Liebe Mütter!
Ich möchte mich und mein geplantes Projekt zum Thema Postpartale Depression und Psychose hier gerne vorstellen, da ich auf Euer Mitwirken angewiesen bin.
Ich bin 36 Jahre alt und nach der Geburt meiner Tochter im Dezember
2006 an einer PPD erkrankt. 4 Wochen nach der Geburt habe ich mich selbst in Therapie begeben. Dank einer tollen Hebamme bin ich an eine hervorragende Ärztin und Psychotherapeutin geraten. Einen stationären Aufenthalt konnten wir mit flankierenden Maßnahmen (Familienpflegerin; 3-4 Sitzungen pro Woche; Autogenes Training;
therapeutisches Tagebuch) noch einmal abwenden. Das erste 3/4 Jahr war die Hölle. Danach ging es langsam wieder bergauf. Mittlerweile geht es mir wieder gut, obwohl die Arbeit an mir weitergeht. Aber das ist auch ein unglaubliche Chance. Dafür bin ich meiner Tochter dankbar. Ohne sie wäre Vieles wahrscheinlich gar nicht so brennglasartig auf den Tisch gekommen.
Ich bin freiberufliche Theaterregisseurin und lebe mit meiner Familie in Berlin.
Momentan plane und konzipiere ich ein freies Theaterprojekt zum Thema Postpartale Depression und Psychose. Die persönlichen Erfahrungen, die ich während der Zeit meiner Krankheit gemacht habe, haben meinen Blick für die sozialen und gesellschaftlichen Prozesse und Problemfelder geschärft, die diese Krankheit bedingen und begünstigen. Ich bin der Ansicht, dass die Auseinandersetzung mit diesem Thema aufgrund der tendenziell ansteigenden Zahl der erkrankten Frauen, große gesamtgesellschaftliche Relevanz hat.
Interessant ist für mich die Frage: warum ist das so? Was passiert momentan in unserer Gesellschaft, in der das angeblich „Natürlichste von der Welt“, nämlich ein Kind zu bekommen, für immer mehr Frauen zu einen Ausnahmezustand wird. Aus verschiedenen Gründen ist speziell in Deutschland das Thema immer noch mit einem Tabu belegt. Weil es sich - und das ist meine These - um ein Gebiet handelt, dass die wunden Punkte unserer Gesellschaft berührt. Die wunden Punkte, die die Themen PPD und PPP berühren und aus denen sich das Tabu ergibt, liegen im Spannungsfeld systemerhaltender Ideologien. Um eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung überhaupt führen zu können, muss mit diesem Tabu gebrochen werden. Darin besteht für mich die Notwendigkeit, mich als Theaterregisseurin zu diesem Thema künstlerisch zu äußern. Ich möchte aufmerksam machen, Wahrnehmung verändern und im besten Sinne aufklären.
Ich halte es für wichtig, bei diesem Thema nicht auf einen fertigen Theatertext zurückzugreifen, sondern mit authentischen Texten zu arbeiten. Das heißt, ich möchte - und das ist der Punkt, bei dem ich auf Eure Mithilfe angewiesen bin - Texte aus Interviews mit betroffenen Frauen verwenden. Das hat zwei Gründe: Zum einen möchte ich den betroffenen Frauen, die ja leider häufig schweigen, eine Stimme geben und zum anderen glaube ich, dass in diesem Fall dokumentarische Texte authentischer und direkter sind.
Es gibt für interessierte Frauen die Möglichkeit, ein schriftliches Interview zu geben, d.h. mir einige Fragen, die ich Euch schicke, schriftlich zu beantworten. Frauen, die in Berlin leben, möchte ich ermutigen, mir ein Interview mit begleitender Kamera zu geben.
Wer also von Euch gerne an diesem Projekt auf die ein oder andere Art mitwirken möchte, melde sich doch bitte bei mir über pn! Wer sich erst einmal noch weiter über das Projekt informieren möchte, melde sich natürlich auch.
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen!
Herzliche Grüße von
taco
(Meine Anfrage hier im Forum ist natürlich mit Sabine Surholt und Melanie Weimer abgesprochen.)
Ich möchte mich und mein Theaterprojekt zum Thema vorstellen
Moderator: Moderatoren
Bin dazu bereit
Hallo taco,
ich bin gerne bereit Dir Fragen zu beantworten.
Ich freue mich über Dein Engagement und die Idee!!
Gruß astrid
ich bin gerne bereit Dir Fragen zu beantworten.
Ich freue mich über Dein Engagement und die Idee!!
Gruß astrid