Am Abend bessere Stimmung?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Elisabeth11

Am Abend bessere Stimmung?

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Wollte mal fragen, wie es bei euch ausschaut: spürt ihr einen Unterschied in eurer Stimmung zwischen Vormittag und Nachmittag/Abend?
Bei mir ist das ganz extrem: am Vormittag bin ich momentan echt ein Häuflein Elend und gegen abend hinfühl ich mich immer normaler. Nur dass ich eben weiß, am nächsten Tag gibts auch wieder einen Vormittag...

wie ist das bei euch?

Lg Elisabeth
AmoebeMS

Der Ehemann kommt heim (war bei mir so)

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Elisabeth (welcome),

vor einigen Wochen ging es mir ähnlich. Doch es lag meistens daran, dass ich den Nachmittag und den Abend gleich gesetzt habe mit der Ankunft des Hausherren und somit meiner Beruhigung. Morgens war ich allein und stand neben mir. Ich wusste nicht, wie ich die Stunden überstehen soll. Ging es auf die Zeit zu, in der mein Mann nach Hause kam oder auch endlich die Autos der Nachbarn eintrudelten, ging es mir meistens viel besser. Ängstlich, panisch, depressiv, allein mit zwei Kindern. Tja, da ging´s mir morgens meistens verdammt schlecht. Doch das ändert sich!!!

LG AmoebeMS
manu

Es ist gut so

Beitrag von manu »

Hallo,
mir geht es genau so am Abend denke ich jetzt hast du es geschafft morgen gehts dir genauso gut weiter. Aber ich weiss das es vor allem Montag morgen und bis zur Mitte der Woche so geht. Aber es war schon schlimmer. Ich glaube daran das die Zeit uns hilft auch wenn es nicht so scheint. Mir sagte jemand siehst du du freust dich nun schon auf den Abend und so wird es immer mehr kleine Schritte geben.
Alles gute für dich.
Gruss manu
Feebie

Beitrag von Feebie »

Hallo Elisabeth,

mir ging es ähnlich wie Amoebe, meine Stimmung wurde zum späten Nachmittag hin immer besser, weil ich wußte das mein Mann dann gleich kommt und wieder mal eine Tag geschafft habe.
Inzwischen ist es nur noch stimmungsabhängig. Mal freue ich mich total über einen Kuschel+Gammelvormittag alleine mit meinem Sohn, und mal ist morgens "alleine mit meinem Sohn" zu sein eine echte Horrorvorstellung.
Es gibt also immer mal wieder gute und schlechte Momente, unabhängig von den Tageszeiten.

Mir ist bei mir aber aufgefallen, das es mir oft am Freitag/ Samstag nicht gut geht und das gleiche nochmal am Montag. Das muss damit zusammen hängen, das sich dann mein Tagesablauf durch die An+Abwesenheit meines Mannes ändert. Samstags muss ich mich plötzlich darauf einstellen das er zuhause ist und ich muss seinen Rhytmus auch noch mit in meinen Tag bauen. Und wenn ich seine Anwesenheit dann am Sonntag genießen kann und auch Entlastung darin für mich finde, ist es am Montag aber plötzlich schon wieder anders und ich muss mich wieder damit zurecht finden, alleine alles wuppen zu müssen.

Ich finde diese dauernden Umstellungen irgendwie schwer.
Jedenfalls merkt man mir die veränderte Situation stark in der Stimmung und in meinen Ängsten an. Wenn ich rabenschwarze Tage habe, dann ist es meist ein Freitag/Samstag oder ein Montag.

LG,
Feebie
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Marika
power user
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Beitrag von Marika »

Hallöchen,

bei Depressionen gibt es das berühmte "Morgentief". Denn nach dem Aufstehen ist der Serotoningehalt im Gehirn am niedrigsten, daher ist auch die Stimmung im Keller. Das ist bei den meisten so, Ausnahmen gibts natürlich.

Auch bei mir war es am Morgen am schlimmsten, da hatte ich die meisten Panikattacken und Ängste. Über Tag hinweg wurde es dann wieder besser.

Wie gesagt, da ist meist das "Morgentief" verantwortlich - sprich die niedrige Konzentration des Serotonins.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Ich danke euch für eure Antworten! Der gestrige Vormittag war dann auch gar nicht so schlimm. Heute hats mich dagegen wieder recht im Griff. Ich weiß ja auch vom Kopf her, dass es vorbei geht, schließlich war ich ja auch schon mal soweit, dass ich die AD abgesetzt hab, also muss es mir wohl gut gegangen sein. Aber es ist schlichtweg zum Kotzen. Wieso kann das nicht so sein wie bei Schmerzmitteln - nach einer halben Stunde wirken sie?
Das wär einfach super!

Lg und Kraft für den Tag!

Elisabeth
sol

Beitrag von sol »

Hallo!
Interessant, bei mir ist es eher andersherum. Morgens bin ich ziemlich entspannt und die Stimmung kippt eher am Nachmittag/Abend. Gibt es da einen Zusammenhang, außer "Ins Bettgeh Rutine" und auch gereizte und müde Kinder am Abend?

Gruß
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,
bei mir ist es bis heute so, daß ich morgens eigentlich nurnoch zurück in mein Bett will und gegen Abend gehts mir sehr viel besser. Liegt u.a. daran, weil ich dann weiß, daß ich den Tag gut hinter mich gebracht habe und jetzt entspannen kann.
Beautiful

Beitrag von Beautiful »

ja bei mir ist das auch so, ich habe eher vormittags ein Tief und Abends ein Hoch.

Ich nehme Johanniskraut und ich nehme es nur morgens, weil ich es da eben brauche.... abends nützt mir das nix ;-)

Maren
mici

Beitrag von mici »

Bei mir ist es im Moment so, dass ich morgens am liebsten nur zurück ins Bett will und abend...

auch 8)

Nee, Spaß beiseite. Hatte auch immer morgens ganz schlimm Angst, Heulerei etc. Ab 13 Uhr, wenn die Sonne im Zenit war, gings bergauf. Aber abends wurde es dann wieder schlimm, weil ich schon an den nächsten Morgen gedacht habe.

So verrückt ist das manchmal, die Angst vor der Angst, die Trauer wegen der Trauer. Komisch. Das Leben.

MICI
birgit1075
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Beitrag von birgit1075 »

Hallo,

bei mir war / bzw. ist es auch meistens so das es in der Früh am schlimmsten ist und gegen Nachmittag abend, fällt mein Hebel um, sag ich immer und dann könnte ich "Bäume" ausreisen.

Ich wollte dann am Abend gar nie ins Bett, da es mir so gut ging. denn in der früh ging der gleiche Horror wieder los!!

Es ist, wie schon von Marika geschrieben, das depressionsübliche Morgentief!! In der Klinik mussten wir immer aufstehen, das war ganz wichtig und dann gleich einen Morgen spaziergang....

Ich kann mich an solchen Tagen gar nicht aufraffen, da ist mir alles zu wieder, laufe nur rum und es vergeht die Zeit überhaupt nicht und das Kind ist auch nur quengelig.

Gruß
Birgit
Birgit mit Jonas 09/2001 & Luis 03/2009

PPD 2001, SS-Depri 08/09, Depri-Phasen
Schilddrüssenunterfunktion festgestellt Juli/2009

Medikation:
Trevilor
Fluanxol 0,5 mg
Lamotrigin
Schilddrüsenhormone
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