Danke an alle und noch ein paar Fragen

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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lining

Danke an alle und noch ein paar Fragen

Beitrag von lining »

Hallo Ihr Lieben,

Wollte mich kurz zurückmelden, nachdem es mir letzte Woche so unendlich schlecht ging. War kurz davor in die Klinik zu gehen.Die in der Tagesklinik haben es nicht verstanden. Musste um Erhöhung des Cipramils unter Tränen betteln (nehem nun 60mg und Gedanken sind nach einer Woche schon weniger) und da haben sie endlich gesehen, wie schlecht es mir geht. Den ganzen Tag nur Zwangsgedanken. So zum Beispiel, wenn ich eine Flasche trage, die Angst davor ich könnte jem. damit schlagen, eine Gabel im Mund, ich könnte mich in den Rachen stechen...usw. jede potentielle Gefahr führte unweigerlich zum ekelhaften Gedanken bzw. Impuls. Ekelhaft. Und dann dieses Unwirklichkeitsgefühl ich dachte ich drehe voll durch. Kennt das jemand mit den Gedanken so extrem??

Die in der Tagesklinik sagen, ich sei nicht psychotisch, sondern steigere mich nur rein... aber wie ich mich verhalten soll, oder was zu tun ist, erklären sie mir nicht. Stattdessen bohren sie In meiner Kindheit rum und sagen, die Symp. sind so schlimm, weil ich am Thema dran bin...

Ich versteh die einfach nicht, muss erst was schlimmes passieren, damit sie helfen ? War heute bei meiner Hausärztin habe ne Überweisung zum Ultraschall der Schilddrüse und sie lässt die Werte bestimmen, wenn die Sono auffällig, dann auch die Antikörperwerte. ist das so richtig ? Also jetzt erstmal nur die norm. SD Werte+Sonographie.

Leute wenn ihr nicht wärt, wäre ich nicht mehr. Ich fühle m ich seit 4 Jahren mal mehr mal weniger so schlecht, und nur dank eurer Hilfe gebe ich nicht auf und habe Hoffnung, dass man mir noch helfen kann. Auch will ich nochmal zu einem anderen Psychiater vielleicht brauche ich noch was anderes als Cipramil. Aber Neuroleptika vertrage ich nicht. Wie lange kann ne postpart. Depression dauern, sind 4 Jahre nicht zu lang ??

Danke nochmal an alle und ich drücke die daumen, dass wir alle so leben können, dass das Leben lebenswert ist.


Linda mit Inga :-)
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Linda,

ja, auch ich kenne diese intensität der ZG - genau wie du geschrieben hast: jede POTENTIELLE Gefahr fabriziert in unseren Köpfen einen Zwangsgedanken. Egal was - sogar so banale und normale Dinge wie deine Beispiele von Essen und einer Flasche tragen - kenne ich ganz genau so!!!! Und ja - auch dieses schreckliche Unwirklichheitsgefühl kenne ich, man glaubt, die Erde tut sich jetzt gleich auf und verschlingt einen. Man fühlt sich wie abgeschottet - das von Außen dringt nich richtig zu einem durch und man hat auch das Gefühl, man wäre ganz weit weg von der Realtität. Gut, dass du das AD erhöhen konntest. Bei ZG ist es lt. der WHO nötig, ein AD in HOHER DOSIS zu nehmen. In Kombination mit einer Verhaltenstherapie hat man so die größte Chance, die ZG zu zähmen. Das sagt also die WHO (Weltgesondheitsorganisation), weil es aus allen Studien heraus geht.

Meiner Meinung nach bräuchtest du wirklich Anweisungen, wie du mit den ZG umgehen kannst und das würdest du in einer Verhaltenstherapie lernen. Aber die Leute in der Klinik scheinen anderer Meinung zu sein. Ich bin natürlich weder Ärztin oder Therapeutin, aber da ich ZG am eigenen Leib erfahren habe, weiß ich, dass man unbedingt Verhaltenstherapeutische Ansätze braucht, um die ZG los zu werden.

Hast du eigentlich das Buch "Der Kobold im Kopf" von Lee Baer? Glaube ich hatte dir schon mal davon geschrieben in einem anderen Beitrag von dir! Da hättest du wenigstens viele Übungen für dich daheim drinnen, die aus der Verhaltenstherapie stammen und sehr helfen. Der Autor Lee Baer ist nämlich Verhaltenstherapeut - speziel für Menschen mit Zwängen und Zwangsgedanken. Also dieses Buch möchte ich dir sehr ans Herz legen.

Wenn du nochmal auch zu einem anderen Psychiater gehen willst, frag ihn doch mal wegen einer Verhaltenstherapie und dass die in der Klinik so gar nicht drauf eingehen wollen. Vielleicht kann er dir hefen! Ich habe das Glück, dass mein Psychiater BEIDES ist - Neurologe UND ausgebildeter Therapeut. Das hat mir viel Zeit und Gerenne erspart, dafür ist er ein Wahlarzt und ich hatte immer einen Selbstbehalt von ca. 30,-- Euro im Monat. Aber das war er allemal Wert.

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Dobby

Beitrag von Dobby »

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