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Claudia1967

Ich möchte mich gerne bei Euch vorstellen

Beitrag von Claudia1967 »

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich einmal kurz vorstellen:

ich heiße Claudia, bin 40 Jahre alt und habe im Juni 2005 meinen zweiten Sohn bekommen. Zwei Tage nach der Geburt bekam ich schwere Wochenbettdepressionen mit Zwangsgedanken und Panikattacken. Leider habe ich auf Anhieb damals keinen Arzt gefunden, der sich damit auskannte und mich richtig behandeln konnte. Dadurch ging mir sehr viel wertvolle Zeit verloren, in der ich schon hätte richtig behandelt werden können.

Um so dankbarer war ich, als ich von Marika von "Schatten und Licht" erfuhr. Hier stöberte ich gleich die Ärzte-Liste durch und fand meine Psychologin. Was für ein Glück für mich :D Denn diese Psychologin ist eine Kapazität auf dem Gebiet von PPD. Sie verwies mich außerdem an eine Heilpraktikerin, mit der sie oft zusammenarbeitet. Diese stellte mich dann auch noch homöopathisch ein. Diese beiden leiten auch jeweils Selbsthilfegruppen für Frauen mit PPD, die einmal im Monat stattfinden. Da mir beide aber keine Antidepressiva verschreiben konnten, bekam ich diese von meiner Hausärztin, die mich ganz lieb darin unterstützte.

Ich fing damals (im Dezember 2005) mit den Medikamenten Amitriptylin 100 mg und Aponal Trpf 2 x 10 an und gleichzeitig einmal wöchentlich eine Therapiestunde.

Es war zu diesem Zeitpunkt die schrecklichste Zeit in meinem ganzen Leben. Zeitweise wollte ich nicht mehr leben. Ich hatte 24 Stunden am Tag den Gedanken, dass ich meinen Sohn nicht haben wollte. Ich wollte mein altes Leben zurück. Ich war unfähig, mich um ihn zu kümmern. Ich saß nur schwer depressiv, von Panikattacken und Weinkrämpfen geschüttelt in der Ecke. Tagein, tagaus. :cry: Mein Mann musste leider arbeiten, ansonsten war er immer für mich da und half mir, wo er konnte. Meine Mutter, die nebenan wohnt, hat sich quasi alleine um Felix gekümmert (und natürlich um mich). Zudem habe ich noch einen 15-jährigen Sohn, der natürlich alles mitbekam und auch sehr zurückstecken musste. Das machte mir alles noch schlimmer.

Meine Heilpraktikerin war so lieb, dass ich sie zu jeder Tageszeit von Montags bis Sonntags und Feiertags anrufen durfte. Wenn ich hier wieder in meinen schlimmsten Zuständen saß, hat meine Mutter sie angerufen, mir den Telefonhörer hingehalten und als ich dann ihre beruhigende Stimme hörte, gab es mir wieder etwas Mut.

Naja, im letzten Dezember hatte ich dann nach zwei Jahren Therapie meine letzte Stunde. Ich war eigentlich schon seit einiger Zeit wieder gesund, hatte also keine PPD mehr.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich diese Zeit "überlebt" habe. Tja, ich denke, wenn man eine solche Krankheit "besiegt" hat, kann einem im Leben nicht mehr allzuviel erschüttern. Hat also auch etwas Positives.

Warum ich nun doch noch mal in dieses Forum komme, obwohl ich eigentlich gesund bin, ist deshalb, weil ich mir nicht sicher bin, wie und wann ich meine Medikamentendosis verringern soll.

Aber das poste ich dann die Tage noch einmal separat.

Ich freue mich, dann noch einmal direkt mit Euch zu schreiben.

Liebe Grüße

Claudia
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo liebe Claudia!

Schön, dass du jetzt bei uns bist!!! Ich freue mich riesig, dass es dir wieder so gut geht und dass du so tolle Hilfe gefunden hast.

Mir ging es ja eigentlich gleich wie dir: ZG, Angst-und Panikattacken, Weinkrämpfe und Unfähigkeit mich um das Baby zu kümmern. Und ich manchmal wundere ich mich auch ein bissl, dass ich "es" wirklich überstanden habe und noch lebe!

Wir haben ganz sicher eine der größten Krisen im Leben überstanden und das hat uns reifer und stärker werden lassen. Deshalb wird uns so schnell sicher nichts mehr umhauen.

Freue mich sehr auf einen regen Austausch mit dir!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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