Wie habt ihrs euren Männern gesagt?

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Evidence

Wie habt ihrs euren Männern gesagt?

Beitrag von Evidence »

Hallo, ich schon wieder... ;)

Ich muss das leider fragen, sonst geistert mir das wieder ewig im Kopf rum, was es jetzt schon tut.

Wie habt ihr euren Männern gesagt, oder wie haben sie es erfahren, das ihr Krank seit?
Wie haben sie reagiert? Ist jetzt irgendetwas anders in eurer Beziehung?

Ich konnte mich knapp drei Jahre mehr oder weniger erfolgreich dagegen wehren es meinen Mann zu sagen. Er hatte viel Stress und ich wollte ihn nicht belasten.
Vorgestern hatte ich ja den Termin beim Psychiater. Mein Mann hat dann,als ich kurz im Bad war in meine Tasche geschaut (tut er sonst nie!) und die Tabletten gefunden.
Als ich wieder zurück kam grinste er mich an und sagte "Ach,bin ich jetzt so schlimm das du Tabletten gegen mich brauchst?"

Später am Abend hat er mich in den Arm genommen und gemeint das ich nichts mehr sagen brauch, es wäre okay. Ich soll mit ihm drüber sprechen wenn ich das kann und will.

Ich will es ihm erzählen, ich weiß aber nicht wie. Deswegen die Frage an euch ;)


LG
Athene

Beitrag von Athene »

Hallo
Ich war noch nicht beim Psychiater, will aber bald hin. Mein Freund weiß es, ich habe einfach keine "Hemmung" es ihm zu sagen. Es tut mir sogar gut, denn wir hatten Krisen und es tut mir gut, zu wissen, dass er weiß, warum Krisen gibt oder warum ich so drauf bin.
In deinem Fall: Mach doch einen schönen Abend mit ihm mit Kochen und Kerzenschein, in entspannter Atmosphäre redet man am besten, hm?
Was meinst du?
Julia
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Evidence,

ich mag Humor und somit mag ich deinen Mann!

Er hat dich nicht zur Rede gestellt und wollte Fragen beantwortet wissen, die ihn vielleicht dennoch "belasten". Nein, er hat verdammt toll reagiert, meiner Ansicht nach. Kein Druck. Netter Zug von ihm. Wirklich.

Ich würde ihm jetzt einen "netten Zug" als Gegengeschenk unterbreiten. Sei offen!

Meinem Ehemann habe ich von Beginn der Depression an gesagt, was ich denke und welche Gefühle und Gedanken ich habe. Und glaube mir, mein Ehemann hat auch Stress im Beruf. Das war aber nie ein Grund für mich ihn mit meinen Problemen nicht zu belasten. Das ist meine Interpretation von Ehe, von einem Zusammenleben. Wie in guten so in schlechten. Seine schlechten Zeiten habe ich doch in den letzten 18 Jahren auch immer mitgemacht, oder?

Ich habe auch so einen Menschen an meiner Seite, der mit seinen flappsigen Sprüchen und Kommentaren es schafft, mich für kurze Augenblicke zum Lachen zu bringen, doch "therapieren" konnte er mich nicht. Mittlerweile hat er aber Gott sei Dank eingesehen, dass ich durch meine Therapie nicht Dinge vor ihm verheimliche und das AD kein Teufelszeug sind und seine Ehefrau keine Psychopatin :wink: ! Das war ein großes Problem für ihn. Warum kann er als Ehemann nicht helfen, sondern nur ein Aussenstehender?!

Nutze ruhige und entspannte Momente zum Reden, Evidence. Und wenn dein Mann dich jetzt - nach seinem Schnüffeln, hihi (wer hat von uns denn noch nie geschnüffelt :roll: ) - öfter mal fragen sollte, wie es dir geht, dann antworte offen und ehrlich darauf. Das bist du nicht nur ihm schuldig, sondern viel viel mehr dir,... denn es "kann" einfach nur gut tun!

LG AmoebeMS
Sanni

Beitrag von Sanni »

Hallo Evidence,

ich habe es meinem Mann nicht direkt gesagt, er war live dabei und hat es (er ist Mediziner) natürlich auch live mitbekommen. Da nun die Psyche allerdings überhaupt nicht sein Gebiet ist und ich immer drauf bestanden habe, das er bitte bei den Hausbesuchen der Hebamme nach der Geburt auch dabei sein soll, hat ihm erst die Hebamme definitiv sagen können, das mit mir etwas nicht stimmt. Und sie hat ihn angehalten, mich zu beobachten und ihr Bescheid zu sagen, wenn es wieder kippt, damit sie etwas tun kann, wenn ich mich bis dahin noch nicht aufraffen konnte, selbst aktiv zu werden.

Aber in den letzten Wochen hat er mich glaube ich "aus den Augen verloren", was mein Gemütszustand anbelangt, denn vor ein paar Tagen bin ich laut schreiend aus dem Kinderzimmer gelaufen, weil ich kurz vorm Ausrasten war (die Kleine zahnt grad und schreit in allen Tonlagen) aber er hat mich nur auf den Balkon zum rauchen geschickt und hat die Kleine selber versorgt. Ich sage ihm zwar immer, ich sollte mal bei dem Arzt anrufen, dessen Adresse mir meine Hebamme gegeben hat aber ich hab mir eine Fassade aufgebaut, ich zeige ihm nicht mehr, wenn ich am Ende bin.

Liebe Grüsse, Sanni
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Sanni,

hast Du schon mal daran gedacht,Dich nochmal selber an Deine Hebamme zu wenden?Du könntest doch mit ihr zusammen Kontakt zu dem Arzt aufnehmen,den sie Deinem Mann empfohlen hat...

Meine zweite Hebamme ist mit mir auch in der zweiten PPP zum Psychiater gefahren,was ich als sehr hilfreich empfunden habe,weil ich ihr total vertraut habe.

Liebe Evidence,

ist es nicht auch viel Spannung,die da von Dir abfällt,nachdem Du drei Jahre die Fassade aufrecht erhalten hast?

Bei mir waren die Symptome der PPPs so auffällig,das ich meinem Mann nichts verheimlichen konnte.Außerdem war er gerade beim ersten Mal die einzige Bezugsperson,der ich wirklich vertraut habe.

Er hat ganz toll reagiert:war immer für mich da,hat mich in der Klinik täglich besucht,mir am Anfang sogar gegen den Rat der Ärzte unseren Sohn gebracht.

Was ich nicht so toll fand,war ,das er sich z.B. nach den Geburten unserer Söhne nicht hat vom Arbeitgeber freistellen lassen.Ich hätte lieber unsere Kinder mit ihm versorgt,als eine fremde Haushaltshilfe in`s Haus zu holen.Aber da konnte er nicht über seinen Schatten springen...

LG,Claudia
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