Fast gelungen!

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Moderator: Moderatoren

Walther

Fast gelungen!

Beitrag von Walther »

Hallo!
Der Großteil der Teilnehmer hier sind Frauen. Ich bin ein Mann.

Meine Frau wurde letztes Jahr schwanger. Das Herz des Babys hat in der 19. Woche aufgehört zu schlagen. CMV (oder so) Virus.
Wir haben lange darüber gesprochen. Sie war für mich sehr gefasst und sehr stabil.

Ende August kam ein kleiner Frosch auf die Welt. Super.

Nach 4 Tagen holte ich bede ab. Am 5 Tag der.....

Ich war leider arbeiten. Meine Frau unernahm eine Selbstmordversuch und hat den Herzbeutel nur um 0,5cm verfehlt.
post partale Psychose.
Chirurgie

Geschlossene

Jetzt nicht mehr.

Habe eine 5 Tägigen zu versorgen. In der Zwischezeit ist er 15 Tage alt.

Die Erfahrung ist ein Hammer.

Es geht unseren Sohn sehrgut. ,,,,, aber

Wie wird es seiner Mutter, meiner Frau gehen?
Di Klinik ist eher na ja ,.... sagen wir Mc Donalds

Was kann noch auf meinen
Sohn und mir Zukommen?

Wie lange dauert das Ganze?

mir schwirren so viele Fragen im Kopf herummm.....
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

hallo Walther,

herzlich willkommen bei uns im Forum :-)

zum Thema Psychose bin ich leider keine Expertin, es kann dir wahrscheinlich auch keiner von uns sagen,wie lange die Erkrankung deiner Frau dauern wird - aber das wichtigste, du wirst Geduld haben müssen - mit dir, mit deiner Frau..
hast du schon ein Netzwerk an Hilfe aufgebaut für deine Familie?
Und was läuft schief in der Klinik, in der deine Frau jetzt ist?

Fürs erste wünsch ich dir viel Kraft!

lg
smaugerl
Walther

Beitrag von Walther »

Ja, ein Netzwrk würde man da brauchen. Habe zusätzlich noch meine Mutter im Haus die aber selbst Pflege braucht.
Vorerst kommt eine 24 Stunden Pflege für 4 Wochen. Das gibt mir Zeit etwas zu organisieren.
mici

Beitrag von mici »

Lieber Walther,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Du bist hier in jedem Fall gut aufgehoben bei allen Fragen, die Du hast rund um die Psychose, denn auch, wenn wir Dir mal keine konkreten Antworten geben können, können wir Dir vielleicht Anlaufstellen nennen, an die die Du Dich wenden kannst!

Ich bin jetzt im Moment leider etwas unter Zeitdruck, sei aber sicher, dass Dich noch viele von uns willkommen heißen werden und wir hier immer ein offenes Ohr für Dich haben werden!

Lieben Gruß,

MICI
kadisha

Beitrag von kadisha »

auch von mir ein herzlichen willkommen

freue mich ,dass auch die maennliche seite vertreten ist und man so mal das ganze aus einem andren blickwinkel sehen kann

du wirst dich sicher bald bei uns eingelebt haben :-)
lg
Birdee

Beitrag von Birdee »

Herzlich Willkommen....

...hier wirst du Hilfe für dich und deine Frau bekommen....jeder Zeit.

Schön ,dass du auch diesen Weg gewählt hast...deine Frau kann froh sein ,dich an ihrer Seite zu wissen.
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Walther,

herzlich Willkommen hier bei uns. Das ist eine ganz schreckliche Erfahrung, die Ihr als Familie durchmachen müßt und Du leistet gerade Schwerstarbeit, Hut ab. Wichtig ist, daß Du DIr ganz viel Hilfe holst, so viel wie es geht.
Hast DU jemanden, mit dem Du reden kannst? Einen Kumpel? Eine nette Hebamme. Es ist jetzt ganz wichtig, daß Du auch auf Dich achtest, es hilft keinem, wenn Du schlapp machst.

Es kann leider wirklich niemand sagen, wie lange so eine Psychose dauert, aber wichtig ist, daß nahezu alle Frauen wieder gesund werden. Sei esi bei einer Wochenbettdepression oder Psychose.

Du kannst uns hier Löcher in den Bauch fragen, wenn Du willst. Auch gerne über alles, was so mit Deinem kleinen Mann zu tun hat. Egal ob Frau oder Mann, direkt nach der Geburt weiß doch keiner genau, wie alles Laufen soll beim ersten Kind.

Ganz liebe Grüße und halt die Ohren steif,
Grüße von Leuchtkäfer
Walther

Beitrag von Walther »

Danke für eure Posts.
Fragen hab ich genug 100 000 te.
aber die muss ich einmal selbst kanalisieren und zusammenfassen. Sonst wird das ein Buch von 100000 Fragen ohne konkrete Antworten.
Unserem Sohn geht es blendend. Er schreit nur wenn er hungrig ist oder ein Füzlein nicht richtig um die Kurve kommt.
Wir genießen die gemeinsamen Stunden, sei es beim Wickeln, beim Füttern oder nur so wenn er einfach eine Ansprache braucht.
Daniel ist kein Problem, war es auch nie.
Aber eine ganz neue Erfahrung. Will ich nie wieder missen so etwas.
Da versäumen so einige im Gasthaus sehr einprägsame Momente mit dem Nachwuchs.
Meine Frau macht mir sehr viel mehr gedanken. Die täglichen Besuche im krankenhasu mit Daniel, Ihr Zustand, keine Besserung in Sicht, ihr Umgang mit unserem Sohn, der mir Angst macht....
Ihr kennt das aus eurer sicht. Was habt Ihr in diesen Momenten erlebt? Wie habt Ihr die Umwelt wahr genommen, wie eure Kinder?
Tamani

Beitrag von Tamani »

Hallo Walther!

Auch von mir herzlich Willkommen hier im Forum und ganz herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eures Sohnes, die ja gerade mal 2 wochen zurückliegt.
Es tut mir sehr leid, was ihr alles durchmachen mußtet.
Ich hatte selbst auch eine Wochenbettpsychose 2 Wochen nach der Geburt und war 3,5 Wochen in der geschlossenen Psychiatrie.
In dieser Zeit hat sich mein Mann auch allein um unseren Kleinen gekümmert und hat das ganz wunderbar gemacht. Vielleicht liest du Dir mal seine Beiträge unter dem Benutzernamen "Jehuty" durch, da beschreibt er ganz gut, wie er sich gefühlt hat und wie er das alles gemeistert hat. Ich werde ihn auch bitten, hier etwas für Dich zu schreiben, aber er ist im Moment beruflich ziemlich eingespannt, es kann also etwas dauern.
Ich hatte allerdings im Gegensatz zu Deiner Frau eine manische Psychose ohne Suizid-Gedanken oder -versuch, trotzdem war es die schlimmste Erfahrung meines Lebens. Bei mir war es so, daß mein Medikament Zyprexa sehr gut und schnell angeschlagen hat, so daß ich schon nach 10 Tagen stundenweise nach Hause durfte und nach nur 3,5 Wochen entlassen werden konnte. Die medikamentöse Therapie wurde zu Hause fortgesetzt, gleichzeitig begann ich eine Psychotherapie und schon nach 6 Monaten war ich soweit, daß ich das Zyprexa ganz absetzen konnte.

Ich möchte dir mit meiner Geschichte Mut machen, denn die PPP ist eine Krankheit, die zu 100% heilbar ist und die mit Medikamenten gut behandelbar ist. Schlagen bei deiner Frau denn die Medikamente schon an? Wenn erst das richtige Medikament gefunden ist, wird es ihr auch bald besser gehen, denn Neuroleptika schlagen zum Glück sehr schnell an. Wegen des Suizidversuchs wird sie aber bestimmt auch ein Antidepressivum bekommen, bei denen die stimmungsaufhellende Wirkung leider erst nach 2-4 Wochen zustandekommt.

Wenn es Deiner Frau besser geht, kann sie vielleicht auch auf eine Mutter-Kind-Station verlegt werden, damit haben hier auch einige Mamis Erfahrung. Mein Mann hatte erst 4 Wochen normalen Urlaub und war dann über die Krankenkasse als Haushaltshilfe 4 Wochen zu Hause( beim Arbeitgeber wird unbezahlter Urlaub eingereicht, den Lohnausfall trägt dann fast vollständig die Krankenkasse).

Mein Mann sagt jetzt im Nachhinein, daß es sowohl die schlimmste, als auch die schönste Zeit in seinem Leben war, denn er hat so eine enge, intensive Bindung zu unserem Sohn aufgebaut, wie es sonst wahrscheinlich nicht der Fall gewesen wäre.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für alles was noch vor Euch liegt.
Wenn Du Fragen hast, darfst du sie jederzeit gerne stellen, irgendjemand weiß hier immer eine Antwort oder wen man sonst noch fragen könnte.

Ganz liebe Grüße,

Tamani
mici

Beitrag von mici »

@ Tamani: Ich dank Dir sehr für Deinen Beitrag, ich wollte Walther schon auf Dich verweisen, hab mich aber nicht getraut :wink:

@ Walther: Es ist so, dass hier im Forum die meisten Frauen an einer PPD und nicht an einer PPP gelitten haben. Deswegen ist der Kontakt zu Tamani sehr wertvoll.
Dennoch können Dir viele Frauen zu anderen Fragen Antworten geben, z.B. zur Mediaktion, zu Therapieerfahrung, zu Mutter-Kind-Stationen und wie man so etwas alles abwickelt.

Ich hoffe Du findest hier immer jemanden für Deine Fragen und behältst Deinen Optimismus!

MICI
Tamani

Beitrag von Tamani »

Hallo Walther!

Unsere Posts haben sich gerade überschnitten, deshalb schreibe ich jetzt nochmal schnell zu Deiner Frage wie ich meine Umwelt/mein Kind wahrgenommen habe.

Also die allerersten Tage habe ich nur wie im Nebel verbracht, die Psychose hatte mich noch fest im Griff und wurde zuerst in der Klinik sogar noch schlimmer( vielleicht liest Du mal meinen Vorstellthread, da habe ich es ausführlich beschrieben). So hatte ich zuerst auch keinen richtigen Bezug zu meinem Sohn, obwohl mich mein Mann mit ihm jeden Tag besucht hat, aber ich war einfach zu sehr mit mir selbst beschäftigt und in der Welt der Psychose gefangen.Es war eine Art Gleichgültigkeit gegenüber den mir nahestehenden Personen. Als ich dann nach einigen Tagen "klarer" wurde und zum ersten Mal realisierte, was überhaupt passiert war, mußte ich bitterlich weinen, es tat mir unheimlich leid was mein Mann und mein Sohn wegen mir durchmachen mußten. Dann konnte ich meinem Sohn bei den Besuchen auch wieder die volle Aufmerksamkeit schenken. Meine Liebe zu ihm war immer dagewesen, auch während der Psychose, daran gab es nie einen Zweifel und ich bin immer liebevoll mit ihm umgegangen und hatte ihm gegenüber zum Glück nie negative Gefühle.
Was macht Dir im Umgang Deiner Frau mit Eurem Sohn Angst?
Ist sie eher gleichgültig oder ablehnend? Gib ihr einfach Zeit, sich selbst wieder zu finden, dann kann sie auch wieder Freude an Eurem Sohn empfinden und die wird wiederkommen, ganz sicher!

LG

Tamani
Walther

Beitrag von Walther »

Hallo Tamani
Hab deine Geschichte gelesen.
Einiges kommt mir sehr bekannt vor. Die Schwangerschaft meiner Frau war aber vollständig normal.
Der eigene Druck, das Beste für das Kind zu wollen, genug Milch produzieren zu müssen und nicht zu können, die Angst nicht das richtige zu machen waren sicher auch ein Auslöseparameter.
Der Grund wird bei meiner Frau auch in der Kindheit bzw frühen Jugend liegen.
Ich freue mich für Dich dass die Medikation bei dir so gut geholfen hat und hoffe, dass es meiner Frau so ähnlich ergehen wird.
Tamani

Beitrag von Tamani »

Hallo Walther!

Danke für deine lieben Worte.
Ich denke bei deiner Frau spielt auch der Verlust Eures ersten Kindes eine große Rolle. Vielleicht hat sie diesen während der Schwangerschaft einfach verdrängt, was auch absolut verständlich ist, damit man in der neuen Schwangerschaft nicht ständig in Angst leben muß. Aber gerade wenn man solche Sachen verdrängt, können sie in Extremsituationen, die auch jede Geburt darstellt, wieder hervorbrechen und sich z.B. in einer Psychose äußern. Und eben auch viele verdrängte Ereignisse aus der Kinder- und Jugendzeit können wieder ans Tageslicht kommen, denn man ist nun selbst ein Elternteil und bekommt eine völlig neue Rolle, mit der man erstmal klarkommen muß.
Deshalb ist es wichtig, daß Deine Frau nach der Klinik auch eine Psychotherapie beginnt, um das alles aufzuarbeiten und um verstehen zu können, warum ihr das alles passiert ist und wie sie es in Zukunft verhindern bzw. frühzeitig etwas dagegen unternehmen kann.
Denn die Tabletten sind nur die erste Hilfe zur Stabilisierung und ich danke Gott daß es sie gibt, aber ohne meine Therapie hätte ich bei meinem Rückfall letztes Jahr niemals so schnell reagiert und mir Hilfe geholt, so daß ich um die Klinik drumherumgekommen bin.

Ich wünsche Deiner Frau, daß es ihr schnell besser geht und ihr bald wieder gemeinsam für Euren kleinen Daniel sorgen könnt.

Alles Liebe,

Tamani
Walther

Beitrag von Walther »

Hallo Tamani!
Freut mich zu hören dass bei dir ein guter Weg eingeschlagen wurde.
Psychotherapie ist sicher als weiterer Schritt notwendig. Voererst geht es um die richtige Medikatur.
Momentan hat meine Frau wieder ein großes Tief und ist wieder in der Geschlossenen.
Tamani

Beitrag von Tamani »

Hallo Walther!

Das tut mir sehr leid zu hören.
Aber ich finde es ganz toll, wie Du Deine Frau unterstützt und die Medikation wird sicher bald anschlagen, dann geht es aufwärts, glaub mir.
Ich denke an Euch,

LG

Tamani
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