Wechseln oder doch vielleicht ganz ohne ?

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Mimi

Wechseln oder doch vielleicht ganz ohne ?

Beitrag von Mimi »

Hallo ihr lieben! Bin ja nun mitten im MEDIKAMENTENWECHESELVERFAHREN :wink:

Ich bin nun bei 15 mg Citalopram angelangt. Normal waren für mich 30mg. Bis jetzt geht es mir gut. Wenn ich bei 10 mg angekommen bin soll ich planmäßig mit Fluexetin einsteigen. Ich hatte zwar vermehrt ein paar Panikattacken aber ich bekam diese in den Griff. Nun überlege ich ob ich vielleicht ganz absetzen könnte. Wann merke ich und wie dass ich noch nicht ohne Antidepressiva kann ? Kann es denn sein, dass ich durch meine Verhaltenstherapie schon genug gelernt hab dass ich es nach einem Jahr AD schon ohne probieren kann ?

Gruß Mimi
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Mimi!

Tja, das ist eine gute Frage! Vielleicht weißt du, dass ich vor etwas 1,5 Monaten auch beschlossen hatte, es mal ganz "ohne" zu versuchen. Grund war, dass ich meine Tablette ganz vergessen hatte und dachte, jetzt guck ich mal. Ich nahm zu dem Zeitpunkt nur noch 5 mg - also eine halbe Tablette Cipralex (entspricht 10 mg Citalopram).

Zuerst fühlte ich mich sehr gut, wirklich!!! Ich dachte schon, das pack ich wirklich und freute mich sehr. Etwa nach einer Woche aber kam der Hammer... Mirgäneattacke vom feinsten war das erste und dann sank die Stimmung fast stündlich tiefer. Morgens weinte ich bereits beim Aufstehen, ich war dauermüde, konnte aber Nachts nicht gut schlafen und hatte Albträume. Weiters kamen starke und tägliche Kopfschmerzen hinzu, extreme Gereitztheit und Ungeduld sowie Unruhe und zu guter letzt kamen die Ängste! Da wußte ich - es geht nicht!!! Soviel zu den Anzeichen, an denen du klar merkst, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist.

Ich persönlich würde dir klar abraten, weil du noch nicht stabil und somit Beschwerde frei warst - im Gegenteil, du hattest immer noch Einbrüche. Und man sollte mind. 6 Monate - besser aber ein Jahr wirklich STABIL sein, bis man an ein REDUZIEREN denkt. Und ich war bereits 1,5 Jahre STABIL - trotzdem gings in die Hose! Bitte beachte vor allem auch, dass du gaaaaaaanz langsam reduzieren sollst - ich habe ein Jahr lang mir Zeit gelassen, um von 30 mg auf 10 mg zu kommen! Und bitte natürlich nur in Absprache mit deinem Arzt!

Es wäre schade, wenn du dir durch ein zu frühes Absetzen, alles was du dir bereits aufgebaut hast, zunichte machst. Und falls du es doch versuchst, dann versprich DIR SELBST, sofort wieder das AD zu nehmen, wenn du merkst, du fällst in ein Loch!!!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Liebe Mimi,

ich kann Dir da schlecht raten, allerdings kann das gut sein, dass Du bei der Reduktion auch ein gutes Hoch hast (ging mir so, ging Marika so, neulich auch einer Frau hier). Allerdings hattest Du vor noch nicht allzu langer Zeit doch einige Probleme, deshalb würde ich es nicht riskieren, das AD auszuschleichen und abzusetzen. Das kannst Du erst dann, wenn Du über einen wirklich langen Zeitraum richtig - und ich meine richtig - stabil warst. Und das ist bei Dir, glaube ich, nicht der Fall gewesen, oder?

Das Problem ist halt immer, dass es gleich so massiv in die Hosen geht, wenn dann doch ein Rückfall kommt.

LG,
Inez
Mimi

Beitrag von Mimi »

hmmmm, ja ich spüre grade so ein kleines HOCH. Vielleicht ja auch ganz gut für einen Wechsel. Allerdings merke ich auch dass ich wieder ängstlicher bin. ETWAS und müde bzw. fühle ich mich schwach. Vielleicht hatte ich daran gedacht abzusetzten weil es mir wirklich noch nicht wieder RICHTIG gut ging in der letzten Zeit und ich mich einfach daran gewöhnt habe. Ich spüre einfach keinen großen Unterschied zwischen den Dosierungen. Ich habe überlegt ob ich nicht einfach mit diesen Panikattacken leben könnte. Aber daran das es ja auch wieder schlimmer werden könne habe ich nicht gedacht :oops:

Also ich vertraue jetzt einfach mal auf Eure Erfahrungen und MARIKA und ach UBURE ihr scheint mir vernünftig da ran zu gehen. Vielleicht gibt mir das Fluexitin ja die Chance das es wieder mal RICHTIG gut geht. ALSO ich werde brav machen was meine Ärztin sagt, ich hatte mih ohnehin gewundert weshalb sie mir zu einem Wechsel rät und nicht zum absetzten. Wird seine Gründe haben. Ich bin wohl zu ungeduldig.

Dann danke ich Euch erstmal und werde berichten wie es mit dem Wechsel weitergeht.

Lieben Gruß an Euch zwei. Mimi
ubure

Beitrag von ubure »

Jaaaaa, wir sind vernünftig! 8) sozusagen die Reduzier- und Erhöh-Task-Force ....

Nein, im Ernst, ich denke, Du hast die Situation ganz richtig beschrieben und schätzt Dich ganz gut ein. Wie wir auch schon geschrieben hatten (in einem anderen Posting), reichen die bisherigen Dosierungen wahrscheinlich noch nicht ganz aus. Man glaubt es wirklich kaum, aber ein paar mg mehr können Welten ausmachen!

Hab einfach noch ein wenig Geduld - einfach nochmal ein paar Wochen investieren, in denen Du genau beobachten kannst, was sich ändert und inwiefern. Das ist beser, als womöglich in einem tiefen Loch zu landen und wieder ziemlich von vorn anfangen zu müssen.

Alles Gute!

Inez
Aussie

reduktion ganz langsam und nötiger wechsel

Beitrag von Aussie »

hallo mimi, hallo ubure und marika
auch ich kann nur unterstützen ganz langsam im absprache mit dem arzt zu reduzieren oder umzustellen.
ich habe von 2004 bis Ende 2006 auch Citalopram genommen, und meine höchstdosis waren 40mg, die reduktion auf null haben wir auch ganz langsam gemacht und das hat gut geklappt.
und erst wenn du selber auch ganz doll spürst, das die reduktion dir gar keine probleme bereitet und du dir gut vorstellen kannst, daß es ganz ohne genauso gut klappen wird, dann ist es o.k., auf null zu gehen. aber bei schwankungen, die auch noch nciht lange zurückliegen, lieber noch nicht!
alles liebe
andrea
Mimi

Beitrag von Mimi »

Huhu,

danke das ihr immer mal wieder teilhabt an meinem Wechsel. Es ist ulkig und natürlich auch schön. Ich bin nun seit ein paar Tagen bei 10mg. Es geht mir echt gut. Also ich freue mich natürlich aber ich frage mich auch weshalb ich nichts merke.... :roll:

ich nehme seit ca einem Monat auch Mönchspfeffer täglich könnte es daran liegen ? Kennst sich jemand aus?

Nächste Woche kommt das neue Med hinzu.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Mimi!

Ja, mir ging es auch eine Woche lang ohne AD super gut - ich dachte, ich habs gepackt und mich noch gefragt: Dass ich nix merke?" :wink:

Ich meine, wenn du unbedingt möchtest, kannst du ja mal schauen, was passiert... aber dazu raten würde ich dir nicht, weil es mir eben auch so ging und ich dir gerne meine "Erfahrung" ersparen möchte. Aber es ist auch so, dass jeder Mensch anders ist und es ist natürlich möglich, dass es bei dir nicht so kommt wie bei mir.

Also passieren kann im schlimmsten Falle "nur" dass du komplett in ein tiefes, tiefes Loch fällst, wenn du ganz absetzt und erst mal zuwartest mit dem neuen AD - aber das weißt du ja. Als ich eben vor kurzem ganz abgesetzt hatte, hat mich eine liebe Freundin noch "durch die Blume" gewarnt (denn jede muss selber entscheiden, wie es weiter geht), aber ich wollte es unbedingt riskirien. Gut, habe ich getan, bin auf die Schnauze gefallen und habe eingesehen, ich brauch das AD (noch oder für immer). Hätte ich diese Erfahrung nicht gemacht, wäre ich ständig vielleicht am hinterfragen, ob, wie, wann usw. ich doch mal absetzen könnte. So weiß ich - nix geht in nächster Zeit.

Mein Absetzen - so schlimm es auch war - hat mir aber eine Erfahrung mehr gebracht. Und zwar, falls ich es wieder mal versuche, werde ich nicht eine Woche warten, bis ich ins Loch falle, sondern beim ersten Anzeichen, sofort wieder mit dem AD anfangen. Denn ich konnte mich nicht mehr aufraffen, wieder das Cipralex zu nehmen, als es mir plötzlich so schlecht ging.... ich lief wie ferngesteuert rum und dachte immer nur, ... ich warte noch, ich warte noch.... Gott sei Dank hat Siggi hier aus dem Forum das so toll erkannt und mußte mich wirklich buchstäblich am Telefon zu dem AD lotsen und mir sagen: Geh jetzt zum AD, nimm es raus, nimm ein Glas Wasser, nimm die Tablette in den Mund und spühl sie runter. Ja wirklich - so war es!!!! Ich war nicht mehr in der Lage die einzig richtige Entscheidung - das AD WIEDER ZU NEHMEN - treffen! Das "Monster" hatte mich schon wieder so weit verschlungen, dass ich kaum mehr was auf die Reihe brachte! Erst jetzt merke ich, wie schlecht es mir da innerhalb einer Woche ging - unglaublich und schrecklich scheußlich!

Also Mimi - ich habe jetzt alle Vor- und Nachteile nochmal aufgeschrieben. Du siehst was überweigt, gell! :wink: Lass uns bitte weiter teilhaben, an deinem Vorgehen - auch damit wir dich auffangen können, falls du ganz absetzt und es dann nicht so gut geht - was ich dir natürlich nicht wünsche!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Mimi

Beitrag von Mimi »

So Mädels heute die ersten 10 mg Fluoexetin. Nun ist der Wechsel begangen am 4.3. werde ich Citalopram völlig absetzten. Es geht mir nach wie vor echt gut! Das macht mir Mut für einen eventuell irgendwann nochmal nötigen Wechsel und fürs Absetzten irgendwann. Ich bin sehr froh das es mir nicht so schlecht geht bisher! Ein wenig schwindelig ist mir aber das ist nicht so wild.

Also mal gucken wie es weitergeht!
Mimi

Beitrag von Mimi »

So heute ist es geschafft!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich bin nun völlig ohne Citalopram und nun auf 20mg Fluoxetin. Ich weiß das, dass jetzt auch noch mal oll werden kann wenn ich mich an das Med gewöhne aber....... der Wechseln war bisher kaum spürbar mir ging es eigentlich besser denn jeh. Vielleicht ist es ja auch wirklich der Mönchspfeffer der mir zusätzlich geholfen hat. Zyklus ist wieder normal lang und das PMS war nicht so schlimm wie sonst. Heute ist mein Gebutstag und ich habe feierlich die erste ganze Fluoxetin20mg genommen. Auf das ich bald wieder etwas schlanker bin und hoffentlich nun ein AD gefunden habe welches mich mindestens genauso gut wie das Citalopram stützt, schön wäre wenn es mich wieder ganz stabil machen würde das hatte ja das Citalopram nicht geschafft!
Mimi
sol

Beitrag von sol »

Hallo!
Ich kann dir nur zu Mönchspfeffer etwas sagen. Man sollte es mindestens 3 Monate nehmen,um eine Verbesserung zu spüren- klar kann es sein, dass es vorher einem damit schon besser geht.Das ist individuell. Es braucht aber seine Zeit! Frau sollte auch Mönchspfeffer lange nehmen und nicht nach den ersten 2 Monaten wo es einem besser geht, es gleich wieder absetzen. Meine Frauenärztin riet mir es mindestens 1/2 Jahr und länger zu nehmen.
Gruss
Mimi

Beitrag von Mimi »

Hallo Sol,


ja ich werde es länger nehmen. Muss man irgendwann wieder aufhören mit der Einnahme ? Ansonsten bin ich seit der Erhöhung der Fluoxetins von 10 mg auf 20 mg garnicht mehr so gut drauf. Der Verlauf kommt jedoch bekannt vor. Erst unbändige Müdigkeit und dann Gereiztheit und Migräne, dann Gleichgültigkeit. Naja bald ist das Überstanden. An solchen Tagen wie heute dürfte ich nicht in eine wichtige Besprechung mit dem Chef, da würde meine schlechte Laune ganz schnell dafür sorgen das ich den Job verliere :wink: Hihi da habe ich dann auch ganz leicht mal Stress mit frechen Rentnern in der Bahn oder an der Kasse im Supermarkt!!!!!!!!!!
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