Seit dem 4. Dezember um 22.57 h bin ich jetzt also endlich Mama! (Tut mir leid um den 5. Amoebe, es war echt knapp, wie Du siehst, aber ich wollte das beenden.


Unser kleiner Jeremias Benjamin wurde nach einer Einleitung sehr schnell und heftig geboren, es geht uns beiden den Umständen entsprechend aber gut.
Ich weine vor Glück und Übernächtigung.
Es gäbe so viel Euch zu erzählen, ich habe viel an unsere 'Gespräche' hier gedacht in den ersten 3 Tagen und tue es weiterhin. JETZT verstehe ich manches erst wirklich.
Von den Fakten her war es keine 'hübsche' Sache. Aber unter uns weiß das jede, dass das so ist.
Meine Wehen begannen um 16.30h nach Gabe der Tablette am Vormittag relativ normal, ich habe einen schönen Rythmus gefunden sie zu veratmen. Das ging eine Stunde so, und dann hatte ich einen richtig schön ordentlichen Blasensprung. Ab da kamen die Wehen erst im Minutentakt, dann plötzlich ohne Pause (Einleitung sei dank...). Mein Mann und die Hebamme haben mich um 17.30 h in den Kreissaal gebracht, ich konnte weder stehen noch sitzen noch liegen noch laufen, mich hat es völlig überwältigt. Ich hatte unbekannte Schmerzen, Angst und keine Sekunde Zeit mich darauf einzulassen oder es zu verarbeiten.
Über den Kreißsaal habe ich mich sehr gefreut, gedämmtes Licht, schöne Farben, er hatte was Sanftes. Ich habe mich sofort wohl dort gefühlt, das tat gut.
Das Einschneidenste für mich war, dass ich vor lauter Verzweiflung weil die Wehen wirklich ununterbrochen waren alle von mir wegschickte und deutlich machen konnte ich brauche Ruhe. Hebamme und mein Mann ließen ab mir versuchen wollen zu helfen und ich fand MEINEN Rhythmus wieder.
Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen.
Innerhalb kürzester Zeit hat mein Muttermund sich geöffnet und ich habe schon nach nur zwei Stunden Kreißsall den Drang zu pressen bekommen. Da mein Muttermund soweit war -ich konnte es kaum glauben- durfte ich sogar.
Ich wollte in die Wanne, leider waren da die Herztöne vom Kleinen nicht gut.
Irgendwie ging alles sehr schnell und ich habe es immer kaum glauben können, dass die Hebamme meinte es sei bald soweit. Am Ende hatte ich kaum mehr Kraft,die Hebamme begann sich Sorgen um das Kind zu machen, was ich aber nicht richtig mitbekam.
Mein Mann war die ganze Zeit bei mir, gab mir Wasser, Traubenzucker, Nähe und Abstand, wie ich es brauchte.
Am Ende mußte eine andere Hebamme von außen schieben helfen, davor ich hatte ich vorher den totalen Horror, in der Situation selbst war ich der Frau so dankbar wie keinem in dem Saal.
Um 22.57 h schoß mein Babylein dann geradezu aus mir raus und alles war gut.
Er hatte einen Nabelschnurvorfall, ich einen Riss dritten Grades, aber seine Werte waren vorbildlich, es war unglaublich schön ihn im Arm halten zu können.
Ich habe ihm im Bauch immer ein Wiegenlied vorgesungen und als ich damit instinktiv begann als er in meinen Armen lag beruhigte er sich und beendete sein Geburtsschreien.
Es war alles sehr heftig, aber umso stolzer war ich auf mich, bin es, um so stärker fühlte ich mich. Ich habe es ertragen obwohl ich zweifelte und ich habe es schnell beendet, weil ich das alles viel zu heftig fand.

Der Krankenhausaufenthalt selbst war ziemlich der Horror, ich weiß wieder, warum ich Krankenhäuser hasse, aber ich hab's überstanden.
Meinen Babyblues hatte und habe ich auch, es fühlt sich aber normal an.
Und ich glaube es hat sehr viel damit zu tun, dass ich auch Eure Geschichten kenne.
Wie oft in den letzten Tagen habe ich bewußt zu mir zurück suchen und finden müssen um nicht umzufallen, auszuflippen oder verrückt zu werden. Aber ich habe es mir immer erlauben können. Weil ich auch durch Euch weiß, wie wichtig es ist.
Es ist wahnsinnig heftig Mama zu sein und das allerschönste auf der Welt, das liegt auf meiner Brust, eingepackt in ein Tragetuch und schläft jetzt gerade total friedlich und wirklich unendlich schön.
Es ist nicht in Worte auszudrücken.
Un damit verabschiede ich mich für heute auch ertsmal und gehe zurück in ein Leben, an das man sich erstmal gewöhnen muss.
Und mache mir einen Tee.
