganz verdaut habe ist, dass Laura mir einfach so aus dem Bauch geschnitten wurde...
Auch wenn ihr mich jetzt für ganz blöd haltet, aber... man, ist das schwer zu sagen.... aber ich kann mich nicht damit abfinden, dass der Baby Bauch nicht mehr da ist. Ich esse dermaßen viel, damit es so aussieht, als wäre ich noch hoch Schwanger... Ich weiß, das klingt total verrückt, aber es dauerte lange bis ich selber darauf gekommen bin.
Oft stehe ich vor dem Spiegel und streichle meinen Bauch ganz unbewusst oder sehe ihn mir an als wäre ich noch Schwanger.... irgendwie scheine ich vom Kopf her noch nicht mit der Schwangerschaft abgeschlossen zu haben.

Sorry, ich weiß es ist alles durcheinander und verwirrend. Ich habe so geschrieben wie ich es unbedingt los werden wollte und hoffe ihr könnt es so einigermaßen lesen!

Vielen Dank an Euch fürs zuhören!

Ganz liebe Grüße,

Daniela
kathrin

Beitrag von kathrin »

liebe daniela,

da hast du ja einiges hinter dich gebracht.ich hoffe du kannst dich hier weiterhin öffnen.ich denke das ist ein guter schritt in die richtige richtung.

deine grfühle,emotionen,schuldgefühle deiner kleinen maus gegenüber kann ich nachvollziehen,mir geht es auch manchmal so.
es ist echt schade das du damals an eine psychologin geraten bist die dich nicht erreichen konnte aus welchen gründen auch immer.

ich wünsche dir das du vielleicht auch mit hilfe von hier die kraft findest dir nochmals hilfe zu suchen.

alles liebe von mir
damila

Beitrag von damila »

Hallo Kathrin!

Vielen Dank für Deine Antwort! :-)

Ich denke darüber zu sprechen ist schon mal der erste Weg... auch wenn es langsam geht, ab ein Anfang ist gemacht. Bis jetzt habe ich diese Gefühle immer unterdrückt... aber nun hatte ich das Gefühl, dass sie raus müssen!

Hoffe sehr, dass ich auch den Mut finde mir wieder Hilfe zu holen!

Ganz liebe Grüße,

Daniela
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Marika
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Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Daniela!

Ganz herzlich Willkommen hier in unserer Mitte! Schön, dass du dich uns anvertrauen konntest und du kannst dir sicher sein, dass wir dich sehr gut verstehen. Beim Lesen deiner Geschichte hat sich das für mich überhaupt nicht "verrückt" angehört, sondern total verständlich und ich konnte vieles nachfühlen, weil ich es von mir her kenne.

Ich hatte auch einen KS - und auch mir ging das alles viel zu schnell. Nach dem KS hatte ich noch lange einen großen Bauch und fand ihn sogar schön. Nur alle anderen sagten - der Bauch muss endlich weg. :shock: Sogar die Ärzte und Krankenschwestern im KH damals drückten auf meinem noch verhandenen Bauch herum (bei einen KS tut das ja gar nicht weh.... :shock: :x :evil: ) und rieten mir, auf dem Bauch zu schlafen, damit der Bauch endlich weg geht.... bei einem KS ja auch gar nicht schmerzhaft.... :shock: :x :evil:

Deine Schuldgefühle deiner kleinen Laura gegenüber kann ich auch absolut verstehen... obwohl du sicher weißt, dass du sie nicht haben brauchst. Du kannst nichts dafür, dass du damals krank geworden bist. Vielleicht sind es gerade diese Schuldgefühle und das "nicht aufarbeiten deiner Krankheit" der Grund, dass dein Körper und deine Seele im Moment eine SS verwehren???? Daher rate ich dir trotzd einer schlechten Erfahrung mit einer Psychologin, es nochmal zu versuchen mit einer Therapie. Da gibt es meiner Meinung nach sehr viel auzuarbeiten bei dir. Du lebst nur wegen deiner Tochter sagst du .... liebe Daniela - du sollst aber auch wegen DIR leben wollen!!! Das alles kannst du einer Therapie erfolgreich erarbeiten.

Ich habe auch eine Therapie hinter mir und kann sagen, dass genau diese mich wieder "Heil" und gesund gemacht hat. Versuch es nocheinmal, spring über deinen Schatten und lass deine Seele gesunden. Hilf ihr mit einer Therapie wieder "heil" zu werden - dann erst kannst auch eine 2. SS so richtig genießen!

Liebe Grüße und alles Gute!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
damila

Beitrag von damila »

Hallo Marika!

Vielen lieben Dank für Deine Antwort!!!
Mir stehen die Tränen in den Augen.... ich dachte nie, dass es jemand gibt, der das ganze verstehen kann!

Heute ist auch wieder so ein Tag an den es mir gar nicht gut geht und ich am liebsten erst gar nicht aufgestanden wäre.
Ich muss wirklich eine Therapie machen... Allerdings möchte ich es nicht mehr wie damals machen und einfach zu einer Psychologin gehen, sondern zu einem richtigen Arzt (wie nennt man den so einen Arzt??)
Es gibt 2 Gründe warum ich mich bis jetzt nicht getraut habe... 1. Was soll ich sagen?? Ich würde mich wahrscheinlich gar nicht trauen etwas zu sagen. und 2. Wohin soll ich Laura geben, es ist niemand da der auf sie aufpassen könnte. Müsste also immer erste gehen, wenn mein Mann da ist.
Aber ich weiß nicht... wie soll ich den Mut finden da wirklich einen Termin zu machen und hin zu gehen. Ich weiß zwar, dass es das richtige ist endlich was zu unternehmen, aber ich habe Angst, dass ich mich wie immer in mein Schneckenhaus zurück ziehe und von allem nichts mehr hören will.

Die andere Krankheit die ich habe... mit der komme ich auch nicht mehr klar. Ständig dieses warum und dieses sich nutzlos fühlen. Das Gericht hat mir meine Pension aberkannt, da ich ja die Hälfte eines Normalen Arbeiten gehen könnte... wie oft wurde mir schon mitten ins Gesicht gesagt, dass man mich so niemals einstellen würde.
Ich glaube ich wäre alleine von den Depressionen her nicht mal im stande irgendeiner Arbeit nach zu gehen.... jedes kleinste Wort könnte dazu beitragen, dass ich nicht mehr Leben möchte... das ist schon heftig.
Ich möchte ja auch wieder Gesund werden und auch wieder für mich Leben wollen und "nicht nur" für meine Tochter.
Habe zwar immer wieder Suizid Gedanken würde aber sie niemals in die Tat umsetzen, da ich meine kleine Maus nie alleine lassen könnte.
Ich würde gerne wieder normal sein und auch mal einer Arbeit nachgehen... Wie toll muss das sein, wenn man eine Aufgabe hat und gebraucht wird. Wo man dafür zuständig ist und man weiß dass es ohne einen nicht laufen würde... das muss schon toll sein!

Wie gesagt, ich bin schon für eine Therapie bereit.... aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das alles einen Arzt sagen könnte.... Was sag ich meiner Familie.... ich kann mit keinem darüber sprechen, nicht mal mein Mann weiß wie es in mir aussieht. Ich kann in der "Realen Welt" nicht darüber sprechen.
Was mich auch noch beschäftigt ist, dass mich vielleicht der Arzt in die geschlossene Einweisen könnte oder man mir das Kind weg nimmt... Das sind alles so Gedanken....

Ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt! Man weiß dass man nicht alleine ist und es gibt einen Mut und Hoffnung!

Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf die ich auf der einen Seite unbedingt los werden will...

Vielen lieben Dank fürs Zuhören!

Ganz liebe Grüße,

Daniela
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