Trau' mich mal

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Feuervogel

Trau' mich mal

Beitrag von Feuervogel »

Vor fünf Jahren erkrankte ich nach der Geburt meines zweiten Kindes an einer schweren PPD. Leider wusste ich damals überhaupt nich was mit mir los war. Ich hatte einfach nur schreckliche Angst vor mir selbst, war voller Selbsthass und Verzweiflung, so dass ich mich in meiner Not auch niemandem anvertraut habe. Meine Angst mir könnten die Kinder weggenommen werden war einfach zu groß.
Es dauerte über anderthalb Jahre bis ich durch Zufall über das Buch von Nispel erfahren habe, was mit mir eigentlich los war. Das ich krank war und dringend Hilfe brauchte. Meine Odysee nahm jedoch kein Ende. Die Suche nach einer geeigneten Therapeutin gestaltete sich schwierig, die erste wollte mich unbedingt auf ADHS behandel, weil ich es als Mutter mit zwei kleinen Kindern oft nicht schaffte auf die Minute pünktlich zu sein.
Naja, bei der zweiten blieb ich, obwohl ich später feststellt, dass sie mein Leiden nicht wirklich ernst nahm.
So kam es das ich letztes Jahr (vier Jahre nach Ausbruch der PPD) für sechs Wochen in Reha gefahren bin und dort erfuhr, dass ich immer noch an einer mittelschweren Depresssion leide. Danach begann für mich wieder eine lange und schwierige Suche nach einem Therapeuten für die Nachbehandlung. Zum Glück fand ich ihn Ende 2010! Es passt ganz gut, ich fühle mich ernst genommen und herausgefordert, spüre aber in jeder Therapiesitzung wie weit weg ich noch davon bin wirklich gesund und zufrieden zu sein.


In der letzten Zeit habe ich mich sehr mit der Prävention einer erneuten PPD auseinander gesetzt und kann doch mit einem gewissen Stolz sagen, dass es mir gut gelungen ist mein Umfeld (Frauenärztin, Hebamme, Therapeuten, Ehemann, eigene Mutter) vorzubereiten. Sie wissen alle um meine Vorgeschichte, mein Risiko, dass sie gut auf mich achten sollen, falls ich es selbst wieder nicht schaffe.
Zur Zeit arbeite ich mit meinem Therapeuten an einem grundsätzlichen Verstehen, wie es zu meiner Erkrankung kommen konnte. Auch das trägt zur Prävention und zur Ausheilung der Restsymptomatik mit bei - hoffe ich.


Ich wünsche mir sehr, hier weitere Unterstützung zu finden, besonders was die Paarproblematik angeht, die sich wohl zwangsläufig einstellt, wenn einer recht lange krank ist. Außerdem brauche ich einfach den Austausch mit betroffenen Müttern, die es nachvollziehen können, dass man eben nicht immer perfekt und superpädagogisch sein kann.


Hm, was noch? Also ich habe zwei Kinder 2003 und 2005 geboren. Im Juni wird unser drittes Kind zu Welt kommen. Wir haben einen Mini-Zoo mit Vögeln, Katzen und Fischen. Wenn ich mal dazu komme meinen Interessen nach zu gehen so ist das Nordic Walking, Lesen, Yoga, Nähen, Fernseh gucken......

Wenn ihr noch was wissen wollt, fragt einfach nach - ich beiße nicht Bild .
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Marika
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Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo lieber Feuervogel,

wie schön, dass du nun hier bei uns bist und danke für deine Geschichte!!!! Du hat ja echt eine Odysee hinter dir - immer wieder kriege ich hier regelmässig Wutanfälle wenn ich lesen muss, wie so viele von euch von den Ärzten usw. im Regen stehen gelassen werden.

Ich bin aber auch sehr froh, dass du schlußendlich doch noch die richtige, kompetente Hilfe bekommen hast - kannst super stolz auf dich sein, dass du nicht aufgegeben hast mit der Suche!!!! Und natürlich herzlichen Glückwunsch zur erneuten Schwangerschaft!!!! :D Die Präventionsmaßnahmen von dir sind vorbildlich - super gemacht ehrlich - Kompliment. Ich hoffe, auch wir hier können unseren Teil noch beitragen.

Ich selber habe einen Sohn - auch 2005 geboren und erkrankte damals 5 Wochen nach der Geburt ebenfalls an einer sehr schweren PPD. Gott sei Dank hatte ich echt einen Hausarzt der seinen Namen auch verdient :wink: , der erkannte, was mit mir los ist, mir den Kontakt zu einem sehr gute Psychiater herstellte und somit die Weichen für mein Gesund werden gestellt hat. Ich begann dann eine Therapie, nahm ein Antidepressiva (das ich auch heute noch nehme, nur in geringere Dosis - ich werde es wohl immer nehmen müssen, da mein Botenstoffwechsel im Gehirn sich nicht mehr von selber reglieren kann - das ist leider wohl als irreparabler "Schaden" geblieben... 8) ) und nach und nach ging es aufwärts. Heute fühle ich mich nicht nur wieder gesund, es geht mir besser als je zuvor - ich habe sehr viel in der Therapie gelernt und das AD erguliert das so wichtige Serotonin in meinem "Oberstübchen". :wink: Ich gehöre zu den Menschen, die schon immer latent an Stimmungsschwankungen und leicht depressiven Verstimmungen gelitten haben und durch die Geburt dann in eine richtige Depression gerutscht sind. Aber wie gesagt - das alles liegt hinter mir - ich fühl mich gesund und habe ein wunderschönes Leben!

Schön, dass du hier bist, freu mich auf weiteren Austausch.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Birdee

Beitrag von Birdee »

Herzlich Willkommen :P
Feuervogel

Beitrag von Feuervogel »

Lieben Dank für euer herzliches Willkommen.

@Marika: Vielen Dank für deine ermutigenden Worte.
Das mit dem irreperabeln "Schaden" kann ich mir bei mir auch gut vorstellen. Ich finde es toll, dass du von Anfang an den Mut hattest ADs zu nehmen. Sicherlich hat es dir geholfen schnell wieder zu gesunden.

Im Nachhinein denke ich, es hätte mir sicherlich auch nicht geschadet Medis zu nehmen, aber ich war selbst fest davon überzeugt nichts zu brauchen. Jetzt wo ich soweit wäre der AD-Einnahme zu zustimmen ist es natürlich wegen der Schwangerschaft und der anschließenden Stillzeit etwas schwieriger. Außerdem stehe ich momentan sowieso total unter Druck, weil ich in fünf Wochen meine schriftliche Abschlussprüfung habe. Deswegen werde ich erst einmal abwarten wie sich mein Stimmungsniveau nach der Prüfung wieder verändert und gegebenenfalls dann auf ein AD zurück greifen.
Ich bin wirklich sehr froh darüber in meinem jetzigen Therapeuten (der zum Glück auch Psychiater ist) einen Fachmann gefunden zu haben, der mich nicht bedrängt ADs zu nehmen und dem ich vertraue, dass es wirklich notwenig ist, wenn er mir dazu rät.

Und für die Zeit nach der Geburt bin ich aufs Schlimmste gefasst und hoffe das Allerbeste. Die PPD nach der Geburt meines zweiten Kindes war leider bereits meine zweite Depression, weshalb meine Befürchtungen eben schon berechtigt sind. Die erste D. hatte ich jedoch lange vor meinen Kindern. Aber wie bereits geschrieben, ich fühle mich gut vorbereitet und habe mir sogar für den Notfall bereits zwei Kliniken mit Mutter-Kind-Aufnahme herausgesucht. Sie liegen ganz bei uns in der Nähe, so dass mein Mann und unsere beiden großen Kinder mich besuchen kommen könnten (aber ehrlich gesagt, denken will ich gar nicht daran :oops: )
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Feuervogel,

auch von mir ein herzliches Willkommen!! Ich bin nach der Geburt meines Sohnes im Oktober 2006 an PPD erkrankt. Auch ich habe 10 Monate gebraucht, bis bei mir die Krankheit erkannt wurde, danach hat es noch 4 Monate gedauert das richtige AD zu finden. Jetzt bin ich ebenfalls wieder schwanger und guten Mutes. Genau wie Du habe ich einen "Notfallplan" ausgearbeitet. Mein Umfeld ist instruiert (Mann, Frauenarzt, Hebamme, Mama, Freunde und Nachbarn). Ich weiss welche Medikamente mir helfen, und werde sie direkt nach der Entbindung nehmen, auch wenn ich nicht weiss, ob ich wieder eine PPD bekomme oder nicht. Ich möchte diesmal keine Zeit verlieren und mein Kind lieben können. Auf das Stillen werde ich verzichten, um mir mehr Freiräume zu schaffen (Kind mal abgeben können, nachts schlafen etc.). Meine Therapeutin hat mir jede Unterstützung zugesagt, wie auch bei Bedarf eine Haushaltshilfe, Einweisung in Klinik, eventuell Tagesklinik, und falls das Baby wieder ein Schreikind sein sollte, Einweisung in Kinderklinik, bzw. Kontakt zur Schreiambulanz.
Du merkst, auch ich habe mir eine Menge Gedanken gemacht, um nicht schon in der Schwangerschaft in Panik zu geraten. Trotzdem habe auch ich zwischendurch "krause" Gedanken, je näher der Geburtstermin kommt. Vor allem weil es mir jetzt in der Schwangerschaft so gut wie lange nicht geht. Bin ausgeglichen und zufrieden, und wünsche mir natürlich, dass es anhält. Aber auch ich bin auf das schlimmste gefasst.
Für mich bist du eine sehr starke Frau, mit zwei Kindern und einer Prüfung, die Du bestehen möchtest... . Ich drücke dir alle Daumen für die nächste Zeit. Wir wissen auf jeden Fall, dass wir die PPD überstehen können!
Vielleicht magst du mir schreiben, woher du kommst, und welche Kliniken für Dich in Frage kommen, weil da bin ich noch nicht so auf dem Laufenden.

Liebe Grüße von Astrid
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo und Willkommen Feuervogel :)

Es wird alles gut..This too shall pass
Feuervogel

Beitrag von Feuervogel »

Astrid hat geschrieben: Für mich bist du eine sehr starke Frau, mit zwei Kindern und einer Prüfung, die Du bestehen möchtest... . Ich drücke dir alle Daumen für die nächste Zeit. Wir wissen auf jeden Fall, dass wir die PPD überstehen können!
@Astrid: Herzlichen Dank für deine warmen Worte! Ich finde mich alles andere als stark. Leider habe ich eine extreme Neigung mich selbst zu überfordern und habe zur Zeit im Alltag arg damit zu tun die Balance zu halten zwischen meinen Kindern, dem Lernen, meinen Bedürfnissen und auch noch schwanger sein. Dazu kombiniert mit einem großen Hang mein eigenes Licht stark und den Scheffel zu stellen, naja nicht umsonst geht man in der Psychiatrie davon aus, dass auch die Persönlichkeit :P ihren Teil zum Ausbruch einer Depression beiträgt .

Dein Notfallplan ist sehr ausgereift, mir scheint du hast wirklich an alles gedacht und mir auch noch ein paar Anregungen gegeben. So werde ich einige meiner näheren Bekannte noch miteinbeziehen, weil sie mir im Worst-Case einfach Kleinigkeiten spontan abnehmen könnten, z. B. meine Mittlere aus der Kita mit abholen usw.
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Du,

ja du scheinst nicht wirklich zu erkennen, was Du leistest. Ich ziehe meinen Hut davor!! Ich habe nur ein Kind und keine Prüfung im Nacken. Gehe nur Teilzeit arbeiten, und doch bin ich oft jetzt ko und müde in der Schwangerschaft. Bin froh, dass ich ein paar Tips geben konnte. Noch haben wir ja ein bischen Zeit :wink: .

LG von Astrid
Feuervogel

Kurzes und schmerzvolles Update von mir

Beitrag von Feuervogel »

Zuerst die gute Nachricht, ich habe meine schriftliche Prüfung hinter mir! Und hab' sie bestanden :D. Nun geht es in die zweite Runde - die Mündliche liegt vor mir.

Nun die schlechte Nachricht: Vor gut einer Woche habe ich erfahren, dass mein Papa sehr schwer krank ist. Ich weiß gar nichts mehr! Ich fühle mich so hilflos, machtlos und klein. Gerade jetzt brauche ich ihn ganz dolle, damit er mich hält und mir Kraft gibt. Aber nun ist es umgekehrt, er braucht meine Kraft, meine Unterstützung, meinen Mut.....Ich habe so große Angst, dass uns nicht mehr viel Zeit miteinander bleibt, dass er sein drittes Enkelkind nicht kennenlernen darf, dass er nicht mehr erleben darf wie die Enkel groß werden, dass er keinen entspannten, ruhigen Lebensabend mit seiner Lebensgefährtin verbringen darf.
Ich möchte so gerne irgendetwas machen - IRGENDETWAS!! Aber ich weiß nicht was! Manchmal werden die Angst und die Wut in mir so übermächtig, dass ich glaube durchzudrehen.
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Ach Mensch, Feuervogel,

das ist ja traurig! Ich finde es in solchen Situationen auch imme schwer, etwas zu sagen.
Du kannst wahrscheinlich nicht viel tun, außer für ihn da zu sein, was ja schon sehr, sehr viel ist.
Vor allem darfst Du aber auch traurig uns wütend sein, weil es eben so ungerecht ist, wenn jemadn so schwer krank ist, den man liebt.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit,

Grüße von Leuchtkäfer
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

auch von mir herzlich Willkommen!

Ich bin in Gedanken bei Dir, ich weiß, wie es ist, wenn man um seine Eltern Angst haben muss.Bei mir ist es leider nicht gut ausgegangen, mein Papa ist vor 5 Jahren ganz plötzlich verstorben, und zurück bleiben viele unausgesprochene Worte und das Wissen, das nciht wieder gutmachen zu können.

Ich halte Dir die Daumen und wünsche Deinem Papa alles erdenklich Gute,
LG,
Inez
Feuervogel

Beitrag von Feuervogel »

ubure hat geschrieben:..., und zurück bleiben viele unausgesprochene Worte und das Wissen, das nciht wieder gutmachen zu können....
Diese unausgesprochenen Worte und so vieles Ungeklärtes sind auch Dinge, die mir Angst machen. Ich möchte ihm gerne sovieles sagen und fragen....aber meine Angst davor ist riesengroß! Obwohl wir dafür wohl noch Zeit haben...und es fällt mir schwer, diese Zeit als ein Geschenk anzunehmen....

Gestern habe ich versucht ihm meine Gefühle und Gedanken mitzuteilen....er ist ziemlich schnell in ein anderes Zimmer gegangen. Mit Gefühlen kann er so gar nicht um gehen - noch nie. Es ist wohl zu viel erwartet. Aber dennoch werde ich es weiterhin auf sanfte Weise versuchen....Ich habe große Angst vor der Zeit, die früher oder später kommen wird und ich mir sagen, ach hätte ich ihm das doch gesagt oder gefragt!

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass ihm noch viel Zeit geschenkt wird....er ist noch nicht mal 60!
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Feuervogel,

wie geht es Dir?
Auch ich kenne die Situation. Meine mama, war vor 16 Jahren sehr schwer krank, und ist nur mit viel Glück dem Tod von der Schippe gesprungen.
Ich hatte auch diese lähmende unbändige Angst in mir, sie zu verlieren. Sie war damals noch keine 50. Ich war mitten im Studium, und dachte mein Leben ginge mit dem ihren zu Ende. Aber es geht weiter. Mache es deinem Papa nicht schwerer als es ist. Du liebst ihn und willst ihn behalten. Versuche die Zeit schön zu gestalten. Genießt den erwachenden Frühling und die Sonne. Nimm deine Kinder mit zu Opa und lass sie bei ihm sein. Und versuche daran zu glauben, das es irgendeinen Sinn macht. Meine Thera meinte, ich solle mehr auf den Prozess des Lebens vetrauen,- fällt mir auch unsagbar schwer... -. Aber du kannst das nicht ändern, und mußt es hinnehmen, dazu gehört eine so große Kraft. Aber du bist nicht allmächtig und auch nicht endlos belastbar. Pass auf dich auf!!! Bitte!!

Ganz ganz liebe Grüße von Astrid
Feuervogel

Beitrag von Feuervogel »

Mir geht es schlecht! Fühle mich wahnsinnig einsam.

Die ganze Situation ist mir gerade zuviel. In drei Wochen habe ich meine mündliche Prüfung und hätte dafür noch so einiges vorzubereiten.
Mein Papa kommt am Dienstag in die Thoraxklinik, am Mittwoch findet dann das Arztgespräch statt. Mein Bruder und ich werden bei diesem Gespräch dabei sein. Ich habe riesige Angst vor der Diagnose, im Moment fühlt es sich so an, als ob ich meinen Papa bald verliere. Vor Angst und Wut bin ich wie gelähmt.

Gestern Abend habe wir (mein Mann, die Kinder und ich) ihn spontan besucht, es war sehr schön und er hat sich auch sehr darüber gefreut. Aber wenn er dann neue Spielsachen für die Kinder raussucht oder mir die Ostergeschenke für sie zeigt, dann tut das so weh. Irgendwie fühlt sich das alles so an, als ob er versuche noch soviel wie möglich für und mit uns zu machen. Ich habe das Gefühl, dass er fühlt, dass seine Zeit hier bei uns bald abgelaufen ist. Er verhält sich ganz anders und das schon seit Wochen. Mir ist es zwar aufgefallen, aber vor lauter Prüfungsstress habe ich mir nix dabei gedacht. Er sucht ganz arg die Nähe zu meinem Bruder, mir und meiner Familie.
Es ist ein Abschied auf Raten und ich pack' das nicht. Mit meinem Mann kann ich leider gar nicht darüber reden und so sitze oder liege ich schon den ganzen Tag in meinem Arbeitszimmer herum und starre Löcher in die Luft. Ich versuche nichts zu denken und nichts zu fühlen, die meiste Zeit klappt das ganz gut, aber dann bricht alles über mich ein und ich weine und schluchze nur noch.

Ich versuche das zu tun, was ich leisten kann. Es ist nicht viel, aber das wenige muss ich tun. Ich weiß, dass ich so gut wie nichts ändern kann und versuche es hinzunehmen. Aber meine Gefühle dazu lassen sich auch nicht abstellen, nur kurzfristig beiseite stellen. Ich kann nicht gelassen und demütig sein, ich bin voller Trauer, Angst, Wut, Frust - es zerreißt mein Herz.
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Feuervogel,

sei erst einmal umarmt. Was kann ich sagen, was kann ich tun? Nichts wird es Dir leichter machen. Diese Situation ist beängstigend und macht einen wütend und traurig zugleich. Es ist so ungerecht. Die Frage nach dem WARUM, lässt einen nicht los. Ich beneide dann immer die Menschen, die an Gott glauben können, und an einen höheren Sinn, der sich mir leider nicht erschließt. Ich habe Verlustängste und kann ganz schwer loslassen.
Aber ich freue mich, dass ihr einen schönen Abend mit deinem Papa hattet. Natürlich immer die Angst im Nacken... . Aber jetzt im Nachhinein, bin ich froh, damals so viel Zeit mit meiner Mutter im Krankenhaus verbracht zu haben. Wollte ihr einfach zeigen, dass ich sie liebe. Wollte noch jede Minute auskosten. Und es ist doch gut ausgegangen und uns sind noch viele Jahre geschenkt worden. Ich bin so glücklich darüber.
Vielleicht habt auch ihr dieses Glück.
Genieße die sich aufbauende Nähe. Dein Vater wird auch seine Ängste mit sich herumtragen und will mit Euch zusammen sein. Vor allem die Kinder werden ihm helfen.
Feuervogel, du bist so stark, aber nimm Hilfe in Anspruch! Lehne dich bei jemandem an und weine dich auch mal aus. Hoffe Dein Mann ist auch so stark wie Du. Gib ihm die Chance dazu.
Könntest Du deine mündliche Prüfung nicht eventuell verschieben?? Ich finde deine Situation gibt mehr als einen Grund her. Natürlich verstehe ich, dass du das hinter dir haben willst, aber es würde den Druck doch enorm verringern.

Alles alles Liebe von Astrid
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