Hallo zusammen,
eigentlich gehöre ich noch gar nicht wirklich hier hin denn ich bin noch Schwanger (ET+10), aber ich hoffe trotzdem hier Hilfe zu finden.
Ich litt schon vor meiner Schwangerschaft unter Depressionen und Angstzuständen und wollte eigentlich erst alles im Griff bekommen, bevor ich im nächsten Jahr mit einer Hormonbehandlung beginnen wollte, da ich eigentlich laut Arzt auf normalen Wege nicht schwanger werden könnte.
Tja, trotzdem war ich es dann plötzlich und obwohl ich Zweifel hatte das der Zeitpunkt dafür der richtige wäre, kam ein Abtreibung für mich niemals in Frage.
Nach einem Gespräch mit meinen Ärzten musste ich meine bis dahin genommen Antidepressiva sofort absetzen und es kam wie es kommen musste: ich hatte einen furchtbaren Rückfall Ich bekam aggressive Zwangsgedanken gegenüber meinem Mann und hatte einfach nur noch Panik davor ihm wirklich etwas anzutun. Ich kannte diese Gedanken zwar von früher, allerdings war es noch nie so schlimm gewesen, dass ich mir wirklich selbst nicht mehr über den Weg getraut habe. War dann auch sofort bei meinem Hausarzt der mir wieder das Antidepressivum verschrieb und mir zu einer Therapie riet. Habe auch recht schnell einen tollen Psychologen gefunden, der mir auch erklärt hat, dass ich diese Gedanken, mögen sie mich auch noch so sehr belasten nicht ausführen werde. Anfänglich ging es mir auch besser, allerdings kamen die Rückfälle immer wenn ich länger als 2 Wochen keinen Termin bei dem Psychologen hatte.
Jetzt muss ich übermorgen ins KH zur Einleitung und ich habe nur noch Angst. Angst davor, dass ich mein Baby nach der Geburt ablehne und die Gedanken wieder schlimmer werden und ich vielleicht meinem Mann oder meinem Baby etwas antun könnte. Immerhin höre ich sooft von Frauen die ihrem Baby soetwas angetan haben. Glaube nicht mehr daran, dass es nur Zwangsgedanken sind und ich sie nicht ausführe. Habe jeden Abend das Gefühl ich stehe kurz davor sie doch auszuführen. Tagsüber geht es mir ganz gut, meistens fängt alles an sobald es Dunkel wird.
Es wäre toll wenn hier jemand wäre dem es ähnlich ging oder geht. Vielleicht verliere ich dadurch ein wenig meine Angst, ich weiss nämlich nicht wie ich sonst die Geburt überstehen soll.
Danke fürs lesen und sorry, dass ich soviel geschrieben hab, aber es hat mir für den Moment gut getan.
Sandra.
Bin neu und habe Angst
Moderator: Moderatoren
Grüß dich liebe Sandy!
Sei willkommen bei uns! Ich freue mich sehr, dich kennen zu lernen!!! Na, da hast du ja Aussicht, bald die "Kugel" los zu sein...
Nein, ernsthaft, ist toll, dass du zu uns gefunden und dich uns anvertraut hast.
Mir ging es nach der Geburt von meinem Sohn genau gleich. Ich rutschte als er 3 Wochen alt war in eine ganz schlimme Wochenbettdepression mit Angst-und Panikattacken sowie schrecklichen Zwangsgedanken meinem Kind gegenüber. Mein Noah ist jetzt 7 Monate alt und 6 Monate bin ich in einer Psychotherapie und nehme Antidepressiva. Du siehs, wir sitzen im selben Boot!
Liebe Sandy - es ist wirklich so, dass du diese Dinge NIE ausführen wirst. Der beste Beweis dafür ist, dass du ANGST davor hast, dies zu tun. Das Problem ist auch die ANGST, die dann solche Gedanken verursacht. Ich traute mich auch gar nicht mehr in die Nähe von meinem Noah, weil ich mir selbst absolut nicht mehr zutraute, "normal" zu sein. Wie geht es denn nach der Geburt weiter mit den Medikamenten? Kannst bzw. willst du mit den Medis stillen? Hast den Ärzten im KH schon deine Ängste geschildert - ich glaube das wäre ganz wichtig! Es ist so: ich habe nach 8 Wochen abgestillt und mich zur Einnahme eines Angsthemmers entschieden, der auch die Zwangsgedanken unterdrückt hat. Der Leidensdruck war für mich zu groß. So konnte ich wieder durchatmen, bis die Antidepressiva einigermassen gewirkt haben. Nach 3 Wochen habe ich diesen dann wieder abgesetzt und es ging besser. Die ZG habe ich dann nach und nach in den Griff bekommen.
Es gibt da ein super Buch "Der Kobold im Kopf" - kann man bei Amazon bestellen. Da gehts um die ZG, wie sie entstehen und wie man sich helfen kann. Mir das Buch sehr viel geholfen und mich über die schwerste Zeit getragen.
Da du ja schon in Therapie bist, kann es nur noch besser werden. Du brauchst halt leider Geduld und das ist nicht grad immer leicht. Wenn man auch hört, dass schlimme Dinge passieren, so sind das doch meist Frauen, die in einer ganz anderen Lage sind. Z.B. wenn sie psychotisch sind und das bist du ja schon mal nicht. So hat es mir auch mein Psychiater erklärt. Auch wenn du das Gefühl hast, du stehst kurz vor der "Ausführung", so ist das wirklich nur dieses scheußliche "Angst haben" und hat absolut nichts mit "ausführen wollen" zu tun. Denn du weißt ja, dass du es nicht tun willst - daher hast du ja Angst davor. Glaub mir, ich kenne das!
Liebe Sandy, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Hoffung vermitteln. Schau mich an - ich war überzeugt, ich lande für immer in einer geschlossenen Anstalt, weil ich sicher den Verstand verliere. Aber es war die PPD, die mich das glauben ließ. Heute geht es mir schon sehr gut und ich bin die meiste Zeit symptom frei! Es gibt noch leichte Schwankungen, aber es wird immer weniger. Ich bin ganz sicher, dass auch du wieder gesund wirst. Ganz wichtig ist einfach nur eine gute Betreuung nach der Geburt und viel Unterstützung von deiner Familie! Und wir hier sind auch noch da und werden dir helfen wo wir nur können!
So, jetzt habe ich dich gnadenlos zugetextet - sorry - lass dich umarmen und sei ganz lieb gegrüßt!!!
Bis bald - du schaffst das!
Sei willkommen bei uns! Ich freue mich sehr, dich kennen zu lernen!!! Na, da hast du ja Aussicht, bald die "Kugel" los zu sein...

Mir ging es nach der Geburt von meinem Sohn genau gleich. Ich rutschte als er 3 Wochen alt war in eine ganz schlimme Wochenbettdepression mit Angst-und Panikattacken sowie schrecklichen Zwangsgedanken meinem Kind gegenüber. Mein Noah ist jetzt 7 Monate alt und 6 Monate bin ich in einer Psychotherapie und nehme Antidepressiva. Du siehs, wir sitzen im selben Boot!

Liebe Sandy - es ist wirklich so, dass du diese Dinge NIE ausführen wirst. Der beste Beweis dafür ist, dass du ANGST davor hast, dies zu tun. Das Problem ist auch die ANGST, die dann solche Gedanken verursacht. Ich traute mich auch gar nicht mehr in die Nähe von meinem Noah, weil ich mir selbst absolut nicht mehr zutraute, "normal" zu sein. Wie geht es denn nach der Geburt weiter mit den Medikamenten? Kannst bzw. willst du mit den Medis stillen? Hast den Ärzten im KH schon deine Ängste geschildert - ich glaube das wäre ganz wichtig! Es ist so: ich habe nach 8 Wochen abgestillt und mich zur Einnahme eines Angsthemmers entschieden, der auch die Zwangsgedanken unterdrückt hat. Der Leidensdruck war für mich zu groß. So konnte ich wieder durchatmen, bis die Antidepressiva einigermassen gewirkt haben. Nach 3 Wochen habe ich diesen dann wieder abgesetzt und es ging besser. Die ZG habe ich dann nach und nach in den Griff bekommen.
Es gibt da ein super Buch "Der Kobold im Kopf" - kann man bei Amazon bestellen. Da gehts um die ZG, wie sie entstehen und wie man sich helfen kann. Mir das Buch sehr viel geholfen und mich über die schwerste Zeit getragen.
Da du ja schon in Therapie bist, kann es nur noch besser werden. Du brauchst halt leider Geduld und das ist nicht grad immer leicht. Wenn man auch hört, dass schlimme Dinge passieren, so sind das doch meist Frauen, die in einer ganz anderen Lage sind. Z.B. wenn sie psychotisch sind und das bist du ja schon mal nicht. So hat es mir auch mein Psychiater erklärt. Auch wenn du das Gefühl hast, du stehst kurz vor der "Ausführung", so ist das wirklich nur dieses scheußliche "Angst haben" und hat absolut nichts mit "ausführen wollen" zu tun. Denn du weißt ja, dass du es nicht tun willst - daher hast du ja Angst davor. Glaub mir, ich kenne das!
Liebe Sandy, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Hoffung vermitteln. Schau mich an - ich war überzeugt, ich lande für immer in einer geschlossenen Anstalt, weil ich sicher den Verstand verliere. Aber es war die PPD, die mich das glauben ließ. Heute geht es mir schon sehr gut und ich bin die meiste Zeit symptom frei! Es gibt noch leichte Schwankungen, aber es wird immer weniger. Ich bin ganz sicher, dass auch du wieder gesund wirst. Ganz wichtig ist einfach nur eine gute Betreuung nach der Geburt und viel Unterstützung von deiner Familie! Und wir hier sind auch noch da und werden dir helfen wo wir nur können!
So, jetzt habe ich dich gnadenlos zugetextet - sorry - lass dich umarmen und sei ganz lieb gegrüßt!!!
Bis bald - du schaffst das!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Guten Morgen, Sandra,
schön, daß Du den Mut aufbringst, hier Deine Ängste und Gedanken offen auszusprechen. MArika hat Dir ja schon geschrieben, daß Du keine Angst davor haben mußte, Deine ZG in die Tat umzusetzen. Das wird nicht passieren.
Es gibt die Möglichkeit, gleich nach der Entbindung mit einem Antidepressiva anzufangen, so daß Du erst gar nicht abrutscht. Es gibt sogar ADs, mit denen Du stillen kannst, falls Du das möchtest. Ich nehme Zoloft und habe damit am Anfang auch weitergestillt. Laut meiner Ärztin ist das mit diesem Medikament möglich. Überleg es Dir mal, ob das eine Möglichkeit für Dich ist. Auf jeden Fall würde ich schon für nach der Geburt vorsorgen - das nimmt schon eine Menge Angst, denn man ist ja dann vorbereitet. Ich wünsche Dir alles, alles Gute für die Entbindung und melde Dich hier jederzeit, wenn Du Hilfe und Aussprache brauchst.
Sei herzlich gegrüßt
Nora
schön, daß Du den Mut aufbringst, hier Deine Ängste und Gedanken offen auszusprechen. MArika hat Dir ja schon geschrieben, daß Du keine Angst davor haben mußte, Deine ZG in die Tat umzusetzen. Das wird nicht passieren.
Es gibt die Möglichkeit, gleich nach der Entbindung mit einem Antidepressiva anzufangen, so daß Du erst gar nicht abrutscht. Es gibt sogar ADs, mit denen Du stillen kannst, falls Du das möchtest. Ich nehme Zoloft und habe damit am Anfang auch weitergestillt. Laut meiner Ärztin ist das mit diesem Medikament möglich. Überleg es Dir mal, ob das eine Möglichkeit für Dich ist. Auf jeden Fall würde ich schon für nach der Geburt vorsorgen - das nimmt schon eine Menge Angst, denn man ist ja dann vorbereitet. Ich wünsche Dir alles, alles Gute für die Entbindung und melde Dich hier jederzeit, wenn Du Hilfe und Aussprache brauchst.
Sei herzlich gegrüßt
Nora
Hallo Sandra,
ich glaube, dass Du Dich selbst übeforderst.
Versuch´ in kleinen Schritten zu denken. Erst kommt die Geburt, und dann wirst Du sehen, ob Du überhaupt - wie Du vermutest - Zwangsgedanken gegenüber Deinem Baby haben wirst. Vielleicht wird alles ganz anders, ganz toll - Du weißt es jetzt nicht, und es macht Dir Angst, weil Du Deinem Mann gegenüber diese Gedanken bereits hast.
ABER ES MUSS NICHT GENAU SO KOMMEN WIE DU BEFÜRCHTEST!
Wenn Dein Baby da ist, dann kannst Du Dich sofort um eine Behandlung mit Antidepressiva kümmern, das ist doch auch eine Perspektive. Also so oder so stehen die Chancen gut, dass es bergauf geht, und wenn Du das Baby nicht annehmen kannst oder Zwangsgedanken kommen, dann gibt es auch einen Weg, das wieder in den Griff zu bekommen!
Also ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für die Geburt - und dass alles besser und schöner wird als Du jetzt denkst - denn das ist möglich!
Alles Gute
Ava
ich glaube, dass Du Dich selbst übeforderst.
Versuch´ in kleinen Schritten zu denken. Erst kommt die Geburt, und dann wirst Du sehen, ob Du überhaupt - wie Du vermutest - Zwangsgedanken gegenüber Deinem Baby haben wirst. Vielleicht wird alles ganz anders, ganz toll - Du weißt es jetzt nicht, und es macht Dir Angst, weil Du Deinem Mann gegenüber diese Gedanken bereits hast.
ABER ES MUSS NICHT GENAU SO KOMMEN WIE DU BEFÜRCHTEST!
Wenn Dein Baby da ist, dann kannst Du Dich sofort um eine Behandlung mit Antidepressiva kümmern, das ist doch auch eine Perspektive. Also so oder so stehen die Chancen gut, dass es bergauf geht, und wenn Du das Baby nicht annehmen kannst oder Zwangsgedanken kommen, dann gibt es auch einen Weg, das wieder in den Griff zu bekommen!
Also ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für die Geburt - und dass alles besser und schöner wird als Du jetzt denkst - denn das ist möglich!
Alles Gute
Ava
Schönen guten Morgen zusammen,
ich danke Euch sehr für die netten und hilfreichen Antworten. Es tut gut zu wissen, dass auch andere Menschen diese Gedanken haben und sie nicht ausgeführt haben.
Das Buch "Kobold im Kopf" habe ich bereits gelesen und es hat mir auch wirklich sehr weitergeholfen und das tut es auch noch, nur immer wenn diese Gedanken so stark auftreten, kann ich leider nicht glauben, dass es nur Gedanken sind und ich sie nicht ausführen werde.
Heute geht es mir wieder etwas besser, allerdings bekomme ich meine Ängste auch meistens erst sobald es dunkel wird. Ich werde gleich nochmal zum CTG ins KH fahren und mit der Ärztin über alles reden und dann werde ich wohl alles weitere auf mich zukommen lassen.
Medikamente für nach der Geburt habe ich leider noch nicht, weil mein Hausarzt sich weigert mir welche zu verschreiben bevor das Kind da ist und es mir wirklich schlecht geht.
Stillen würde ich schon gern und ich habe mich auch schon gut darüber informiert mit welchen Medikamenten das möglich wäre, leider hält mein Arzt nicht viel davon. Zum Glück ist meine Psychologe auch Gynäkologe und wird sich mit meinem Hausarzt in Verbindung setzen um ihm zu erklären, dass ich auf jeden Fall mit Medis stillen kann.
So, nochmal danke, dass ihr mir geantwortet habt. Das hat mir wirklich sehr geholfen. Ich melde mich auf jeden Fall wieder, wenn mein kleiner Junge endlich da ist und werde dann berichten wie es weitergeht.
Vielen Dank und alles Gute für Euch.
Sandra.
ich danke Euch sehr für die netten und hilfreichen Antworten. Es tut gut zu wissen, dass auch andere Menschen diese Gedanken haben und sie nicht ausgeführt haben.
Das Buch "Kobold im Kopf" habe ich bereits gelesen und es hat mir auch wirklich sehr weitergeholfen und das tut es auch noch, nur immer wenn diese Gedanken so stark auftreten, kann ich leider nicht glauben, dass es nur Gedanken sind und ich sie nicht ausführen werde.
Heute geht es mir wieder etwas besser, allerdings bekomme ich meine Ängste auch meistens erst sobald es dunkel wird. Ich werde gleich nochmal zum CTG ins KH fahren und mit der Ärztin über alles reden und dann werde ich wohl alles weitere auf mich zukommen lassen.
Medikamente für nach der Geburt habe ich leider noch nicht, weil mein Hausarzt sich weigert mir welche zu verschreiben bevor das Kind da ist und es mir wirklich schlecht geht.
Stillen würde ich schon gern und ich habe mich auch schon gut darüber informiert mit welchen Medikamenten das möglich wäre, leider hält mein Arzt nicht viel davon. Zum Glück ist meine Psychologe auch Gynäkologe und wird sich mit meinem Hausarzt in Verbindung setzen um ihm zu erklären, dass ich auf jeden Fall mit Medis stillen kann.
So, nochmal danke, dass ihr mir geantwortet habt. Das hat mir wirklich sehr geholfen. Ich melde mich auf jeden Fall wieder, wenn mein kleiner Junge endlich da ist und werde dann berichten wie es weitergeht.
Vielen Dank und alles Gute für Euch.
Sandra.