schwanger trotz medikamente?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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elli85

schwanger trotz medikamente?

Beitrag von elli85 »

ich habe echt was wichtiges auf dem herzen...
ich hätte gerne noch ein zweites kind...aber ich nehme neuroleptika und antidepressiva...das neuroleptika soll jetzt in nächster zeit runterdosiert werden mit dem ziel es ganz abzusetzen..ich habe aber wenig hoffnungen das es ohne das amisulprid geht...geschweige denn ohne antidepressiva...
ich habe die psychose schon in der schwangerschaft bekommen...ich glaube nämlich ich hätte die psychose auch so bekommen, nur wurde sie durch die geburt verstärkt...
ich habe einfach das gefühl, nie mehr ohne medikamente auszukommen....ich weiß auch das ich mir erst über sowas gedanken machen muss wenn der falle eintritt, das die psychose dann wiederkommt...
aber mal angenommen die psychose kommt nach absetzen wieder und ich muss dann wieder die medis nehmen...
ich will unbedingt ein zweites kind?! es ist mein herzenswunsch eine schöne schwangerschaft und eine normale geburt zu erleben...und die erste zeit mit dem kind zu geniessen..aber kann ich das alles auch mit medikamenten?
das risiko ist doch eigentlich viel zu hoch mit neuroleptika schwanger zu werden oder? ich habe in dem gebiet echt keine ahnung...
danke für eure antworten!
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Du,

das Thema 2. Kind kam hier schon des Öfteren auf... hier mal ein Link:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=4672
elli85

Beitrag von elli85 »

ja das ist mir ja klar...aber da geht es meistens nur um ad's...ich frage aber wegen neuroleptika!
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Dann wende dich mal an diese Stelle (geht auch per email), vielleicht können sie dir weiterhelfen! Viel Glück!

www.embryotox.de
elli85

Beitrag von elli85 »

was mich auch interessiert ist ob hier schon mal jemand schwanger geworden ist mit neuroleptika...
sonrisa2

Beitrag von sonrisa2 »

elli85 hat geschrieben:was mich auch interessiert ist ob hier schon mal jemand schwanger geworden ist mit neuroleptika...
:-) klar, das ist bestimmt schon mal passiert, irgendwo auf der welt... eine andere frage ist, ob es eine gute idee ist, das von vornherein zu planen...

es gibt kaum ein AD, das auf schwangerschaften ausreichend gestestet ist, eigentlich wird da schon dringend abgeraten, bei ungeplanter ss sofort zum absetzen geraten und nur bei lebensgefahr für die mutter "kann" man es weiter nehmen... und ein neuroleptikum ist nochmal ein ganz anderes geschütz!!

was spricht gegen ERST gesund werden, DANN schwanger werden? das wäre eigentlich die vernünftigste lösung für mutter / kind / geschwisterkind / ehemann, oder?

>es ist mein herzenswunsch eine schöne schwangerschaft und eine normale geburt zu erleben...und die erste zeit mit dem kind zu geniessen.

da hat man - realistisch gesehen - auch wenn man wartet, bis man gesund ist, schon eher mittelmäßige chancen, dass das passieren wird... und wenn man noch nicht gesund ist, hat man wohl eher schlechte chancen...

ich hätte noch 2 fragen:
- kann eine ss "schön" sein, wenn man medikamente nehmen muss, die das kind gefährden KÖNNTEN? oder hat man dann von vornherein MEHR stress, weil man sich ständig sorgen macht?
- was passiert, wenn das nächste mal die ss aus irgendeinem grund nicht "schön" sein wird ODER du wieder keine spontangeburt "erleben" wirst ODER die erste zeit mit dem kind wieder nicht zum genießen sein wird? möchstest du so viele kinder kriegen, bis sich der wunsch (sind eigentlich 3 wünsche in einem...) erfüllt?

über eine antwort würde ich mich sehr freuen, denn mich interessiert deine meinung dazu sehr.

alles liebe,
s.
elli85

Beitrag von elli85 »

also, sonrisa2...erst mal vielen dank für deine antwort, ich hätte nicht gedacht das überhaupt noch jemand antwortet!
zu deinen fragen, die ich gerne beantworte...ich bin mir sicher, das ich mir bei einer ss mit neuroleptika oder ad extrem viele sorgen machen würde...bei mir war es so, das ich in meiner ersten ss schon ständig panische gedanken hatte...gerade in den ersten drei monaten hatte ich ständig gedanken das die ss vorher abgebrochen wird...oder als ich denk kleinen mann gespürt habe, achtete ich nur noch auf die bewegungen und wurde sehr angsterüllt wenn ich ihn mal nicht gespürt hatte...
ich denke so bin ich einfach, das würde bei einer ss mit medis noch viel krasser ausgeprägt sein....garantiert!
was diesen wunsch nach einer schönen ss oder einer tollen geburt und zeit danach angeht, kann ich echt nicht sagen was ich machen würde wenn es nicht so wäre...fakt ist ich möchte nur zwei kinder...mehr nicht...und wenn der fall eintritt, das ich z.b. einen kaiserschnitt habe...oder angenommen ich bekomme wieder eine psychose nach der geburt...ich werde damit klar kommen müssen..
ich bin mir sicher das ich ganz anders mit solchen situationen umgehen würde, als ich es bis jetzt getan habe...denn ich weiß was auf mich zukommen wird...oder was das ist...jetzt in bezug auf die symptome...
ich bin einfach sehrunsicher was das alles angeht, weißt du...ich habe solche angst, das die psychose wieder kommt nach dem absetzen der medis...und ich dann mein ganzes leben lang diesen sch... nehmen muss....dann kann ich NIE wieder kinder bekommen...also NIE wieder wenigstens die chance, das ich das alles als schön erleben kann...
und das macht mir angst..ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll...
sonrisa2

Beitrag von sonrisa2 »

hallo elli,

vielen dank für deine schnelle antwort... es ist nämlich so, dass ich selber irgendwie anders ticke, daher interessiert mich speziell die meinung derer, die ganz anders sind. (ist das logisch??? weiß nicht... *lach*)

ich kann jetzt auch ein bisschen besser verstehen, warum du dir diese gedanken machst. :)

>ich denke so bin ich einfach, das würde bei einer ss mit medis noch viel krasser ausgeprägt sein....garantiert!

in diesem punkt sind wir gleich: eine unbeschwerte ss mit unzureichend getesteten medikamenten gäbe es bei mir per definitionem nicht.

ich denke schon allein berufsbedingt in wahrscheinlichkeiten. ich kann dir aus dem kopf die wahrscheinlichkeit für alles mögliche sagen. :-) ich sehe immer zu, dass ich mir, wenn mir etwas wichtig ist, die wahrscheinlichkeiten auf "erfolg" maximiere. aber ich schätze auch immer realistisch ein: ich weiß eben, dass die wahrscheinlichkeit auf einen ks zwischen doppelt und 3x so hoch ist, wenn man schon einmal einen hatte - aber das heißt nicht, dass man zwangsläufig einen hat! die chancen stehen nur schlechter als beim 1.x.
und dann kenne ich nur sehr wenige frauen, bei denen ALLE deine 3 wünsche in erfüllung gegangen sind: traumhafte schwangerschaft, traumhafte geburt, traumhafte babyverliebte zeit ab tag 1, keine stillschwierigkeiten. bei den allermeisten gab es gutes und schlechtes (wie im restlichen leben auch); die die eine super ss und geburt hatten, konnten nicht stillen und waren deswegen elends deprimiert; ich dagegen hatte einen ks, dafür keine stillprobleme und war verliebt in meine tochter wie irre vom 1. tag an... (dafür hatte ich in der zeit andere probleme...) ich sehe es halt so (und das ist nur meine sichtweise!), dass die perfekte situation unwahrscheinch ist, genau wie der perfekte partner; der hat auch gutes UND schlechtes, das gehört einfach zum leben... für mich...

>ich habe solche angst, das die psychose wieder kommt nach dem absetzen der medis...und ich dann mein ganzes leben lang diesen sch... nehmen muss....

es ist recht unwahrscheinlich, dass das passiert, oder?

eins der dinge, die ich gelernt habe durch meine krankheit, ist: ich mache mir erst sorgen, wenn es die zeit dafür ist. früher hatte ich szenarien im kopf für alles. und damit die sorgen für all diese szenarien. und nun hab ich gesehen, dass sich das mit der zeit wandelt... ich hatte das 1. jahr oder viell. sogar die ersten 2 jahre immer "das nächste kind" im kopf. was muss ich machen, dass es nur ja nicht wiedr so fürchterlich wird wie diesmal? die ersten monate war ich wie besessen davon, unbedint nochmal eine sg zu haben. und nun ist das überhaupt nicht mehr erstrebenswert für mich - ich habe herausgefunden, dss ich das für mich nicht brauche. dann stellte sich heraus, dass ich gar nicht spontan entbinden kann - das war erstmal eine große befreiung von schuld, denn niemand anders hätte mit diesen voraussetzungen den ks abwenden können! und gleichzeitig das aus für jede spontageburtsidyllen-idee. ich habe mir völlig umsonst sorgen gemacht, denn inzwischen möchte ich gar kein 2. kind mehr (aus vielen gründen, davon ist eines die PTBS, aber es gibt auch noch andere).

>also NIE wieder wenigstens die chance, das ich das alles als schön erleben kann...

ich verstehe genau, was du meinst... genauso dachte ich auch mal... nur hat sich das bei mir von selbst verändert... vielleicht weil ich die gegenwart nun mehr schätzen kann - ich brauche keinen neuen versuch, kein neues kind, um etwas schön zu erleben, ich erlebe den inbegriff von schön in meiner familie, wie sie jetzt ist, mit meinem kind, das ich bereits habe, meinem mann, den ich bereits habe - und ich muss mich nicht auf ein vielleicht unerreichbares ziel ausrichten, dass mich dann vielleicht (!) glücklich macht. ich bin es jetzt schon.

ich wünsche dir, dass du frieden findest. :) danke für deine antwort, hat mich sehr nachdenklich gemacht...

alles liebe,
s.
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,
habe eben gerade eure Beiträge gelesen und da ist mir folgendes aufgefallen: ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung, was ich besser machen könnte/sollten ... bei mir lief nämlich alles super: Schwangerschaft ohne Probleme, Entbindung innerhalb von 7 Std und keine Stillprobleme, habe meine Tochter vom 1. Tag an geliebt... meine PPD fing erst nach dem Abstillen an. Irgendwie habe ich daher keine Angst vor der Zeit nach der Geburt eines potentiellen 2. Kindes sondern vor der Frage "würde ich wieder stillen bzw. wie könnten ich nen Rückfall nach dem Abstillen verhindern"... für mich wäre ein 2. Kind keine Art "neues, besseres Erleben einer Schwangerschaft bzw. Zeit mit einem Baby" Ich möchte ein 2. Kind, weil ich das schon immer wollte und weil ich das Gefühl habe, daß es ein noch fehlender Teil meines Lebens ist.. hinzu kommt auch,daß ich selbst Einzelkind bin und darunter immer gelitten habe. Ich habe außerdem gemerkt, daß ich trotz glücklicher Ehe und irgendwann 2 Kindern nicht glücklich sein kann, denn ich muss und werde hoffentlich mein Glück irgendwann in mir selbst finden können...
Zora

Beitrag von Zora »

Hallo, Elli!

Ich kann deine Ängste gut verstehen.
Sollte es wirklich so sein, dass du dein Leben lang Neuroleptika nehmen musst, wird es Wege geben.
Eine Bekannte von mir hatte schon seit sie 16 ist immer wieder Psychosen. Seitdem sie gut auf ein Neuroleptikum eingestellt worden ist, ist sie stabil.
Sie ist mit dem Neuroleptikum schwanger geworden, und eine allzu große Gefahr für das Kind bestand wohl nicht. Lediglich konnte sie nach der Entbindung nicht stillen. Aber ansonsten geht es Mutter und Kind gut!

Es muss bei dir ja nicht so sein, dass du das Neuroleptikum IMMER nehmen musst, aber WENN es so sein sollte, musst du nicht für immer auf ein zweites Kind verzichten.
Sehr gut beraten bzgl. der Medis kann dich auch das emryotoxikologische Institut in Berlin.

Alles Liebe!
Mimi

Beitrag von Mimi »

Fällt es Dir so schwer zu warten ? Vielleicht 1-2 Jahre? Ich meine das was Du durch hast willerstmal verarbeitet werden. Oder ? Stell Dir vor du machst nun zu schnell und dann wird das mit dem zweiten Kind auch so problematisch. Villeicht solltest Du Dir selbst die Regeneration gönnen.
sonrisa2

@julchen

Beitrag von sonrisa2 »

hallo julchen,

ich wollte dir mit meinem beitrag kein schuldgefühl machen... das beste ist wahrscheinlich, man reflektiert kurz mal, was man anders machen könnte und überlegt sich maßnahmen, die WAHRSCHEINLICH was bringen - und wenn es nichts gibt, dann verwirft man das ganze einfach... und baut es NICHT aus zu irgendwelchen schuldgefühlen oder einer kontrollillusion ("hätte ich nur x gemacht, wäre uns das alles erspart geblieben..."), so einfach ist es nämlich meist doch nicht... dass man selbst alles unter kontrolle hat...
00julchen hat geschrieben:für mich wäre ein 2. Kind keine Art "neues, besseres Erleben einer Schwangerschaft bzw. Zeit mit einem Baby" Ich möchte ein 2. Kind, weil ich das schon immer wollte und weil ich das Gefühl habe, daß es ein noch fehlender Teil meines Lebens ist..
ich denke, das sind wohl die ALLERBESTEN gründe überhaupt für ein 2. kind... denn nachholen kann man damit sowieso nichts - es ist einfach ein neues kind, eine neue situation - und hat mit dem letzten kind nichts zu tun... die zeit mit dem letzten kind bleibt so traurig, wie sie war - wiedergutmachung ist wohl nicht möglich...
ich wünsch dir alles gute!!!!

s.
Tijuga

Beitrag von Tijuga »

Hallo 00julchen,

mir geht es so wie dir. In der Schwangerschaft war eigentlich alles ok Bis auf sehr heftige Übelkeit konnt an machebn tagen gar nichts essen, auch die Geburt war heftig aber ok. das Stillen hat nicht ganz so gut geklappt, aber mit Stillhütchen war das auch in Ordnung.

Ich glaube auch nicht, das ich beim zweiten Kind ( Kommt im September)irgendwas anderst machen kann. War ja alles so weit ok.

Aber im moment versuche ich auch alles mögliche um doch noch die Ursache zu finden, um eine tolle Zeit mit dem Baby zu geniessen, was bei Laurin ja leider nicht möglich war.

Liebe grüße
Tijuga
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