Hallo zusammen,
ich nehme jetzt schon seit 6 Wochen das AD Cipralex 10 mg. Letzte Woche ging es mir erstmals wieder richtig gut. Ich hatte 4 gute Tage hintereinander. Ich habe mich gefühlt wie vor der Depression und dachte mir jetzt geht es aufwärts und jetzt wirkt das AD endlich.
Dann am Sonntag hatte ich plötzlich einen Rückfall. Ich habe mich den ganzen Tag über elend gefühlt. Gestern in der Früh hatte ich eine Panikattacke und ganz viel Angst die Kontrolle über mich zu verlieren und dabei meiner Kleinen etwas anzutun. Gestern Abend kam dann noch Herzstolpern dazu, Todesangst und extreme Müdigkeit. Ich hatte Angst einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Ich war wieder so tief, dass ich keinen Ausweg mehr aus meinem Loch sah.
Mein Mann ist gerade zum Arbeiten gefahren und ich bin jetzt alleine Zuhause mit meiner Kleinen (6 Monate). Ich habe richtig Angst vor dem alleine sein, Angst eine Panikattacke zu haben und wieder Angst, dass die Depression nie mehr weg geht. Es ist so schlimm wie vor dem AD, als hätte ich nie etwas eingenommen. Mir war klar, dass es trotz AD auch Tiefs gibt. Aber gleich so ein extremes Tief habe ich nicht mehr erwartet.
Wie war oder ist das denn bei euch? Hattet ihr trotz AD auch so extrem schlechte Tage? Ich habe hier nämlich schon gelesen, dass die Tiefs, wenn man ein AD nimmt, nicht mehr so schlimm wären. Es wäre nett, wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen könntet.
Gruß, Yvonne
So starker Rückfall trotz AD?
Moderator: Moderatoren
Guten Morgen, Yvonne,
ja, ich hatte auch zwischendurch wieder schlimme Abstürze. Ich kann mich gut erinnern, dass ich nach einigen wirklich guten Tagen plötzlich morgens um 3 aufgewacht bin, total verängstigt + unruhig war. Leider gehören diese Tiefs zum Gesundwerden dazu. Ich weiß, es ist schlimm, denn man hat sofort wieder Angst, dass alles von vorne losgeht. Dem ist aber nicht so. Auch aus diesem Tief wirst Du wieder herauskommen. Und beim nächsten Mal weißt Du ganz sicher "o.k. ich hatte schon gute Tage + dann kam ein schlechter, aber ich bin da wieder rausgekommen". Im Laufe der Zeit werden die Abstände zwischen den Tiefs größer und die Einbrüche nicht mehr so heftig.
Gab es denn irgendetwas, was Dich in Stress versetzt hat die letzten tage? Oftmals sind solche situationen verantwortlich für einen EInbruch. Deswegen ist es besonders wichtig auf sich selbst zu schauen und schnell zu merken, wenn einem etwas zu viel wird. Dann heißt es sofort Gang runterschalten.
Hab Geduld - ich weiß, das ist sehr schwer. Mir hat es immer sehr geholfen, wenn ich dann an die frische Luft bin. Ich hab dann stundenlang den Kinderwagen durch die Gegend geschoben. Das Laufen und die Luft haben mir Beruhigung verschafft. Kannst Du dich heute aufraffen, rauszugehen? Vielleicht eine Freundin besuchen, zu den Eltern fahren, Einkaufen gehen, etc. Ablenkung ist gut, wenn man wieder im Loch steckt.
LG,
Nora
ja, ich hatte auch zwischendurch wieder schlimme Abstürze. Ich kann mich gut erinnern, dass ich nach einigen wirklich guten Tagen plötzlich morgens um 3 aufgewacht bin, total verängstigt + unruhig war. Leider gehören diese Tiefs zum Gesundwerden dazu. Ich weiß, es ist schlimm, denn man hat sofort wieder Angst, dass alles von vorne losgeht. Dem ist aber nicht so. Auch aus diesem Tief wirst Du wieder herauskommen. Und beim nächsten Mal weißt Du ganz sicher "o.k. ich hatte schon gute Tage + dann kam ein schlechter, aber ich bin da wieder rausgekommen". Im Laufe der Zeit werden die Abstände zwischen den Tiefs größer und die Einbrüche nicht mehr so heftig.
Gab es denn irgendetwas, was Dich in Stress versetzt hat die letzten tage? Oftmals sind solche situationen verantwortlich für einen EInbruch. Deswegen ist es besonders wichtig auf sich selbst zu schauen und schnell zu merken, wenn einem etwas zu viel wird. Dann heißt es sofort Gang runterschalten.
Hab Geduld - ich weiß, das ist sehr schwer. Mir hat es immer sehr geholfen, wenn ich dann an die frische Luft bin. Ich hab dann stundenlang den Kinderwagen durch die Gegend geschoben. Das Laufen und die Luft haben mir Beruhigung verschafft. Kannst Du dich heute aufraffen, rauszugehen? Vielleicht eine Freundin besuchen, zu den Eltern fahren, Einkaufen gehen, etc. Ablenkung ist gut, wenn man wieder im Loch steckt.
LG,
Nora
Dazu will ich jetzt mal was zitieren:
"Möglicherweise fallen Ihnen Ihre eigenen Fortschritte nicht so sehr auf, weil Sie sich im Strudel der Ereignisse befinden oder sich die Veränderungen erst so zart abzeichnen, dass Sie sie noch nicht als Besserung für Ihr alltägliches Leben wahrnehmen"
Das war bei mir ganz oft so, deshalb such ich immer Gespräche mit meinem Mann oder meiner besten Freundin, die mir dann aufzeigen, was ich schon alles wieder kann.
"Heilung ist immer ein Prozess - ein Prozess, der sich auch nach dem Motto: "zwei Schritte vorwärts und einer zurück" vollziehen kann. Aber mit der Zeit werden die Rückschläge immer seltener und immer leichter"
Auch das kann ich unterschreiben. Als ich das erste Mal Tresleen genommen hab, hatte ich nach ca. 4 Wochen, als ich mich eigtnlich zuvor schon etwas normaler gefühlt hatte, einen ganz herben Rückschlag, der 10 Tage dauerte.
Und meine Therapeutin meinte damals, manchmal sind es auch 2 Schritte vorwärts und wieder 3 zurück, dafür dann aber 4 vorwärts...Du siehst, wir bewegen uns in Babyschritten, ganz passend synchron mit unseren Kleinen.
Alle Zitate aus: Dunnewold, A.; Sanford, D (1996): Ich würde mich so gern freuen. Stuttgart: TRIAS
Lg E.
"Möglicherweise fallen Ihnen Ihre eigenen Fortschritte nicht so sehr auf, weil Sie sich im Strudel der Ereignisse befinden oder sich die Veränderungen erst so zart abzeichnen, dass Sie sie noch nicht als Besserung für Ihr alltägliches Leben wahrnehmen"
Das war bei mir ganz oft so, deshalb such ich immer Gespräche mit meinem Mann oder meiner besten Freundin, die mir dann aufzeigen, was ich schon alles wieder kann.
"Heilung ist immer ein Prozess - ein Prozess, der sich auch nach dem Motto: "zwei Schritte vorwärts und einer zurück" vollziehen kann. Aber mit der Zeit werden die Rückschläge immer seltener und immer leichter"
Auch das kann ich unterschreiben. Als ich das erste Mal Tresleen genommen hab, hatte ich nach ca. 4 Wochen, als ich mich eigtnlich zuvor schon etwas normaler gefühlt hatte, einen ganz herben Rückschlag, der 10 Tage dauerte.
Und meine Therapeutin meinte damals, manchmal sind es auch 2 Schritte vorwärts und wieder 3 zurück, dafür dann aber 4 vorwärts...Du siehst, wir bewegen uns in Babyschritten, ganz passend synchron mit unseren Kleinen.
Alle Zitate aus: Dunnewold, A.; Sanford, D (1996): Ich würde mich so gern freuen. Stuttgart: TRIAS
Lg E.
Liebe Nora und liebe Elisabeth,
vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte heute Morgen einen Termin beim Kinderarzt und war so zu sagen gezwungen an die Frische Luft zu gehen. Meine Schwägerin hat mich dort hin begleitet und es ging mir dann etwas besser. Es ist wirklich schlimm, wenn man wieder einen Rückfall bekommt, vor allem wenn man sich doch schon mal besser gefühlt hat. Stress hatte ich eigentlich in den letzten Tagen keinen. Ich war eher glücklich, dass ich mich wieder so gut gefühlt habe. Ich weiß also nicht warum ich wieder einen Rückfall hatte. Aber es ist vielleicht wirklich manchmal so wie du Elisabeth geschrieben hast. 2 Schritte vor und 3 zurück und dann hoffentlich 4 Schritte vor.
Lieben Gruß,
Yvonne
vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte heute Morgen einen Termin beim Kinderarzt und war so zu sagen gezwungen an die Frische Luft zu gehen. Meine Schwägerin hat mich dort hin begleitet und es ging mir dann etwas besser. Es ist wirklich schlimm, wenn man wieder einen Rückfall bekommt, vor allem wenn man sich doch schon mal besser gefühlt hat. Stress hatte ich eigentlich in den letzten Tagen keinen. Ich war eher glücklich, dass ich mich wieder so gut gefühlt habe. Ich weiß also nicht warum ich wieder einen Rückfall hatte. Aber es ist vielleicht wirklich manchmal so wie du Elisabeth geschrieben hast. 2 Schritte vor und 3 zurück und dann hoffentlich 4 Schritte vor.
Lieben Gruß,
Yvonne