Erstmal hallo,
lange hats gedauert bis ich mich durchgerungen habe mich hier anzumelden, auch wenn es mir extrem schwierig fällt versuche ich mal zu schildern, wieso und warum ich nun hier bin.
Die Schwangerschaft meines ersten Kindes im Jahr 2006 lief schwierig. Mein Freund (jetzt Mann) war 600km weit weg und ich wohnte noch bei meinen Alkoholkranken Eltern zu Hause. Ich musste eine Wohnung suchen,sie Einrichten usw halt. Die Geburt war reich an Komplikationen und meine Tochter musste für 5 Tage in eine Klinik. Ich ging sofort nach der Geburt nach Hause, in meine neue Wohnung an einem anderen Ort. Zum Glück war mein Freund dann bei mir.
Ich hatte zwar keine Hilfe von Familie oder Freunden, schaffte es dennoch gut alleine.Dann ging der Alltag los und mein Freund musste wieder arbeiten. Ich erinnere mich, wie ich vor der Tür saß, sie versperrte und anfing zu heulen und bettelte ihn an das er mich nicht alleine lässt.
Ich hatte Angst mit meiner Tochter alleine zu sein. Angst davor das sie schreit und ich nicht schnell genug helfen kann oder ich sie nicht beruhigt bekomme. Ich fing wieder an zu Rauchen und meine schönen, langen Nägel bis zum bluten abzukauen.
Jeden Tag wenn mein Freund arbeiten musste ging es mir so. Ich ging nicht raus weil ich mich dazu nicht aufraffen konnte. Vor dem Autofahren hatte ich Panikattaken und konnte nicht alleine Auto fahren.
Schließlich gab mir auf mein Drängen hin mein Gynäkologe eine Überweisung zum Psychiater. "Verdacht auf verlängerte Wochenbettdepression" stand drauf.
Nach einigen Terminen beim Psychiater stand die Diagnose fest, ich habe eine schwere Postnatale Depression.Ich bekam ein Homeophatisches Mittel,doch es half nicht. Bei unserem nächsten Termin wollte er mir Medikamente Verschreiben darauf hin ging ich nicht mehr hin.
In der Zwischenzeit regelte es sich quasi von selbst, wir zogen um und es ging mir relativ gut.
2008 wurde mein Sohn geboren. Eine Traumschwangerschaft und Geburt. Ich war mir sicher das es diesesmal anders wird, aber so war es nicht.
Es ging wieder von vorne los. Das ganze "Theater". Ich weiß nun das ich wieder und endgültig Hilfe brauche. Ich kann mich nur im Moment nicht dazu durchringen mir wieder eine Überweisung geben zu lassen. Oder mit jemanden darüber zu reden, aber dafür bin ich ja jetzt hier.
Ich bin mitlerweile stark Übergewichtig weil ich alles in mich reinfuttere und nicht mehr rausgehe. Früher war ich sehr sportlich, heute geh ich noch nicht mal mehr Spazieren. Ich denke darüber nach das ich die Kinder einpacken könnte und grüble was ich alles machen könnte,aber ich tue es nicht.
Ich bin so unruhig, so nervös und mein Kopf ist so voll.Mal schlafe ich gar nicht weil ich nur grüble, mal bin ich Abends um 20Uhr so kaputt das ich schlafe wie ein Stein.
Ich habe keine Freunde und keine Familie die mir hilft. Ich habe nur meinen Mann, aber den kann ich damit nicht weiter belasten und will es auch nicht. Ich fahre mitlerweile kleine Strecken mit dem Auto,was für mich ein Super Erfolg ist, aber telefonieren kann ich immernoch nicht.
Ich denke immer das alle schlecht von mir denken und mich nicht mögen, das ich hier den Haushalt nicht so sauber hinbekomme wie andere,das ich eine schlechte Mutter bin.
Ich bin bestimmt ein ganz harter Fall.
Ich hoffe ich werde hier gut aufgenommen.
LG
Edit: Ich bin übrigens 24 Jahre alt
Da bin ich
Moderator: Moderatoren
Liebe Evidence,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Schön, dass du zu uns gefunden und – noch besser – dich zu einer Anmeldung durchgerungen hast. Der Austausch tut einfach gut, weil man einfach eine erste Anlaufstation hat, in der man einfach verstanden wird, egal wie „seltsam“ manche Dinge einem selbst manchmal erscheinen mögen.
Dobby hat dir bereits viele Fragen gestellt und sehr viele nützliche Tipps gegeben. Ich würde dir raten, dir wirklich mal die Zeit zu nehmen und die angegebenen Seiten durchzulesen. Kennst du die Bücher „Der Kobold im Kopf“ von Lee Baer und „Ängste verstehen und überwinden“ von Doris Wolf? Beide Bücher haben mir sehr geholfen meine Ängste zu verstehen und gaben mir viele nützliche Tipps aus der Verhaltenstherapie, wie ich im Alltag gegen Ängste und aufkommende Panik entgegenwirken kann. Auch beim Autofahren! Doch noch wichtiger war es für mich, dass ich mich dazu aufgerafft habe endlich ein Antidepressivum zu nehmen. Das war letztendlich für mich der Durchbruch.
Bitte verzeihe mir, wenn ich das schreibe, aber du bist 24 Jahre alt, gell? Du hast zwei Kleinkinder (!) und wenig bis gar keine Unterstützung von Außen! Und du hattest bereits „damals“ die Diagnose einer PPD. Wird es nicht an der Zeit zu handeln und einen Arzt zu konsultieren und dir alle mögliche Hilfe ins Boot zu holen? Den ersten Schritt hast du mit deiner Anmeldung bereits getan. Ganz toll. Bitte denke jetzt ganz besonders an dich selbst. An deine Erkrankung bzw. Gesundheit.
Noch etwas fällt mir ein: viele Therapeuten haben auch Internetseiten mit Emailadressen. Sofern dir eine telefonische Kontaktaufnahme schwer fällt, …. versuche es doch einfach schriftlich! Und stöbere einwenig im Forum herum, auch in älteren Beiträgen, in Vorstellungsthreads. Du wirst erkennen, dass du „vielleicht ein schwerer Fall" bist, aber ein „schwerer“ Fall, der weiß Gott nicht allein ist.
Nochmals „Willkommen“.
LG AmoebeMS
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Schön, dass du zu uns gefunden und – noch besser – dich zu einer Anmeldung durchgerungen hast. Der Austausch tut einfach gut, weil man einfach eine erste Anlaufstation hat, in der man einfach verstanden wird, egal wie „seltsam“ manche Dinge einem selbst manchmal erscheinen mögen.
Dobby hat dir bereits viele Fragen gestellt und sehr viele nützliche Tipps gegeben. Ich würde dir raten, dir wirklich mal die Zeit zu nehmen und die angegebenen Seiten durchzulesen. Kennst du die Bücher „Der Kobold im Kopf“ von Lee Baer und „Ängste verstehen und überwinden“ von Doris Wolf? Beide Bücher haben mir sehr geholfen meine Ängste zu verstehen und gaben mir viele nützliche Tipps aus der Verhaltenstherapie, wie ich im Alltag gegen Ängste und aufkommende Panik entgegenwirken kann. Auch beim Autofahren! Doch noch wichtiger war es für mich, dass ich mich dazu aufgerafft habe endlich ein Antidepressivum zu nehmen. Das war letztendlich für mich der Durchbruch.
Bitte verzeihe mir, wenn ich das schreibe, aber du bist 24 Jahre alt, gell? Du hast zwei Kleinkinder (!) und wenig bis gar keine Unterstützung von Außen! Und du hattest bereits „damals“ die Diagnose einer PPD. Wird es nicht an der Zeit zu handeln und einen Arzt zu konsultieren und dir alle mögliche Hilfe ins Boot zu holen? Den ersten Schritt hast du mit deiner Anmeldung bereits getan. Ganz toll. Bitte denke jetzt ganz besonders an dich selbst. An deine Erkrankung bzw. Gesundheit.
Noch etwas fällt mir ein: viele Therapeuten haben auch Internetseiten mit Emailadressen. Sofern dir eine telefonische Kontaktaufnahme schwer fällt, …. versuche es doch einfach schriftlich! Und stöbere einwenig im Forum herum, auch in älteren Beiträgen, in Vorstellungsthreads. Du wirst erkennen, dass du „vielleicht ein schwerer Fall" bist, aber ein „schwerer“ Fall, der weiß Gott nicht allein ist.
Nochmals „Willkommen“.
LG AmoebeMS
Guten Morgen,
vielen dank für eure Antworten und eure,wirklich sehr nützlichen Tipps.Es ist gut zu wissen das man hier Leute trifft die verstehen was man durch macht und die es auch selbst durchmachen.
Auch wenn ich irgendwo immernoch denke das ich der einzige Mensch auf der Welt bin der diese Gefühle und Gedanken hat.
Mit dem Rausgehen ist es so das ich Angst habe mit den Kindern rauszugehen. Angst davor das sie draußen dann weinen oder die Windel vollhaben.Das sie sich weh tun und ich nicht weiß wie ich reagieren soll, zum Beispiel. Das klingt so blöd, tut mir leid.
Und mit dem Telefonieren, naja, es fällt mir schwer das zu erklären. Mit meinem Vater und meinem Mann kann ich telefonieren, ohne Probleme. Aber egal ob es meine Oma oder jemand vom Kindergarten ist oder ich mal beim Kinderarzt einen Termin abmachen muss, da bekomme ich Probleme. Wenn es dann doch sein muss, gehe ich dann die Gesprächsabläufe durch und mache mir einen "Leitfaden" mit möglichen Reaktionen des Gegenübers. Habe Angst mich zu verhaspeln,zu Husten oder so. Ich bewerte dann das Gespräch hinterher in meinem Kopf und gehe es immer und immer wieder durch obwohl ich das eigentlich gar nicht will.
Bei meinem Gynäkologen wurden meine Blutwerte abgeklärt, es ist alles in Ordnung. Bis auf meinen Eisenwert aber damit hatte ich schon als Kind Probleme.
Ich würde mir gerne die Bücher bestellen, die ihr mir vorgeschlagen habt, aber dann würde die mein Mann sehen und davor habe ich Angst.
Bei meinem 1.Versuch habe ich alle angelogen, weil ich denke das sie mich dann für verrückt halten. Aber ich werde wohl nicht darum kommen ihm das zu erzählen.
Ich werde mir jetzt mal die Links ansehen, vielen dank nochmal
EDIT: Ich habe mich gerade dazu durchgerungen in der Praxis von einem Psychiater anzurufen und habe direkt einen Termin bekommen. Aber leider ist er erst in drei Wochen...
vielen dank für eure Antworten und eure,wirklich sehr nützlichen Tipps.Es ist gut zu wissen das man hier Leute trifft die verstehen was man durch macht und die es auch selbst durchmachen.
Auch wenn ich irgendwo immernoch denke das ich der einzige Mensch auf der Welt bin der diese Gefühle und Gedanken hat.
Mit dem Rausgehen ist es so das ich Angst habe mit den Kindern rauszugehen. Angst davor das sie draußen dann weinen oder die Windel vollhaben.Das sie sich weh tun und ich nicht weiß wie ich reagieren soll, zum Beispiel. Das klingt so blöd, tut mir leid.
Und mit dem Telefonieren, naja, es fällt mir schwer das zu erklären. Mit meinem Vater und meinem Mann kann ich telefonieren, ohne Probleme. Aber egal ob es meine Oma oder jemand vom Kindergarten ist oder ich mal beim Kinderarzt einen Termin abmachen muss, da bekomme ich Probleme. Wenn es dann doch sein muss, gehe ich dann die Gesprächsabläufe durch und mache mir einen "Leitfaden" mit möglichen Reaktionen des Gegenübers. Habe Angst mich zu verhaspeln,zu Husten oder so. Ich bewerte dann das Gespräch hinterher in meinem Kopf und gehe es immer und immer wieder durch obwohl ich das eigentlich gar nicht will.
Bei meinem Gynäkologen wurden meine Blutwerte abgeklärt, es ist alles in Ordnung. Bis auf meinen Eisenwert aber damit hatte ich schon als Kind Probleme.
Ich würde mir gerne die Bücher bestellen, die ihr mir vorgeschlagen habt, aber dann würde die mein Mann sehen und davor habe ich Angst.
Bei meinem 1.Versuch habe ich alle angelogen, weil ich denke das sie mich dann für verrückt halten. Aber ich werde wohl nicht darum kommen ihm das zu erzählen.
Ich werde mir jetzt mal die Links ansehen, vielen dank nochmal
EDIT: Ich habe mich gerade dazu durchgerungen in der Praxis von einem Psychiater anzurufen und habe direkt einen Termin bekommen. Aber leider ist er erst in drei Wochen...