Baby brüllt stundenlang - Was mach ich nur falsch?

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birnehelene

Baby brüllt stundenlang - Was mach ich nur falsch?

Beitrag von birnehelene »

Hallo, ich weiß einfach nicht weiter, vielleicht habt ihr einen Rat...?!

Meine Kleine ist jetzt fast vier Monate alt und war auch schon immer sehr unruhig, hat oft geweint und war schwer zu beruhigen. War auch schon oft bei verschiedenen Ärzten um unterschiedliche Vermutungen abklären zu lassen (z.B. Blockaden), immer war alles in Ordnung.

Nun ist sie ja seit über drei Wochen krank, hat Schnupfen und eine spastische (obstruktive) Bronchitis, aber kein Fieber. Vor fast zwei Wochen waren wir ja deswegen auch in der Klinik und inhalieren seitdem.

Aber mit dem Schreien wird es immer schlimmer, sie brüllt und brüllt stundenlang! Ich krieg sie nicht beruhigt, selbst rumtragen und der Schnuller helfen nicht! Ich weiß nicht was sie hat? Nur Auto- und KiWa-fahren helfen eine zeitlang.

War vorhin erst wieder beim Arzt, weil der Husten noch immer nicht besser ist (Antibiotika bekommen), der hat sie komplett durchgequeckt, aber keinen Grund für das schrille Schreien gefunden!? Ihn hat sie aber natürlich die ganze Zeit angelacht und angestrahlt :roll:

Ich weiß nicht, wie ich ihr noch helfen soll??? Heute morgen war es so schlimm, sie war schon hochrot im Gesicht und hat kaum noch Luft geholt während ihrer Schreiattacke... da muss man sich schon sehr zusammenreißen... Ich hab nur noch geheult vor Verzweiflung und hab sie angefleht aufzuhören... das Ganze hat natürlich auch meine Große mitbekommen... Oh mann, die arme Maus... sowas darf ein Kind nicht sehen... Hab ihr erklärt dass ich müde bin und k.o. weil die Kleine so schreit, aber ich glaub sehr überzeugend war ich nicht...

Will natürlich auch nicht, dass sie irgendwie böse auf ihre Schwester wird, weil sie denkt, sie ist der Grund, dass Mama weint...!

Weiß jemand einen Rat?
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Du Arme,

erstmal einen lieben Drücker von mir. Mein Sohn war auch ein ganz schlimmer "Schreier". Er hat bis zu 8 Stunden am Tag geschafft und ich habe nur noch geheult und gezittert. Beim Osteopathen war ich damals auch, Babymassage hat ihm ganz gut getan, aber das Shreien hat nicht aufgehört, das wäre gelogen. Er hat aber eher damit angefangen als deine Tochter. Erst Koliken, dann kamen die Zähne im 4. Monat, und alles blieb wie es war... . Organisch war er auch gesund, keine Probleme :? . Ich war fertig mit der Welt, erst voller Mitleid, dann agressiv und ablehnend.
Was kann ich dir raten?? Hast du dich mal in deiner Gegend umgehört wegen einer Schreiambulanz?? Meine Therapeutin hat mir die empholen, im Falle eines Falles beim nächsten Kind (habe nämlich jetzt schon Angst davor ). Unter www.trostreich.de/service/adressen findest du vielleicht auch Hilfe in deiner Nähe.
Ansonsten das Kind eine Weile an jemanden geben, der es aushalten kann. Du brauchst eine Zeit ohne das Geschrei um wieder Ruhe zu finden. Dann die üblichen Dinge, wie "Föhnen", ich weiss nicht, ob sich deine Kleine noch pucken lässt, meiner konnte das gar nicht ertragen.
Wann schreit sie denn am meisten? Vielleicht verarbeitet sie auch ihre Eindrücke , die sie am Tag so gesammelt hat. Sie kriegt jetzt mit 4 Monaten ja auch schon mehr mit. Schläft sie gut? Hat sie Probleme nach dem trinken?
Lass nochmal von dir hören.
Erst einmal alles Liebe von Astrid
birnehelene

Beitrag von birnehelene »

Hallo Astrid,

danke für deine lieben Worte. Also viel geschrien hat sie ja schon immer, aber so schlimm wie im Moment war es glaub ich noch nie. Vielleicht kommt es mir im Moment auch nur mehr vor, weil meine Nerven eh schon strapaziert sind.

Wann sie schreit? Also morgens, vor dem Trinken, nach dem Trinken, abends. Manchmal auch nachts, aber da geht es meist. Ein wirkliches Muster kann ich nicht erkennen. Irgendwie erkenne ich nie einen Grund?! Bei meiner großen wusste ich, wenn sie geweint hat, meist sofort was los ist, oder habe es zumindestens schnell herausgefunden. Aber die Kleine... da brüllt sie zum Beispiel mal wieder und ich denke, ok, die letzte STillmahlzeit ist zwei Stunden her, vielleicht hat sie ja Hunger. Aber wenn ich sie anlege brüllt sie erst recht :roll: das probiere ich dann mehrfach, nie trinkt sie, ja sie versucht es nicht mal. dann beim 10. Versuch fängt sie plötzlich doch an zu trinken! ?????????? Einige Zeit später beginnt das Spiel von vorn?

Ja eine Schreiambulanz gibt es hier sogar in der Nähe... Aber weißt du was meine Angst ist? Dass sie da genauso ist, wie immer beim Arzt: dass sie lacht und strahlt als wäre sie das fröchlichste Kind der Welt! Keine Spur von Schreien oder Weinen! Die halten mich doch für bekloppt!

Pucken lässt sie sich schon lange nicht mehr, leider, das half am Anfang. Was ist "Föhnen"? So richtig mit dem Fön? Hä?

Babymassage brachte auch nur anfangs was und Osteopathie ist halt einfach sauteuer... Und da laut KiA ja keine Blockaden oder ähnliches vorliegen, befürchte ich, dass mir ein Osteopath auch nicht so viel helfen könnte...

Gruß BirneHelene
Astrid

Beitrag von Astrid »

ja, so war es bei mir auch, schreien am Stück. Meiner hat am Anfang immer versucht das Wegzutrinken, hing also stundenlang an meiner Brust und hat danach noch schlimmer geschrie.

Ja, das Föhnen ist das mit dem Fön :D . Ich habe ihn nackig ausgezogen und den Fön auf ihn gehalten bzw. später einfach daneben gelegt. Konnte ja nicht permanent mit dem Auto fahren... . das Geräusch und die Wärme haben ihn etwas beruhigt. Aber auch nicht immer.

Meiner war beim Kinderarzt auch immer sehr gut drauf. Aber glaube mir bei der Schreiambulanz sind Leute, die sich nur darauf spezialisiert haben. Sie wissen auch, dass Kinder unterschiedlich schreien. Geh doch einfach hin. Kannst ja auch sagen, dass Du Angst hast, dort nicht ernst genommen zu werden, wegen der Reaktion vom Kinderarzt. Aber schlimmer werden kann es ja nicht, oder? Probier es aus!! Meine Therapeutin sagte mir jetzt, dass es nicht "normal" ist, wenn Kinder soo lange so intensiv schreien, wie man mir damals aber verklickern wollte. Außerdem kommst du an deine Grenzen und hast auch noch eine Tochter, die dich auch braucht.
Wie ist es mit dem abgeben? Hast du da jemanden?? Großeltern oder Freunde, Nachbarn? Ich weiss Du stillst, aber mit dem Kinderwagen schieben kann ja auch mal jemand anderes.
Hol dir die Hilfe, du hast ein Anrecht darauf, und die Leute, die so etwas ins Leben grufen haben wie die Schreiambulanz, haben das auch schon durchgemacht. Vielleicht begleitet Dich dein Mann, oder ruft für Dich dort an. Du brauchst Entlastung!! Nimm Hilfe an!! Sei lieb umarmt von Astrid
nic

Beitrag von nic »

Liebe Helene...

mein Kleiner hat auch ganz doll gbrüllt und ich bin schier verzweifelt, ich glaube auch dass es sogar mit Auslöser für die PPD war.

DU MACHST NICHTS FALSCH, das mal als erstes. Manche Kinder kommen auf die Welt und haben einfach Probleme sich hier anzupassen. Punkt.

Dass es einem das Herz zerreißt, davon kann ich ein Lied singen.

Mit dem Dauerstillen, das kenn ich auch, soll aber grundverkehrt sein, weil dann frische Milch auf die halb vergorene kommt und Bauchweh macht.

Ich war mit meinem Kleinen beim Osteopathen und ich habe es nicht bereut.
Und -mit Verlaub- : ein Kinderarzt kann nicht erfühlen ob da Blockaden sind, er ist ja kein Osteopath, you know?

Silas hatte zwei Blockaden, in der Hüfte und im Halswirbel und hat deswegen gerade beim Stille auf der einen Seite das Brüllen angefangen.

Nach dem Besuch beim Os. wurde es mit dem Schreien besser. Ich würde es immer wieder machen, auch mit meinem Großen war ich 2x da, er hatte einen ganz schiefen Kopf, der jetzt wieder ganz normal ist.

An Deiner Stelle würde ich einen Termin machen (wünsch Dir doch für Dein Kind Geld zu Weihnachten, schmerzfrei ist besser als noch 5 Strampler, Teddys, Mobiles) das dauert wahrscheinlich es 3-6 Wochen bis Du einen kriegst. In der Zeit kannst Du Dir was zurücklegen und wenn es mit dem Schreien vorher besser ist, kannst Du ja immer noch absagen, oder?

Such Dir wenigstens stundenweise wen, der Dir das Baby abnimmt. Es schreit sowieso und die Schreiambulanz würde ich auch auf alle Fälle aufsuchen.

Silas war beim Baden immer mucksmausstill und auch nackt vorm Ofen nur in Handtücher gehüllt hat er still genossen. Vielleicht hilfst's??

Ich wünsch Dir gaaaaaanz viel Kraft!

Liebe Grüße

N!c
BB77

Beitrag von BB77 »

Liebe Helene,
ich kann mich nic nur anschließen, Du machst nix falsch. Es gibt einfach Kinder, die mehr schreien als andere.
Mein Kleiner hatte auch Phasen, da ging nix. Dauerstillen ist auch nicht das Wahre, wobei es wohl meines Wissens doch nicht schlimm sein soll, wenn die Abstände sehr kurz sind. Den Wichtel hat es immer beruhigt, wenn ich gesungen habe. Bei ihm hat es auch häufig geholfen, wenn ich seine Schnuller mit kaltem Wasser abgespült habe. Manchmal war ihm auch nur langweilig.
Meine Hebamme hat mir damals ein Buch geliehen. http://www.amazon.de/Wie-Sie-Schreibaby ... 04&sr=1-11 Vielleicht kannst Du Dir das auch ausleihen. Das Schreiprotokoll aus dem Buch könnte ich Dir als pdf zuschicken, wenn Du magst. Da kannst Du dokumentieren, wann und wie lange Deine Kleine schreit. Das ist auch gut, wenn Du zur Schreiambulanz gehst.
Ansonsten schließ ich mich den anderen an: Such Dir Entlastung und sei es nur für eine kurze Zeit.

LG Bibi
sol

Beitrag von sol »

[quote="birnehelene"]

Babymassage brachte auch nur anfangs was und Osteopathie ist halt einfach sauteuer... Und da laut KiA ja keine Blockaden oder ähnliches vorliegen, befürchte ich, dass mir ein Osteopath auch nicht so viel helfen könnte...

Hallo!
Ehrlich gesagt, können viele Kinderärzte die Blockaden gar nicht feststellen. Meine Tochter schlief nur immer max. 2 std. am Stück. Laut Arzt war alles ok. Erst als ich mit ihr bei einer Osteopathin war, stellte die fest, dass die Fontanellen sich nicht weit genug auseinandergeschoben hatte. Eine Sitzung und sie schlief dann endlich mal länger als 4 std. Ich hätte mir Monate an unruhigen Nächten ersparen können. Ich war nur froh, dass Geld dafür ausgegeben zu haben. Dann muss man halt an anderen Ecken sparen!

Hast du mal an Nahrungsunverträglichkeit gedacht? Vielleicht reagiert sie auch auf deine Milch?
Da du geschrieben hast, dass es eine Schreiambulanz bei dir gibt, mach doch einfach einen TErmin dort aus. Das sind Fachleute, die wirklich viel wissen und dir weiterhelfen können.
LG
schnecke

Beitrag von schnecke »

Liebe Helene,

Dein Beitrag ist zwar schon eine Weile alt, trotzdem wollte ich Dir dazu schreiben.

Auch unser SOhn hatte (und macht das auch heute noch) stundenlang geschrien. Egal ob tagsüber oder nachts. JEDER wußte, was unserem Kind fehlt: Blähungen, zu warm/zu kalt angezogen, falsch gelagert, Hunger, Durst, Langeweile......... und eines wußten auch alle: ICH war Schuld, dass unser Sohn weinte.

Heute weiß ich eines: ICH war NICHT Schuld, dass er geweint hat. Warum er weinte und weint, das wissen wir z. T. bis heute nicht. Wir hatten alles durch. OSteopathen, Homöopathen, Heilpraktiker, Schulmediziner. Keiner konnte uns sagen, warum er weint (z. T. mussten wir uns die dämlichsten Kommentare anhören "Kinder weinen nun mal").
Er war und ist einfach so. Das ist oft schwer, aber ich kann es leider nicht ändern.
Aber es macht die Sache (meine PPD) leider nicht besser. Mittlerweile machen wir eine Familientherapie, auch dort wurde der Grund des Schreiens nie herausgefunden. Wir merken allerdings mittlerweile, warum er manches Mal weint (er ist nun 14 MOnate alt). Aber bis er ca. 10 Monate alt war wußten wir oft nicht, warum er weint. Dann konnte er krabbeln und seine Welt erkunden und es wurde besser.

Warum ich Dir diesen Roman geschrieben habe? Ich wollte Dir eigentlich nur sagen, dass es NICHT Deine Schuld ist, dass Euer Baby weint. Egal, was andere evtl. sagen. Unser Sohn lächelte auch jegliche Therapeuten an. ICh zweifelte an mir. Und trotzdem: es war so und es war und ist wahnsinnig anstrengend.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass es bald besser wird. Bei uns hat tragen sehr viel geholfen (im Tragetuch und im Ergo). Vielleicht wäre das ggf. noch eine Lösung (falls noch nicht ausprobiert?). Ich wäre sonst zu Hause zu nichts gekommen. Manchmal hab ich ihn 8 Stunden täglich getragen...


Alles Liebe, schnecke
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