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sunny22092001

Auch neu!

Beitrag von sunny22092001 »

Hallo,
ich bin neu hier und möchte euch ein wenig über mich und meine Lieben erzählen. Ich bin 28 alt, verheiratet und habe zwei wundervolle Jungs. Der Große,Emanuel, ist 4,5 Jahre und der kleine,Samuel, ist grad 1 Jahr geworden. Es sind zwei absolute Wunschkinder. Meine Depressionen und Angstzustände fingen letztes Jahr an. Dazu muss ich aber ein wenig früher ansetzen. Mein Kleiner kam letztes Jahr im März zur Welt. Ein paar Wochen nach der Geburt merkte ich, dass ich eigentlich den ganzen Tag hätte weinen können. Hebamme angerufen, die sagte ih solle mich einfach mal mit dem Kleinen zusammen ins Bett legen und schlafen. Das Ganze ging auch wieder weg(dachte ich). Im Juni ist dann meine Oma gestorben. Sie hat ihren Urenkel nie kennengelernt. Gleichzeitig hatte meine Schwester einen Abgang und meine beste Freundin hat ihr kleines in der 15.SSW verloren. Ich glaub, das alles war ein wenig zu viel für mich. Im August hatte ich dann einen kompletten Nervenzusammenbruch. Hatte eines Abends totales Herzrasen und dann auch noch Angst. Angst meinen Kindern was anzutun. Das war das schlimmste überhaupt. Denn ich liebe meine Kinder über alles. War dann 10 Wochen in stationärer Behandlung. Und seit dem habe ich auch eine Therapeutin. Gehe ca.alle 2 Wochen zu ihr. Momentan geht es mir ganz gut, wäre da nicht diese schreckliche Nervosität.
So das war es erst mal zu mir.
Eins noch. Ich hb einen ganz tollen Mann, der immer da ist, wenn ich ihn brauche.
LG Susan
frisels

Herzlich Willkommen

Beitrag von frisels »

Herzlich willkommen Susan,

ich bin 29 Jahre alt, aus Österreich, habe 2 Töchter (7Jahre und 9 Monate) und hatte auch Angst und Panik nach der Geburt meiner kleinen.
Angst meinen Kindern oder mir was anzutun hatte ich auch ganz stark.
Stecke immer noch in der PPD aber komme mittlerweile sehr gut damit klar und weiss wie ich mit diesem "Zustand" und mit mir umgehen kann.

Nach einer Geburt ist das Schutzschild von uns Frauen nicht mehr so aktiv, wie normalerweise. Dadurch sind wir sensibler und können uns ganz gut auf unsere Kinder einstellen. Mit dem Nachteil, dass schicksalhafte Ereignisse auch näher an uns heran treten. Und in deinem Fall, war das wohl so, dass diese Vorfälle eine PPD (Ängste) ausgelöst haben. Ist auch verständlich.

Wie erging es Dir in der Klinik und was machst du gegen die Nervosität?
Ich habe verschiedene Atemtechniken und habe auch grad angefangen die Kunst der Meditation zu erlernen. In der Zeit, wo ich auch immer so nervös und unruhig war, hab ich meine Energie mit Stricken, Freundschaftsbänder knüpfen, usw. entladen. Das klappte wunderbar!

Und wichtig ist immer, nicht dagegen anzukämpfen. Einfach annehmen
und zulassen.

Ein Grashalm beugt sich mit dem Wind - würde es sich steif machen und gegen den Wind ankämpfen, würde es zerbrechen.

Viel hilfreiche Stunden hier im Forum und alles Gute für Euch
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Marika
power user
Beiträge: 10627
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Auch von mir ein liebes Hallo!!!

Schön, dass du dich uns angeschlossen hast und uns deine Geschichte anvertraust.

Ich kann dich sehr gut verstehen - diese Gedanken meinem Baby etwas antun zu können - sogenannte Zwangsgedanken - hatte ich auch ganz ganz stark und es gab eine Phase, wo ich dachte ich packe das nicht, ich bin komplett irre. Aber ich habe es doch geschafft - dank meines tollen Psychiaters und der Therapie, die ich bei ihm gemacht habe. Allerdings nahm ich auch ein AD - bei dir lese ich nichts davon, ich nehme an, du nimmst keines!?

Wegen deiner Nervosität: Vielleicht wären Bachblüten etwas für dich? Ich habe sie während meiner ganzen Therapie genommen und sie mir schlußendlich zum Hobby gemacht. Sie haben mir unglaublich geholfen - zusätzlich zu meiner Therapie und dem AD. Wenn du magst, meld dich einfach nochmal bei mir, ich kann dir gerne eine Mischung zusammen setzen.

Nadine hat so toll geschrieben, dass unser "Schutzschild" nach der Geburt ganz ganz dünn ist und daher von außen kommende Dinge (psychosozialer Stress) viel heftiger bei uns ankommt bzw. ganz tief eindringt. Genau so hat mir meine Nachsorgehebamme das auch erklärt. Wir sind um ein vielfaches sensibler und ganz einfach "offen". Dieses "Offen sein" kommt von der Geburt - nicht nur der Körper muss sich öffnen um das Kind zu gebären, auch die Seele muss sich komplett auftun, sagte sie mir. Wir stehen also ohne Schutz danach da! Ich kann dem nur zustimmen, genau so hat es sich bei mir angefühlt. Und heute nach 4 Jahren, wo ich mich wirklich wieder gesund und stark fühle, merke ich auch, wie dieser Schutzschild sich wieder aufgebaut hat, wie er mich wieder schützt für diesen von außen kommenden Dingen.

Ich freue mich sehr, dass du den Weg zu uns gefunden hast und hoffe, du erfährst hier den Rückhalt und die Geborgenheit die dir auf deinem Weg zum Gesund werden helfen!

Viele liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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