bin dauernd am Heulen

[Annika79]

Hallo,
zur Vorgeschichte ich hatte bei meiner Tochter eine PPD, die ich mit Bachblüten und Hilfe meiner Hebbi nach ein Paar Monaten besiegt habe.
Nun hatte ich nach der Geburt von meinem Sohn am 28.04.08 überhaupt keine Probleme sondern mein Mann hatte die PPD. Gut das haben wir nach schwerem Kampf, wir standen wirklich schon kurz vor der Trennung auch gemeistert.
Aber nun ist mein Sohn fast vier Monate alt und ich bin wieder total am Boden. Die Gründe habe kaum noch Zeit mit meinem Mann, er geht nur noch arbeiten. Uns war zwar klar das wenn wir ein zweites Kind haben das er mehr arbeiten muß, da mein Verdienst wegfällt ( hatte allerdings nur einen 400 Euro Job und bekomme jetzt genauso viel Elterngeld wie bei meinem alten Job ) aber er ist ja nur noch am Arbeiten abends nach der Arbeit und Samstag auch. Er hat selber gesagt er hat einfach zuviel Arbeit angenommen. Ich komme einfach nicht damit klar ihn kaum noch zusehen und immer alleine für beide Kinder dazusein, meine Große wird im November 4 Jahre alt. Ich versuche zwar auch nicht nur zuhause zu sitzen und fahr zu Babytreffs oder auch mal zu meinen Eltern aber trotzdem ich kann nicht mehr. Ich fühle mich einfach alleine und ungeliebt. Meinem Sohn würde ich nie was antun, dafür habe ich ihn viel zu sehr lieb. Wenn ich mal nicht mehr kann, wenn er z.B. nur noch am Weinen ist tue ich statt dessen mir weh, habe mich schon selber gegen den Kopf gehauen. Ich denke auch schon an Selbstmord, mich halten eigentlich nur noch meine Kinder davon ab, denn ich will nicht mehr. Ich fühle mich alleine verlassen und total traurig. Das schlimme ist ich mache genau das was man nicht soll nach Außen spiele ich noch glückliche Familie, was mir aber auch immer schwerer fällt. Mein Mann hat mir gestern versprochen, er erledigt jetzt noch die angenommenen Aufträge und behält dann nur noch seine 4 Stammkunden und nimmt nichts mehr neues an. Aber das glaube ich alles erst wenn er weniger arbeitet, ich bin total fertig und mir gehts immer schlechter. Ich bin am überlege ob ich meine Hebamme wieder anrufe und sie wieder um Hilfe bitte. Aber ich bin mir unsicher nach 4 Monaten jetzt noch, will doch niemanden belasten mit meinen Problemen. Auf jeden Fall hat es gut getan mal alles aufzuschreiben, auch wenn mir wieder die Tränen dabei kamen.
Annika

[Nadja]

Hallo Annika,

das kommt mir nur zu bekannt vor "ich will doch niemanden belasten mit meinen Problemen". So habe ich bis vor zwei Wochen auch gedacht. Aber ruf die Hebamme an, sie wird Dir bestimmt gerne weiter helfen - denn genau für das ist sie auch da. Nur mit der Geburt eines Babies ist ihre Arbeit noch nicht beendet!

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Nadja (die nach Aussen auch die glückliche Familie spielt)

[Marika]

Liebe Annika!

Auf jeden Fall solltest du deine Hebamme anrufen, dazu ist sie ja da - um dir zu helfen!!! Und Hilfe brauchst du sehr, sehr dringend! Bitte zögere nicht länger und ruf sie an!

Das du mit den Nerven am Ende bist, ist nur allzu verständlich. 2 kleine Kinder und ein Mann, der nur am arbeiten ist... die Belastung die zu tragen hast, kann glaub hier jede verstehen. Da du schon mal mit deiner PPD konfrontiert warst, kann es sehr gut sein, dass du u.U. nochmal abrutschen kannst... ich befürchte du bist auf dem besten Weg dazu! Denn dieser psychosoziale Stress der im Moment von außen auf dich einwirkt, ist der ideale Wegbereiter für eine PPD bzw. eine psychische Erkrankung.

Schreib uns bitte wie es dir jetzt geht und ob du deine Hebamme schon kontaktiert hast. Versuch bitte auch, in der Familie um Hilfe zu bitten und diese Fasade von "Friede-Freude-Eierkuchen" auzugeben!!! Du tust dir selber weh, denkst an Selbstmord... hier leuten eindeutig ALLE Alarmglocken! Also bitte, bitte unbedingt deine Hebamme anrufen. Evlt. schaust du auch mal in unserer "Fachleute" - Liste im Menü auf der Startseite hier, ob auch ein geeigneter Therapeut/in in deiner Nähe dabei ist!!!

Ganz liebe Grüße und melde dich bald wieder bei uns, ja!!!!

[Annika79]

Hallo Marika,
ich lebe noch, wobei ich heute früh schon wieder ein tief hatte, mein Kleiner hat so geweint und hat nicht in den Schlaf gefunden. Da habe ich nur wieder geweint und mir ein Buch gegen den Kopf geschlagen.
Es gibt immer wieder Phasen wo es mir eigentlich relativ gut geht, wobei so richtig glücklich fühle ich mich nicht mehr. Und dann wieder der totale Absturz so wie heut früh oder auch Dienstag abend.
Meine Hebamme habe ich gestern abend angerufen und sie kommt heute oder morgen vorbei, da sie auf ihre Bachblütenbestellung wartet. Sollte mir aber die Notfalltropfen von Dr. Bach besorgen was ich heute früh auch getan habe. Mit meiner Mama habe ich inzwischen auch gesprochen, und ihr tut es so leid das ich es wieder durchmache sowie bei Elena.
Ich fühle mich einfach so traurig und leer und heute morgen als Henry so geweint hat habe ich doch zu ihm gesagt ich wünschte ich hätte Dich nie bekommen ich will mein altes Leben zurück. Hinterher hat es mir leid getan.
LG
Annika
PPD Nov. 2004
jetzt wieder seit Aug. 08 PPD
Bachblüten Notfalltropfen

[Anke]

Liebe Annika,

wie Marika schon erwähnt hat, ist es höchste Zeit, dass Du Dir helfen läßt.
Gut, dass Du Deine Hebamme angerufen hast!

Speziell bei Selbstmordgedanken rate ich Dir dringend, einen Facharzt aufzusuchen. Er kann Dir mit Sicherheit gut weiterhelfen. Ich bezweifle ehrlich gesagt, ob momentan Bachblüten ausreichen.

Schön, dass Dich Deine Mutter unterstützt und es etwas nachvollziehen kann, wie es Dir z. Z. geht.

Dir wird es auch wieder besser gehen, ganz bestimmt. Wichtig ist, (richtige) Hilfe anzunehmen und sich nicht "zu verstellen". Ich habe mich damals in der ersten Zeit auch "verstellt" und immer so getan, als ob es mir gut geht. Das kostet sehr viel Energie!

Kopf hoch und weiterhin viel Geduld! Bin in Gedanken bei Dir - alles wird wieder gut!