Liebe Leser und Leserinnen,
ich bin nun schon seit einigen Wochen eifrige Leserin in diesem Forum und mittlerweile auch aktiv dabei.
Ich habe für mich etwas festgestellt und frage mich, ob ich falsch liege mit meiner Meinung: im Forum wird oft über Ängste, Panik, Zwangsgedanken gesprochen. Natürlich. Die meisten von uns haben sie ja auch. Mal stärker, mal schwächer.
Aber… sie werden sehr sehr selten konkretisiert! Wisst Ihr was ich meine?
Kaum eine Frau „benennt“ Ihre Gedanken genauer. Ich habe Ängste, ich habe Panik, ich bin nicht zufrieden, ich mache alles falsch. Aber was für Ängste, wie genau sieht die Panik aus, weshalb ist man unzufrieden, was genau macht man falsch? Wird das immer genau beschrieben?
Vielleicht ist es ja auch wirklich so, wie ich es annehme und das Reden über die „oberflächlichen“ Probleme reicht vielen aus. Ich weiß, hier sind keine Psychologen am Werk, die Verhaltenstherapien „per Forum“ anbieten, aber ich denke nur an meine Situation und kann sagen, dass ich hier bezüglich meiner AKUTEN Gedanken eine tolle Hilfestellung bekommen habe. Eine Mutter riet mir z.B. Bachblüten, eine andere zu den Büchern z.B. „Ängste verstehen und überwinden“, die andere half mir die Notsituation zu überstehen, indem sie mir das „Stop-Sagen-Verhalten“ nannte (bei mir half es), eine andere widerrum riet mir an meiner Atmung zu arbeiten. Aber alles eben WEIL ich meine Gedanken konkretisiert dargestellt habe. Die erste Hilfe half.
Auch mich trifft die Wartezeit zur Verhaltenstherapie und da ist gut gemeinter oberflächlicher Rat manchmal gut, aber er hilft nicht lang. Oder?
Ich möchte mit diesen Worten eigentlich nur sagen, dass man ruhig mal mehr auf seine Gedanken eingehen sollte, sie genauer benennen sollte. Die meisten hier sind eigentlich anonym aktiv. Okay. Ich auch. Die Gründe dafür sind bei jedem unterschiedlich. Das ist auch nicht das Thema. Aber gerade wenn man anonym (für manche wichtig) ist, „könnte“ man offener sein, oder?
Wie gesagt, ich kann nur aus Erfahrung sprechen,… hier waren so viele, die sich meiner Geschichte annahmen und mir in der AKUTEN Situation halfen, aber eben weil ich von meinen Ängsten des „ich-kann-gleich-tot-umfallen“ z.B. gesprochen habe. Tut es doch bitte auch. Seid offener, wenn Ihr schon den ersten Schritt hier zum Beiträge schreiben gemacht habt, dann macht auch den zweiten Schritt. Ach ja, die meisten Antworten sind wirklich sehr gute Ratschläge. Bitte verzeiht die Offenheit, aber hier wird Euch hoffentlich keiner raten, dass Euer Leben vollkommener Mist ist, denn das ist sicher niemals der Fall.
Ich kann mich nur an einen Satz erinnern: willkommen im Forum, wir antworten auf alle Fragen, egal wie „peinlich“ sie dir erscheinen sollten! Daran kann ich mich heute noch sehr gut erinnern und ich danke der Person von Herzen dafür.
Ich möchte keineswegs die Hilfe hier schmälern!!! Das würde ich NIE tun. Nicht falsch verstehen. Auch ein „ich verstehe dich nur zu gut“ kann der Seele unheimlich gut tun! Auch ein „jetzt trete ich dir mal in den Allerwertesten“ (etwas übertrieben) tut in manchen Fällen Wunder (bei mir besonders). Habe ich alles erleben dürfen. Aber in manchen akuten Situationen kann noch etwas mehr Offenheit wahre kleine Wunder bewirken.
Wer sich hier im Geschriebenen irgendwo wieder findet, sollte sich ein Herz nehmen.
Aber,…
an sich arbeiten, die Ratschläge annehmen/umsetzen und nicht in weiteres Selbstmitleid verfallen, … tja, da muss jeder selbst an sich arbeiten! Diesen Schritt zur Besserung kann einem niemand mehr abnehmen. N´est-ce pas?
Die anonyme AmoebeMS
P.S. Übertreibe ich?
P.P.S. Ach ja, das Thema Botenstoffe/Hormone habe ich mal absichtlich ausser Acht gelassen. Vorerst. Meistens hat es aber zur Gänze mit dem Zustand einer PPD Betroffenen zu tun. Nur wissen das die Meisten leider nicht. Oder? Die Diskussion kann gerne ihren Lauf nehmen.
Kann etwas mehr Offenheit schaden?
Moderator: Moderatoren
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smaugerl
Liebe AmoebeMS,
ich finde, du hast gar nicht so unrecht mit der Aussage, man sollte seine Ängste genau beschreiben - aber ich denke mal, das genau das vielen Müttern hier schwerfällt - mir übrigens auch
ich persönlich finde zb den Vorstellungsbeitrag von ninissima total "mutig" - sie hat gleich ihre Ängste und ZG beschrieben -
Mir persönlich fällt es total schwer, über meine Ängste und ZG zu sprechen oder schreiben - wobei das Schreiben hier im Forum leichter fällt als es wirklich auszusprechen! Ich habe meine ZG erst einmal meiner Therapeutin erzählt, weil ich mich bei ihr wirklich gut aufgehoben fühle - und ich denke mir, sie muss es ja wissen, ansonsten hat ja die ganze Therapie keinen Sinn...
Aber es ist so, das ich zb gerne diese Ängste und ZG einfach ganz tief in mir vergraben möchte - denn jedesmal, wenn ich darüber mit meiner Therapeutin spreche oder hier in einem Beitrag konkret darauf eingehe, gehts mir total schlecht
Ich kann nicht stolz sein auf meine Gedanken, die ich nach der Geburt hatte - ich schäme mich auch dafür und würde sie niemals meinem Mann zb erzählen - der denkt dann doch ich bin ein Monster! und ich möchte diese Situation auch nie wieder erleben...es macht mich einfach nur traurig und ich denke dann, ich bin nicht ganz dicht im Kopf
Sicher weiß ich jetzt, das meine ZG von der PPD kommen - aber das hilft auch nichts gegen das schreckliche Gefühl, das ich damals hatte und auch heute noch, wenn sich mal wieder ein ZG einschleicht...
lg
smaugerl
ich finde, du hast gar nicht so unrecht mit der Aussage, man sollte seine Ängste genau beschreiben - aber ich denke mal, das genau das vielen Müttern hier schwerfällt - mir übrigens auch
Mir persönlich fällt es total schwer, über meine Ängste und ZG zu sprechen oder schreiben - wobei das Schreiben hier im Forum leichter fällt als es wirklich auszusprechen! Ich habe meine ZG erst einmal meiner Therapeutin erzählt, weil ich mich bei ihr wirklich gut aufgehoben fühle - und ich denke mir, sie muss es ja wissen, ansonsten hat ja die ganze Therapie keinen Sinn...
Aber es ist so, das ich zb gerne diese Ängste und ZG einfach ganz tief in mir vergraben möchte - denn jedesmal, wenn ich darüber mit meiner Therapeutin spreche oder hier in einem Beitrag konkret darauf eingehe, gehts mir total schlecht
Sicher weiß ich jetzt, das meine ZG von der PPD kommen - aber das hilft auch nichts gegen das schreckliche Gefühl, das ich damals hatte und auch heute noch, wenn sich mal wieder ein ZG einschleicht...
lg
smaugerl
Hallo!
Offenheit ist sehr gut, wobei ich denke, dass das ein Prozess ist. Besonders wenn die PPD noch ganz frisch ist, möchte man vieles am liebsten verschweigen. Als ich hier neu war, konnte ich nicht mal ansatzweise schreiben, was für ZG ich hatte und ganz ehrlich - ich habe bis heute auch nichts über meine allerschlimmsten ZG hier geschrieben, max. in privaten Mail. Das ist zum einen, weil ich niemanden "verschrecken" will (besonders die neuen PPD Mamas), aber auch, weil ich diese allerschlimmsten Zwangsgedanken, die ich je hatte, ganz einfach nicht aussprechen bzw. schreiben kann und will.
Mein Therapeut hat mir mal gesagt, dass das auch nicht nötig ist. Ich habe ihm damals ganz einfach von den ZG erzählt, dich grad noch so über die Lippen brachte und sagte dazu: "Aber ich habe noch schlimmere" darauf er: "Das kann ich mir gut vorstellen, sie brauchen diese aber nicht auszusprechen, wenn sie nicht wollen, es geht auch so". Er gab mir dann eine Liste, auf der alle möglichen ZG, die man aus Studien kannte standen und ich brauchte ihm nur zu bestättigen, dass ich sie kannte - das reichte. Es gibt zwar in der Verhaltenstherapie eine ganz wirksame Methode, die ZG los zu werden - nämlich sie aufzuschreiben und immer wieder zu lesen, oder sie auf Tonband zu sprechen und immer wieder anzuhören. Man nennt das Expositions- bzw. Konfrontationsübung und ist sehr wirksam, aber nicht jedermanns bzw. jederFraus
Sache. Auf diese individuellen Wünsche wird z.B. in der Therapie eingegangen - das ist ein ganz wichtiger Umstand - nämlich feinfühlig und nicht drängend vorzugehen.
Ich bin selber total für Offenheit in der Gesellschaft und auch in meinem persönlichen Kreise, sowei hier. Aber nur soweit, wie ich mich wohlfühle dabei und da gibts die Grenze bei mir, wo die für mich ganz schlimmen ZG anfangen. Die habe ich wirklich nur einer Handvoll Frauen hier erzählt - nämliche denen, die die selben hatten und sich erleichtert fühlten, dass sie nicht alleine sind. Die "harmlosen" ZG habe ich hier auch schon öffentlich geschrieben, oder z.B. auch in dem Bereicht damals in der Zeitschrift "Freundin".
Es ist sicher gut, wenn die Frauen wissen, dass sie hier ALLES schreiben können, aber dass sie ihre Offenheit selber dosieren können und sich ggf. mit der Zeit langsam immer mehr kundtun. Das Angebot der Offenheit soll auf jeden Fall eine liebevolle Einladung und ernstgemeintes Angebot sein - hier wie auch in einer Therapie!
Liebe Grüße von
Offenheit ist sehr gut, wobei ich denke, dass das ein Prozess ist. Besonders wenn die PPD noch ganz frisch ist, möchte man vieles am liebsten verschweigen. Als ich hier neu war, konnte ich nicht mal ansatzweise schreiben, was für ZG ich hatte und ganz ehrlich - ich habe bis heute auch nichts über meine allerschlimmsten ZG hier geschrieben, max. in privaten Mail. Das ist zum einen, weil ich niemanden "verschrecken" will (besonders die neuen PPD Mamas), aber auch, weil ich diese allerschlimmsten Zwangsgedanken, die ich je hatte, ganz einfach nicht aussprechen bzw. schreiben kann und will.
Mein Therapeut hat mir mal gesagt, dass das auch nicht nötig ist. Ich habe ihm damals ganz einfach von den ZG erzählt, dich grad noch so über die Lippen brachte und sagte dazu: "Aber ich habe noch schlimmere" darauf er: "Das kann ich mir gut vorstellen, sie brauchen diese aber nicht auszusprechen, wenn sie nicht wollen, es geht auch so". Er gab mir dann eine Liste, auf der alle möglichen ZG, die man aus Studien kannte standen und ich brauchte ihm nur zu bestättigen, dass ich sie kannte - das reichte. Es gibt zwar in der Verhaltenstherapie eine ganz wirksame Methode, die ZG los zu werden - nämlich sie aufzuschreiben und immer wieder zu lesen, oder sie auf Tonband zu sprechen und immer wieder anzuhören. Man nennt das Expositions- bzw. Konfrontationsübung und ist sehr wirksam, aber nicht jedermanns bzw. jederFraus
Ich bin selber total für Offenheit in der Gesellschaft und auch in meinem persönlichen Kreise, sowei hier. Aber nur soweit, wie ich mich wohlfühle dabei und da gibts die Grenze bei mir, wo die für mich ganz schlimmen ZG anfangen. Die habe ich wirklich nur einer Handvoll Frauen hier erzählt - nämliche denen, die die selben hatten und sich erleichtert fühlten, dass sie nicht alleine sind. Die "harmlosen" ZG habe ich hier auch schon öffentlich geschrieben, oder z.B. auch in dem Bereicht damals in der Zeitschrift "Freundin".
Es ist sicher gut, wenn die Frauen wissen, dass sie hier ALLES schreiben können, aber dass sie ihre Offenheit selber dosieren können und sich ggf. mit der Zeit langsam immer mehr kundtun. Das Angebot der Offenheit soll auf jeden Fall eine liebevolle Einladung und ernstgemeintes Angebot sein - hier wie auch in einer Therapie!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
AmoebeMS
Hallo Ihr Lieben,
zunächst einmal herzlichen Dank für die offenen Worte. Ich gebe zu, ich habe vieles nicht beachtet, doch dadurch lerne ich dazu.
Was mir aber ganz ganz besonders auffällt, … es antworteten in erster Linie bisher Frauen, bei denen das hier zutrifft:
Ihr macht eine Therapie!
Ihr nehmt Medikamente!
Eins von beiden reicht auch schon mal.
Ihr habt die Situation nicht auszusitzen versucht, oder?
Lies dir mal deinen Text von oben durch Marika. Was du alles gelernt hast in der Therapie war Gold wert und du hast ganz intensiv an dir gearbeitet. Wie viel du über deinen Therapeuten schreibst, wie viel du von der Thera noch weißt, dass ist bemerkenswert und zeigt doch gerade deine Aufnahme- und Umsetzungsfähigkeit. Du bist gesund, das Medikament schleicht sich nur noch aus. Alles richtig gemacht. Smaugerl, du hast drei (!) Kinder. Du machst einen Führerschein, du öffnest dich in der Therapie, du stellst dich der Situation, arbeitest an dir, du schreibst tolle Beiträge im Forum und hast auch mir geholfen. Ich an deiner Stelle WÄRE stolz auf mich. Und da ich nicht an deiner Stelle bin, kann ich nur sagen, dass ich stolz auf dich bin, egal wie dein Kobold im Kopf heißt. Ich habe mir schon mal Namen für ihn (meinen) überlegt. Grins. Nein, keine Details. Dobby, ich bin deine über 300 Beiträge sicher noch nicht alle durch. Arbeite dran. VT machst du, Medis glaube ich nicht oder bedingt (?), doch auch durch deinen Mann hast du viel Neues kennen gelernt, oder? Übrigens tolle Aussage „den Mut/Verzweiflung hat, was zu tun“, da ist enorm viel Wahres dran. Und dein NORMAL-Sagen überrascht mich natürlich nicht! Nur die Sache mit der ZEIT („Alles braucht seine Zeit“), tja, ich bin ein eher ungeduldiger Mensch, folglich hat meine Ungeduld auch mal positiv agiert und mich zum Handeln gebracht. Apropos Todesgedanken, da reiche ich dir die Hand!
Bitte entschuldigt, ich wollte nicht ganz so persönlich mit Euch 3en werden. Ich kenne Euch ja nicht, ich kenne nur Euer Niedergeschriebenes und bin trotzdem so vermessen meine Meinung zu sagen.
Wie gesagt,… ich kann nur zu mehr Offenheit (egal wo) raten, denn ohne diese, hätte ICH ganz sicher keine Hilfe bekommen d. h. mit meinen akuten Ängsten direkt arbeiten können. Drängen will ich niemanden. Den Scharfrichter spielen auch nicht. Nicht meine Absicht. Das was und wie viel man hier z. B. schreibt, ist jedem selbst überlassen. Was das Feingefühl angeht, so habe ich das auch erst lernen müssen hier im Forum. Beispiel: ich schrieb mal einer Mutter, dass ich es immer toll fand, wenn mich jemand in den Arm nahm, mich festhielt und sagte „Lass dich drücken, Süße“. Mir tat es gut. Diese Mami fühle aber etwas ganz anderes, worauf ich im ersten Moment nie gekommen wäre. Wenn es bei ihr jemand tat, dann kamen/kämen Ihr direkt die Tränen und sie sei ein heulendes Elend, wird mit ihrer Situation konfrontiert und hat davor mehr Angst als vor einer negativen Reaktion. Tja, mein Fingerspitzengefühl war wohl nicht vorhanden, aber ich kann mir im Nachhinein keinen Vorwurf machen, denn ich habe es von Herzen lieb gemeint. Ich hoffe, es ist jetzt auch nicht schlimm, dass ich das jetzt hier nochmals erwähnt habe, aber ich musste dies auch erst „verarbeiten“.
Ihr habt Recht: welche Gedanken man teilt und welche nicht, sollte jedem selbst überlassen sein. Natürlich. Darüber zu reden kann zu noch schlechterer Laune führen, auch das gebe ich zu. Aber wie kann man sie denn sonst verarbeiten? Wie denn bitte?
Auch ich hielt mich für ein Monster, für eine völlig Irre auf dieser Welt und ich fühlte mich so allein gelassen. Doch ich bin nichts davon, das weiß ich heute.
Nach den Erfahrungen der letzten Monate zu urteilen, kann ich nur sagen, dass mich im Leben so schnell nichts mehr schockieren kann. Okay, okay, zumindest Dinge, die mich persönlich nicht direkt betreffen. An mir arbeite ich ja noch.
Eure AmoebeMS
P.S. Dobby, meinst du den Film „The Tale of Despereaux� Ich kenne leider nicht den ganzen Film, nur den Trailer. Die Thematik passt gut, gell? Bin ich diese Maus?
zunächst einmal herzlichen Dank für die offenen Worte. Ich gebe zu, ich habe vieles nicht beachtet, doch dadurch lerne ich dazu.
Was mir aber ganz ganz besonders auffällt, … es antworteten in erster Linie bisher Frauen, bei denen das hier zutrifft:
Ihr macht eine Therapie!
Ihr nehmt Medikamente!
Eins von beiden reicht auch schon mal.
Ihr habt die Situation nicht auszusitzen versucht, oder?
Lies dir mal deinen Text von oben durch Marika. Was du alles gelernt hast in der Therapie war Gold wert und du hast ganz intensiv an dir gearbeitet. Wie viel du über deinen Therapeuten schreibst, wie viel du von der Thera noch weißt, dass ist bemerkenswert und zeigt doch gerade deine Aufnahme- und Umsetzungsfähigkeit. Du bist gesund, das Medikament schleicht sich nur noch aus. Alles richtig gemacht. Smaugerl, du hast drei (!) Kinder. Du machst einen Führerschein, du öffnest dich in der Therapie, du stellst dich der Situation, arbeitest an dir, du schreibst tolle Beiträge im Forum und hast auch mir geholfen. Ich an deiner Stelle WÄRE stolz auf mich. Und da ich nicht an deiner Stelle bin, kann ich nur sagen, dass ich stolz auf dich bin, egal wie dein Kobold im Kopf heißt. Ich habe mir schon mal Namen für ihn (meinen) überlegt. Grins. Nein, keine Details. Dobby, ich bin deine über 300 Beiträge sicher noch nicht alle durch. Arbeite dran. VT machst du, Medis glaube ich nicht oder bedingt (?), doch auch durch deinen Mann hast du viel Neues kennen gelernt, oder? Übrigens tolle Aussage „den Mut/Verzweiflung hat, was zu tun“, da ist enorm viel Wahres dran. Und dein NORMAL-Sagen überrascht mich natürlich nicht! Nur die Sache mit der ZEIT („Alles braucht seine Zeit“), tja, ich bin ein eher ungeduldiger Mensch, folglich hat meine Ungeduld auch mal positiv agiert und mich zum Handeln gebracht. Apropos Todesgedanken, da reiche ich dir die Hand!
Bitte entschuldigt, ich wollte nicht ganz so persönlich mit Euch 3en werden. Ich kenne Euch ja nicht, ich kenne nur Euer Niedergeschriebenes und bin trotzdem so vermessen meine Meinung zu sagen.
Wie gesagt,… ich kann nur zu mehr Offenheit (egal wo) raten, denn ohne diese, hätte ICH ganz sicher keine Hilfe bekommen d. h. mit meinen akuten Ängsten direkt arbeiten können. Drängen will ich niemanden. Den Scharfrichter spielen auch nicht. Nicht meine Absicht. Das was und wie viel man hier z. B. schreibt, ist jedem selbst überlassen. Was das Feingefühl angeht, so habe ich das auch erst lernen müssen hier im Forum. Beispiel: ich schrieb mal einer Mutter, dass ich es immer toll fand, wenn mich jemand in den Arm nahm, mich festhielt und sagte „Lass dich drücken, Süße“. Mir tat es gut. Diese Mami fühle aber etwas ganz anderes, worauf ich im ersten Moment nie gekommen wäre. Wenn es bei ihr jemand tat, dann kamen/kämen Ihr direkt die Tränen und sie sei ein heulendes Elend, wird mit ihrer Situation konfrontiert und hat davor mehr Angst als vor einer negativen Reaktion. Tja, mein Fingerspitzengefühl war wohl nicht vorhanden, aber ich kann mir im Nachhinein keinen Vorwurf machen, denn ich habe es von Herzen lieb gemeint. Ich hoffe, es ist jetzt auch nicht schlimm, dass ich das jetzt hier nochmals erwähnt habe, aber ich musste dies auch erst „verarbeiten“.
Ihr habt Recht: welche Gedanken man teilt und welche nicht, sollte jedem selbst überlassen sein. Natürlich. Darüber zu reden kann zu noch schlechterer Laune führen, auch das gebe ich zu. Aber wie kann man sie denn sonst verarbeiten? Wie denn bitte?
Auch ich hielt mich für ein Monster, für eine völlig Irre auf dieser Welt und ich fühlte mich so allein gelassen. Doch ich bin nichts davon, das weiß ich heute.
Nach den Erfahrungen der letzten Monate zu urteilen, kann ich nur sagen, dass mich im Leben so schnell nichts mehr schockieren kann. Okay, okay, zumindest Dinge, die mich persönlich nicht direkt betreffen. An mir arbeite ich ja noch.
Eure AmoebeMS
P.S. Dobby, meinst du den Film „The Tale of Despereaux� Ich kenne leider nicht den ganzen Film, nur den Trailer. Die Thematik passt gut, gell? Bin ich diese Maus?