Ich entschuldige mich schon jetzt für den wahrscheinlich langen Text, den ich gleich "produzieren" werde, aber mir liegt so viel auf der Seele, was einfach mal raus muss

Angefangen haben meine "Probleme" als ich mitten in der Pubertät steckte. Durch mein Umfeld und meine wahrscheinlich etwas schwierige Art versank ich immer mehr in einem Sumpf aus Magersucht, Bulimie und Depression. Ich schrie immerzu innerlich nach Aufmerksamkeit, war aber nicht imstande diese - wenn ich sie doch mal bekam - anzunehmen. Bzw. bekam ich dies Aufmerksamkeit nur von Personen (z.B. Mutter) die ich nicht sonderlich mochte

Stattdessen erkor ich mir meine damalige Mathe Lehrerin als meine "Retterin", der ich für einige Zeit lang meine ganze Aufmerksamkeit und "Liebe" schenkte. Über die Jahre hat sich dieses Verhältnis zu dieser Person normalisiert und sie ist heute eine noch immer eine sehr wichtige, aber in gesundem Maße bedeutende Person.
Mein damaliger seelischer Ausnahmezustand gipfelte nach Jahren (ich war mittlerweile 18 Jahre alt) in einem halbherzigen Selbstmordversuch. Ich wollte nicht wirklich sterben, legte mir - als ich an meiner Pulsader herumschnitt - gleich einen Zettel mit meiner Blutgruppe und ein Telefon für den Notarzt bereit.

Es war wieder ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
Doch ich kämpfte und rang nach Jahren diese verfluchte Krankheit Bulimie nieder. Ebenfalls ganz alleine

2001 lernte ich meinen heutigen Mann kennen und nach den ersten furchtbaren Monaten, in denen ich schlimmstens unter Verlustängsten bezügl. meines Mannes litt (bin ein Scheidungskind) besserte sich meine Situation und ich erlebte schöne Jahre.
Nur 2005 - nach der Geburt meiner Tochter litt ich ein paar Tage unter einer Wochenbettdepression. Ich lief heulend durch den Wald und bettelte zum lieben Gott, dass er alles wieder wie vorher machen solle. Er solle dieses Baby wieder holen

Ich hielt das Geschrei meines Babys nicht aus! Aber auch dieses Tief verflog nach ein paar Tagen und seitdem ist meine Tochter fast 5 Jahre und mein größter Stolz.
Nun bin ich wieder schwanger und durch diverse SS-Komplikationen die mich emotinal sehr mitgenommen haben, sind meine alten Probleme aus der Jugend wieder so präsent dass es mich fast umhaut


An einem Tag geht es mir gut und ich bin glücklich, aber schon am nächsten Tag kann ich nur weinen, komme kaum aus dem Bett und die kleinsten Sachen wie aufräumen stellen dann schier unüberwindbare Hindernisse für mich dar.
Mir ist in den letzten Tagen klar geworden, dass ich die Dämonen meiner Vergangenheit nicht besiegt, sondern nur verdrängt habe und es wohl doch einer professionellen Auf- und Verarbeitung deren bedarf. Diese Erkenntnis ist sehr bitter und macht mich traurig.
Andererseits weiß/hoffe ich dass ich stark bin - stark genung mich meinen Problemen zu stellen und diese anzupacken

Vielen Dank fürs Lesen!
aida