Ist hier noch eine zwängelnde Mutti?!

[phil's.mom]

Hallo :)

Ich habe gerade keine Zeit, den ganzen Text nochmal zu schreiben (siehe Vorstellungsforum oder Mutter-Kind-Einrichtung).

Leide an Waschzwängen und bin Mama eines sechs Monate alten Jungen.
Würde mich über Austausch freuen.

LG, Phil's Mutti

[Harmonie2010]

Hallo! Ich habe als kind unter zwangshandlungen gelitten, auch unter händewaschzwang... dann war lange nichts und als mein sohn da war, begannen ganz schlimme zwangsgedanken, allerdings auch wieder gepaart mit zwangshandlungen... also ich habe mir dann auch wieder die hände wund gewaschen und desinfiziert und habe den kleinen nur angefasst, wenn ich ganz saubere hände hatte... aber ich konnte, was die handlungen anmbelangt, relativ schnell die notbremse ziehen, bei den gedanken hat es länger gedauert... habe schon in meiner kindheit meine eigenen konfrontationsmethoden entwickelt und die zwangshandlungen so gut in den griff bekommen... es ist schwierig, aber es geht nicht anders... du musst da durch! du lernst es nur, wenn du deinen sohn anfasst, ohne dir vorher die hände gewaschen zu haben. du musst sehen, dass in einem solchen fall überhaupt nichts passiert! im gegenteil, es gibt studien, die besagen, dass kinder eher allergien bekommen, wenn sie nie irgendwelchem dreck ausgesetzt werden.... und glaub mir, wenn die kleinen älter werden, dann kannst du es eh nicht vermeiden. du kannst gar nicht so schnell kucken, wie die sich z.b. mal die klobürste schnappen, oder im sandkasten katzenexkremente in den mund stecken und wenn du jetzt "ihhhh" schreist, dann glaub mir, es gibt noch viel ekligere sachen... ich habe auch immer versucht, meinen sohn rund um die uhr zu überwachen, dass das ja nicht passiert, aber das kann man nicht! daher solltest du besser im kleinen anfangen und üben, üben, üben!!! was könnte denn für ein dreck in der eigenen wohnung liegen der dem kind schaden kann? das handelt sich ja um familieninternen dreck, oder?
sorry, das klingt hart, aber ich weiß mittlerweile wirklich wovon ich rede und nur so kannst du den zwängen begegnen!

sieh mal wie die zwänge dich einschränken und deinen mann und sohn mit... ich will dir wirklich keine schuldgefühle machen, ich weiß wie das ist! aber du darfst die zwänge nicht so euer leben bestimmen lassen!
aber du steckst da schon so tief drin, dass selbsthilfe- methoden wahrscheinlich nicht den durchbruch bringen... du bräuchtest, denke ich, richtig intensivierte verhaltenstherapie! am besten ginge das natürlich in einer klinik mit mutter- kind- einheit... zumal du ja mit einer klinik schon gute erfahrungen gemacht hast...

lass den kopf nicht hängen, es gibt hilfe, aber du musst sie dringend in anspruch nehmen!

lg

[Marika]

Hallöchen,

ich bin auch ein sehr zwanghafter Mensch, schon seit meiner Kindheit - wobei eigentlich müßte ich schreiben "gewesen". Nach Ausbruch der PPD vor 6 Jahren, entwickelte ich massive Zwangsgedanken, Zwangshandlungen waren nur minimal vorhanden, aber auch erkennbar. Ich habe dann eine Therapie angefangen und so konnte ich die Zwänge ausschalten - das ist bis heute so, allerdings nehme ich auch ein AD, dass ich wohl für immer brauchen werde, weil meine Depression chronisch ist.

Es ist wie Harmonie schreibt: In Griff bekommst du das ganze mit einer guten Therapie und Konfrontationsübungen. Das ist oft hart und macht Angst, daber es bringt echt was. Es gibt auch sehr gute Bücher - google doch mal den Autor "Lee Baer"! Er ist selbst Therapeut und auf Zwänge spezialisiert!