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Elisabeth11

Neu bei euch...

Beitrag von Elisabeth11 »

Erstmal hallo!

Ich bin neu hier, und ich möchte mich und meine Geschichte kurz vorstellen:
mein Name ist Elisabeth, ich bin Ende 20 und komme aus Österreich. Ich habe 2 Töchter. Die Erste ist fast 4, ihre Schwangerschaft war ungeplant, mit ihrem Papa war ich noch nicht lang zusammen. Trotzdem hat alles im Endeffekt wunderbar geklappt, ich konnte sogar weiterstudieren. Als sie 2 Jahre alt war, hatten wir uns zu einem 2. Kind entschlossen. Es klappte auch sofort und zunächst hatte ich eine wunderbare Zeit. Dann, in der 29. SSW begann es mit vorzeitigen Wehen. Ich war eine Woche stationär, wurde mit Wehenhemmern behandelt und bekam für zu Hause Tabletten mit. Die nächsten Wochen hab ich dann fast ausschließlich auf der Couch verbracht, die Wehen hatte ich eigentlich durchgehend immer, trotz medikamente. Immer wieder war ich in der Ambulanz, wenn die Wehen ganz schlimm wurden. Ich hatte durchgehend schreckliche Angst. In der 34. SSW hatte ich dann eine Panikattacke. Das war für mich so der beginn, bzw. der Punkt, an dem ich bemerkt hab, dass was nicht stimmt. Ich hatte schon in der Schwngerschaft viel Angst, dass nach der Geburt nicht alles vorbei sein könnte. Leider war es dann auch so. Ich weiß nicht genau wie, aber irgendwie hab ich die Zeit auf der Couch umgebogen und 2 Wo vor dem termin kam meine kleine Tochter zur Welt (per Kaiserschnitt, BEL) Die ersten 2 Tage nach der geburt waren herrlich, ich fühlte mich, als hätte ich es überstanden. Dann begann alles wieder: Angst, Heulen etc. Habe dann die Adresse einer Ambulanz bekommen, die aud peripartale Psychiatrie spezialisiert ist. Dort haben sie mir Tresleen (Sertralin) verschrieben. Bis das gewirkt hat, war es fürchterlich. Ich wollte keine Sekunde ohne meinen Mann sein, weil ich so Angst hatte, eine Panikattacke zu haben, wenn nur meine Kinder da sind. Nach 2,5 Wochen ca. ging es mir besser, bis mein Mann geschäftlich verreisen musste, da hatte ich dann wieder 2 schreckliche Wochen. dann ging s eigentlich stetig bergauf, mein Leben wurde wiedr recht normal, mit nur einigen schlechten Tagen dazwischen. So habe ich dann nach 4,5 Monaten die Medikamente abgesetzt. Wie sich leider herausstellte, war das zu früh. Vor ca. 3 wochen bin ich wieder da rein geschlittert.

Ich habe jetzt wieder Medikamente bekommen und mache eine Psychotherapie, die mir auch hilft. Zumindest kann ich jetzt darüber sprechen und hol mir Hilfe so gut es geht. Ich funktioniere so vor mich hin, versuche Dinge zu tun, von denen ich weiß, dass sie mir eigentlich Spaß machen. Aber ich hab solche Angst, dass es immer so bleibt, obwohl ich ja schon weiß, dass es vorbei geht. Es fühlt sich nur einfach nicht so an. Dieses herumsitzen und auf die wirkung von einem medikament warten, das liegt mir überhaupt nicht.

Ich bin so traurig, dass ich die Zeit mit meiner Familie nicht wenigstens ansatzweise genießen kann und so unendlich wütend, dass diese besch*** Krankheit mich so in Besitz genommen hat.

"I know that it`s a wonderful world, but I can`t feel it right now"

Ich weiß, ich bin nicht schwer depressiv, ich kann jeden Tag aufstehen, ich versorge meine Kinder und spiele mit ihnen, ich geh Laufen, lese etc.

Aber ich denke die ganze Zeit nur, dass es mir so schlecht geht, dass ich nicht mehr ich selbst bin und dass ich Angst hab, dass es nie vorbei geht.

Ich fühl mich einfach extrem machtlos, freudlos, schlaflos, lieblos und überhaupt -los.

Liebe Grüße, Elisabeth
Feebie

Beitrag von Feebie »

Hallo Elisabeth, herzlich willkommen,

ich kenne das Gefühl, bei mir ist es sehr ähnlich.
Ich denke auch oft, das es nicht mehr vorbei geht und ich nie wieder das Leben und meine Familie genießen kann.

Ich habe auch ständig das Gefühl unter einer Käseglocke zu sitzen und nicht "frei atmen" zu können.
Irgendjemand hat diese Glocke über mich gestülpt und ich kann sie nicht mehr heben. Ich sitze in diesem Dunst der sich PPD nennt und kann mich dem nicht wirklich entziehen. Und auch wenn es mir manchmal unter dieser Glocke ganz gut geht, weiß ich doch das sie da ist und sitze trotzdem irgendwie in diesem "Mief" fest.
Dabei warte ich darauf das sich diese Glocke einfach wieder hebt.
Ich möchte endlich wieder das Leben und die Freiheit genießen können.
Freiheit im Sinne von frei von dieser Krankheit zu sein.

Ganz viel hier im Forum haben es schon geschafft und das läßt mich die Hoffnung hegen, das auch wir es schaffen können.
Das einzig bescheidene daran ist, das man gaaaaaaanz viel Geduld braucht und die habe ich oft nicht.

Ich wünsche dir aber einen ganzen Sack voll davon!!! :D
Und sicher wirkt bald das AD.
Kopf hoch, irgendwie geht es ja doch immer weiter....

LG,
Feebie
mici

Beitrag von mici »

Hallo Elisabeth11 und herzlich Willkommen hier im Forum!!

Ich bin eine von denen, die es schon geschafft hat, wie Feebie so schön schrieb und will Dir auch Mut machen, dass es vorbei geht!!! Du tust sehr viel richtiges und wichtiges, damit es Dir wieder besser gehen kann, ich findes es super, dass Du eine Psychotherapie begonnen hast, noch dazu, dass sie Dir gut tut, die Medis werden auch bald wieder anschlagen und ansonsten gilt es AUSZUHALTEN, dass Du Dich momentan scheiße fühlst. Um die Zeit, die Du aushalten musst, bis es vorbei ist, zu verkürzen, ist lesen, laufen etc. genau das richtige! Es geht vorbei, 100 % ig! Aber Du musst da nun durch - das kann Dir keiner abnehmen. Doch Du bist nicht alleine, es sind wirklich sehr viele Frauen betroffen und ich finde es super, dass Du den Schritt unternommen hast, Dich hier anzumelden, um Gleichgesinnte zu treffen!

Zusammen sind wir weniger allein, heißt es doch so schön.

Also nochmals herzlich Willkommen, wir schaffen das !

MICI
Dora

Vorstellrunde

Beitrag von Dora »

Hallo Elisabeth,
ich kann Deine Gefühle sooo gut nachvollziehen. Ich schreibe deswegen, weil ich Dir Mut machen möchte. Meine PPD war vor 2 Jahre und ich bin wieder fit. Ich nehme "nur" noch Johanniskraut, dass hat aber damit zu tun, dass ich schon seit meiner Kindheit mit einer leichten Angsterkrankung zu kämpfen haben.
Ich hatte damals genau die gleichen Gedanken wie Du. Ich hatte einfach nur Angst, dass ich verrückt werde und keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Es kam aber nicht so. Nachdem ich mit den Medis angefangen bin, spürte ich nach ca. 2 Wochen, dass ich immer öfter eine helle Lichtung in meinen dunklen Gedanken spürrte.Diese Lichtungen weiteten sich immer mehr aus.Es kamen nach Einsetzen der Wirkung immer mehr positive Dinge dazu.Die Schlafstörung liess nach, die Nervösität verschwand usw. Du musst noch ein paar Tage Geduld haben, Du wirst aber wieder gesund. Ich hab mir in dieser Zeit zwei tolle Hobbys angelegt, lesen und Progressive Muskelenspannung. Die beiden Dinge haben mir sehr, sehr geholfen und mir die Entspannung zurückgebracht.
Halte durch, nächste Woche sieht die Welt schon wieder ganz anders aus :D

Liebe Grüße Silvia
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