Jemand Erfahrung mit Venlafaxin?

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Stefanie H.

Jemand Erfahrung mit Venlafaxin?

Beitrag von Stefanie H. »

Hi zusammen,

hatte heute meinen Termin bei einer neurologischen/psychatrischen Praxis und habe jetzt ein neues AD bekommen. Soll jetzt erstmal 14 Tage 37,5mg Venlafaxin nehmen und danach 75mg pro Tag. Kennt sich jemand mit diesem AD aus oder hat es selbst schon einmal genommen?

LG
Steffi
lotte

Beitrag von lotte »

Hallo Stefanie,
willkommen im Club ;) Habe heute ein Rezept für Trevilor (ist ja der Handelsname) bekommen und soll auch für 2 Wochen mit 37,5 starten, dann auf 75 mg erhöhen. Zusätzlich nehme ich für den Anfang mein opipramol weiter.

Mein Psychiater meinte zu den NWS von Trevilor (meine gößte Sorge ;), es wäre mit Schwindel und Nachtschweiss zu rechnen. Im Google steht natürlich jede Menge angstmachendes, von Erbrechen bis zu extremer Unruhe etc. Ich weiss, es muss bei mir nicht so sein, aber bin halt ein Schisser (auch was das Durchstehen evtl. NWs betrifft). Andere preisen es aber durchaus auch als "Wunder"- AD.

Hhm, hoffe, ich habe dich nun nicht noch zusätzlich verschreckt.
Hast du denn schon mit der Einnahme begonnen?
Ich weiss zb nicht, wann ich anfangen soll (wegen den Nebenwirkungen). Bin übers WE verreist und befürchte dann eben, dass es mir nicht gut geht. Auf meiner Arbeit dasselbe - aber da könnte ich zumindest nach Hause gehen, wenn es ganz arg wird.

Würd mich freuen, wenn Du schon berichten könntest ;)

LG
Lotte
Und sorry, dass ich Dir jetzt so gar keine Erfahrungen mitteilen konnte. Aber geteiltes Leid ist ja bekanntlich .... ;)
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Hallo Lotte,

hab heute damit angefangen. Mir gings heute super, hatte nur etwas Schwindel und Müdigkeit. Nahme es im Moment morgens ein, meine Ärztin meinte ich solle sie morgens nehmen. Da manche aber über Müdigkeit klagen kann man es auch abends vor dem zubettgehen nehmen. Da es mit der Müdigkeit aber nicht so schlimm war werde ich es morgens weiternehmen. Hatte auch komischerweise gedacht das es länger dauert bis eine Wirkung eintritt (Ärztin meinte ja bis zu zwei Wochen), habe mich heute aber ca. sechs Stunden nachdem ich es genommen hatte klasse gefühlt. War gut drauf und sogar das Gequängel meiner Kleinen, was mich sonst manchmal auf 180 gebracht hat, hat mir nix ausgemacht. Hätte nicht gedacht das ich so schnell was merke, aber es kann ja auch nur der erste Tag gewesen sein und das jetzt wieder schlechtere kommen. Bisher bin ich auf jeden Fall guter Dinge und bin froh das ich ein AD gefunden hab mit dem es mir bisher gut geht und bei dem ich nicht viel NW spüre.

Wenn du Angst hast vor NW dann nimm es abends ein, damit ist auf jeden Fall schonmal die Müdigkeit ausgeschlossen. :)

Auf meiner Packung steht auch Venlafaxin dahinter halt nur Hexal wegen der Firma halt. :)

LG
Steffi
Jutta66

Beitrag von Jutta66 »

Liebe Stefanie,

ich nehme Trevilor seit Mai 2005. Meine "normale" Dosis waren 150 mg, die ich morgens genommen habe. Mittlerweile setze ich ab und nehme nur noch 18,75 mg jeden Morgen. Das Ausschleichen klappt wunderbar; habe mir auch viel Zeit gelassen.

Trevilor hat mir unheimlich gut geholfen. Im Mai 2005 habe ich damit begonnen und im August 2005 habe ich 150 mg genommen bis Mai vergangenes Jahres. Das hört sich ziemlich lange an, aber ich wollte sicher gehen, dass es mir wieder richtig gut geht bevor ich reduziere. Ich bin meiner Ärztin wohl bis zum Ende meines Lebens dankbar, dass sie mir diese Tabletten verschrieben hat. Es war so schön zu spüren, wieder ins Leben zurückzukehren. Von meiner Umgebung hörte ich öfters den Vorwurf, dass ich Antidepressiva nehme. Nur meine beste Freundin und mein Mann haben mich unterstüzt. Wer es nicht am eigenen Leib erfahren hat, was eine Depression/Angsterkrankung ist, kann sich gar nicht vorstellen, wie schlimm es ist. Als bei mir anfingen, dass die Tabletten wirken (nach ca. 3 Wochen) sagte mein Mann zu mir: "Endlich habe ich meine Jutta wieder". Genauso war es. Ich wurde wieder ich selbst.

Ich wünsche dir, dass Trevilor dir genauso gut hilft wie mir.

Alles Gute, Jutta
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,
ich nehme seit Juni 06 Trevilor und bin damals in der Klinik auf 225mg eingestellt worden. Gott sei Dank ist es mir dann Ende 2006 gelungen auf 75mg zu reduzieren und dabei bin ich dann auch geblieben. Hatte leider ein paar unschöne NWs, die aber durch die Reduktion besser wurden: extremes Schwitzen, Verstopfung, Gewichtszunahme.

Dennoch muss ich sagen, daß Trevilor das einzige Medi war, das mir wirklich geholfen hat!

Die Eindosierungsprobleme waren übrigens bei Weitem nicht so schlimm wie bei Cipralex, Zoloft, Remergil, Saroten...
bluemchen27

Beitrag von bluemchen27 »

Hallo ,

ich nehme seit März Venlafaxin und zwar morgends 150 mg und mittags 75 mg.An Nebenwirkungen hab ich nur den Nachtschweiss bemerkt und am Anfang immer Übelkeit die aber nach ein paar Tagen von alleine verschwand.Mir geht es gut damit , momentan.
mici

Beitrag von mici »

Bin auch dabei!

Seit Anfang Mai morgens 150 mg.
Geht mir prima damit!
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Naja bin jetzt seit gestern von 37,5mg auf 75mg gestiegen wie es mir die Ärztin ja auch gesagt hat. Ging mir bisher eigentlich recht gut ausser der leichten Müdigkeit, die hat die Kleine aber immer recht schnell vertrieben so munter wie die jetzt ist. :)
Nur seit der Erhöhung gestern gehts mir körperlich ein bisserl schlechter. Übelkeit, Herzrasen und Schwindel. Kann zwar auch etwas mit dem Wetter zusammenhängen aber komisch find ich es schon das es genau mit der Erhöhung anfing. Kann es überhaupt sein das nach zwei Wochen ohne richtige NW nach der Erhöhung wieder NW auftreten?

LG
Steffi
bluemchen27

Beitrag von bluemchen27 »

also ich kann nur von mir reden , selbst bei der 3ten Erhöhung hab ich die Nebenwirkungen wieder gespürt.

@alle

Ich hab mal noch ne Frage an Euch, wie ist das bei Euch, gehts Euch mit dem Venlafaxin jeden Tag gut oder seit ihr immer noch manchmal gereizt /überfordert usw ?
Ich weiss nicht genau was ich von dem Medikament erwarten soll/darf ...
lotte

Beitrag von lotte »

Hi alle,
kann zwar zum Trevilor nix sagen, weil ich es immer noch nicht eingenommen habe. Habe leider gegoogelt, und so ohne scheint es ja nicht zu sein. Ich weiss, es muss nicht so kommen, aber Libidoverlust, Erbrechen, Unruhe usw, naja ;( Der Nachtschweiss wäre mir da noch am liebsten ;)
Ich weiss aber von meinem opipramol, und hab das auch schon mal mit meinem Thera besprochen: ein Medi ist nicht dazu da, dass es alle Ängste etc ausschaltet. Es soll lediglich helfen, dass man besser damit zurecht kommt. Alles völlig zu unterdrücken = es geht einem jeden Tag super, ist nicht Sinn der Sache und das kann auch m.E. kein Medi.
Es kann deinem Hirnstoffwechsel helfen, aber nicht den Gedanken, den Du denkst. Der ist auch mit Medi noch da. ABER, wie gesagt, es hilft Dir erstmal wieder auf die Beine. Und mit Thera geht es dann wirklich voran, so meine Erfahrung.
@ Steffi: und du hattest mit den 37,5 echt sonst nix an NW? ;) Also, nicht, dass ich Dir was einreden möchte - wundert mich nur, eben wegen meiner Googelei (sollt ich mal sein lassen, ich weiss ;)

LG
Lotte
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Ja hab mich auch gewundert das ausser ner leichten Müdigkeit nix war bei der geringeren Dosis weil ich ja auch den Beipackzettel gelesen hatte und wusste welche NW alle sein könnten. Vielleicht hatte ich nur Glück das ich bis zur Erhöhung jetzt vor den schlimmereren NWs verschont geblieben bin. Ganz ohne sind keine Medis wenn man immer die Beipackzettel liest. Das es nicht alles unterdrückt merke ich ja auch wäre ja auch schlimm wenn alles unterdrückt würde, aber man fühlt sich besser und wenn ich jetzt mal gereizt oder auch mal genervt bin dann nicht mehr so schlimm wie vorher. Früher hab ich wegen jeder Kleinigkeit die nicht klappte so eine Wut auf meine Kleine bekommen das ich sie in ihr Bett legen musste und in ein anderes Zimmer gehen um mich zu beruhigen. Jetzt atme ich ein paarmal tief durch zähl bis zehn und es geht wieder. Bin schon was ruhiger geworden wieder. Mein Mann sagt ja auch das ich wieder viel besser gelaunt bin. Ohne Thera gehts nicht das ist klar, aber zum Notfall wenn es einem wirklich dreckig geht helfen die Medis schon gut.

@lotte
Ich lese auch immer jeden Beipackzettel genau und mag dann manchmal auch das Medi nicht nehmen wenn ich die ganzen NW lese so wie du googelst. :)
Man weis das es nicht gut ist alles zu lesen und man macht es trotzdem kenne das zu gut.

LG
Steffi
bluemchen27

Beitrag von bluemchen27 »

gut das ich vorher nicht gegoogelt hab....und auch den Beipackzettel hab ich nicht gelesen, naja selbst von Aspirin kann man Hirnblutungen bekommen.

Ich sag mal so, ich nehm ja ne recht hohe Dosis und dafür hab ich recht wenig Nebenwirkungen, richtig krass eigentlich nur den Libidoverlust und den kann ich verschmerzen...
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Marika
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Beitrag von Marika »

@Blümchen: Lotte hat recht - ein AD blendet nicht einfach alles aus und dann ist alles schön, sondern reguliert den Gehirnstoffwechsel so, dass du langsam wieder stabil wirst. Das heißt langsam verschwinden die symptome der Depression. Trotzem wirst noch "Auf und Abs" haben, das haben und hatten alle hier auch mit AD!!! Das ist ganz normal, das AD hilft eben mit dem Regulieren, dass du immer besser damit klar kommst und das siese "Auf und Abs" irgendwann in ganz normale "schlechtere Tage" die jeder mal hat, übergehen.

Das ist auch der Grund, warum ich es nie gelten lasse, wenn jemand über AD´s schimpft und sie als - überspitzt gesagt "Teufelszeug" - anprangert. Es sind keine Betäubungsmittel, die einen zu einer anderen Person werden lassen, sondern helfen den NORMALZUSTAND IM GEHIRN wieder herzustellen. Ohne diesen Normalzustand der Botenstoffe (den psychisch gesunde Menschen haben), ist gute Laune, Lebensmut, Lebenskraft, Energie, Antrieb, positive Gedanken wie Hoffnung Vertrauen und Zuversicht - einfach LEBENSFREUDE - NICHT MÖGLICH!!!! Die Konzentration der Botenstoffe steuert all diese Empfindungen und wenn diese Botenstoffe zuwenig vorhanden sind, kann man da nicht einfach mit "positiven Gedanken" gegensteuern. Wenn "ich" bzw. meine Schilddrüse zuwenig Hormone oder auch zuviel produziert, kann ich auch nicht mit blosem Willen diese ausgleichen, sondern brauche auch ein Schilddrüsenhormon, welches auf dieser Ebene das Gleichgewicht wieder herstellt. Der Unterschied ist nur, dass bei Schilddrüsenproblemen direkt das Hormon verabreicht wird, beim AD wird eine Substanz gegeben, die die Botenstoffe veranlassen, sich weniger schnell abzubauen und das wiederrum führt dann zu einer Erhöhung des betroffenen Botenstoffes z.B. des Serotonins. Diese Botenstoffe sind wichtig für die RICHTIGE ÜBERTRAGUNG sämtlicher von außen kommender Reize, Informationen usw. von einer Zelle zur nächsten und so von einem Gehirnareal zum nächsten, bis sie an der richtigen Stelle angekommen sind und dann die "richtigen bzw. angemessene" Reaktion nach sich ziehen. Sind zu wenig von diesen Botenstoffen (man nennt sie auch Trägerstoffe weil sie eben die Infos ÜBERTRAGEN) vorhanden, kommen auch viele Reize und Infos falsch an - wie z.B. zu wenig Postboten auch überlastet sind mit der Post und dann Fehler passieren - die Post kommt verspätet, gar nicht, oder in den falschen Briefkasten. So kommen auch die Infos dann oft in das falsche Gehirnareal was dann z.B. eine Angstreaktion auslöst, wo es gar keinen wirkliche Grund für Angst gibt.

So, ich fürchte so genau wolltet ihr das gar nicht wissen..... :oops: Aber die Tastatur ist leider wieder mal mit mir duchgegangen.... :oops:

P.S: Lottchen: Du, ich glaube du solltest doch mal dein AD nehmen, ich weiß est ist schwer für dich, weil du hypochondrisch veranlagt bist. Und du steigerst dich dann natürlich auch automatisch total rein. Aber all die NW KÖNNEN - MÜSSEN ABER NICHT AUFTRETEN. Ganz viel spielt einfach auch der Kopf eine Rolle! Aber das weißt du eh, gell.... :wink:

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
bluemchen27

Beitrag von bluemchen27 »

danke MARIKA für deine Erklärung,
also ich finde auch nicht das AD Teufelszeug ist, mir geht es mit viel viel besser als ohne.
Fast ein ganz anderes Leben.

Natürlich möchte ich wieder davon weg aber ich hab lernen müssen mir Zeit zu lassen und eventuell an die Möglichkeit zu denken das es schon chronisch ist bei mir.....
Aussie

trevilor/venlafaxin erfolrgreich abgesetzt!

Beitrag von Aussie »

hallo ihr lieben,
ich wurde letztes jahr im juni in der klink auf trevilor 150mg am morgen eingestellt, anfang des jahres habe ich dann ganz langsam in absprache mit meinem arzt die reduzierung begonnen, immer in 37,5 schritten. das hat be mir super geklappt! heute bin ich nun seit 5 wochen ohne! und es geht mir weiter sehr gut!
ich habe das präparat sofort gut vertragen und es hat mir gut getan. trotzdem bin ich froh, daß es heute auch wieder ohne geht
. die einzige blöde nebenwirkung war bei mir die gewichtszunahme...aber das geht ja wieder vorbei, ist auch schon wieder besser geworden. die ADs führen bei mir immer zu so einem "aufgedunsen-sein", das hat auch damals das citalopram gemacht. jeder körper reagiert anders...
lg
andrea
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