Herstellerfirma wechseln

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

Antworten
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Herstellerfirma wechseln

Beitrag von Geli »

Vom Wirkstoff her sind ja alle Medikamente gleich - jede Firma benutzt aber andere Träger- und Bindemittel.
Nun habe ich gehört/gelesen und mir ist es ja auch selbst schon so ergangen, dass manche Menschen einen Wechsel von einer Herstellerfirma zur anderen nicht vertragen - obwohl der Wirkstoff derselbe ist und auch die Dosis dieselbe bleibt.
Manche Ärzte/Apotheker sagen das auch - andere wiederum meinen, das hätte nichts zu bedeuten, da der Wirkstoff derselbe ist.

Ist es euch auch schon einmal so ergangen?

Leider ist es ja so, dass die Ärzte nicht mehr alle Medikamente aufschreiben können, da diese teurer sind als andere. Die Apotheken haben mit manchen Herstellern Rabattverträge. Um ein bestimmtes Medikament zu bekommen, muss der Arzt auf dem Rezept ein Kreuzchen bei "Aut item" machen.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Hi Geli,

das kenne ich nur zu gut. Nehme ja jetzt wieder Venlafaxin und musste weil sich die IKK Niedersachsen mit der AOK Niedersachsen zusammengetan hat auch das Medi von einer anderen Firma nehme da die nur mit einer einen Vertrag haben mit der Firma die die mit 37,5mg herstellt und mit einer anderen die die 75mg herstellt. Klingt doof ist aber bei denen leider so. Die Medis waren also von einer anderen Firma als das letzte Mal wo ich die ohne Probleme vertragen habe.
Hab das mit den Medis von der anderen Firma ca. 6 Wochen durchgehalten dann konnte ich nicht mehr weil es mir so schlecht ging mit den NW das ich absetzen musste. Hatte mit der Firma fast jeden Tag Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl was manchmal so arg war das ich das Gefühl hatte ich müsse jeden Moment umkippen weil mir schwarz vor Augen wird. Drum hab ich die abgesetzt und beim letzten Termin meiner Ärztin das auch gesagt das ich das Venla von betapharm das letzte Mal vertragen hab ohne Probleme und jetzt solche heftigen NW hatte.
Sie meinte dann auch das es je nachdem von welcher Firma teuer für mich selbst werden kann weil die KK es eventuell nicht bezahlt, aber es bei meinem eigentlich keine Probleme geben dürfte da ich mit dem Vertragsmedi solche Probleme hab und mit dem alten es super geklappt hat.
Daraufhin hat sie mir ein neues Rezept ausgestellt und das Kreuz reingemacht so das ich nun das AD von bethapharm bekommen habe was ich jetzt seit 10 Tagen ohne große NW nehme ausser halt den Nachtschweiß.

Mir ist es also auch so ergangen das ich den Wechsel der Herstellerfirma nicht vertragen habe. War mir auch komisch weil ja überall derselbe Wirkstoff drin ist aber habe wohl das Träger- oder Bindemittel von der neuen Firma nicht vertragen. Mit meiner alten Firma bin ich nun glücklich und muss auch nur die 5 Euro Gebühr bezahlen pro Medi wie sonst auch.

LG
Steffi
kadisha

Beitrag von kadisha »

da frage ich mich doch ...

wenn wir nun das cipralex nicht mehr von der kk erstattet bekommen
kann man dann nicht sagen, dass man das citalopram nicht vertragen hat?
das man einfach so tut als hätte man es genommen..
müssen sie es dann bezahlen??
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Die KK kann ja in ihren Daten sehen ob du ein Rezept für das andere AD hattest oder nicht. Denke mal das das so nicht funktionieren wird.

Soweit ich das auch verstanden hab gibts da auch noch was Papierkram mit der KK wegen dem Kreuzchen was aber bei der Arztpraxis liegt. Kenn mich ja da nicht so mit aus weil ich bis dahin noch nie ein Rezept mit nem Kreuzchen gekriegt hab.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10659
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Ja, hab auch schon oft gehört, dass eben genau diese Trägerstoffe erstens den Preisunterschied machen, aber eben auch leider weit aus schlechter vertragen werden. Das Gerde wie gut Generika sind, ist meiner Meinung eine einzige große Verarschung der "Bonzen" um Geld zu schäffeln und sich zu bereichern. Und ausgetragen wird es auf dem Rücken der Kranken... :evil:

In Österreich ist es noch nicht ganz so extrem wie bei euch, aber die Tendenz geht da hin, da auch unser Gesundheitssystem "kränkelt". Mein Psychiater sagt ganz klar: Generika sind nicht das selbe wie das Originial - und Nebenwirkungen sind klar auf die schlechtern Trägerstoffe zurück zu führen.

Allerdings wird Cipralex immer noch bezahlt bei uns und es gibt auch noch kein Generika davon. Noch hab ich also Glück. Aber mein Doc muss auch alle paar Monate der KK erklären, warum ich Cipralex nehme und nicht das billigere Citalopram.

Die Ärzte haben ja auch nur ein bestimmtes Budget, dass sie nicht übersteigen dürfen... und Cipralex haut denen da schon ein Loch rein bzw. die Original Medis. Da wird dann halt der Patient versucht davon zu überzeugen, wie gut und genau gleich die billigeren Generika sind. Das ist einfach GELOGEN und mittlerweile gehen bei uns immer mehr Ärzte deswegen auch auf die Barikaden!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kadisha

Beitrag von kadisha »

also natürlich würde ich mir dann auch ein rezept geben lassen
aber dann sagen nach paar tagen, dass ich es garnicht vertrage..
würde dann die tage weiter noch cipralex nehmen

also ich werde es auf jeden fall ausprobieren.. versuchen kann man es ja und vielleicht sieht das die kk dann ein und bezahlt es eventuell doch noch..

ja marika es ist echt alles zum heulen.. wir, die wirklich krank sind müssen herhalten damit das system geld scheffeln kann .. traurig aber wahr.. :cry:

lg
Geli
power user
Beiträge: 899
Registriert: 02:03:2008 9:52
Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo,

nicht alle haben Beschwerden beim Wechsel - aber wenn man sich "anders" fühlt, dann liegt es wahrscheinlich daran.
Mir ist es bei Schilddrüsenhormonen so gegangen. Dabei hatte meine KK noch nicht mal einen Vertrag mit der Generika-Firma. Da hat mir die KK noch erklärt, dass meine Ärztin dann dieses Kreuzchen machen muss.
Bei Hormonen oder auch bei Medikamenten, die auf die Nerven wirken - da sollte man wohl besonders darauf achten.
Hängt viel davon ab, ob der Arzt sich davon überzeugen lässt und das Kreuzchen macht.

In der Klinik war es mit diesem Original-Präparat gut eingestellt . Heute habe ich die Ärztin dort erreicht - sie sagt, es gäbe noch die Möglichkeit, eine Überweisung zu ihnen zu schicken und sie stellen dann das Rezept aus, da ihr Budget größer ist. Was man nicht alles anstellen muss! Wenn es so ja geht, warum nicht? Dem Hausarzt wird es sicher gleichgültig sein, solange sein Budget nicht belastet wird. Eher Chancen hat man auch, wenn man zu Quartalsanfang geht. Die Klinik entlässt einen ja auch ohne Medikamente oder Rezept. Ist natürlich dann schon irgendwie blöd, dass sie in einer Klinik die teureren geben, obwohl sie doch wissen, dass der Hausarzt dann die billigeren verschreibt. Die geben den Patienten z.B. in dieser Klinik nicht die mitgebrachten eigenen Medikamente, sondern nehmen eigene aus ihrem Sortiment.

Werde auch mal noch die KK fragen, ob die überhaupt einen Rabattvertrag haben? Die Ärzte und Apotheken sind ja angehalten, immer die billigeren Präparate abzugeben - die sagen einem, dass ein Rabattvertrag besteht (aber manche KK haben das eben nicht! Aber woher soll die Apotheke das auch wissen?)
Was ein Huddel!

Ich habe meinem Mann schon eingebläut, dass er darauf achten soll, dass ich genau dieselbe Präparatfirma meiner Medikamente bekomme (falls ich mal ins Krankenhaus muss und mich nicht mehr selbst mitteilen kann). Oder bin ich da etwas übermäßig sensibel? Doch diese Aktion damals mit dem Wechsel von den SD-Medis hat mir dann doch zu denken gegeben. Hab mir sogar einen Aufkleber auf meinen Personalausweis gemacht (was dann hoffentlich auch beachtet wird).
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Vicky

Beitrag von Vicky »

Hallo Ihr,

habe ja auch etliche Medis durch, habe nie eine Nebenwirkung gemerkt, wenn ich eine andere Firma hatte.

Da das alles der gleiche Wirkstoff war, habe ich mir auch keine Gedanken dazu gemacht.
Ich hatte nur Reimporte, da hatte ich Sorge, ob das vielleicht gepanschte Medis sind oder so.

Mir ist das egal welche Firma, so lange der Wirkstoff gleich ist.

Vicky
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

@ Vicky
Mir ist es ja sonst eigentlich auch egal welche Firma es ist und bisher hab ich sonst immer alle Medis vertragen aber beim AD hat es nicht funktioniert und jetzt mit der alten hab ich keine Probleme. Keine Ahnung wieso.

@ kadisha
Ist das was du jetzt nimmst der teurere Wirkstoff?
Hab beim Arzt nämlich gesagt bekommen das es zumindest bei Venla so ist das die KK beim Wechsel der Herstellerfirma nicht so Probleme machen weil das die Billigversion von Trevilor ist. Wenn ich Trevilor nehmen würde als Wirkstoff wär der Wechsel wohl nicht gegangen ohne das ich das Medi dann selbst bezahlen hätte müssen.
Weis ja nicht wie das bei deinem Wirkstoff ist. Probieren kannst du es ja mal, vielleicht funktioniert es ja. Drück dir da auf jeden Fall die Daumen. :)

LG
Steffi
Antworten