Ich bin nur mehr selten hier im Forum, der Grund ist ein Positiver, MIR GEHT ES ZIEMLICH GUT.
Trotzdem verstehe ich eines nicht, sobald ich etas über Depressionen und Suizid höre, lese, sehe dreht sich bei mir der Magen um, ich bekomme wieder Angst und spüre es wieder was es bedeutet eine PPD zu haben.. nach einigen Tagen legt sich das dann wieder bzw. wenn ich mit meiner Psychotherapeutin rede wird es besser.
Wann hört das endlich auf, kann mir das wer sagen? Ich will endlich keine Angst mehr haben, ich will diese schrecklichen Sachen einfach nicht hören oder sehen, aber manchmal geht es nicht anders und ich lese so was. Hat jemand einen Tipp für mich parat wie ich mir da selber helfen kann? Die PPD gehört zu mir, zu meiner Vergangenheit und ich will sie akzeptieren und sie nicht mehr als Bedrohung sehen...
da kann man nichts erzwingen. Das ist einfach ein grässliches Thema und du wirst noch eine Zeit brauchen, bis du sagen kannst, ok, es gibt Leute, die sich aufgrund dieser KH umbringen, aber ICH gehöre nicht dazu, MEINE Geschichte geht anders aus. Gib dir Zeit und umgib dich lieber mit schönen Themen...
ich bemühe mich wirklich diesen schrecklichen Themen aus dem Weg zu gehen, ich fühle mich einfach noch nicht bereit und gesund genug um solche Dinge zu lesen und zu sehen aber manchmal geht es auch nicht anders. Ich lese schon lange nicht mehr alle Themen hier im Forum, nur diesen Beitrag von Annina in der Vorstellungsrunde hab ich gestern gelesen, ich bin da so rein gerutscht und jetzt lässt mich das nicht mehr los..
Ich habe wieder Angst das ich verrückt werden könnte, grad hab ich mein Leben in vollen Zügen genossen und jetzt bin ich wieder verzweifelt das bereue ich sehr es gelesen zu haben, ich bin noch zu labil für solche grässlichen Themen
irgendwie habe ich mir schon gedacht, dass es dir in deinem Beitrag auch um die Vorstellung von Annina ging. Ich weiß nicht wie ich darauf gekommen bin, aber es war eben so ein Gedanke.
Man kann natürlich nicht immer allen grausamen Themen dieser Welt aus dem Weg gehen, so sehr man sich auch bemüht, auch im Forum nicht. Man ist schockiert, fassungslos, erstarrt, wenn man ganz traurige Dinge liest, man fühlt sich ganz ganz elend, hilflos und klein. Aber ihre Geschichte ist nicht deine Geschichte. Sie hat Hilfe eben nicht in Anspruch genommen und du tust es doch. Es spielen bei einem solchen Fall eben so viele Faktoren (!!!) eine Rolle, die wir a.) gar nicht kennen und die b.) nicht auf uns zutreffen würden.
Diese Auf und Abs, die du beschreibst, kennt – so glaube ich – jede von uns und dafür kann eine schlechte Nachricht, ein erschreckender Zeitungsartikel oder auch ein einfaches Bild der Auslöser sein, auch ein Beitrag, Stress, Schlafstörungen, Erkrankungen, und vieles, vieles mehr. Wenn man aber über manche Dinge erst mal gestolpert ist und sie einen beunruhigen (Beispiel Anninas Beitrag), dann sollte man eben (u.a.) erst recht an die Dinge so rangehen, wie Lisi es beschrieb: das bin NICHT ich, ICH will das doch gar nicht, das ist NICHT MEINE Geschichte. Nimmer. Eben nicht "oh weh" sagen, "kann mir auch passieren". Eben nicht! Das ist auch nicht dein Krankheitsverlauf und auch nicht deine Einstellung.
Du sagst, dass sei nicht einfach, es hilft aber eben doch, weil es ein Teil aus der Verhaltenstherapie ist, Dinge, wie sie Lisi es aufzählte sie zu sich selbst zu sagen, immer und immer wieder. Das ist sozusagen das Umprogrammieren der Gedanken. Aber ich bin auch sicher, dass du – eben weil du dein Leben gerade so genießt – genauso rasch daran anknüpfen kannst, trotz eines traurigen Beitrag-Lesens. Das bist eben nicht du gewesen, ebenso wenig wie ich. Das ist natürlich traurig und man empfindet mit. Keine Frage.
Ich weiß nicht wie ich das besser in Worte fassen soll, aber ich möchte trotz meiner Erkrankung eben nicht aus dem Leben scheiden, werde es auch nicht. Ich sehe mittlerweile so viel Hilfe um mich herum und ich gehe darauf ein.
Lass auch mal, Neue Mami, die Worte wirken, die du in deinem Anhang mit dir schleppst: mein kleiner Sonnenschein ist mein allergrößtes Glück.
VIELEN DANK, deine Worte haben Wunder bewirkt, ich fühl mich schon viel besser, ich werde es auf jeden Fall auch in meiner nächsten Therapiestunde am 17.1. ansprechen, denn das hilft mir dann auch immer super gut und - wie du bereits geschrieben hast - ich lerne da meine Gedanken umzuprogrammieren, manchmal funktioniert es sogar schon, nur dieses mal hat mich das eben total erschüttert, aber dank dir, geht es mir schon deutlich besser
Es ist wirklich erstaunlich, früher haben mich solche schlimmen Dinge auch getroffen, ich dachte natürlich das es schrecklich ist aber es war auch schnell wieder vergessen und ich konnte ganz gewohnt weiterleben. Aber heute hab ich das Gefühl gleich wieder in ein Loch zu fallen, ich bekomme Angst und dann lässt mich das nicht so schnell wieder los, tja ich muss akzeptieren das ich noch sehr empfindlich bin, die PPD ist ja auch noch gar nicht so lange her, ich muss mich noch gedulden.
Heute schon wieder so ein bedrückendes Gefühl und ZG ich dachte das ich das endlich hinter mir hab, hätte besser den Beitrag von Annina nicht lesen sollen, jetzt bereue ich es, jetzt gehts mir wieder mies und es war schon so viel besser ich hab mein Leben wieder geliebt
Ich muss sagen, bei mir ist es genauso. Wenn ich etwas davon lese, insbesondere Erfahrungsberichte, wird mir speieübel. Aber das vergeht schnell wieder, dieses Emotionale-Mitgerissen-Fühlen. Muss man manchmal einfach erst setzen lassen und sich sagen "Das passiert gerade nicht mir."
Und meine Tochter ist bereits über 3 1/2 Jahre alt und dennoch ist es präsent.! dieses Thema lässt mich nicht mehr los, nicht nur so gefühlsmäßig, sondern auch fachlich.
Das, was uns da passiert ist bzw. gerade passiert, ist ein mega-hammer-mammut-Ding. Das kriegt man nicht mehr aus dem Kopf, aber es verliert an Schrecken.
Etwas einschneiderendes gibt es im Leben bei mir nicht, nicht mal die Geburt meiner Tochter übertrifft das. Es war meine Hölle ... heute bin ich wieder gesund ... nach einem scheiß langen Weg bis dorthin.
Und gerade deswegen bin ich sehr zart beseidet bei diesem Thema ... und die ganzen "Unwissenden" gehen mir auf die Nerven, nur weil sie bei irgendeinem Tränendrüsen-drück-Sender eine "Reportage" gesehen haben ... dann meinen sie, sie könnten über die Frauen urteilen. Die sollen erstmal den Sack tragen, den wir tragen (mussten). Dann urteilen sie sicherlich anders.
Mit den Jahren verliert sich jedoch der emotionale Ballast, also mach dir keine Sorgen, "Neue Mami". Alles hat seine Zeit, du lernst mit diesem Gefühl irgendwann umzugehen
Nur kurz: Mein Eindruck ist, dass sich durch die Geburt der Kinder und die anschließende PPD auch der Gefühlshorziont erweitert hat. Soll heißen, dass, was wir vor der Geburt an schrecklichen Geschichten zur Kenntnis nehmen konnten, wobei wir vielleicht kurzzeitig eine Gänsehaut bekommen haben, aber die Sache auch wieder abhaken konnten, das hinterlässt eben heutzutage seine Spuren, weil wir durch die PPD erst die ganze Bandbreite der Gefühlspalette kennengelernt haben. Denn es ist eben etwas gänzlich anderes, ob man traurige Geschichten nur hört, oder ob man selbst so eine traurige Geschichte erlebt hat, wenn auch mit etwas anderen Parametern. Ich stell mir das immer so vor, dass sich meine Gefühlspalette durch die Depressionen allgemein enorm erweitert hat und deswegen treffen mich positive und negative Gefühle heute eben auch intensiver. Das ist übrigens das Positive, was ich seelischen Krisen allgemein abgewinne, dass man sensibler wird und das Leben an Intensität gewinnt. Das bedeutet aber natürlich auch, dass man mit seinem Seelenleben behutsamer umgehen muss. Man darf halt nicht alles so machen, wie vor der PPD, sondern die Seele erwartet Rücksichtnahme, weil sie eben manche Vorstellungen oder Geschichten nicht mehr einfach so wegsteckt. Mir tut meine Seele manchmal etwas leid, wenn ich sie überfordere, weil sie so lange braucht, bis sie sich wieder eingekriegt hat
@Juliane
Du hast es auf dem Punkt gebracht, die PPD ist wohl das einschneidendste Erlebnis für viele von uns. Ich muss mich wohl noch etwas gedulden und irgendwann - so hoffe ich - kann ich wieder Nachrichten gucken ohne gleich die Krise zu kriegen.
@Mici
Du hast recht, wir alle sind durch die PPD schon allgemein sensibler geworden und das sehe ich auch teilweise positiv.
Klar treffen einem so schlimme Dinge, es wäre ja auch bestimmt erschreckend wenn es nicht so wäre, ich habe schon immer eine Gänsehaut bei solch schlimmen Geschichten bekommen, aber was mich jetzt stört ist eben das ich gleich Angst bekomme und meine Gedanken sich nur um diese schlimme Geschichte drehen die ich gelesen habe, gestern hatte ich sogar wieder schlimme ZG die ich schon ganz lange nicht mehr hatte. Ich befinde mich auf dem Weg zur Genesung, die letzten Wochen waren wirklich schön, ich hab mich schon fast gesund gefühlt und das alles soll wieder durch so einen Beitrag wie weggeblasen sein?? Mich erschreckt das schon sehr ich hoffe einfach irgendwann das ich lerne damit umzugehen und nicht gleich so abzustürzen, das haben schon viele geschafft ich will es auch schaffen.
ich möchte an dieser Stelle nur einmal anmerken, was mici ja auch schon hat anklingen lassen. Egal ob mit oder ohne PPD, das Mutterwerden verändert anscheinend fast jede Frau emotional sehr. Ich habe schon in der Schwangerschaft auf solche Themen sensibler reagiert, als vorher und seit der KLeine geboren ist, noch mehr. Das tun also auch Mütter ohne eine PPD.
Außerdem ist es sicher auch eine Typ-Frage. Mich belasten solche Berichte z.B. immer recht wenig. Ich würde aber nicht behaupten, daß ich gefühlskalt bin, sondern es irgendwie nicht so an mich ran lasse.
Es kann auch sein, daß solche Themen uns immer belasten werden, wenn wir so etwas lesen. Wahrscheinlich mit wechselnder Intensität, aber präsent wird es immer bleiben. Eine Frau, die z.B. eine Brustkrebserkrankung durchmachen mußte, wird auf dieses Thema auch ihr Leben lang sensibel reagieren. Wir sind nunmal krank geworden und deswegen gehört diese Erfahrung von jetzt an zu uns.
auch ich kann mich komplett Amoebe und Leuchtkäfer anschließen. Vor allem die Aussage dass es nicht nur an der PPD liegt, dass wir solche "Geschichten" wesentlich sensibler sehen - es liegt ganz viel einfach auch am Mama - Sein und wie Leuchti schreibt - eine Typ Frage: Ich selber habe keine Angst wenn ich z.B. Anninas Geschichte lese, wohl aber enorme Probleme mit Berichten von Gewalt an Kindern.
Zwar tritt mit der Zeit eine Distanz ein zu "Horrormeldungen", aber auch ich bin immer noch (und werde es immer sein) zutiefst erschütter, wenn ich diverse Meldungen hören, lesen usw. muss. Allem kann und soll man wohl auch nicht aus dem Weg gehen, denn es kann auch was gutes bewirken, wenn wir mitkriegen was da in der Welt vorgeht: Wir können selber sehr viel beitragen, dass gewisse Dinge weniger oder gar nicht passieren.
Aktuelle habe ich leider auch einen Anlass - in unserer Nachbarstadt ist ein schreckliches Verbrechen an einem Kind geschehen. Und heute schlage ich die Zeitung auf - wieder so ein Fall. Ich kann kaum beschreiben, was ich da fühle - es wühlt mich auf, macht mich traurig, wütend und hilflos. Das ganze verfolgt mich auch oft über Tage, aber ich kann dann trotzdem wieder "aussteigen". Das war nicht immer so, das kam mit der Zeit. Einfach die Fähigkeit nach der Zeit der Trauer, der Wut usw. auch wieder zu sagen: Es ist schrecklich, aber es ist nicht meine Geschichte, uns geht es gut und somit darf ich normal weiterleben. Diese "Fähigkeit" kommt aber nicht von heute auf morgen und es nutzt auch nichts, wenn man deswegen keine Zeitung mehr ließt oder fern sieht. Viel eher ist es ein Prozess, der einsetzt trotz all dem schlimmen auf der Welt - ein ganz normaler, lebenswichtiger und menschlicher Mechanismus, der auch mit dem Gesundwerden nach der PPD zu tun hat.
Und wie schon gesagt wurde: Die Geschichte von Annina hat besondere Hintergründe, die für KEINE von euch hier zutreffend ist. Daher ist dieser tragische Fall überhaupt nicht auf uns umzumünzen. Das muss man sich immer wieder (wie als Training) vor Augen halten, denn diese gesunde Distanz ist auch wiederrum eine Lernaufgabe es Gehirns, die jede von euch tatsächlich trainieren kann.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
@Leuchti, Marika
Ich schließe mich euch auch völlig an. KLar findet man sowas tragisch und man reagiert sensibel da drauf, das ist meiner Meinung nach normal, ich hab so was schon immer schlimm gefunden und es hat mir eine Gänsehaut verschafft. Nur heute ist es anders, ich finde es schlimm und ich beziehe es (leider) gleich auf mich. Bei diesem speziellen Fall von Annina finde ich besonders schlimm dass die Frau ihr KInd mitgenommen hat und das hab ich nicht nur schlimm gefunden ich hab auch schreckliche Angst bekommen, ich habe wieder nach ganz langer Zeit Angst vorm verrückt werden bekommen und ganz schlimme ZG und Panik!!!! Das hatte ich glaube ich sicher 2 oder 3 Monate gar nicht mehr.
Ich werde es am MOntag natürlich auch in der Therapie ansprechen, nur ich muss mich noch bis Montag gedulden
Ich hab es echt schon satt, jetzt hab ich mich grad so wohl gefühlt und meine Ärztin war auch von meinem Zustand begeistert und sie hat auch gemeint, dass wir mit Cipralex einen Volltreffer erzielt haben und sich mein GEsundheitszustand sehr gut zum positiven entwickelt hat, jetzt bin ich über meinen momentanen Zustand umso trauriger, wieso muss mich das so dermaßen mitnehmen, wieso bin ich noch so labil??!!
Heute hab ich das Gefühl das es etwas besser ist, ich werde jetzt meine Wohnung putzen um auf andere Gedanken zu kommen
Danke fürs Lesen!!!
es ist doch total normal, dass du das noch nicht so leicht wegsteckst!!! Dazu gehört die ARBEIT IN DER THERAPIE!!!!! Ich mußte mir das auch ganz hart erarbeiten in meiner Therapie und oft genug habe ich mit meinem Psychiater über solche Horrormeldungen geredet, weil sie mich so mitgenommen haben und ich alles auf mich und mein Kind bezogen habe.
Diese Distanz die ich heute habe, kam wie gesagt mit der Zeit, aber ich mußte sie mir schon erarbeiten. Du bist nicht "labil", du bist einfach noch sehr, sehr sensibel und empfindsam - wunderbare Eigenschaften eigentlich und du wirst sie mit der Zeit auch nicht verlieren, sondern sie "nur" in normale gesunde Bahnen lenken können. Ich war auch schon immer senisbel und empfindsam - mehr als andere. In der PPD und auch mit AD am Anfang, war das ganze extrem, wie bei dir jetzt. Die Psyche heilt nicht ratz fatz mit einem AD, das braucht seine Zeit und die Unterstützung bzw. Arbeit in der Therapie!
Sei nicht so streng mit dir, es ist normal, was du empfindest. Rede in der Therapie ausführlich darüber. Es wird mit der Zeit besser werden, wenn deine Seele heilt - und das tut sie immer mehr. Aber gib dir bitte Zeit und sei etwas nachsichtiger mit dir und DEINER SEELE!!!
Und eines darfst du dir sicher sein: Cipralex IST der Volltreffer bei dir - dein jetziger Zustand hat rein gar nix mit dem AD zu tun!!!! DA sieht man mal wieder, dass ein AD einen nicht einfach "wegdrückt" oder die Persönlichkeit verändert, sondern hilft gesund zu werden!!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ich muss noch geduldig sein, ich weiss.. Geduld ist das A und O bei der PPD nur manchmal fällt mir das schwer. Vor allem weil ich einige Wochen fast "symptomfrei" war und dann das. Für diese schönen Wochen bin ich auch unendlich dankbar und jetzt kann ich wieder etwas positiver denken, denn ich bin mir sicher das es mir bald wieder ganz gut gehen wird. Ich freu mich auch auf meine nächste Therapiestunde, da kann ich dann das alles in Ruhe besprechen und danach fühl ich mich immer wieder wie neu geboren :)