was passiert eigentlich bei einer PPD im Gehirn?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Caro

was passiert eigentlich bei einer PPD im Gehirn?

Beitrag von Caro »

Hallo,
ich bin ja nun schon ziemlich lange hier im Forum, aber ist hier vielleicht jemand, der mir (ganz einfach) erklären kann, was bei einer Depression im Gehirn passiert - also welche Vorgänge und Störungen stattfinden?
Und was das Citalopram dann bewirkt?

Irgendwie bin ich da noch nicht ganz durchgestiegen. Mein nächster Termin beim Psych ist auch noch eine ganze Weile hin, daher stelle ich diese Frage hier.

Wenn jemand Lust hat, mir das zu beantworten, wäre es schön, wenn es so geschrieben wird, daß man es versteht, ohne Mediziner sein zu müssen ;-)

DANKE schon mal
Caro
susi69

Beitrag von susi69 »

Hallo Caro,

naja es ist der Stoffwechsel im Gehirn gestört. Der Neurotransmitterhaushalt ist in einem "Ungleichgewicht".

Das Citalopram bewirkt ua., daß er wieder ins Gleichgewicht kommt.

...... also jetzt mal ganz einfach erklärt. :wink:

Kannst Du was damit anfangen?

lg Susi
Caro

Beitrag von Caro »

Hallo Susi,
naja, ich dachte dann doch an etwas ausführlicher. Also was passiert an den Synapsen? Und welche Boten werden nicht ausgetauscht?

Mit "ganz einfach" meinte ich einfach nur, ohne ZU viele Fachbegriffe zu benutzen (also nicht mehr als nötig).

danke trotzdem
caro
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Habe folgendes gefunden... ausführlich genug :wink: ?:

Die Nervenzellen des Gehirns kommunizieren untereinander über verschiedene Substanzen, die Signale von einer Zelle zur anderen übertragen. Diese Signalstoffe (Neurotransmitter) stehen beim Gesunden zueinander in einem bestimmten Gleichgewicht. Bei Depressiven ist dieses Gleichgewicht gestört, so dass manche Substanzen in geringerer Konzentration an den Verbindungsstellen der Nerven, den Synapsen, vorliegen. Insbesondere die Spiegel der Signalstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sind bei Depressiven im Vergleich zu Gesunden niedriger.

Dank Antidepressiva sind die Botenstoffe zwischen Nervenzellen wieder aktiv. Medikamente gegen Depressionen, sogenannte Antidepressiva, helfen in der Regel bei Depression, weil sie alle bei der Störung des biochemischen Hirnstoffwechsels ansetzen.

In den Schaltzellen zwischen Nervenzellen (Synapsen) werden chemische Botenstoffe gespeichert. Durchläuft ein elektrischer Impuls die vorgeschaltete Nervenzelle, schüttet sie zum Beispiel Noradrenalin oder Serotonin in den synaptischen Spalt aus. Die Botenstoffe docken an die Rezeptoren der nachgeschalteten Zelle an und lösen dort einen weiteren Impuls aus. Danach werden sie abgebaut oder wieder in die vorgeschaltete Zelle aufgenommen. Bei Depressiven ist dieser Vorgang gestört.

Durch die Gabe von Antidepressiva wird die jeweilige Störung in der Reizübertragung behoben. Die Medikamente erhöhen die Konzentration der Botenstoffe im synaptischen Spalt und beeinflussen so die Symptome einer Depression günstig. Monoaminoxidase-Hemmer wie Tranylcypromin oder Moclobemid blockieren den enzymatischen Abbau von Noradrenalin und Serotonin.

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva wie Imipramin und Amitriptylin hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin in die vorgeschaltete Zelle. Gleichzeitig blockieren sie in unterschiedlichem Ausmaß die Bindungsstellen für andere Botenstoffe wie Histamin und Acetylcholin. Daher haben sie stärkere Nebenwirkungen als die neueren, selektiv wirkenden Mittel.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Fluoxetin und Paroxetin verhindern gezielt die Wiederaufnahme von Serotonin, ohne andere Botenstoffe zu beeinflussen. Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer wie Venlafaxin oder Mirtazapin erhöhen die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin – ebenfalls mit nur wenigen störenden Begleitwirkungen. Der bislang einzige selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, Reboxetin, wirkt gezielt auf Noradrenalin.
susi69

Beitrag von susi69 »

Hallo Caro,

ja gut. Ich wußte nicht, daß Du es doch so ausführlich wissen wolltest. Du bekommst es auch ganz prima auf mehreren "Depressions-Seiten" erklärt.
Google mal unter Depressionen. Da findest Du auch gut verständlich erklärte Infos.
:wink:

lg Susi
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Und was kann hervorrufen, dass die Neurotransmitter untereinander nicht kommunisieren können?

Eine MENGE!

Und danach sollte man forschen..
Caro

Beitrag von Caro »

00julchen hat geschrieben:Habe folgendes gefunden... ausführlich genug :wink: ?:
super!
Vielen Dank!!! :lol:
susi69

Beitrag von susi69 »

Genau Blanca, Du sagst es!
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Zu den Ursachen des Durcheinanders der Botenstoffe stand auch ne ganze Menge (habe ich aber nicht alles hier reingestellt). Es reichte von Vererbung bis zu Schilddrüsenproblemen...
Caro

Beitrag von Caro »

00julchen hat geschrieben:Zu den Ursachen des Durcheinanders der Botenstoffe stand auch ne ganze Menge (habe ich aber nicht alles hier reingestellt). Es reichte von Vererbung bis zu Schilddrüsenproblemen...
ja, das war/ist mir auch klar. Wollte ja auch einfach nur mal verstehen, was im Gehirn passiert und Deine Antwort hat auf jeden Fall weitergeholfen...

Danke
caro
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