Gespräch mit meinem Vater....

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Cleo10092004

Gespräch mit meinem Vater....

Beitrag von Cleo10092004 »

Ich habe vorgstern mal wieder meinen Vater angerufen.Wir haben dieses Jahr erst 1 mal telefoniert.
Naja.Ich hätte mir das ganze auch sparen können.Erst mal maulte er mich an ich solle doch nicht so laut sprechen er wäre ja schließlich nicht taub.Dann stelle er die üblichen Fragen wie gehts?, was gibts neues?
Und dann sagte er nagut ich wünsch euch noch einenn schönen Abend bis bald.
Das dauerte 5 Minuten.
Ich hab ja nichts anderes erwartet aber irgendwie fühl ich mich trotzdem schei*e.Irgendwie zeigt es mir doch das mein Vater absolut kein Intresse an mir hat.
Und dann habe ich mal gegrübelt was weiß mein Vater eigentlich über mich?
Im Grunde nichts.er weiß nicht das ich seit Emely's Geburt wieder Medikamente nehme und wieder in Psychologischer Behandlung bin.Er weiß nichts über mich.Die Beziehung zu meinem Vater ist absolut oberflächlich geworden.wenn er den mal hier her kommt dann reden wir übers Wetter, was die Kinder so machen, über Urlaub oder sowas.Aber alles andere weiß er nicht.er weiß nichts über unsere Sorgen und Probleme.

Aber irgendwie ist es mir auch recht.Den das sind meine Verletzlichen Punkte und mein Vater hat mich in meinem Leben genug verletzt.
Dennoch denke ich immer mit gemischten Gefühlen über dieses Thema nach.Einerseits ist es ok so, ich will so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben andererseits wünsche ich mir einen Vater der für mich da ist.Der mir zuhört.

Ist ganz schön wirr die ganze Geschichte :roll:
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo liebe Nicole,

find ich gar nicht wirr. Bei mir ist es ähnlich. Meiner fängt an zu sticheln wenn wir uns sehen. Ich hätte keine Lust,ob ich schon draußen gefegt hätte zu Hause, ob ich freuen würde,daß ich eine Stelle nicht bekommen hätte etc....Zu meiner Tochter sagt er Ekel etc..... Ich mag Tabea gar nicht mehr dort betreuen lassen,wenn ich mal was für mich tun möchte. Habe sonst niemanden außer meiner Mutter. Also geb ich sie zur Zeit nur dann dort ab,wenn er arbeiten ist. Wenn ich ihm kontra geben würde,wüßte ich,würde es total eskalieren - so wie früher. Ich möchte daran arbeiten,daß ich es schaffe,ihm Grenzen aufzuzeigen. Ich hab Angst davor,daß ich dann gar nicht mehr dorthin kann. Alles auch sehr verzwickt.

Ich kann Dich gut verstehen. Wahrscheinlich erzählst Du ihm deswegen nichts,weil Du Angst hast,daß er die Infos nutzt,um Dich wiederum zu verletzen oder ?
luise

Beitrag von luise »

Hi Cleo,

ist es nicht manchmal das, was wir nicht haben, das wir uns das wünschen?

Guck mal, dein Vater zeigt kein Interesse und du ärgerst dich darüber. Ich denke immer in so einem Fall: Mißachtung ist besser als Beachtung!
Das ist mein Schutzpanzer. Leider wird man heutzutage von der Familie immer wieder enttäuscht. Es lebt sich besser das alles zu akzeptieren so wie es ist, sonst geht man daran kaputt.

Den Traum von einer heilen Großfamilie, den habe ich mir schon abgeschminkt.
Cleo10092004

Beitrag von Cleo10092004 »

Ja ihr habt recht.Wahrscheinlich bin auch deshalb so auf meinen Mann und meine Kinder fixiert.
Das ist das was ich immer haben wollte und will nicht das mir das auch noch genommen wird
Morgaine

Beitrag von Morgaine »

Hallo Cleo, bei mir und meinem Vater ist es genauso! Unser letztes Gespräch war im November...und ich habe einerseits gar keine Lust, nochmal mit ihm zu sprechen, andererseits wünsche ich mir auch, dass er mal von sich aus fragt, wie es mir und uns so geht. Er hat sich ja auch von Anfang an nicht für seine Enkelin interessiert. :roll: Als sie 2 Wochen zu früh geboren wurde, hat er sich geärgert, dass er seinen Urlaub abbrechen musste, um uns im Krankenhaus zu besuchen. Hätte er ja nicht machen müssen, hat er aber trotzdem, nur um mir zu erzählen, wie sehr ihn das nervt!
Beim letzten Gespräch hab ich ihm erzählt, dass es mir nicht gut geht und ich deswegen nicht mehr arbeite. "aha", kam da nur. Dann fing er selbst an etwas zu erzählen, von seiner tollen Segelreise, und ich hatte schon wieder genug. Dann haben wir noch kurz "übers Wetter" geredet, und das war's dann auch.
Tja. Keine Ahnung. So ist es wohl besser, als wenn ich ihm jett noch jedes mal wieder die Meinung sage. Das bringt nichts und raubt mir nur Kraft, die ich ganz dringend für mich selbst brauche. Aber unter anderem deswegen bin ich auch sooooo froh, dass ich meine eigene kleine Familie habe, und mich hier sicher und geborgen fühlen kann!
Suse07

Beitrag von Suse07 »

@ Morgaine

Vielleicht ist dieses "Aha" deines Vaters einfach auch nur ein spontaner SCHUTZ, um das -für ihn ja vollkommen NEUE- erst mal aufzunehmen und sacken zu lassen?!
Oder meinst du, er macht sich auch im Nachhinein KEINE Gedanken???

LG,
Suse
Morgaine

Beitrag von Morgaine »

@suse: ich hab früher gedacht, mein Vater macht sich bestimmt auch seine Gedanken... :roll: Das glaube ich jetzt nicht mehr. Wer so rücksichtslos seinen Weg geht, und Gefühle anderer gar nicht wahrnimmt, selbst wenn sie ihm entgegengebrüllt werden, dem trau ich nicht zu, dass er mit einem "Aha" irgendwas auf einer sensiblen Ebene bezweckt. Schutz, klar, kann sein. Dass es mir schlecht geht, müsste er ja letztendlich auf sich zurückführen, und das würde er ja nicht wollen.
Cleo10092004

Beitrag von Cleo10092004 »

Morganie, du könntest über meinen Vater reden.
Für ihn war immer nur seine "Karriere" wichtig und was ist daraus geworden? Er war ständig arbeitslos und hat es bis heute nicht geschafft.
Er hat ewig an mir rumgenörgelt das ich nicht gut genug in der Schule war, das ich es nicht geschafft habe meine Ausbildung zu beenden.
In seinen Augen habe ich immer nur versagt.
Seiner Ansicht nach hab ich nichts vorrauf ich stolz sein kann.
Das sehe ich aber anderst, ich habe eine ganz tolle Familie und ich denke da kann man stolz drauf sein
Morgaine

Beitrag von Morgaine »

Cleo: Stimmt! Genau wie meiner! Schlimm, dass sie ihren eigenen Frust an uns weitergegeben haben, und zwar so wirksam, dass wir ja jetzt noch drunter leiden und uns als Versager fühlen! :shock: Mein Vater war zwar recht erfolgreich, hat als Geschäftsfüherer verschiedener Autohäuser gearbeitet, aber auch oft seine Stelle verloren, weil er sich den Besitzern nicht unterordnen konnte. Diese Wut hat er dann an uns ausgelassen. Und ich hab immer zu hören gekriegt, dass aus mir "nichts wird" (nebenbei, ich bin ja Moderatorin/Redakteurin ;-)) naja. Selbst als ich schon lange beim Radio war, hat er mich immer noch als total doof dargestellt und sich über mich lustig gemacht. :( Das beste bei solchen Vätern ist wohl, sich konsequent zurückzuziehen. :(
mama32

Beitrag von mama32 »

Kenn ich nur alles allzu gut! :roll:

Meine Eltern haben sich getrennt,als ich 2 Jahre alt war.
Beide haben mir eine unterschiedliche Version erzählt.

Meinen Vater habe ich dann weit über 20 Jahre :!: nicht gesehen.
Hätte ich nicht nach ihm gesucht,vermutlich hätte ich bis heute nichts von ihm gehört.
Es hat viele schlimme Zeiten gegeben,in denen wir uns mal super verstanden haben und er von einmal aber nichts mehr von mir wissen wollte. :cry:
Es hat sehr lange gedauert,bis ich das so akzeptieren konnte.
Mittlerweile komm ich gut damit klar,aber es war sehr schwer ohne Vater aufzuwachsen.
Ich bin oft traurig,weil ich es schwerer als andere Kinder hatte.
Ich bin nur mit meiner Mutter und meiner Oma aufgewachsen,die sehr früh verstorben ist und die mein einziger Halt war.
Meine Mutter war immer arbeiten und mein Vater eh nie da.
Meinen Stiefvater mochte ich nie,obwohl er gut zu mir war.
Warum haben es manche Kinder schwerer als andere?
Warum kommt man dann als Erwachsene mit seinem Leben nicht klar?
Ich bin doch nicht Schuld,dass man mich in die Welt gesetzt hat.
Aber nur ich muss sehen,wie ich mit meinem Leben klar komme,was sehr oft so verdammt schwer für mich ist! :cry:

Mama32
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