Riesengroßer Wunsch nach 2.Kind!!!!Aber auch große Angst!!!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Franziska74

Riesengroßer Wunsch nach 2.Kind!!!!Aber auch große Angst!!!

Beitrag von Franziska74 »

Hi. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll....eigentlich steht ja schon alles im Titel! :D
Ich fasse es mal kurz...
Ich habe im Juni 2006 meinen Sohn im Krankenhaus ambulant geboren, es war ein normale Geburt, 12 Stunden im Kreissaal, dann nach Hause. Stillprobleme.... sehr schnell gehabt, sch.....Hebamme. Ich war im September das erste Mal beim Psychiater, hatte viele Ängste und fühlte mich als Versagerin. Im November kam ich ins Krankenhaus wegen Suizidgedanken, meinen Sohn wurde mit aufgenommen.3 Monate Klinikaufenehalt, mit schwerem Tavorentzug! Nach Entlassung keine wirkliche Besserung.War dann nochmal im Juni in einer anderen Klinik, aber die konnten mir nicht wirklich helfen.Habe mich nach 2 Wochen selbst entlassen....dann ging es gaaaanz langsam bergauf. Bin seid September 2008 ohne Medikamente. Bin heute stärker und selbstbewusster denn je, habe alles was ein glücklicher Mensch sich vorstellen kann....nur noch kein 2.Kind!!!! Wenn nicht diese beschissene Angst wäre, das alles aufs Spiel zu setzen! Das alles wieder nach hinten los geht? Hält das noch einmal unsere Beziehung aus? Und jetzt ist da ja auch unser Erstgeborener.... Gibt es ein Rückfallquote beim 2.Kind? Wenn man beim 1.Kind unter PPD gelitten hat??Wer kennt vielleicht eine Antwort? Danke schonmal im vorraus...eine eigentlich glückliche Mama und Frau :?
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo,
mir ging es genau wir dir - und ich habe nach dem zweiten Kind, obwohl ich mich nach dem ersten viel stärker fühlte als jemals vorher, nochmal eine sehr schlimme ppd gekriegt mit vielen negativen folgen - bin heute geschieden und lebe glücklich mit meinen beiden töchtern -a ber der weg war hart und steinig.
es kann bei dir ganz anders sein - aber man hat auf jeden fall ein erhöhtes rückfallrisiko - es gibt aber auch frauen, die beim zweiten oder dritten kind nicht mehr krank werden.
sorry wegen der schlechten neuigkeiten, aber das rückfallrisiko ist eine realität, mit der man rechnen muss, zumindest kann man es nicht ausschließen, wieder an ppd zu erkranken.
bei mir war die zweite erkrankung schlimmer als die erste.
Viele Grüße
Ava
Franziska74

Beitrag von Franziska74 »

Wow, das hört sich in der Tat gerade sehr deprimierend an, un macht mir meine Entscheidungsfindung auf keinen Fall leichter! Danke für Deine ehrliche Antwort, schön das es Dir heute wieder gut geht. :D
Deria

Beitrag von Deria »

Hallo Franziska,

beim 2. Kind, so stelle ich mir das vor, bin ich dem Feind gegenüber schon gewappnet. Das heißt, sobald du merken würdest: hey, da stimmt was nicht, würde dein Sicherheitsnetz sich spannen und du könntest die Hilfe bekommen, die du brauchst: es tappt niemand mehr "im Dunkeln"...das ist schon mal ein Vorteil.
Es muss ja auch nicht so kommen, es kann alles gaaaanz anders sein.
So wie eine Mutti vor Jahren einmal sagte: wenn ich gewußt hätte, das meine 2. Tochter so ein pflegeleichtes Baby und Kind wird, hätte ich mich schon viel früher dafür entschieden (zwischen den beiden Mädels lagen 6 Jahre).
Ich kann dir weder zu noch abraten, aber, du weißt wie es geht.

Lg
Deria
Franziska74

Beitrag von Franziska74 »

Danke Deria,
für die aufbauenden Worte.Bei mir hat es ja nichts mit dem pflegeleichtem Kind zu tun, mein Sohn ist/ war sehr pflegeleicht(außer die Stillprobleme anfangs), bei mir ist es die Angst vor mir selber....Die Angst die heile Welt,die wir jetzt haben aufs Spiel zu setzen, nur weil ICH es unbedingt wollte!!! Mein Mann ist so glücklich, und mein Sohn (im Juni vier) vermisst bisher auch kein Geschwisterchen. Ach manno, was soll ich nur machen???
Feebie

Beitrag von Feebie »

Liebe Franziska,

das derzeitige "Problem" bei dir sehe ich darin, das du jetzt schon DIR die Schuld gibst, obwohl noch nichts passiert ist. Du sagst, das DU gerne das zweite Kind möchtest und das DU das glückliche Leben aufs Spiel setzt.

Die PPD ist eine Krankheit die sehr über SCHULD agiert. Man sucht und findet andauernd die Schuld bei sich, deshalb ist vermutlich auch jetzt deine Denkweise gerade genau in diese Richtung.

Wenn dein Wunsch sooo groß ist, dann solltest du das mit deinem Mann besprechen. Er muss hinter dir und dieser Entscheidung stehen. Ihr solltet es gemeinsam beschließen, denn du solltest dir schon mal den Doppelten Boden schaffen dann später sagen zu können, das IHR BEIDE es aber gewollt habt (auch mit den möglichen Konsequenzen).

LG,
Feebie
Franziska74

Beitrag von Franziska74 »

Liebe Feebie,
ich weiß leider nicht wie ich das mit der "Schuld" ablegen soll?! Mein Mann ist nicht gegen ein Kind, aber hat genauso wie ich Angst, sonst hätten wir sicher schon ein zweites. Aber er könnte auch gut mit einem Kind leben, und hätte dabei kein schlechtes Gefühl.Er sagt, das er mir eigentlich einfach jeden Wunsch erfüllen möchte, und wenn ich ein 2.Kind so gerne möchte dann sollten wir es versuchen.Sicher, müsste vorab über vieles nochmal gesprochen werden....Reden ist glaube ich ganz ganz wichtig!!!
Lg, Franziska
manu

Hallo,

Beitrag von manu »

Hallo,
mir ging es auch so und deshalb war bei mir zwischen der grossen und dem mittleren 6 1/2 Jahre. Als er kam ging es mir super und ich war echt happy.
Dann bekam ich ungeplant (innerlich aber ein Wunsch da, weil es so super beim 2 gewesen war) das 3. (4Jahre lagen zwischen dem 2 und 3.) und es ging wieder mit den Zwangsgedanken los. Vielleicht lag es am Geschlecht!!! Keine Ahnung.
Überlege es Dir genau. Man steckt nicht drin. Ich hoffe das du es schaffst egal wie du dich entscheidest.
Gruss manu
Franziska74

Beitrag von Franziska74 »

Hi Manu.
Meinst du das kann was mit dem Geschlecht zu tun haben? Du warst beim 1.Kind betroffen? Wie schwer? Und wie lange? Bist Du noch mit dem Vater zusammen? lg, hoffentlich nicht zu persönlich?
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Franziska,

Ich habe erste ein Kind, kann also nicht wirklich mitreden.
Ich weiß nur, daß die Rückfallquote bei einem 2. Kind sehr hoch ist.
Ich glaube auch, daß Dein Mann und Du Euch einig sein müßt, daß Ihr beide ohne wenn und aber ein zweites Kind wollt. Mit aller Angst, die nach so einer Erfahrung da ist.

Man kann sehr wohl Prophylaxe betreiben. Dazu gibt es Iformationen auf der Hauptseite. Gehtst Du noch zur Therapie? Kannst Du so etwas mit einem Arzt, dem Du vertraust besprechen. Du könntest z.B. gleich nach der Geburt wieder mit dem AD anfangen, das Dir gut gehofen hat.

Ich weiß, das ist keine tolle Antwort, aber entscheiden kannst nur Du das letztendlich.

Grüße von Leuchtkäfer
Franziska74

Beitrag von Franziska74 »

Ich war nur bei einer Psychologin für kurze Zeit, da war mein Sohn schon geboren. Fühlte mich aber nicht gut aufgehoben. Das mit der Prophylaxe kenn/weiß ich, würde ich auch betreiben wollen. Was ich noch gelesen habe ist, das empfohlen wird im Geburtshaus oder zuhause zu entbinden.Aber ist man danach nicht wieder sich selbst überlassen? Ich hab ja bei der 1.Geburt ambulant entbunden, und wollte eigentlich den "Fehler" nicht nochmal machen....lg
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Das mit dem Entbinden ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ich würde ein zweites auch wieder im Krankenhaus bekommen. Hängt sicher auch davon ab, ob man eine gute Hebamme hat. Das würde ich auch davon abhängig machen, wie die Schwangerschaft verläuft.
mici

Beitrag von mici »

Wir denken in letzter Zeit auch vermehrt über ein Zweites nach und ich bin auch noch unsicher. Ich denke, was Leuchti schrieb, ist sehr entscheidend: Prophylaxe! Bei mir war es z.B. die Schilddrüse, die mich hormonell ausgeknockt hat! Das lässt sich beim nächsten Kind prima vermeiden. Ansonsten hatten wir eine Beleghebamme, die ich also auch schon in der Vorsorge hatte und die schließlich ab der 36. Woche Rufbereitschaft hatte und dann nachts ins KH kam, als es los ging. Sie war dann die ganze Geburt über dabei, kein Schichtwechsel oder so. Das fand ich sehr angenehm und würd ich wieder so machen. Kostet aber natürlich auch eine Kleinigkeit.
Was ich anders machen würde: Mir für die Zeit nach der Gebut mehr Leute organisieren, die mich entlasten, mich vom Mutter-Mythos befreien, ggf. schnell mit ADs anfangen, auf jeden Fall begleitenden Gespräche bei einem mir vertrauten Psychologen o. ä. Ja, in etwa so, man muss glaube ich, rechtzeitig vorher anfangen, sich ein richtiges Netz aufzubauen, auch den Gyn einschalten, die Sorgen mit vertrauten Personen teilen (Mann, Familie, Freunde).

Gruß, MICI
Namaste

Beitrag von Namaste »

Hallo Franziska
ich bin gerade in genau der gleichen Situation!
Wir überlegen schon mind. ein halbes Jahr ob wir es nochmal wagen wollen. Hab auch schon mit Gyn u. Psychologe Gespräche geführt...die haben mir auch Mut gemacht... aber durch eine mögliche PPD müsste ich mich durchquälen und nicht die anderen.
Das ist wirklich nicht leicht...ich bin auch echt ratlos wie ich mich irgendwann entscheide...???

Die Antworten die du hier bekommen hast sind auch sehr gemischt...es kann einem niemand mit Gewissheit sagen was passieren wird...!


Lg
Dany
mici

Beitrag von mici »

@Namaste: Du hast recht, es kann einem keiner sagen, aber das Netz, dass Euch bei Eurer ersten PPD geholfen hat, ist doch vielleicht / hoffentlich noch ausbaufähig.

@ Franziska: Was würdest Du sagen, hat die Auslösung Deiner PPD damals begünstigt? Du schreibst sch***- Hebamme,... Stillprobleme, dann schlechte Klinik, noch schlechtere zweite Klinik. Aber worin bestanden genau die Ursachen der PPD, konntest Du das für Dich herausfinden und siehst Du da bei einem zweiten Kind Möglichkeiten, besser vorbeugen zu können?

Teile Deine Gedanken doch noch etwas weiter mit, vielleicht hilft es der Klärung.

MICI
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