Mein Sohn leidet und ich bin schuld

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Cleo10092004

Mein Sohn leidet und ich bin schuld

Beitrag von Cleo10092004 »

So ich melde mich auch mal wieder zu Wort.
Ich hatte gestern einen ganz schlimmer Rückfall. Es war wirklich ziemlich heftig. Ich bin mit allem so unzufrieden. Ich versuche ständig was zu ändern. Mein Leben wieder schön zu machen aber es klappt nicht. Gestern morgen bin ich dann richtig durch gedreht. Es kam soviel zusammen... Das schlimmste ist es ist vor den Kindern passiert. Und heute morgen kiegte ich dann meine Quittung für mein dämliches Verhalten. Mein Großer wollte nicht in den KiGa. Er hat geschrien, gebrüllt, geheult.
Irgendwie haben wir es dann geschafft ihn in den kiGa zu kriegen.
Im KiGa erzählte dann die Erzieherin meinem mann warum das passiert ist. Mein Sohn hat gestern im KiGa erzählt was hier zu Hause passiert ist.
Oh man. ich fühle mich so elend. Manchmal denke ich es wäre besser wenn ich keine Kinder hätte. Ich hatte sogar im Kopf beim Jugendamt anzurufen und zu sagen das sie eine Pflegefamilie für die Kinder finden sollen. Oder das ich mich von meinem Mann trenne. Das alles wäre viel besser für die Kinder als das was sie jetzt haben.
Ich muß nachher unbedingt mit Niklas reden. Muß ihm versuchen das alles zu erklären.Nur wie. :(
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Ich weiß nicht, wie alt Dein Sohn ist.
Aber grundsätzlichn ist bei sowas -soweit ich weiß und es auch vm Gefühl her so sehe- wichtig, dass Du ihm deutlich sagst, dass es nicht seine 'Schuld' ist, dass es überhaupt gar nichts mit ihm zu tun hat!!

Ich weiß auch nicht wieviel oder ob überhaupt er von Deiner Erkrankung weiß, aber vielleicht kannst Du versuchen ihm davon zu erzählen. Natürlich 'kindgerecht', bzw. altersgerecht. Je nachdem auch, welche Fragen er stellt...ihm sagen, dass es eine Krankheit ist, die Dich so macht und dass man dafür zu Ärzten gehen kann, wie bei einem Schnupfen und dass es Medizin gibt und dass es besser werden wird. So in die richtung würd ich es versuchen.

Übrigens ist jede Mama besser als keine oder eine fremde, das musst Du Dir klarmachen. Soclhe Gedanken sind teil Deiner Erkrankung, aber mal 'logisch' nachgedacht ist es für ein Kind wesentlich traumatischer von der eigenen Mutter dauerhaft getrennt zu werden.

Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist, sorry, bin da nicht auf dem Laufenden, aber ich finde das hört sich alles so an, als wärest Du noch nicht in professioneller Betreuung und ganz ehrlich dazu würde ich Dir dringenst raten...oder bist Du?

Grüße
Cleo10092004

Beitrag von Cleo10092004 »

Hab ich vergessen zu erwähnen min Sohn wird bald 7.
Ich bin auf der Suche nach einem Therapeuten. Mit dem letzten habe ich mich garnicht verstanden.
Und jetzt stehe ich halt auf der Warteliste. Ist halt nicht so einfach hier einen Therapeuten zu finden.
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Ja, das ist tatsächlich nicht einfach! Und man sollte sich auf jeden Fall dort wohlfühlen, das finde ich persönlich das wichtigste überhaupt!

Vielleicht gibt es bei Euch in der Nähe auch ppsychosoziale Beratungsstellen, die Caritas oder die Diakonie haben sowas in jedem Fall. Ich habe mal eine gewisse Zeit so 'überbrücken' können, weil ich eben dort auch jemand hatte, bei der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Sie war jetzt keine Therapeutin, sondern Soz.-Päd, aber sie durfte eben auch beraten und ich konnte einmal die Woche dorthin und es hat mir sehr gut getan!

Ich denke ein siebenjähriges Kind kann das durchaus verstehen, wenn Du ihm erklärst, dass Du krank bist. Und wie gesagt, besonders wichtig ist einfach, dass er weiß, dass es mit ihm überhaupt nichts zu tun hat.

Ach Mensch, ich kann mir vorstellen, wie schuldig Du Dich fühlst ( weil sich schuldig fühlen eines der wesentlichen Symptome einer Depression ist, nicht, weil Du schuldig bist!!), aber wirklich, Kinder können mit soetwas im Endeffekt umgehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft, schreib doch ruhig ein bißchen mehr noch, was Dich bedrückt, wie es Dir geht, was Du für Gedanken und Gefühle hast...wenn Du Zeit hast, evtl. hilft das auch ein bißchen...

Liebe Grüße
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Cleo,

ich wollte mal fragen, wie denn Dein AD eigentlich so die meiste Zeit über wirkt. Nach knapp 3 Jahren Einnahme solltest Du eigentlich nicht mehr solch dramatische Tiefs mehr haben, vor allem nciht solche, die Du nciht etwas vor Deinem Kind kaschieren kannst. Auch Deine Gedanken von wegen weglaufen, sich trennen etc. sollten nach dieser Zeit auch nciht mehr auftreten (klar will jede von uns hin udn wiedr davonlaufen, ich gerade noch vor 5 Minuten, und 16 Minuten davor usw.).

Hat Dein Sohn das schon öfter miterlebt? Falls ja, dann sollte Dir das am Besten nicht mehr passieren. Klar, man muss mal weinen oder traurig sein, das ist alles okay, aber wenn es solche Aussetzer sind, wie >Du sagst, dann läuten natürlich alle Alarmglocken bei den Kindern.
Ich stimme Ylaina da voll zu, versuch, ihm das wie eine (harmlose) Krankheit zu erklären. Die Kinder kriegen eh schon zuviel mit, deshalb ist es meine Überzeugung, dass man nicht alles vor den Kindern geschehen lässt. Sicherlich ist es nicht sehr tragi8sch, wenn das einmal passiert, aber wenn sich solche Situationen wiederholen, dann ist das sicher nciht positiv für die Kleinen.
Entschuldige, wenn ich damit Deine Schuldgefühle noch größer mache, aber was um Himmels Willen ist denn passiert und was hast Du denn gemacht?

Du musst wirklich ganz dringend eine Therapie beginnen, denn ich denke wirklich, dass Du allein Dein Leben nicht "schön" machen kannst, das mussten und müssen wir alle hier erst wieder lernen.

Warte nicht mehr, und sprich mit dem Arzt, der Dir das AD verordnet hat. Das passt meiner Meinung nach alles nciht richtig.

LG,
Inez
Carolin

Beitrag von Carolin »

hey,

mir geht es auch so. meine beiden leiden auch son unter meinem zustand. ständig motze ich sie an und bin ungerecht nur weil es mir so scheiße geht.

hatte heute nen kind zum spielen hier für den großen. habe ihn anschließend nach hause gebracht. er saß auf dem platz wo sonst mein großer sitzt. er hat es nicht geschafft sich anzuschnallen weil man den gurt nicht mehr ziehen konnte. der junge hatte zu schnell gezogen und dann kann man den gurt ja nicht mehr weiterziehen. was mach ich? schnauz meinen großen an und sag: siehste, das kommt nur davon weil du immer so an dem gurt rumziehst usw....

ich bin immer soooo gereizt, genervt, aggressiv....das war jetzt nur eine situation von vielen am tag, jeden tag, .....

ich erkläre meinem sohn das es mir nicht gut geht und er das nicht so ernst nehmen darf. dank mir muss mein kind zur ergo usw....er ist total eingeschüchtert,aggressiv und fällt auf, egal wo er ist. und das ist MEINE schuld.

also mein großer ist 6. er versteht es, aber wenn es so oft vorkommt kann er nicht anders als so zu werden wie er ist.

deswegen so schnell wie möglich fit werden. alle hilfe die man irgendwie bekommen kann in anspruch nehmen. ich tu alles umso schnell wie möglich wieder gesund zu werden.

für mich, am meisten noch für die kids...

lieben gruß
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Carolin,

nimmst Du zur Zeit denn Medis (SD oder AD)? Und Therapie?

LG,m
INez
Cleo10092004

Beitrag von Cleo10092004 »

Hallo und danke schon mal.

Es ist einfach eine ganz dumme Situation. Es ging mir besser. Bis ich letztes Jahr im Januar vergewaltigt worden bin. Das hat mir den boden unter den Füßen weggerissen. Seit dem geht es hier irgendwie Bergab. Die termine bei der Polizei, bei meiner Anwältin und undund.
Ich habe damals von meiner Anwältin eine Adresse von einem Psychologen bekommen. Bekam auf Grund meiner Vorgeschichte und auch wegen der Vergewaltigung sehr schnell einen termin. Aber es paßte einfach nicht. Ich hatte das Gefühl er nimm mich nicht ernst. Jetzt ahbe ich mich bei 3 Ärzten auf die Warteliste setzen lassen.
Muß aber auch zugeben das ich ab und zu mit meinem Medikamenten geschlamp habe. ich dachte immer wozu das noch alles.
Zur zeit versuche ich auch eine Kur genehmigt zu bekommen.
Ich versuche immer vor den kindern stark zu sein aber es klappt halt nicht immer. Wenn es mir dann schlecht geht werde ich dann auch launisch, gereizt und auch ungerecht und laut. Meist lasse ich es dann an meinem mann aus.

Ich habe inzwischen mit meinem Sohn geredet. Habe ihm erklät das es mir infach nicht gut geht aber das weder er noch seine Geschwister daran schuld sind sondern nur ich. Und das ich ihn über alles liebe. Ich wußte einfach nicht wie ich ihm das alles erklären soll.
An dentagen w es mir gut geht versuche ich immer alles gut zu machn. Spiele viel mit den Kindern wie lesen, gehen spazieren und machen Ausflüge. Aber ich hab immer das Gefühl es reicht nicht.

Ich hoffe die Kur wird genehmigt.
ubure

Beitrag von ubure »

Carolin,

Du hast das absolut richtig gemacht mit der Erklärung für Deinen Sohn. Solange er spürt, wie sehr Du ihn liebst, wird ihn sowas nciht mehr so aus der Bahn werfen. Versuch trotz allem, so gut es geht, im Akutfall in ein anderes Zimmer zu gehen etc. Und ich spreche hier nciht von schlechter Laune oder so, sondern von Ausrastern der dritten Art...

Das ist alles natürlich ein schlimme Geschichte, aber genau deshalb musst Du jetzt eine Linie in Deine Gesundung einbringen. Nimmst Du das AD noch? Falls nein, fang wieder damit an!! Kümmere Dich nochmal um einen schnellen Termin und sag ruhig, dass es so dringend ist, gerade eben wegen der Vergewaltigung und dass Du nicht klar kommst.

Komm, es ist wirklich unumgänglich, dass was geschieht. Du hast ja Verantwortung für Deine Kindern und die sollen doch möglichst unbeschwert aufwachsen - das Leben wird hart genug.

LG,
Inez
Dobby

Beitrag von Dobby »

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