29.SSW und es wird wieder schlimmer

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mimimaus

29.SSW und es wird wieder schlimmer

Beitrag von Mimimaus »

Hallo zusammen,

war jetzt ne weile nicht mehr hier,das letzte mal im ersten drittel meiner zweiten schwangerschaft.

mir ging es ca.ab der 8. Woche wieder schlechter,habe mich aber immer wieder hochgezogen.
Das ging,denke ich vor allem,weil ich meinen geregelten Alltag hatte.
Zum arbeiten gehen,Kontakt mit den Kollegen usw.

Hatte immer wieder Tiefs,aber auch Höhen.Habe mich jetzt sogar häufiger über unser Baby freuen können.

Aber irgendwie seit letzter Woche gehts wieder immer weiter abwärts.
Seit dem Tod von Robert Enke und der Tatsache,dass ich jetzt nur noch knappe 2 Wochen arbeiten muss und dann wieder 3 Jahre daheim bin.
Das zieht mich gerade unheimlich runter.

Es kommen wieder so viele Ängste hoch...schaffe ich das mit zwei Kindern...meine 4,5 Jahre alte Tochter zeigt ja jetzt schon ihre Eifersucht auf Ihren Bruder...das wird ja noch eine zusätzliche Belastung.
Werde ich nach der Geburt noch weiter abstürzen...mir ist ja jetzt schon teilweise alles zu viel,bin oft gereizt...leide seit letzter Woche auch wieder verstärkt an ZG und Grübeleien...das innere,total unangeneme Gefühl von Zerrissenheit ist wieder übermächtig und kaum auszuhalten...
Traue mir teilweise selbst nicht mehr über den weg...die gesamte Gefühlswelt ist wieder total auf den Kopf gestellt.

Und das ganze wieder um die 30. SSW.Bei meiner Tochter fing es auch um die 30.SSW an mit der Depression,ausgelöst durch einen Todesfall im Bekanntenkreis.
Ändern sich mit der 30. SSW viell.irgendwie die Hormone im Körper?

Gut,habe die ganze Schwangerschaft schon Probleme,aber momentan fühlt sich alles wieder viel schlimmer an.

War heute bei meiner Therapeutin,bei der ich erst seit kurzem bin...
und sie hat gemeint,ich soll mich beraten lassen,ob und welches Medikament man in der Stillzeit nehmen kann,damit ich im Ernstfall etwas dahabe,was mich auch beruhigen würde.

Aber ich war immer schon gegen Medis und bin bisher auch immer ohne ausgekommen,obwohl es mir in und nach der 1. Schwangerschaft sehr,sehr schlecht ging.
Mittlerweile bin ich aber schon am überlegen,ob es nicht viell.doch besser wäre.Möchte aber unbedingt stillen und habe wirklich große Angst dem Baby zu schaden.
Ebebso habe ich große Angst sehr zuzunehmen...bin vor 10 Jahren schonmal knapp an ner Magersucht vorbeigeschlittert.Und dick zu werden,würde mich nur noch mehr runterziehen.

Hat jemand ein Medikament in der Stillzeit eingenommen und hat es das Baby gut vertragen?Habe auch gelesen,dass Babys,derren Mütter Medis einnehmen besonders vom Kinderarzt betreut und ständig untersucht werden müssen..stimmt das?
Möchte ja dem Kinderarzt nichts von meinen Problemen erzählen.

Und wie ist das mit der Progesteron-Prophylaxe,worüber man hier auch nachlesen kann?
Wen kann man da Fragen? Wissen die Hebammen überhaupt über soetwas bescheid?
Habe einfach viel zu große Hemmungen,mich da jemandem anzuvertrauen.
Habe meinem Frauenarzt schon von meiner letzten PpD erzählt und von den Ängsten wieder zu erkranken,aber den einzigsten Rat,den er hatte war,zum Pychologen zu gehen.
Daraufhin fand ich,er war irgendwie komisch,als würde er mich nicht mehr richtig ernst nehmen.Und wirklich Erfahrung hat er mit desem Thema wirklich nicht.
Man fühlt sich immer so allein mit seinem Problem.
Überall wird immer geschrieben,man soll sich unbedingt in ärztliche und Psychologische Hände begeben und wenn man das tut,bekommt man überhaupt keine Hilfe,weil die Leute einfach keine Ahnung haben.

Oje,hab ja jetzt wieder nen Roman geschrieben...
Viell.kann mir ja jemand weiterhelfen..
Hatte vor einiger Zeit schon mal ähnliche Fragen gestellt...aber mal wieder meinen Hintern nicht hochbekommen um mich um irgendetwas zu kümmern,da ich immer das Gefühl habe,wenn ich mich wieder zu intensiv mit diesem Thema beschäftige,wirds wieder schlimmer,und so wars ja teilweise auch,deshalb habe ich wieder Monate lang nicht mehr hier vorbei geschaut..
Aber so langsam wirds akkut...nur noch 11 Wochen bis zur Geburt..und habe soooo große Angst,was danach sein wird.... :cry:

LG Mimimaus
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Mit Progesteron kenn ich mich leider nicht aus, aber da würd ich echt mal eine Hebamme oder die Gyn fragen...

Aber ich habe ab einer Wo nach der Entbindung mit Sertralin begonnen, das als Mittel der Wahl beim Stillen gilt (lt Embryotox). Hatte 50 mg, verteilt auf 25 morgens, 25 mittags. Hat mir gut geholfen, musste nicht öfter zur Kontrolle mit der Kleinen und habe bis Anfang 9. Monat gestillt... Soweit ich das jetzt beurteilen kann, hat meine kleine nix abbekommen davon.
Für mich persönlich war das AD eine gute wahl, ich würde es in jedem Fall wieder so machen.

2 Kinder sind natürlich nochmal anstrengender als eines, aber du darfst nicht vergessen, dass es schon auch Vorteile hat. Z.B. war mir mit der ersten immer recht fad daheim, das hatte ich bei der 2. nimmer, weil ja die Große auch da war, mit der man schon plaudern konnte. außerdem hatte die eine unglaubliche Ausdauer, was die Beschäftigung mit dem Baby betrifft. Ich denke, wenn du sie miteinbeziehst, sie mal wickeln helfen lässt oder Gewand aussuchen, dann wird sich die Eifersucht hoffentlich in Grenzen halten. Ich mein, irgendwas kommt sicher, aber sie wird sicher auch stolz sein, dass sie jetzt eine große schwester ist!
Wir hatten zur Vorbereitung so ein Buch "Geschwistergeschichten", das war auch nett...

Lg E
Mimimaus

Beitrag von Mimimaus »

Hallo Elisabeth,

dankeschön für Deine Antwort.Wie hat sich die Depression bei Dir ausgewirkt?Hattest Du auch Zwangsgedanken?

Hast Du jetzt mit dem Ad keine Beschwerden mehr?

Habe auch mit meinem Mann über die eventuelle Einnahme von Ad gesprochen..er steht dem etwas kritisch gegenüber,meint Ad würde abhängig machen.Das hat mich jetzt auch wieder sehr verunsichert.

LG Mimimaus
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht..
diese Gefühle kenne ich und weiß wie schlimm es ist.

Aber vielleicht kann dir die Hormonselbsthilfe einen Rat geben:
http://www.hormonselbsthilfe.de/Selbsth ... ngerschaft

Hier die Beratung:
http://www.hormonselbsthilfe.de/HHD/Beratung.html
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Mimimaus, Schrreib doch mal eine PN an Uli W., die kennt sich sehr gut aus mit Progesteron. Auch die von Blanca genannte Hormonselbsthilfe ist eine sehr gute Adresse, Frau Buchner dort ist sehr nett.
Ich selbst habe unter Zoloft gestillt, aber nur ca. 2 Wochen, weil ich dann abstillen musste. Das geht auch, laut Embryotox. Meinem Kind hat es nicht geschadet, aber es war auch nur sehr kurz, deswegen kann ich nicht wirklich was dazu sagen. Aber es gibt andere hier, die mit Medi gestillt haben und die da mehr schreiben können. Am wichtigsten ist es aber, dass Du Dir ein Netzwerk zusammen suchst. Das weißt Du sicher selbst aus der Erfahrung in der letzten Schwangerschaft.

Ich wünsch Dir alles Gute und hoffe, dass sich noch andere melden. Das kommt schon wieder hin, Kopf hoch!

Saskia
Loulou7

Beitrag von Loulou7 »

Ich habe mich nun auch 2 Jahre gegen Medis gewehrt. Wollte das ohne schaffen und dachte, das macht mich sicher zu einem anderen Menschen im negativen Sinne.
Gestern habe ich endlich ein Rezept eingelöst, ich hoffe es macht mich zu einem anderen Menschen im positiven Sinne. Ich will Dir weder zu noch abraten aber überleg einfach mal, was kann noch schlimmer werden durch Medikamente? Wäre es nicht vielleicht doch ein Gewinn an LEbensqualität wenn es Dir besser geht, für Dich , Deine Kinder, Deine Beziehung?

Mußt Du 3 Jahre daheim bleiben? Für mich war diese VOrstellung auch ein Horror. Ich konnte dann nach 1,4 Jahren wieder anfangen (eingendlich wollte ich 2 J daheim bleiben, war kurz vorm durchdrehen...). Die Betreuung konnten wir zum Glück einigermaßen regeln.
Kann Dir nur raten, wenn Dir das so viel bedeutet, zu versuchen, schneller wieder im Job einzusteigen,mir hat das unheimlich viel gegeben.

Das Buch"Mütter und Depressionen" von Tracy Thompson ist übrigends zu empfehlen, die Autorin schreibt darin auch von Müttern die Medis während SS und Stillzeit genommen haben und es zu keinen Auswirkungen auf die Kinder kam. Es sei eher das Gegenteil, das die Kinder die depressiven Züge der Mama übernehmen, wenn diese eben nichts nimmt und in ihrer Depression gefangen ist.
Das Buch gibts recht günstig gebraucht über Amazon.
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